da muss man jetzt trennen: wir haben auf der einen seite melvin capital: die haben short positionen in einer größenordnung gehabt, die gefährlich waren bzw. noch sind. darüber haben wir citadel - einerseits ein hedgefond, andererseits citadel securities, einer der größten market maker: über den wickeln z.b. broker wie robin hood ihre kundentrades ab. citadel ist aber auch gleichzeitig investor bei melvin capital und hat während gme hochgekocht ist, nochmal 2,75 milliarden dollar nachgeschossen um melvin capital vor dem zusammenbruch zu bewahren.
auf der anderen seite haben wir schwergewichte wie z.b. blackrock, die longpositionen zu den shorts von melvin aufgebaut haben - so far, so alltäglich. das besondere an gme ist, dass die aktie überproportional leerverkauft ist: je nach sichtweise zwischen in einem niedrigen bis mittleren, dreistelligen prozentbereich. gleichzeitig halten institutionelle anleger und der gemeine retailpöbel derzeit mehr aktien, als im umlauf sind (hier hat man völlig zurecht ein paar fragezeichen im gesicht): die failure to deliver raten bei gme sind in merkwürdige sphären vorgedrungen, was michael burry zur interessanten aussage bewogen hat: sein broker hätte monate benötigt, seine gme shares zu finden. das hat zuerst niemand verstanden, bis eben die failure to deliver werte explodiert sind.
ab hier bewegen wir uns wirklich im technischen bereich des aktienhandels und da bin ich als amateur-aktien-hodler auf dünnem eis: wenn du eine aktie bei deinem broker kaufst, wird sie dir in deinem depot gutgeschrieben, der broker selbst handelt aber nicht direkt an der börse, sondern wickelt den vorgang über einen market maker ab.
so, die theorien hierzu sind: durch die absurd massiven naked shorts (also ungedeckte leerverkäufte) und das mediale interesse liegen in den depots mittlerweile mehr aktien von gme, als es tatsächlich gibt. die letzten quotes hierzu von bloomberg sagen aus, dass alleine die institutionellen investoren 170% der verfügbaren aktien halten. kurz gesagt, die leute haben geisteraktien im depot, die fröhlich vor sich hin failure-to-delivers produzieren. gleichzeitig hat melvin, nach allem was man so sieht, ihre short positionen noch aus- statt abgebaut: wahrscheinlich das prinzip, wenn die scheiße dir eh schon bis zu den ohren steht, hast du eh nichts mehr zu verlieren und gehst maximales risiko und ziehst entweder den hals nochmal aus der schlinge oder das ganze system zerbricht, dann sind wenigstens alle am arsch und nicht nur du: respektive, uncle sam macht geld locker.