Also die Umfrage ist echt mega beschissen aufgebaut. Allein auch dass Überschrift der These und und These oft völlig kontraintuitiv sind. Zweite Frage "Rechtsanspruch auf mobiles Arbeiten" - da denkt man dass man "ja" ankreuzt, wenn man für einen Rechtsanspruch auf mobiles Arbeiten ist. Die These ist aber "Rechtsanspruch darf es nicht geben". Also muss ich "nein" ankreuzen, weil ich der These widerspreche, oder "ja" weil ich die Überschrift der Frage bejahen will?
Nee, das hat schon seinen Sinn. Die Umfrageforschung weiß mittlerweile, dass die Zustimmungstendenz das größere Problem ist: Wenn man alle Fragen so formuliert, dass positiv Zustimmung bedeutet, verzerrt man seine eigenen Ergebnisse noch mehr, weil manche Leute einfach lieber zustimmen als ablehnen. Das reverse coding (Zustimmung zur These wird dadurch gezeigt, dass man negativ antwortet) macht zwar die Frage etwas schwieriger verständlich, aber die Verzerrung dadurch ist weniger stark. Erst mal kontraintuitiv, ist aber tatsächlich so. Gibt btw ganz klassische Ergebnisse wie bspw. die F-Skala, die sich nicht replizieren lassen, weil bei allen Fragen Zustimmung immer positiv kodiert wurde.
Zu dem "Wahl-o-Mat": Euch ist aber schon klar, dass das nicht das Ding von der BPB ist, sondern von der Diakonie? Wundert ihr euch ernsthaft, dass die nicht neutral formuliert?
CDU 42.5%
SPD 75.0%
Die Linke 67.5%
Die Grünen 65.0%
FDP 52.5%
AfD 35.0%
Das ist halt genau das Ergebnis, was ich erwarten würde, wenn solche Sachen wie Außenpolitik komplett ausgelassen werden (alleine deswegen würde ich in keinem Fall Die Linke wählen). Frage mich allerdings schon, wieso die FDP sich deutlich von der CDU unterscheidet, obwohl die Wahlprogramme bei den angesprochenen Themen mir doch sehr ähnlich vorkommen.