Brauchen wir öffentlichen Rundfunk?

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Weiß sowieso nicht was der Wert von solchen Interviews mit irgendwelchen random Mongos sein soll. Lasst ihr die irgendwie in eure Meinungsbildung einfließen? :ugly: Deren Meinung ist ja sowieso schon immer behindert weil nur geistig eingeschränkte Menschen die Bitte um ein Interview eines TV-Teams bejahen würden.
Und genau deswegen sollte der ÖR es nicht nötig haben, sowas zu faken
 
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Umfrageergebnis: Einstellung der Bevölkerung ggü dem ÖRR ist stark vom Vertrauensverlust geprägt. Ja, es ist "nur" Sachsen-Anhalt, wo man zusammen mit Sachsen und Thüringen vielleicht am ehesten so ein Ergebnis erwartet hätte, allerdings glaube ich nicht, dass das irgendwo anders in Deutschland fundamental anders aussähe.

Problematisch und zugleich lustig finde ich ja, dass eine Mehrheit glaubt, dass man mit einer Dotierung analog zum TVöD/TV-L irgendwelche Führungskräfte bekäme die ihr Geld wert sind :rofl2:
 

Benrath

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Problematisch und zugleich lustig finde ich ja, dass eine Mehrheit glaubt, dass man mit einer Dotierung analog zum TVöD/TV-L irgendwelche Führungskräfte bekäme die ihr Geld wert sind :rofl2:

Warum?

Unter all den Leuten die bisher A16 oder mehr bekommen und irgendwo Führungskraft sind, soll man niemanden finden, der auch in der Lage wäre Grüßaugust bei einer Rundfunkanstalt zu sein?
 
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Ich ging jetzt von TVöD und TV-L aus, und nicht von Beamtenstellen, da afaik bei den ÖRR niemand regulär verbeamtet ist. A16 ist schon sehr viel mehr als E15Ü.
E15Ü Stufe 6 (max) im TV-L (BaWü) sind ~4600 netto mit SK1: https://oeffentlicher-dienst.info/c...v=keine&z=100&zulage=&stkl=1&r=0&zkf=&kk=15.5
A16 ist schon in der ersten Stufe 4700 netto.

Ich denke nicht, dass man diesen Leuten ein Fantasiegehalt zahlen sollte, gerade nicht denjenigen die tatsächlich nur Grüßaugustfunktionen ausüben wollen. Andererseits ist es halt für erfahrene Führungskräfte nicht sonderlich attraktiv, wenn sie dort vielleicht ein Viertel dessen bekommen, was es im Konzern gibt. Gut, die Medienwirtschaft ist sicherlich nicht der Bereich in dem man am meisten verdient. Trotzdem sind die gut 100k dann für den Head of Rundfunkanstalt vermutlich nicht so viel. Gerade auch gegeben die restliche Gehaltsstruktur in diesen Läden; wobei man die vielleicht auch mal revidieren könnte. 🤷‍♂️
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Umfrageergebnis: Einstellung der Bevölkerung ggü dem ÖRR ist stark vom Vertrauensverlust geprägt. Ja, es ist "nur" Sachsen-Anhalt, wo man zusammen mit Sachsen und Thüringen vielleicht am ehesten so ein Ergebnis erwartet hätte, allerdings glaube ich nicht, dass das irgendwo anders in Deutschland fundamental anders aussähe.

Problematisch und zugleich lustig finde ich ja, dass eine Mehrheit glaubt, dass man mit einer Dotierung analog zum TVöD/TV-L irgendwelche Führungskräfte bekäme die ihr Geld wert sind :rofl2:

Laut der Umfrage halten 75 Prozent der Befragten in Sachsen-Anhalt eine unabhängige und verlässliche Informationsquelle für notwendig. Gerade deshalb ist der Wunsch nach grundlegenden Reformen des öffentlich-rechtlichen Rundfunksystems bei Dreivierteln der Erwachsenen sehr groß. „Dem Vertrauensverlust und der schwindenden Akzeptanz muss mit einer ausgewogenen Berichterstattung und hoher journalistischer Sorgfalt begegnet werden. Es kann nicht sein, dass es immer wieder Beispiele gibt, die Bürger und Medienpolitiker in Wallung bringen“, sagt Markus Kurze, medienpolitischer Sprecher und Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion, der F.A.Z.

Schon ein extrem zweifelhaftes Demokratie-Verständnis, wenn man ganz offen sagt, dass man Berichterstattung bitte nur so gestalten soll, dass sie Politikern und Bürgern passt.

Btw: Ich finde es schon erstaunlich, wie diese Diskussion gänzlich ohne die Anmerkung auskommt, dass der ÖR mittlerweile seit mittlerweile 14 Jahren deutlich hinter der allgemeinen Inflation zurückbleibt.
 
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Es verwundert dich aber hoffentlich auch nicht, dass diese Aussage von einem CDU-Abgeordneten in Sachsen-Anhalt kommt?
(Wobei sie dort wohl von fast jedem kommen könnte.)

Der Rundfunkbeitrag mag im Übrigen vielleicht relativ konstant sein, das Gesamtaufkommen des Rundfunkbeitrags ist allerdings über die selbe Zeit deutlich gewachsen und die Gehälter der ÖRR-Angestellten sind weiterhin weit überdurchschnittlich. Insofern verfängt das Argument imo nicht so wirklich.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Es verwundert dich aber hoffentlich auch nicht, dass diese Aussage von einem CDU-Abgeordneten in Sachsen-Anhalt kommt?
(Wobei sie dort wohl von fast jedem kommen könnte.)


Nee, natürlich nicht. Das Ironische ist ja, dass dieselben Leute, die "dem Osten" ein besonderes Sensorium für verzerrende Darstellungen bestätigen, eben auch genau solche Sachen sagen. Wenn ich noch zu Deutschland arbeiten würde, würde ich wohl mal ein Survey-Experiment versuchen, das differenziert ob jemand besonders sensibel für verzerrende Darstellungen ist oder einfach nicht bereit, seiner eigenen Meinung widersprechende Darstellungen zu rezipieren. Ich habe das dumpfe Gefühl, im Osten liegt sehr viel Letzteres als Ersteres vor.


Der Rundfunkbeitrag mag im Übrigen vielleicht relativ konstant sein, das Gesamtaufkommen des Rundfunkbeitrags ist allerdings über die selbe Zeit deutlich gewachsen und die Gehälter der ÖRR-Angestellten sind weiterhin weit überdurchschnittlich. Insofern verfängt das Argument imo nicht so wirklich.

Na ja, zwischen 2009 und 2019 um ca. 6% und von 2009 bis 2022 um ca. 11%. Das ist weit entfernt selbst von einem Inflationsausgleich, insofern finde ich das als Gegeneinwand nicht sehr überzeugend. Dass das Gehaltsniveau im Vergleich zu privaten Medien hoch ist stimmt, allerdings ist das Problem halt, dass das Gehaltsniveau bei privaten Medien in eine bedenkliche Richtung tendiert. Ein Freund von mir hat sein JMP über Medieneffekte geschrieben und sich dafür Einzugsgebiete von Zeitungen angeschaut (und positive Effekte gefunden) und nach allem, was er so erzählt, bewegen wir uns auf eine ziemlich problematische Situation zu, in der Journalismus sich kaum noch selbst finanziert. Wenn man einen prestigeträchtigen Namen hat kann man als Print-Medium immer noch gute Leute finden, die vielleicht auch nicht dringend auf ein ordentliches Gehalt angewiesen sind (wobei diese Zeitungen es durchaus zahlen können), aber wenn man den nicht hat wird hart bei den Einstiegsgehältern gespart.
 
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Ich verstehe nicht ganz warum der mit Abstand teuerste öffentliche Rundfunk der Welt einen Inflationsausgleich braucht, wenn alles darauf hindeutet, dass die Anstalten ein Inzest-, Korruptions-und Selbstbedienungssumpf voller Inkompetenz sind. Die Anstalten, allen voran der RBB sind gerade eher in der Position die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass sie reform- und leistungsfähig sind … zu einem vernünftigen Preis.

Das pikante an dieser Kritik aus Sachsen-Anhalt ist ja, dass es nicht "nur maulende Ossis" sind, sondern dass diese Kritik einen sehr wunden Punkt trifft, so sehr sie auch aus der falschen bzw. einer unangenehmen Richtung kommen mag. Deswegen finde ich ja auch, dass solche Umfragen/Tendenzen sehr problematisch sind, weil diese einerseits dumpfbackige Einstellung auf eine große Angriffsfläche trifft, was eine echt beschissene Dynamik zugunsten AfD et al. begünstigen könnte.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Ich verstehe nicht ganz warum der mit Abstand teuerste öffentliche Rundfunk der Welt einen Inflationsausgleich braucht, wenn alles darauf hindeutet, dass die Anstalten ein Inzest-, Korruptions-und Selbstbedienungssumpf voller Inkompetenz sind. Die Anstalten, allen voran der RBB sind gerade eher in der Position die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass sie reform- und leistungsfähig sind … zu einem vernünftigen Preis.


Na ja, das ist jetzt doch etwas arg flach. Ob der Preis gerechtfertigt oder nicht kann man wohl nicht anhand von irgendwelchen Extrempunkten wie dem RBB-Skandal festmachen, sondern müsste schon systematisch betrachtet werden. Wenn man eine systematische Kontrolle machen will, was man für Preis an Leistung bekommt, bitte. Aber afaik wurde seit 2009 keine großflächige Einschränkung der Leistungen beschlossen, insofern kommt es mir seltsam vor, dasselbe Leistungspaket mit fast demselben Betrag über 15 Jahre zu finanzieren.
 
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Ich verstehe Dich einerseits und würde das auch gelten lassen … wenn da nicht so Zoten wären wie, dass der ÖRR regelmäßig zeigt, dass da das Geld mit vollen Händen ausgegeben wird als ob es kein Morgen gäbe. Da fehlt mir dann halt auch schon ein wenig das Mitleid.
Klassisches Beispiel wäre die Berichterstattung mit mehreren Hundertschaften auf ARD und ZDF parallel zu großen Sportereignissen. Das hat nichts mit Bedarf, sondern mit Kirchturmdenken zu tun. Rein sachlich wäre es vollkommen ausreichend nur _eine_ Hundertschaft zu schicken und sich meinetwegen die Großereignisse aufzuteilen.
 
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Der ÖR & seine Lobby / Fans lassen sich ja auf keine Debatte über eine Änderung des Auftrags ein.
Der ÖR selbst könnte, wäre er gut, selbst die Debatte führen bspw über den Unterhaltungsauftrag & ob er verzichtbar / aus der Zeit gefallen ist.
Tut er nicht, daher zero Mitleid.

Optimum:
Guter ÖR mit reinem Informationsauftrag.

Wenn ich das Optimum nicht für realistisch halte, dann bin ich für die Abschaffung.
 
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Also meinetwegen darf der ÖRR auch weiterhin Fernsehgarten und Tatort machen, aber die Eigenproduktionen an denen man dann nichtmal die Rechte hat … das schmerzt schon. Im Vergleich zur BBC sind ARD und ZDF halt einfach um Längen weniger effizient.

Gemeinsame Streamingportale/IT-Infrastruktur … all sowas hätte halt schon viel Potential.

Abschaffung halte ich für zu radikal. Das wäre das Äquivalent des Selbstmord aus Angst vor dem Tod, bzw. sich das Bein wegblastern weil man einen eingewachsenen Zehennagel hat.
 

parats'

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Abschaffung ist keine Option. Die USA zum Beispiel besteht fast ausschließlich aus privaten Medienunternehmen und ich lehne mich mal weit aus dem Fenster - geil ist das auch nicht.
 

Gustavo

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Abschaffung ist imho völlig durchgeknallt. Wir bewegen uns in großen Schritten auf eine Medienlandschaft zu, in der "Journalismus" hauptsächlich aus einer Handvoll überregionaler Tageszeitungen/Magazine besteht, die vielleicht einen Lokalteil querfinanzieren können plus eine weitere Handvoll Lokal-/Regionalzeitungen in Gebieten, die so arriviert oder so dicht besiedelt sind dass sie selbst mit relativ geringer Leserdichte noch eine finanzieren können. Die FAZ und die Süddeutsche können vielleicht einen halbwegs ordentlichen Feuilleton drucken, der einen halbwegs ordentlich über die kulturellen Phänomene von Belang informiert, auch wenn dann natürlich Bücher, Filme und Fernsehen eine viel größere Rolle spielen als Musik und Theater. Aber einen lokalen Politikteil, einen lokalen Wirtschaftsteil etc. gibt es dann nur noch höchst selektiv und in manchen Gegenden vermutlich nicht mal auf regionaler Ebene. Finde ich den Gedanken geil, dass der Staat das finanziert? Nicht wirklich, aber im Vergleich zu "es wird gar nicht finanziert" ist es halt um Welten besser. Das wird nur ein ÖR leisten können. Die interessante Frage für die Zukunft ist, wie man den politischen Einfluss so weit wie möglich raus hält und nicht solche Leute wie der lupenreine Demokrat aus der CDU von weiter oben glauben, Berichterstattung nach Gusto einfordern zu können, weil es halt staatlich finanzierter Journalismus ist.
 
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Wenn ich so auf das lokale Käseblatt blicke, dass muss ich sagen, dass ich völlig bewusst stattdessen die FAZ abonniert habe. Ich habe zwar das Glück noch eine der besser ausgestatteten Lokalzeitungen vor der Haustür zu haben, aber wenn ich sehe, dass die einfach mal das Doppelte (!) für ihr Digitalabo wollen … fast 40 EUR für etwas mit Grenzkosten nahe null? srsly?
Und dann bekommt man nichtmal eine brauchbare App, sondern nur dieses behinderte ePaper, bei dem ich mich jedes Mal frage welcher UI/UX-Analphabet das eigentlich erfunden hat und warum das so verbreitet ist.

Eventuell könnte man über bessere Kostenabzugsmöglichkeiten auf der Steuerseite der Verlagsgesellschaften denen das Leben etwas leichter machen, ohne ihnen ins Geschäft zu pfuschen und ohne sie unnötig zu privilegieren. Aber da handelt man sich über die Gleichbehandlung ein fieses Abwägungsproblem ein, weil dann auch schnell die freien Journalisten und die ganzen anderen "Kulturschaffenden" vor der Tür stehen und sich ihren Selbstverwirklichungstrip vergolden lassen wollen.

Eine wesentliche Bedingung für mich wäre aber: Das Leistungsschutzrecht muss sterben. Das hilft nur den großen Verlagen und den großen Spielern auf dem Markt digitaler Medien.
 
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@ Gustavo: Du beklagst das Fehlen von Lokalzeitungen und willst dieses Fehls als Argument für öffentlich-rechtlichen Rundfunk nutzen?
Da komme ich nicht mit, bzw. sehe eine sehr ineffiziente Nutzung der Mittel.
 

Gustavo

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@ Gustavo: Du beklagst das Fehlen von Lokalzeitungen und willst dieses Fehls als Argument für öffentlich-rechtlichen Rundfunk nutzen?
Da komme ich nicht mit, bzw. sehe eine sehr ineffiziente Nutzung der Mittel.


Na ja, prinzipiell beklage ich das Fehlen von Lokal- und Regionaljournalismus. Aktuell findet der in Deutschland eigentlich nur über Printmedien in Form von Lokalzeitungen statt. Das ginge durchaus auch über lokale Programme im Regionalfernsehen, dafür gibt es die Strukturen ja bereits bei den ÖRR, wo kein Drittes zu groß ist als da nicht genug Raum wäre um die gesamte Region abzudecken. Was daran ineffektiv sein soll sehe ich jetzt nicht so richtig, Lokaljournalismus kann auch mit Fernsehen gut klappen (läuft in den USA, natürlich unter den Bedingungen des anspruchsfernen Journalismus der dort praktiziert wird, auch nicht schlecht). Ich hätte auch kein Problem mit Zeitungen, die haben allerdings das Problem dass es dafür überhaupt keine Struktur gibt, während der ÖRR nun mal schon da ist.
Mir geht es da auch in erster Linie um den Abschreckungseffekt, den die Präsenz von irgendeiner Form von Journalismus hat. Nicht alles kann und sollte rechtlich geregelt werden, es gibt aber trotzdem zig Arten wie Politik den eigenen Nutzen über den der Allgemeinheit stellt. Das können Journalisten prinzipiell aufdecken, aber meine Vermutung ist, eine ganze Reihe von Versuchen wird gar nicht erst unternommen WEIL man weiß dass es Journalismus gibt, der nicht ein paar Hundert Kilometer weit weg sitzt (und sich sowieso lieber mit Artikeln über vergleichsweise unwichtigen gesellschaftspolitischen Themen verliert statt darauf zu schauen, wie die lokale Politik Geld ausgibt etc.).
 
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Den von dir skizzierten Job des Lokaljournalimsus übernimmt der ÖRR jetzt auch nur, wenn überhaupt in Nebenfunktion und alles andere als flächendeckend. Daher finde ich dieses Argument nicht geeignet, um den Status Quo zu verteidigen.
Das Argument wäre eher geeignet eine Ausweitung des ÖRR-Auftrages zu unterstützen, was natürlich konträr zur aktuellen Debatte steht.
 

Gustavo

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Den von dir skizzierten Job des Lokaljournalimsus übernimmt der ÖRR jetzt auch nur, wenn überhaupt in Nebenfunktion und alles andere als flächendeckend. Daher finde ich dieses Argument nicht geeignet, um den Status Quo zu verteidigen.
Das Argument wäre eher geeignet eine Ausweitung des ÖRR-Auftrages zu unterstützen, was natürlich konträr zur aktuellen Debatte steht.

Na ja, wie ich gesagt habe: Der status quo ist besser als die Alternative. Aber ich will jetzt natürlich auch nicht sagen, dass ich den status quo ideal finde. In meiner Vorstellung wäre eine Ausweitung tatsächlich angebracht, dafür können sie meinetwegen auch gerne die 45. Rosamunde-Pilcher-Schmonzette unverfilmt lassen. Ich sehe aber nicht, warum ich mich in einer Diskussion auf "status quo oder weniger" beschränken sollte?
 
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Vielem davon stimme ich auch zu.

Ich wundere mich aber, warum der Autor die Abschaffung des Unterhaltungsauftrages impliziert, aber in dem recht langen Artikel nicht explizit erwähnt. Das ist doch der Elephant in the room.

Ob die Idee mit Ausschreibungen für lokale Medien gut wäre - interessante Frage. Aber fände etwas gefährlich, sowas innerhalb des gigantischen ÖR zu etablieren anstatt des neu und schlank aufzubauen.
 

Gustavo

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Vielem davon stimme ich auch zu.

Ich wundere mich aber, warum der Autor die Abschaffung des Unterhaltungsauftrages impliziert, aber in dem recht langen Artikel nicht explizit erwähnt. Das ist doch der Elephant in the room.


Er sagt doch überhaupt nicht, dass er den abschaffen will. Es ist eine Diskussion wert, ob man tatsächlich mit Umschichtung der Gelder mehr erreicht.


Ob die Idee mit Ausschreibungen für lokale Medien gut wäre - interessante Frage. Aber fände etwas gefährlich, sowas innerhalb des gigantischen ÖR zu etablieren anstatt des neu und schlank aufzubauen.

Finde ich als Haltung überhaupt nicht nachvollziehbar. Der ÖR in der jetzigen Form wird nicht abgeschafft werden, das ist allen Beteiligten klar. Die realistischen Optionen sind Umbau im laufenden Betrieb oder gar nix.
 
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Na ja, prinzipiell beklage ich das Fehlen von Lokal- und Regionaljournalismus. Aktuell findet der in Deutschland eigentlich nur über Printmedien in Form von Lokalzeitungen statt.
Blödsinn, Lokalradios sind da so manches mal viel besser aufgestellt und bringen dann auch wirklich lokales statt nur regionales. In meiner alten Heimat kam in der Jugend selbst im ÖR nur alle Jubeljahre mal irgendwas über die konkreten Orten und der Großteil drehte sich eher um den komplett anderen Teil der Region, weil dort die "Metropole" war.
Anderes Beispiel wäre zB die Hochwasserkatastrophe, wo Radio Wuppertal glaub ich sogar Auszeichnungen gekriegt hat, während es bei den ÖR einfach nichts gab (live).
 

Gustavo

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Blödsinn, Lokalradios sind da so manches mal viel besser aufgestellt und bringen dann auch wirklich lokales statt nur regionales. In meiner alten Heimat kam in der Jugend selbst im ÖR nur alle Jubeljahre mal irgendwas über die konkreten Orten und der Großteil drehte sich eher um den komplett anderen Teil der Region, weil dort die "Metropole" war.
Anderes Beispiel wäre zB die Hochwasserkatastrophe, wo Radio Wuppertal glaub ich sogar Auszeichnungen gekriegt hat, während es bei den ÖR einfach nichts gab (live).

In deiner alten Heimat haben die ÖR also nicht das gemacht, was ich mir wünschen würde was sie mehr tun sollten und ein einzelnes postuliertes Beispiel zu einem einzelnen Ereignis aus einer der 20 größten Städte Deutschlands hat jetzt genau was mit meinem Punkt zu tun? :rolleyes:
 
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Das ist doch genau die Personalie, um das Vertrauen in einen unabhängigen ÖR frei von Vetternwirtschaft wieder herzustellen!

Würde mich interessieren, wer die anderen Kandidaten waren & ob da tatsächlich keine qualifizierten Medienmanager dabei waren.
 

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Benrath

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Leg doch mal da wie es da zur Vetternwirtschaft gekommen ist.
 
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Schon lustig die geschichte, als bekannt wurde, dass das angestrebte gehalt zwischen 180-230 tausend euro liegen wird hat der einzige männliche Kandidat zurückgezogen und das tatsächlich mit der gehaltsdebatte begründet. :rofl2:
 
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Er verdiente ja schon ungefähr so viel und hätte seinen Lebensmittelpunkt verlagern müssen. 🤷‍♂️
(Das war doch der Typ aus Bremen, oder?)
 
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Gericht nennt den Arbeitsvertrag der RBB-Direktorin sittenwidrig:

Gut so. Wenn andere ÖRR-Anstalten das Urteil ernst nehmen, müssten sie doch diverse bestehende Verträge, inkl von Ruheständlern, prüfen lassen ob dort die gleiche Sittenwidrigkeit vorliegt und man das Ruhegeld & die Pensionen nicht noch zusammenstreichen kann.
 
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Ist aber auch geil: man lockt einfach Leute mit aufgeblähten Verträgen an und wenn es an die Zahlung geht, sagt man: "lol, wir zeigen uns einfach selbst an, Sittenwidrigkeit lets go" und muss nicht blechen. Würde ich als Arbeitgeber nur so machen :troll:
 
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Ich glaube die Realität ist eher nicht, dass da jemand angelockt wird. Sondern dass es im Hintergrund klar bekannte Bewerber mit Freunden und Förderern gibt. Und man diese gut versorgen möchten. Dass es quasi nie ernsthaft um den besten Kandidaten und einen fairen Marktlohn geht, sondern um ein Konstrukt, mit möglichst wenig Arbeitsdauer möglichst hohe Pensionsansprüche und Ruhegelder (für den Fall dass man geschasst wird, weil der nächste gut vernetzte auf einen Versorgungsposten wartet) erwerben kann.
 

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Ich glaube die Realität ist eher nicht, dass da jemand angelockt wird. Sondern dass es im Hintergrund klar bekannte Bewerber mit Freunden und Förderern gibt. Und man diese gut versorgen möchten. Dass es quasi nie ernsthaft um den besten Kandidaten und einen fairen Marktlohn geht, sondern um ein Konstrukt, mit möglichst wenig Arbeitsdauer möglichst hohe Pensionsansprüche und Ruhegelder (für den Fall dass man geschasst wird, weil der nächste gut vernetzte auf einen Versorgungsposten wartet) erwerben kann.
Wo ist jetzt da der Unterschied zur restlichen Wirtschaft?
 
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Der Rest der Wirtschaft hat keine Fernsehsender in denen vom hohen moralischen Ross anderes behauptet wird, und auch keine Produkte die man zwangskaufen muss.
vulgo: der öffentliche Auftrag verpflichtet schon zu mehr als es vielleicht bei irgendeiner Frittenbude ist.
 

Gustavo

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Ich glaube die Realität ist eher nicht, dass da jemand angelockt wird. Sondern dass es im Hintergrund klar bekannte Bewerber mit Freunden und Förderern gibt. Und man diese gut versorgen möchten. Dass es quasi nie ernsthaft um den besten Kandidaten und einen fairen Marktlohn geht, sondern um ein Konstrukt, mit möglichst wenig Arbeitsdauer möglichst hohe Pensionsansprüche und Ruhegelder (für den Fall dass man geschasst wird, weil der nächste gut vernetzte auf einen Versorgungsposten wartet) erwerben kann.

Das ist allerdings offensichtlich nicht, was hier passiert ist. Die Frau hatte bereits lange beim RBB gearbeitet. Da ging es wohl eher darum, jemanden so hoch zu bezahlen, dass bei anderen Verträgen weggeschaut wird. Dummerweise für sie dürfte ihre Tätigkeit deutlich leichter vergleichbar mit Justiziaren in der freien Wirtschaft sein als eines Direktors bei einem ÖR-Sender. Und während bei Brandstäter zwar die Bezahlung suspekt ist, es aber klar ist warum er in sein Amt gekommen ist, muss man sich hier fragen warum eine handelsübliche Justiziarin überhaupt so entlohnt wurde.
 

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In der Realität unterliegt die Frittenbude aber diversen Kontrollinstanzen, beim ÖR ist das wohl nicht so. :troll:
Ich bitte dich. Ich schätze jeder CEO in der freien Wirtschaft in nem Unternehmen gleicher Größe bereichert sich erfolgreicher als Schlesinger. Nur juckts da keinen. Geht ja nicht zu Lasten des Steuerzahlers. :elefant:
 

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Ich bitte dich. Ich schätze jeder CEO in der freien Wirtschaft in nem Unternehmen gleicher Größe bereichert sich erfolgreicher als Schlesinger. Nur juckts da keinen. Geht ja nicht zu Lasten des Steuerzahlers. :elefant:
Gewagte These.
Und für die GEZ muss man kein Steuerzahler sein. :deliver:
 
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Ich bitte dich. Ich schätze jeder CEO in der freien Wirtschaft in nem Unternehmen gleicher Größe bereichert sich erfolgreicher als Schlesinger. Nur juckts da keinen. Geht ja nicht zu Lasten des Steuerzahlers. :elefant:
Unbelegt & Whataboutism. Warum? Um korrupten ÖR in Schutz zu nehmen? Oder weil der Hass auf Privatwirtschaft so groß ist?

Natürlich gibt es Fälle, wo sich das Management bereichert. Grundsätzlich gibt es da aber Shareholder, die das strukturell verhindern möchten. Deswegen ist es selten so absurd wie beim ÖR, wo du für wenige Jahre Arbeit x-fach mehr an Rentenansprüchen und Ruhegelder erwirbst als deine eigentliche Compensation.
 

Das Schaf

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Unbelegt & Whataboutism. Warum? Um korrupten ÖR in Schutz zu nehmen? Oder weil der Hass auf Privatwirtschaft so groß ist?

Natürlich gibt es Fälle, wo sich das Management bereichert. Grundsätzlich gibt es da aber Shareholder, die das strukturell verhindern möchten. Deswegen ist es selten so absurd wie beim ÖR, wo du für wenige Jahre Arbeit x-fach mehr an Rentenansprüchen und Ruhegelder erwirbst als deine eigentliche Compensation.
Warum ist es da jetzt schlimmer als z.b. bei Sparkassen oder Tollcollect?
 
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