Abschaffung ist imho völlig durchgeknallt. Wir bewegen uns in großen Schritten auf eine Medienlandschaft zu, in der "Journalismus" hauptsächlich aus einer Handvoll überregionaler Tageszeitungen/Magazine besteht, die vielleicht einen Lokalteil querfinanzieren können plus eine weitere Handvoll Lokal-/Regionalzeitungen in Gebieten, die so arriviert oder so dicht besiedelt sind dass sie selbst mit relativ geringer Leserdichte noch eine finanzieren können. Die FAZ und die Süddeutsche können vielleicht einen halbwegs ordentlichen Feuilleton drucken, der einen halbwegs ordentlich über die kulturellen Phänomene von Belang informiert, auch wenn dann natürlich Bücher, Filme und Fernsehen eine viel größere Rolle spielen als Musik und Theater. Aber einen lokalen Politikteil, einen lokalen Wirtschaftsteil etc. gibt es dann nur noch höchst selektiv und in manchen Gegenden vermutlich nicht mal auf regionaler Ebene. Finde ich den Gedanken geil, dass der Staat das finanziert? Nicht wirklich, aber im Vergleich zu "es wird gar nicht finanziert" ist es halt um Welten besser. Das wird nur ein ÖR leisten können. Die interessante Frage für die Zukunft ist, wie man den politischen Einfluss so weit wie möglich raus hält und nicht solche Leute wie der lupenreine Demokrat aus der CDU von weiter oben glauben, Berichterstattung nach Gusto einfordern zu können, weil es halt staatlich finanzierter Journalismus ist.