Brexit - Chance oder Risiko

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Ich bin positiv überrascht, dass er noch nicht den Islam mit der Tat in Verbindung gebracht hat.
 
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"Die" Sind auf alle fälle nicht die Brexiters um Working Class Hero Rupert Murdoch und seine ex angestellten und Oxford Absolventen Boris Johnson und Michael Gove. Mit Sicherheit auch nicht ex Banker Nigel Farage. Wenn doch sind das die ganzen EU Befürworter wie Kommunisten Corbyn.
 

Deleted_38330

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Angeblich soll der Täter dabei mehrmals "Britain First" geschrien haben. Wenn das stimmt, war es halt ein Anhänger der rechtsradikalen Partei. Die deutschen Scheißmedien in Form vom ZDF sind aber natürlich sofort auf den Zug aufgesprungen und sagen, "Britain First" sei ein Slogan, der unter dem gesamten Brexit-Lager verbreitet sei. Es ist so zum Kotzen was die Staatsmedien verzapfen.
 
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Naja Frau Cox war bekannter Remain campaigner. Letztlich ist es in UK mittlerweile ja so dass es sitzt wie nurnoch um Rassenreinheit geht (wir wollen unser Land zurück / wir erkennen unser Land nicht mehr ist der Schlachtruf der Brexiter). Eine sinnvolle Debatte ist da schon lange nicht mehr vorhanden.
 
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Angeblich soll der Täter dabei mehrmals "Britain First" geschrien haben. Wenn das stimmt, was es halt ein Anhänger der rechtsradikalen Partei. Die deutschen Scheißmedien in Form vom ZDF sind aber natürlich sofort auf den Zug aufgesprungen und sagen, "Britain First" sei ein Slogan, der unter dem gesamten Brexit-Lager verbreitet sei. Es ist so zum Kotzen was die Staatsmedien verzapfen.

Wo genau hast dus Problem damit den Typen rechtsradikal zu nennen oder wo genau siehst du ein Problem mit der Berichterstattung?
 

Deleted_38330

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Der Slogan "Britain First" wird nicht vom ganzen Brexit-Lager genutzt, es ist der Name einer Partei. Das ZDF stellt es so dar, als wären alle Brexiter Rechte/Rechtsradikale (wird ja eh kein Unterschied mehr gemacht).
 
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Angeblich soll der Täter dabei mehrmals "Britain First" geschrien haben. Wenn das stimmt, was es halt ein Anhänger der rechtsradikalen Partei. Die deutschen Scheißmedien in Form vom ZDF sind aber natürlich sofort auf den Zug aufgesprungen und sagen, "Britain First" sei ein Slogan, der unter dem gesamten Brexit-Lager verbreitet sei. Es ist so zum Kotzen was die Staatsmedien verzapfen.

ok, fassen wir die situation zusammen:
jmd der rechtsradikal ist und pro brexit, sowie vermutlich anhänger einer rechtsradikalen partei, die sich massiv für brexit stark macht, ersticht jmd. der contra brexit ist und das hat nichts mit dem brexit an sich nichts zu tun, ernsthaft..?

ich habs grade gegooglet und die ersteh hits verweisen alle darauf, dass es eine rechtsradikale partei sei und nicht darauf, dass es per se irgendwas mit dem brexit movement zu tun hätte, hast du afd medienparanoia oder nen link..?
 
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Deleted_38330

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Das lief gestern in der Halbzeitpause vom Deutschlandspiel. Suchs dir in der Mediathek. Weiß gar nicht was du willst, wo habe ich gesagt, dass es nichts mit dem Brexit zu tun hätte? Es wird nur so dargestellt, dass der Slogan "Britain First" im gesamten Brexit-Lager weit verbreitet ist. Das ist einfach gelogen. Wie oft soll ich das jetzt noch schreiben?
 
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ok, du hast also nichts und es ist rechter rand medienparanoia... danke für das gespräch...
 
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ernsthaft?

natürlich steht das verbrechen in verbindung mit der kampagne, mehr steht da nicht.
 

Gelöscht

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ach was. wenn irgend ein typ nen terroranschlag begeht und anschließend "IS" dranpappt, heisst es, einzeltäter, hat nix mit dem islam zu tun. wenn jetzt nen offensichtlich und nachweislich psychisch labiler typ nen mord begeht, ist natürlich sofort die ganze brexit-kampagne verantwortlich. hör mir doch auf.
 
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ernsthaft?
was ist denn das für ein beispiel, ist der typ jetzt auch ein beispiel für militantes christentum und wir sollten engländern, anglikaanern und christen die einreise verweigern..?
stellt sich hier jmd. hin und stellt deswegen rechtskonservative parteien per se an den pranger..?

btw. hast du den artikel gelesen?
sie zietieren dabei andere medien, u.a. die sun:

"Auch das britische Boulevardblatt The Sun sieht einen Zusammenhang des Mordes mit dem landesweiten Hass, der im Zuge der Brexit-Kampagne aufkam. Die Zeitung ist für einen Austritt, stellt sie noch einmal klar. Jetzt sei aber nicht der Zeitpunkt, die Auseinandersetzung fortzuführen, die längst nicht mehr offen und ehrlich geführt werde."

"Der Mord an Jo Cox verschärfe die Auseinandersetzung um den Brexit weiter, schreibt der niederländische De Telegraaf. "Was immer das Motiv für den Anschlag auf die Labour-Politikerin gewesen sein mag, er wird das Referendum über den Austritt Großbritanniens aus der EU, den Brexit, beeinflussen. Befürworter wie Gegner haben ihre Kampagnen unterbrochen." Tatsache sei, "dass das Referendum eine starke Uneinigkeit der britischen Gesellschaft zum Vorschein gebracht hat. Der Mord an Jo Cox, die für den Verbleib des Vereinigten Königreichs in der EU eintrat, verschärft diese Zwietracht noch weiter".

die beidem ansätze die sich damit befassen sind durchaus sachlich, sabel hat impliziert, dass "die dummen deutschen medien" das attentat nutzen würden um die die brexit kampange per se in ein rechtsradikales spektrum zu rücken, ich kann nicht sehen wo das passiert...
 
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sie sagt:
"Bisher gibt es keine Belege dafür... der andere Hinweis ist, dass der Mörder bei der Attagke gerufen haben soll: "put Britain first", [übersetzung] das ist ein Motto dass eben auch bei EU Gegnern sehr beliebt ist."

deine darstellung dagegen ist: "der unter dem gesamten Brexit-Lager verbreitet sei.", natürlich hat der beitrag in der Form eine gewisse Implikation, aber was sie sagt ist faktisch richtig und auch nicht weniger implikativ als dein Post...

das "hassverbrechen" gegen ausländer in england im letzten Jahr zugenopmmen haben (polen/muslime) ist im übrigen nicht mal ne implikation, das ist schlicht fakt, genau wie gegen schwule im im übrigen.
das hat aber natürlich keinen zusammenhang mit dem wiedererstarken der rechten in england und die gehören auch nicht zu den glühendsten verfechtern des brexit...

oh mann sabel...

wie gesagt, die kampange ist legitim, die art und weise wie sie - von beiden seiten - geführt wir hat aber nichts mehr mit einem politischen diskurs zu tun, dass radikale kräfte die kampange untrerstützen ist nunmal fakt und dass das verbrechen diesem fakt geschuldet ist vermutlich auch.
das bedeutet allerdings nicht, dass die gesamte kampange müll ist, oder diese kräfte die gesamtheit der unterstützer wiederspiegeln.
 
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Scorn4

Servitor
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http://www.zdf.de/ZDFmediathek/haup.../video/2764500/UK:-Labour-Abgeordnete-getötet
"Das ist ein Motto, das eben auch bei EU-Gegnern sehr beliebt ist". Im selben Beitrag dann: "Der Hass richtet sich vor allem gegen Migranten, ...". Das ist pure Meinungsmache und Verallgemeinerung vom Feinsten, in keinem Wort wird die rechtsradikale Partei erwähnt, sondern auf das gesamte Lager bezogen.
Meine englischen Kollegen bestätigen die Grundeinstellung. Die Konservativen wollen aus der EU, weil sie keine Einwanderer aus der Türkei wollen.
Dass das völlig plemplem ist, wissen sie selbst, nur halt die breite Bevölkerung wohl nicht.
 

Deleted_38330

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Dieser Beitrag des ZDF impliziert genau das: Brexit = Rechts = Hass gegen Migranten. Dieses Motto ist "unter EU-Gegnern" NICHT sehr beliebt, es gibt viele, die in die Richtung gehen (Take back control over our country), und dass das zu Spekulationen führt, ist klar. Spekulationen darf man aber auch gerne mal differenzieren. Diese rechtsradikale Partei heißt genau so, das muss dann schon erwähnt und gesagt werden, dass es ein kleines Grüppchen ist, das mit der offiziellen Brexit-Kampagne NICHTS zu tun hat.


Meine englischen Kollegen bestätigen die Grundeinstellung. Die Konservativen wollen aus der EU, weil sie keine Einwanderer aus der Türkei wollen.
Dass das völlig plemplem ist, wissen sie selbst, nur halt die breite Bevölkerung wohl nicht.

Das Brexit-Lager besteht aber auch nicht nur aus Konservativen. Frag doch mal die Labour-MPs und -Wähler, die für einen Brexit sind. Da wird einfach berichtet, was einem in den Kragen passt. Zudem: Die Tory-Brexiter (und auch UKIP) wollen die Kontrolle über die Einwanderung von der EU zurück. Ganz am Anfang, als Cameron Nachverhandlungen mit Brüssel versprochen hat, hat er die Rückholung der Kontrolle über die Einwanderung zum obersten Ziel gemacht. Vor allem, weil eine Steuerung der Einwanderung aus EU-Staaten derzeit nicht möglich ist und die Planungssicherheit unter anderem für Wohnungsbau und den NHS dadurch nicht gegeben ist. Er hat es nicht geschafft, EU-Bürger können immer noch ungehindert einreisen, er hat lediglich verhandeln können, dass sie nicht sofort bei Ankunft Transferleistungen erhalten. Das war den Brexiters aber zu wenig, deswegen sind die Tories jetzt auch in der Mitte gespalten.
Zur Türkei kann man nur sagen, dass in der EU mittlerweile alles möglich ist. Verträge werden einfach ignoriert oder nach Gutdünken ausgesetzt. Dass die Türkei in den nächsten zehn Jahren beitritt glaube ich auch nicht, aber von der Gegenseite wird das ernsthaft so dargestellt, als ob es bis zum Jahr 3004 (!) dauert, bis die überhaupt die Chance dazu bekommen.
 
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es gibt eine offizielle brexit kampange?
oder meinst du vote leave?
was ist dann mit leave eu, better off out, etc. ..?
wo sind die "offizieller" als britain firsts campange..?

brexit ist einfach nur die bezeichnung für die befürworter eben dessen...
 
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Deleted_38330

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"Vote Leave" ist die offizielle Brexit-Kampagne, "Britain Stronger In Europe" ist die offizielle Stay-Kampagne. Das hat mit Zuschüssen vom Staat zu tun. Es gibt auch andere, inoffizielle Brexit-Kampagnen wie "Grassroots Out" und "Leave.EU" und inoffizielle Stay-Kampagnen wie "Labour IN" und die von der SNP, aber die kriegen weniger bzw. gar keine Zuschüsse. Die offiziellen erhalten auch sehr viel mehr Screentime im Fernsehen.
 
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Der Ausdruck "brexit" hat überhaupt nichts mit irgendeiner offiziellen Kampagne zu tun, es ist ein mediales Schlagwort und ich hab keinen bock mehr über sinnlosen Rotz mit dir zu diskutieren.
 

Deleted_38330

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Verallgemeinerungen und Panikmache sind sehr praktisch, ich weiß.
 
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Ich versteh bis jetzt nicht was dich überhaupt aufgeregt hat bzw. du so total daneben fandest.
 
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Ich versteh bis jetzt nicht was dich überhaupt aufgeregt hat bzw. du so total daneben fandest.
Wie könntest du auch, er hats ja nur mehrfach behindertengerecht dargestellt.

Übrigens, ich hoffe wirklich, dass der Brexit durchgeht. Der erste Schritt, damit dieser undemokratische, hyperbürokratische Haufen den Bach runter geht; andere werden folgen.
Wenn man sich schon anschaut, wie kollektiv EU-Gegner (NICHT Europa-Gegner!) diffamiert werden.
Wer da nicht mehr merkt, dass hier gewaltig was schief läuft (und das wird ja noch krasser werden), der merkt wohl gar nichts mehr.
 
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Großbritannien ist ja schon mehrfach den großen Verwirrungen der Zeit, die den Kontinent im Griff hatten, entgangen und ich hoffe es steckt noch genug Britannien in den dortigen Bürgern, um auch dieses Mal die Kurve zu kriegen.
Aber die Chancen stehen schlechter als 1940 :8[:
 

Deleted_38330

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Morgen ist es so weit. Wen es interessiert, hier ist die "Great Debate" der BBC von gestern: https://www.youtube.com/watch?v=Lw4c2dy2qv0
Unter anderem mit Boris Johnson und der deutschen MP Gisela Stuart auf der Brexit-Seite und Ruth Davidson und Sadiq Khan auf der Remain-Seite. Quasi die letzten Monate komprimiert auf zwei Stunden.
 
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entschuldigung, aber kannst du bitte den inhalt niederschreiben und aufhören verblödende videos zu posten?!

/ironie off

danke für den link, ich werds mir anschauen ;)
 

Benrath

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Er hat in den 2 Sätzen wesentlich mehr Inhalt delivered als du, wenn du deine YT videos postest. Dann bezieht sich das Video auch noch sehr eng auf das thema.
 

Gelöscht

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alles, was brüssel einen denkzettel verpasst ist imho gut. und wenns nur mit schmerzen und einem brexit geht, dann ist es eben so. glaubt ja keiner, dass wir aus dieser chose nochmal mit einem blauen auge davon kommen, draghi kauft fröhlich anleihen/titel in der größenordnung billionen und hier wird sich über die auswirkungen des brexit gesorgt. ach europa ...
 
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die remain-truppe beharrt auf dem "the risc is to high!" aber wo soll die europäische politik denn hinführen, wenn man jede substantielle anpassung aus angst vor den konsequenzen ablehnt? das bedeutet schlicht den sukzessiven abwärtstrend beizubehalten, denn es könnte ja noch viel schlimmer als schlecht werden. was ist das bitte für eine perspektive -.-
von psychologischer seite hört man, dass menschen dazu tendieren das "schlechte bekannte" der veränderung mit chance auf verbesserung vorzuziehen. schade. imo wird england drin bleiben und gemeinsam mit der EU untergehen.

ps wie mir dieser shir khan mit seinem antrainierten ich-press-den-daumen-auf-die-faust-und-unterstreiche-damit-meine-aussagen gestikulieren auf den sack geht. es wirkt so antrainiert und unauthentisch :(...
dem haben se im kompetenztraining sicher drölf mal gesagt "blos nicht lieber den erhobenen zeigefinger!!, lieber die angesagte daumenfaustgeste!!"
pps. die geste wird sogar hart in der aktuellen house of cards staffel gefeatured xD
 
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Gelöscht

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na klar, die fordern alle recht uneigennützig for the greater good und so, ist klar. banker übrigens auch. ist ja im kleinen für deutschland nicht anders, wenn es heisst "gut für deutschland", kann man unter garantie davon ausgehen, ganz persönlich den geldbeutel noch einen fetzen weiter aufzumachen. vis-a-vis gilt das auch für europa.
 
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Hat der fränkische Bauer grade gesprochen, ich hörte nur Mistgabel geklapper und Schweine gegrunze.

Eine Sprache die arrogante, eingebildete, abgehobene, weltfremde, linksversiffte Lehrer & Professorkinder, Bildungsbürger & Akademiker leider immer sehr schlecht verstehen können. ^^

ich hab "Claudia Roth Fanboi" vergessen: Claudia 4 President <3
Ich hoffe, ich konnte wenisgtens ein bisschen Hass triggern :P
 
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Wenn diesen ganzen Müll Churchill noch erlebt hätte...
Die EU wirds wohl nicht mehr lange machen, ich befürchte fast, dass wir ihr Ende noch miterleben werden. Wobei man natürlich auch einfach massiv versäumt hat, die EU so aufzubauen, dass sie mehr ist als ein undemokratisches, bürokratisches Monstrum, das die meisten Bürger weder verstehen noch gutheißen. Und ehrlich gesagt, kann man die EU in ihrem jetzigen Zustand auch nicht gutheißen. Sollte wirklich ein kompletter Rückfall in die historisch ja so extrem erfolgreiche Kleinstaaterei kommen, dann gute Nacht.

Das Hauptproblem ist mMn, dass es kein breites Reforminteresse gibt. Als Lösung für die gegenwärtigen Probleme werden größtenteils Antworten präsentiert, die bereits ausprobiert wurden. Zwar glaube ich nicht, dass sich europäische Staaten in absehbarer Zeit noch bekriegen werden, da Kriege als Machtinstrument in der wohl größten Krise seit Beginn der Menschheitsgeschichte stecken, aber ich denke, dass sich Europa sukzessive ins weltpolitische Abseits manövrieren wird. Andererseits gibts hier natürlich immer noch überragende Infrastruktur, gute Forschung, stabile Unternehmen und ein Selbstverständnis, dessen Basis eine jahrhundertelange Geschichte von Mord und Totschlag bildet. Will sagen: Die Idee der europäischen Einigung ist noch nicht tot. Das Heilsversprechen, das die EU lange Zeit symbolisierte, wurde aber eben nicht eingelöst. Was man sehr gut an Osteuropa sehen kann: Wirtschaftlich haben quasi alle Beitrittsländer extrem profitiert. Trotzdem sind in fast allen dieser Länder Nationalisten am Rise. Die Lücke die hier klafft, ist am ehesten dadurch zu erklären, dass das Wachstum nicht bei allen Menschen angekommen ist. (Da spielen auch viele abstruse emotionale Befindlichkeiten mit rein.) Einen ähnlichen Mechanismus kann man auch in den neuen Bundesländern beobachten: Die Wende war super, alles was danach kam, überhasteter Dilletantismus.

Aber ich bin hier grade ziellos am ranten. Vma können die Briten für den Brexit stimmen, wirtschaftlich wird er ihnen mit größter Wahrscheinlichkeit schaden. Andererseits wird GB sicher nicht am Hungertuch nagen. Im Optimalfall basteln sie sich etwas nach norwegischem oder schweizerischem Vorbild, sofern das ihr Stolz erlaubt. :ugly: Europa geht den Bach runter, weil die europäische Idee im Koma liegt. Womit wir wieder bei Churchill waren: Der hat Europa nämlich auch als Chance für GB gesehen, den Glanz des erloschenen Empires zumindest durch Stabilität vor der eigenen Haustür ein bisschen zu erhalten. Man verpennt mMn auch gerade, dass man sich nicht in ein europäisches Bärchiland zurückziehen kann.

Aber immerhin macht der Russe atm nen guten Job. Ein gemeinsamer Feind eint. :troll:
 
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na klar, die fordern alle recht uneigennützig for the greater good und so, ist klar. banker übrigens auch. ist ja im kleinen für deutschland nicht anders, wenn es heisst "gut für deutschland", kann man unter garantie davon ausgehen, ganz persönlich den geldbeutel noch einen fetzen weiter aufzumachen. vis-a-vis gilt das auch für europa.
Um es etwas netter als tzui auszudrücken: Wenn du Expertenmeinungen von Wissenschaftlern nicht glaubst, was zum Teufel würde dich denn dann überzeugen? Das ist doch auf dem Niveau von Klimaleugnern und Evolutionskritikern, die immer so schön belächelt werden.
"Die Wissenschaftler haben doch alle ihre eigene Agenda!"
"#Lülülülülüüüügenwissenschaft!"
Heißt ja nicht, dass man blind jeder einzelnen Studie nachlaufen sollte, aber dem großen Metabild sollte man schon vertrauen. In dem Fall Brexit gibt es zB sehr viele Untersuchungen, die überwiegend Nachteile für einen Brexit feststellen und, meines Wissens nach, keine, die das Gegenteil postulieren.
Man darf ja auch gern die Schwerpunkte anderswo setzen aber die Einstellung: "Ist eh manipuliert." bringt dich in keinem Lebensbereich auch nur einen Stück weiter.
 

Gelöscht

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ach, tzuis tirade war an mich gerichtet? wenn der rest von ihm ähnlich faktenorientiert ist, wundert mich nichts - süd-württemberg ist also frankenland? astreine geographie-kenntnisse. expertenmeinungen ist desweiteren relativ. was qualifiziert denn jetzt konkret hawking zum thema wirtschaftspolitik, außer das er natürlich (wie eingangs erwähnt völlig uneigennützig) feststellt, dass die wissenschaft darunter leiden wird, oh noes, breaking news ... wie gehts denn mit europa weiter? klar wird der brexit kurz- bis mittelfristig seine negativen wirkungen haben. aber meinst du, unser "immer so weiter" mantra hätte keine konsequenzen? fast ein jahrzehnt finanz-subprime-krise, in griechenland hat sich nichts, aber so gar nichts verbessert, spanien, portugal, italien, sogar frankreich am wackeln. jugendarbeitslosigkeit von teilweise 40% innerhalb der union. rechte parteien durch alle nationalen unionsländer am erstarken - alle politischen teilnehmer weitesgehend ratlos, wie die verfahrene situation zu lösen ist. aber klar, dass der britische wissenschaftsstandort bei einem brexit punktuell abstriche macht, ist natürlich das problem mit priorität nummer eins.
 
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Wenn diesen ganzen Müll Churchill noch erlebt hätte...
Die EU wirds wohl nicht mehr lange machen, ich befürchte fast, dass wir ihr Ende noch miterleben werden. Wobei man natürlich auch einfach massiv versäumt hat, die EU so aufzubauen, dass sie mehr ist als ein undemokratisches, bürokratisches Monstrum, das die meisten Bürger weder verstehen noch gutheißen. Und ehrlich gesagt, kann man die EU in ihrem jetzigen Zustand auch nicht gutheißen. Sollte wirklich ein kompletter Rückfall in die historisch ja so extrem erfolgreiche Kleinstaaterei kommen, dann gute Nacht.
Ein Problem ist doch, dass sich niemand auch nur die geringsten Kompetenzen streitig machen lassen will. Das sehen wir doch schon innerhalb Deutschlands bei Bildung oder Polizei, alles Ländersache, was für ein Schwachsinn... Dann läuft das auf EU-Ebene doch erst Recht nicht.

"Die europäische Idee" gibt es imho in den Köpfen der nationalpolitiker gar nicht, sondern man versucht, das Konstrukt EU so gut es geht zum eigenen Vorteil auszunutzen. Nimm was Du kriegen kannst, gib nur was Du unbedingt musst.

Wirtschaftlich haben quasi alle Beitrittsländer extrem profitiert. Trotzdem sind in fast allen dieser Länder Nationalisten am Rise. Die Lücke die hier klafft, ist am ehesten dadurch zu erklären, dass das Wachstum nicht bei allen Menschen angekommen ist.
Ich glaube nicht, dass das der einzige Grund ist. Die Erstarkung rechter Kräfte in ganz Europa ist imho eine Auswirkung davon, dass Deutschland als wirtschaftliches Zugpferd in Europa eine Gesellschaftspolitik fährt, auf die sich die anderen Völker nicht einlassen wollen. Und sich übergangen und sich nicht ernst genommen fühlen mit ihren Befürchtungen. Merkels phrasenhaftes "Wir schaffen das!" ist so ein klares Signal für diese Gesellschaften gewesen, dass es auf Argumente nicht ankommt sondern nur auf Gefühlsduselei. Und darauf will man sich halt nicht einlassen, weil man diese Art Politik als gefährlicher empfindet, als "geringeres Wachstum".
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Wenn du Expertenmeinungen von Wissenschaftlern nicht glaubst, was zum Teufel würde dich denn dann überzeugen?

unabhängig vom standing der relevanten wissenschaften, gehts jetzt um hawking? seit wann ist der experte für wirtschaftspolitik oder politik im allgemeinen? nur weil man ein brillianter wissenschaftler auf einem gebiet ist, macht einen das nicht zum universalgelehrten.

ich hab kA wie man den brexit zu bewerten hätte, aber wenn die überwiegende mehrheit der wirtschafts- und politikwissenschaftler die auswirkungen für eher negativ halten, bin ich dagegen. nur hat hawking damit gar nichts zu tun.

insgesamt glaube ich aber, dass es genau so ist, wie syzygy sagt. ohne merkels katastrophale flüchtlingspolitik, würde der brexit nicht ernsthaft in betracht gezogen werden.
 
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Sogar zutiefst konservative Politiker beklagen das die EU damals einfach nicht weit genug gegangen ist, es wurde zuviel auf Nationalstaatliche Befindlichkeiten (Souveränität) eingegangen.
Entweder ganz oder gar nicht.

In den USA füttert Kalifonien (viertrößtes Bruttosozialprodukt Weltweit*) auch (gehühlt) 70% der USA durch, die kämen aber nie auf die Idee autonom zu werden.

(*Der US-Bundesstaat Kalifornien hat im Jahr 2000 Frankreich als fünftgrößte Wirtschaftsmacht überholt. Mit einem Bruttosozialprodukt (BIP) von umgerechnet 3019 Milliarden Mark liegt Kalifornien nun nur noch knapp hinter Großbritannien.)
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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In den USA füttert Kalifonien (viertrößtes Bruttosozialprodukt Weltweit*) auch (gehühlt) 70% der USA durch, die kämen aber nie auf die Idee autonom zu werden.


bestrebungen zur unabhängigkeit kaliforniens gab es seit dem 19jh. und sie erstarken auch zur zeit wieder. völlig vernünftiger gedanke, kalifornien ist wirtschaftlich und kulturell so anders als der großteil der usa, dass man diesen gedanken durchaus haben kann. natürlich sind sie nicht besonders verbreitet, aber bei einem wahlsieg trumps könnte das ganze etwas fahrt aufnehmen. dazu kommt, dass der vergleich derbe hinkt, weil kalifornien eine jahrhundertewährende geschichte als teil der usa hat, dieselbe sprache spricht, sich stark mit den usa identifiziert (wie die meisten menschen in amerika eben). das ist mit europa 0,000 vergleichbar.
 
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