Coronavirus Sterben wir oder doch nicht?

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Du lachst, aber das ist von der Argumentation solcher Leute gar nicht so weit entfernt. :x
 
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Die Studie sagt letztendlich wenn die ansteckungsraten in schulen unter einen bestimmten level liegen, was sich dynamisch aus dem gesamtlevel der lokalen pandemiedaten ergibt kann auf eine schließung verzichtet werden, wenn man innerhalb der schulen strikte eindämmungsmaßnahmen einhält. Ach ja in der diskussion erwähnen sie noch, dass man solche exakten daten im live verlauf der pandemie vielerorts vermutlich garnicht haben kann. Ist jetzt nicht unbedingt die smoking gun aller schulschließungen sind hitler schwurbler, aber nice to have für zukünftige wellen.
 
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Ach wobei wenn er das Thema anschneiden will. Boostern macht jetzt imho erst wieder ab Herbst Sinn.
Denke dann werden wir das auch machen, ob und ab wann wir das für die Kinder machen, habe ich mir noch nicht überlegt.
Wenn man dann noch was findet, wo man auch noch geboostert wird (als nicht-Rsikopatient). Ich wurd ja letzten Herbst schon stumpf weggeschickt an der Impfstelle...die mittlerweile konsequenterweise auch zu hat, wenn die eh nix tun wollen :deliver:
 
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Die Rache der Querdenker. :deliver:

Shortcut der Wissenschaftsvermittlung: Statt über die vorhandene wissenschaftliche Evidenz zu berichten und von Experten erklären zu lassen, die das Thema aktiv beforschen, nehme man eine Behördenstatistik als Aufhänger, die bei Twitter die Runde macht, und lasse von ein paar Experten, die irgendwas mit Statistik machen, erklären, warum das nicht aussagekräftig ist - die Tendenz wird schon stimmen und den Unterschied zu wissenschaftlicher Arbeit merkt niemand. :eagle:
 
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Gustavo

Doppelspitze 2019
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Die Rache der Querdenker. :deliver:


Habe heute zufällig in der NYT eine bessere Geschichte dazu gelesen: https://www.nytimes.com/2023/03/30/opinion/sweden-pandemic-coronavirus.html

Tenor: Letztendlich ist Schweden ordentlich durch die Pandemie gekommen. Das hatte aber hauptsächlich damit zu tun, dass man es geschafft hat, früh in der vulnerablen Bevölkerung hohe Impfquoten zu erzielen. Am Anfang der Pandemie (bis Sommer 2020) war die Bewegungsreduktion der Schweden tatsächlich die niedrigste aller Länder, allerdings sahen Schwedens Mortalitätszahlen zu der Zeit im Ländervergleich auch schlecht aus. Danach wird die Besonderheit des schwedischen Sonderwegs enorm übertrieben: Ab Sommer 2020 war die Bewegungsreduktion tatsächlich immer ziemlich durchschnittlich im Vergleich mit anderen Ländern. Sowohl der wirtschaftliche Einbruch als auch die Erholung in Schweden waren alles in allem exakt durchschnittlich, was nicht zur Geschichte von Schweden als Pandemie-Wunderland passt. Seit der Hauptunterschied zwischen Ländern die Impfquote ist sieht Schweden gut aus.



Nebenbei: https://www.nature.com/articles/s41562-022-01506-4#Sec2

In der Studie, die auch im Artikel erwähnt wird, geht es um Lerndefizite aus der Pandemie. Der Wert für Schweden beruht nur auf einer Datenquelle, insofern ist es etwas unklar wie belastbar das ist, da hat Schweden aber gut abgeschnitten. Was ich allerdings erstaunlich fand: Deutschland hat in derselben Studie ebenfalls ziemlich gut abgeschnitten, was so überhaupt nicht zu dem Gejammer von wegen Komplettversagen passt, das man zu dem Thema hier immer hört.
 
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Ey, es wäre so geil. Ich brauche unbedingt mal wieder nen Lockdown zur Erholung.
 
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bezieht sich auf:


These brain injury markers are associated with dysregulated systemic innate and adaptive immune responses in the acute phase of the disease, and suggest that these may represent targets for therapy.
 
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Celetuiw

StarCraft: Brood War
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Gustavo

Doppelspitze 2019
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Schade für Kritiker, dass er nicht mehr da ist um nun triumphierend zu verkünden: Ich hab es ja von Anfang an gesagt. :troll:

Man muss echt RICHTIG schlimmes lawyer brain haben, wenn man sich die Politik in der Pandemie anschaut und zu dem Schluss kommt, was wirklich schief gelaufen ist war "fehlende parlamentarische Kontrolle". Wirklich profundes Unverständnis davon, wie Politik funktioniert.

Mein ganz persönliches Fazit: Ich hatte nicht erwartet, dass es so große Gruppen in der Gesellschaft gibt, die man mit rationalen Argumenten nicht (mehr?) abholen kann. Vermutlich wäre allen geholfen, wenn man es gar nicht erst versucht.
 
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Mein ganz persönliches Fazit: Ich hatte nicht erwartet, dass es so große Gruppen in der Gesellschaft gibt, die man mit rationalen Argumenten nicht (mehr?) abholen kann. Vermutlich wäre allen geholfen, wenn man es gar nicht erst versucht.
Naja, wir hatten die Diskussion oft genug. Dass die deutsche Bevölkerung mit ihrem Hang zur Esoterik und ihren Parallelgesellschaften jetzt nicht die besten Voraussetzungen geliefert hat, okay. Schwerer wiegen für mich die Fehler der politischen Chefetage. Das war über weite Strecken einfach Plankosigkeit, Uneinigkeit und vor allem sehr schlechte Kommunikation.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Naja, wir hatten die Diskussion oft genug. Dass die deutsche Bevölkerung mit ihrem Hang zur Esoterik und ihren Parallelgesellschaften jetzt nicht die besten Voraussetzungen geliefert hat, okay. Schwerer wiegen für mich die Fehler der politischen Chefetage. Das war über weite Strecken einfach Plankosigkeit, Uneinigkeit und vor allem sehr schlechte Kommunikation.

Na ja, ich bin auch nicht ganz frei von dem Hang, die Dinge durch die Brille zu sehen, die ihm am bekanntesten vorkommt. Für mich ist das dann, wie sehr sich unsere politische Kultur dem annähert, was man in den USA schon seit einer langen Zeit beobachten kann. Umso weiter wir in diese Richtung gehen, umso weiter entfernen wir uns in meinen Augen von Lösungen für jegliche politischen Probleme: Wir haben zwar nicht das krasse politische Cleavage wie die amerikanische Gesellschaft (die Rassenfrage), aber prinzipiell sind unsere Institutionen auf der Achse "Mehrheitsentscheidungen <--> Aushandlung von Konsens" sogar noch weiter in Richtung Konsensdemokratie zu verorten als die in den USA, weil es dort eine klarere Trennung zwischen Bundesstaaten und der nationalen Ebene gibt, während das bei uns alles ineinander verschachtelt ist.
Ich vermute unser politisches System würde, wenn es mit einer auch nur annähernd so krassen Polarisierung konfrontiert wäre wie die USA, vollständig gelähmt und dann kriegst du irgendwann den typischen Feedback-Loop "Staat kann nichts für mich tun --> ist eh egal, wen ich wähle, also wähle ich halt einfach denjenigen der mir den blauesten Himmel verspricht". Da sind wir glücklicherweise noch nicht, aber im Gegensatz zu den USA ist unser System auch einfach weniger flexibel, weil bei uns ein ganz entscheidender Teil der politischen Elite denkt, es gibt eine "normativ richtige" Art von Demokratie für die BRD und die sieht so aus, wie es das Grundgesetz vorschreibt, ganz egal ob dieses System in der Wirklichkeit noch funktioniert. Meine These ist, dass es lange ziemlich egal war, ob demokratische Prozesse wirklich so funktioniert haben wie man sich das in der Zeit vor empirischer Forschung so vorgestellt hat, weil die tatsächlichen Funktionsweise isomorphe Ergebnisse produziert haben. Ich habe allerdings meine Zweifel das das auf absehbare Zeit noch funktionieren wird und so wie ich Deutschland aktuell sehe gibt es einen Haufen Leute, die sich auf den Standpunkt stellen, wenn die Wirklichkeit nicht den Regeln entsprechend funktioniert, muss sich halt die Wirklichkeit an die Regeln anpassen.

Im Nachhinein muss ich btw sagen: Im Vergleich dazu, was wir bei der Ampel regelmäßig sehen, war sowohl Kommunikation als auch Einigkeit in der GroKo bei dem Thema doch relativ stabil. Klar, Planlosigkeit war offensichtlich, allerdings halt auch bei einem Thema bei dem am Anfang relativ wenig gesichertes Wissen vorhanden war.
 
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