Brauchen wir öffentlichen Rundfunk?

Gustavo

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Es gibt schon Berufe bei denen ich auch privat eine gewisse Neutralität erwarten würde. Richter z.B. oder moderatoren politischer Sendungen im Ö.R.. - grundsätzlich dann wenn es die Aufgabe gebietet dass kein Zweifel an der Neutralität aufkommen darf.

Ich weiß zwar auch, dass das die aktuelle Rechtslage zumindest für Richter ist (Mäßigungsgebot), aber so ganz verstehe ich den Punkt ehrlich gesagt nicht. Die Kernfrage ist doch nicht, ob jemand privat neutral erscheint, sondern ob er beruflich neutral ist. Dadurch, dass man bestimmte Meinungen lediglich nicht äußert, ändert sich ja nix daran, dass man sie hat.
 
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Mir persönlich ist ja auch bei Bundestagsabgeordneten lieber, wenn Zuverdienste geheim bleiben. Sonst könnten Zweifel aufkommen, ob sie ihr Mandat wirklich nach besten Wissen und Gewissen wahrnehmen. :troll:
 
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@Gustavo klar kann ich nicht die Gedanken von jemandem kontrollieren. Aber wenn sich jemand nicht mal in der Äußerung zurück halten kann, dann traue ich ihm auch nicht unbedingt im Urteil Neutralität zu.

Insofern sind mir Richter, die sich nicht öffentlich rechtsradikal oder islamistisch äußern zumindest lieber.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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@Gustavo klar kann ich nicht die Gedanken von jemandem kontrollieren. Aber wenn sich jemand nicht mal in der Äußerung zurück halten kann, dann traue ich ihm auch nicht unbedingt im Urteil Neutralität zu.

Sicher, aber man muss ja auch nicht die Gedanken kontrollieren. Im Zweifelsfall kann man Leute, die in nach Neutralität verlangenden Berufen partout nicht neutral bleiben können, ja aus diesen entfernen. Warum sollten dafür alle Kollegen in ihrem privaten Leben mit in Sippenhaft genommen werden?
 
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Du würdest also kein Problem darin sehen, wenn ein Richter, der sich mit einem rechten Mordfall beschäftigt, auf Twitter alles gerade so noch verfassungskonforme rechte Gedankengut postet?

Ich verstehe schon, woher du kommst. Aber für mich kommt es da schon aufs Detail an. Bspw wäre es besser, wenn man dann zumindest seinen Twitter Account nicht mit "Richter am Landesgericht XYZ" schmückt.

Die Grenzziehung ist so oder so ein Problem. Ob zwischen "noch neutral genug" und "schon Meinung" sowie zwischen "noch verfassungskonform" und "nicht".

Sagen wir mal so: Ich finde es wünschenswert, wenn sich Personen in hoheitlicher Funktion des Problems bewusst sind und zumindest die Kombination aus "mit der eigenen Funktion hausieren gehen" und "politisch Position beziehen" limitieren.
 
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Du würdest also kein Problem darin sehen, wenn ein Richter, der sich mit einem rechten Mordfall beschäftigt, auf Twitter alles gerade so noch verfassungskonforme rechte Gedankengut postet?
Besteht das Problem nicht mehr darin, dass der Richter solche Gedanken hat, als dass er sie tweetet?

Ich würde a priori keinen großen Unterschied darin sehen, wenn derselbe Richter sich einmal seine rechtspopulistischen Gedanken öffentlich verkneift oder sie rausprustet. Insbesondere wenn er auf letzteres nur verzichtet, weil es verboten ist, gewinnen wir dadurch imo nicht viel.
 
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1. Ich kann die Gedanken nicht kontrollieren, Äußerungen aber schon.

2. Nach deiner Logik wäre ja egal, was jemand sagt, weil er es ja denken könnte, wenn er es nicht sagt.

3. Wenn jemand etwas sagt, dann habe ich eben Messpunkt und die Wahrscheinlichkeit steigt deutlich, dass die unerwünschte Meinung vorliegt.

4. Was gesagt wird, wird automatisch normalisiert. Wenn Richter sich rechtsradikal oder islamistisch äußern könnten, würde das diese Haltungen aufwerten. In der gesamten Gesellschaft. Und man würde auch kommunizieren, dass bei zukünftigen Berufungen solche Haltungen irrelevante wären.
 
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Die Kernfrage ist doch nicht, ob jemand privat neutral erscheint, sondern ob er beruflich neutral ist. Dadurch, dass man bestimmte Meinungen lediglich nicht äußert, ändert sich ja nix daran, dass man sie hat.

Man hat zumindest einen eingeschränkten benchmark inwieweit jemand in der Lage ist sich mit seiner Meinung zurückzuhalten wenn er muss. Aber das ist eigentlich nur ein unwesentlicherer Punkt.

Der Eindruck der erweckt wird extrem wichtig, die Mühe die sich gegeben wird um Neutral zu sein und zu wirken. Ein Gericht muss absolut neutral sein. Das ist natürlich praktisch nicht möglich, Richter sind Menschen mit einer eigenen Meinung, aber je stärker versucht wird jedem Anschein von Voreingenommenheit entgegenzuwirken umso weniger leicht wird es Richtern fallen ihre eigene Meinung einfließen zu lassen, und umso stärker wird das Vertrauen in den Rechtsstaat sein.

Es gibt jede Menge Gepflogenheiten bei denen man sich Fragen kann warum eigentlich. Warum tragen die Richter spezielle Kleidung? Warum dürfen sie keine religösen Symbole tragen, ändert doch an ihrer Religion nichts ob sie das tragen oder nicht. Kann man alles sinnlos finden, aber ich sehe da einen gemeinsamen Zweck: das alles beeinflusst das Verhalten und die Wahrnemung der Beteiligten. Es wird deutlich klar gemacht wie wichtig Neutralität ist auch wenn es eigentlich keinen Unterschied macht was man trägt. Es wird klar gemacht dass das etwas streng formelles ist bei dem man sich an die Regeln zu halten hat.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Der Eindruck der erweckt wird extrem wichtig, die Mühe die sich gegeben wird um Neutral zu sein und zu wirken. Ein Gericht muss absolut neutral sein. Das ist natürlich praktisch nicht möglich, Richter sind Menschen mit einer eigenen Meinung, aber je stärker versucht wird jedem Anschein von Voreingenommenheit entgegenzuwirken umso weniger leicht wird es Richtern fallen ihre eigene Meinung einfließen zu lassen, und umso stärker wird das Vertrauen in den Rechtsstaat sein.

Es gibt jede Menge Gepflogenheiten bei denen man sich Fragen kann warum eigentlich. Warum tragen die Richter spezielle Kleidung? Warum dürfen sie keine religösen Symbole tragen, ändert doch an ihrer Religion nichts ob sie das tragen oder nicht. Kann man alles sinnlos finden, aber ich sehe da einen gemeinsamen Zweck: das alles beeinflusst das Verhalten und die Wahrnemung der Beteiligten. Es wird deutlich klar gemacht wie wichtig Neutralität ist auch wenn es eigentlich keinen Unterschied macht was man trägt. Es wird klar gemacht dass das etwas streng formelles ist bei dem man sich an die Regeln zu halten hat.

Na ja, ich würde mal behaupten dass dieser Effekt aber zum größten Teil dadurch entsteht, wie sich jemand vor Gericht verhält. Darum geht es mir ja aber gerade nicht, sondern um Meinungsäußerungen im Privatleben. Dass Richter sich vor Gericht zurücknehmen sollten ist imho selbstverständlich, genau wie Klamroth nicht der einen Seite nur Softball-Fragen stellen kann und bei der anderen dann richtig nachbohrt.

€dit:

3. Wenn jemand etwas sagt, dann habe ich eben Messpunkt und die Wahrscheinlichkeit steigt deutlich, dass die unerwünschte Meinung vorliegt.

Auf die Meinung kommt es aber doch nicht an, solange sich jemand in seinem Beruf korrekt verhält. Ich sehe immer noch nicht, warum man das über den Proxy Meinung machen sollte. Wenn das ein echtes Problem ist sollte man den Leuten sowieso wirklich auf die Finger schauen.
 
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Na ja, ich würde mal behaupten dass dieser Effekt aber zum größten Teil dadurch entsteht, wie sich jemand vor Gericht verhält

Zum größten Teil ja. Aber nicht ausschließlich. Ich halte den Effeckt für immer noch groß genug dass dieses Gebot Sinn macht.
 

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Doppelspitze 2019
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Zum größten Teil ja. Aber nicht ausschließlich. Ich halte den Effeckt für immer noch groß genug dass dieses Gebot Sinn macht.

Da bin ich nicht so sicher. Mindestens würde ich zumindest vermuten, dass das Problem nicht das Neutralitätsgebot innerhalb bestimmter Grenzen ist: Solange sich jemand innerhalb des breiten gesellschaftlichen Konsens bewegt, glaube ich kaum dass das messbar Vertrauen kostet. Letztendlich ist es vermutlich nicht SO schwer festzustellen, ob jemand (Richter oder Staatsanwalt) als Mitglied irgendwie parteipolitisch tätig ist und ich habe ehrlich gesagt noch nie gehört, dass es skandalisiert wurde, dass ein CDU-Mann irgendwo Staatsanwalt ist oder ein Grüner Richter ist oder sowas, obwohl das ja für Leute, die mal ein Urteil gegen sich kassiert haben, das ihnen nicht passte, nicht so schwer sein sollte. Die Skandale beginnen eigentlich immer erst dort, wo irgendwer sich als Extremist zu erkennen gibt*.





*ich will jetzt nicht sagen dass ich es zu 100% ausschließen würde, aber bisher habe ich noch nie von extrem linken (oder gar islamistischen) Richtern gehört, aber schon von einigen extrem rechten
 
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aber bisher habe ich noch nie von extrem linken (oder gar islamistischen) Richtern gehört
Ich schon, sogar Landesverfassungsrichter. Ein SED Mitglied das heute in einer vom Bundesverfassungsgericht als linksextrem eingestuften Organsiation ist und den Mauerbau gut findet.

Aber das hat eigentlich nichts mit dem Thema zu tun.

Beim Thema werden wir uns wohl nicht einig. Ich finde das Mäßigungsgebot gut und kann den Grund dafür vollständig nachvollziehen. Habe aber auch keinen Beweis dafür dass der Effekt wirklich so hoch ist dass es sich lohnt, genau wie es für alles mögliche was wir machen keinen Beweis gibt ob es wirklich exakt so wirkt.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Ich schon, sogar Landesverfassungsrichter. Ein SED Mitglied das heute in einer vom Bundesverfassungsgericht als linksextrem eingestuften Organsiation ist und den Mauerbau gut findet.


Die Frau ist mir schon bekannt, ist allerdings eine politisch nominierte (Laien-)Richterin, die vorher als Politikerin gearbeitet hat. Für die gilt das Mäßigungsgebot gar nicht.


Beim Thema werden wir uns wohl nicht einig. Ich finde das Mäßigungsgebot gut und kann den Grund dafür vollständig nachvollziehen. Habe aber auch keinen Beweis dafür dass der Effekt wirklich so hoch ist dass es sich lohnt, genau wie es für alles mögliche was wir machen keinen Beweis gibt ob es wirklich exakt so wirkt.

Na ja, ich kann auch nicht das Gegenteil beweisen. Ich würde dir nur aus meiner subjektiven sozialwissenschaftlichen Erfahrung sagen, dass ich es für ziemlich unwahrscheinlich halte, dass man da (statistisch oder substanziell) signifikante Effekte finden würde.
 

Benrath

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Ich finde, dass auch die Mäßigung der Meinungsäußerung hilft. Mit sozialen Medien und dem Einbrechen der Norm sieht man ja wo es hinkommt. Ich war auch eher der Meinung, dass es besser ist offen zu sehen, dass ~15% AfD wählen, aber sehe das mittlerweile anders. Durch soziale Medien etc. hat jeder die Möglichkeit zu viele Gleichgesonnene für seine dume Blase zu finden, was früher nicht möglich war. Und da die meisten nicht zwischen absoluten Zahlen und relativen bzw. repräsentativen Zahlen unterscheiden können, denkt man schnell dass die eigene Meinung doch gar nicht so falsch sein kann, wenn man in einer Telegrammgruppe mit 30k anderer Idioten ist. Oder wenn man mit paar Hundert oder selbst tausend durch Berlin läuft.
 

Das Schaf

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Ich Frage mich auch öfter:
Ist es nicht von Vorteil wenn jeder einfach jeden dummen Scheiß sagen darf und man dann weiß woran man ist.
Wenn das auf die Goldwaage gelegt wird passieren so Dinge wie Pressestatements....
So weiß man wenigstens noch am ehesten was die Leute wirklich denken.
Ungeeignet sind sie für den Job deswegen ja echt nicht.
 
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Plumpe Fälschungen des ach so qualitativ hochwertigen ÖR:

Übrigens ein weiterer Grund zur drastischen Reduktion. Mit nur wenigen Kanälen und einem Fokus auf Informationsauftrag würde da vielleicht QA funktionieren. Mit 100 Sendern und Onlineauftritten können einzelne Deppen einfach irgendwas raushauen. Man merkt ja schon den Qualitätsunterschied zwischen 15 kuratierten Minuten Tagesschau und deren Webseite, die letztlich random news auf dem Niveau jeder Regionalzeitung sind.
 

Das Schaf

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Kannst du bitte die angewöhnen dass du zumindest schreibst was den das schlimme ist.
Weil ich sehe jetzt random Twitter post mit anderem random Video Schnipsel von einem der random sagt das da was Fake Tonspur ist.
Ein bisschen Mühe beim context wäre schön gut
 

Celetuiw

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Und das Video ist auch noch offline. (oder privat, w/e)
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Absurdes Argument. Nicht dass ich die plumpe Manipulation jetzt gut finde, aber das Video wurde (unbearbeitet) von einem MDR-Journalisten aufgenommen und ins Netz gestellt. "Drastische Reduktion" macht es lediglich wahrscheinlicher, dass die überhaupt nicht die Manpower haben, irgendwen zu sowas hinzuschicken. Gerade der Osten hat das aber dringend nötig, denn dort gibt es keine überregionalen Zeitungen, die einen Lokalteil quersubventionieren können. Nochmal 15 Jahre wie die letzten und die Lokalmedien beschränken sich da außerhalb von Leipzig auf ein paar private Radiosender.
 
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Allein der MDR hat 10(!) Radiosender.

Wir können gerne disproportional kürzen, so dass für den Hardcore Informationsauftrag mehr Geld als heute ist. Dafür reichen 2 Milliarden dennoch sehr easy.
 

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Plumpe Fälschungen des ach so qualitativ hochwertigen ÖR:

Übrigens ein weiterer Grund zur drastischen Reduktion. Mit nur wenigen Kanälen und einem Fokus auf Informationsauftrag würde da vielleicht QA funktionieren. Mit 100 Sendern und Onlineauftritten können einzelne Deppen einfach irgendwas raushauen. Man merkt ja schon den Qualitätsunterschied zwischen 15 kuratierten Minuten Tagesschau und deren Webseite, die letztlich random news auf dem Niveau jeder Regionalzeitung sind.
was soll denn da "plump" gefälscht sein? sehe und höre bei beiden beispielen keinen großen unterschied. in der einen version ist der ton wohl minimal verschoben? und?
 
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Der Ton ist nicht nur verschoben. Der Teil mit Schreien wurde verdoppelt und verschoben darüber gelegt, damit länger geschrien wird zur Dramatisierung der angeblichen Gewalt.
 

Deleted_504925

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da glüht aber der aluhut. ist doch so schon drastisch genug gewesen, die "dramatisierung" ändert doch nichts an dem vorgang.
dazu stammen die ausschnitte welche auf twitter die diskussion ins rollen gebracht haben doch direkt aus der doku, ohne doppelten ton.
es war ja nur die youtube shorts version vom mdr "plump gefälscht"
 
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Achso, dann ist es natürlich total okay, dass Nachrichtenseiten Videos manipulieren, weil schon das Original für dich "drastisch" ist. Alles klar.
 

Deleted_504925

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gewollte manipulation ist doch was anderes als so ein läppischer bearbeitungsfehler. da muss man schon genau hinhören um überhaupt den unterschied zu merken. das normale video ist doch auch nicht manipuliert, es ist einer der vielen reuploads gewesen, eben die youtube shorts version beim mdr.
die anderen 3457356 uploads davon stammen doch aus der normalen doku, ohne ton "manipulation"
 
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Der Edit ist doch offensichtlich gewollte Manipulation. Wie soll das "aus Versehen" passieren? Absurd.

Ob der Upload durch den MDR dieser Intention auch entsprach, weiß ich nicht. Wenn man sich aber dahinter verstecken könnte, dann wäre Manipulation ja leicht outsourcebar. Ich nehme einfach immer die manipulierte Version von Dritten, dann bin ich nicht schuld.

Das Video blieb übrigens noch eine ganze Weile so online, nachdem dem MDR das bekannt war. Spricht nicht gerade gut tiefe Einsicht.
 

Deleted_504925

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ich habe da nicht mal einen unterschied festgestellt beim nebenbei schauen, musste erst einen artikel bei achtung reichelt :rofl2: dazu rauskramen um zu verstehen was die manipulation überhaupt sein soll. es wirkt doch nicht mal dramatischer, es ist schlicht ein kleiner audiofehler.
audiofehler passieren eben leicht bei der verarbeitung, gerade zeitversetzt ist doch der klassiker, hat doch jeder schon mal irgendwo gesehen.

noch dazu war es ja im normalen video nicht, da sollte doch eine manipulation hin die wirkung hat. warum sollte man denn ausgerechnet den einen upload einzeln manipulieren? youtube shorts ist ja jetzt auch nicht die plattform auf die alle schauen.
macht doch selbst als verschwörungstheorie überhaupt keinen sinn.
für achtung reichelt ist es genug, aber da liegt die latte was eine meldung wert ist ja auch tief.
 

Gustavo

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Allein der MDR hat 10(!) Radiosender.

Wir können gerne disproportional kürzen, so dass für den Hardcore Informationsauftrag mehr Geld als heute ist. Dafür reichen 2 Milliarden dennoch sehr easy.

Das hat dann aber als Thema nix mehr mit dem Video zu tun, oder?
 
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Ich musste es tatsächlich auch zweimal angucken und vergleichen, um den Unterschied zu bemerken. Dass das jemand bewusst manipuliert hat, um das Video schlimmer erscheinen zu lassen, scheint mir nicht wirklich plausibel. Ausschließen kann man es offensichtlich nicht. Für mich aber ziemlich klarer Fall von justified benefit of the doubt.
 
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Mir scheint ja eher die Annahme dass die Manipulation versehentlich war extrem unplausibel.
Man schneidet doch nicht versehentlich Tonspuren aus Videos um sie dann an anderer Stelle darüber zu legen. Das ist doch keine Taste die man versehentlich drücken kann, das ist ein mehrstufiger Prozess den man aktiv machen muss. Und dann auch der merkwürdige Zufall dass ausgerechnet Schreie genommen wurden und dann ausgerechnet dahin gelegt wo sonst keine wären, aber welche sein könnten wenn es schlimmer wäre als es war. Aus reinem Zufall gibt es ein Ergebnis was exakt so aussieht als hätte jemand gezielt Versucht den kurzen clip schlimmer aussehen zu lassen. :rofl2:
Da war ja das Ausrutschen auf der Maus von Frau Storch deutlich glaubhafter.
 

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Dass das "unabsichtlich" passiert ist kann ich mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen. Andererseits macht die Manipulation halt auch de facto Null Unterschied dafür, wie man das Video bewertet, der Typ schreit ja sogar im unbearbeiteten Video weiter. Mehr als merkwürdige Geschichte.
 
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Das hat dann aber als Thema nix mehr mit dem Video zu tun, oder?
Ich hatte dich so verstanden, dass du die Hypothese hinein bringst, dass "weniger Geld für ÖR" die Wahrscheinlichkeit solcher Fehler erhöhen müsste. Das ist nur eine Antwort darauf. Ich denke nicht, dass eine Verschlankung des ÖR Qualität reduzieren müsste. 10x weniger Output mit 5x weniger Geld kann deutlich mehr Fokus & Qualität bedeuten.
 

Gustavo

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Ich hatte dich so verstanden, dass du die Hypothese hinein bringst, dass "weniger Geld für ÖR" die Wahrscheinlichkeit solcher Fehler erhöhen müsste. Das ist nur eine Antwort darauf. Ich denke nicht, dass eine Verschlankung des ÖR Qualität reduzieren müsste. 10x weniger Output mit 5x weniger Geld kann deutlich mehr Fokus & Qualität bedeuten.

Na ja, ich nehme an wir werden da unterschiedlicher Meinung sein, aber was mich am ÖR stört sind weder die vielen Kanäle noch die Höhe des Beitrags, sondern was man dafür bekommt. Das gesellschaftliche Optimum ist in meinen Augen eher nicht bei weniger Geld für den ÖR oder weniger Kanälen, sondern dass man die gelieferten und abgerufenen Informationen für das ausgegebene Geld erhöht.

Wir werden in Deutschland nie im Leben jetzt noch ein öffentlich gefördertes Zeitungssystem aufbauen können und wir haben praktisch keine lokalen Fernsehstationen von Wert (ÖKs würde ich jetzt eher wenig Wert unterstellen, privates Radio macht quasi keinen Journalismus). Vielleicht wächst nativer Internetjournalismus (außerhalb der bekannten Zeitungen) noch in diese Lücke, aber bisher ist das Interesse für die Lokalebene da EXTREM gering. Wenn regionale und lokale Zeitungen irgendwann (und wenn die Entwicklung so weitergeht ist es absehbar, wann das sein wird) als Träger ausfallen, bleibt nur noch quersubventionierter Journalismus durch die ÖR. Das ist zwar alles andere als ideal, aber auch um Welten besser als gar nichts.
 
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Das Geschehen stellt sich schon deutlich anders dar. Dass die Schmerzen nicht so sind dass er die ganze Zeit schreit, dass er noch gut reden kann, und auch dass er die Polizisten auffordert ihn sitzen zu lassen, nicht ihn gehen zu lassen, oder ihn los zu lassen o.ä. sind schon sehr relevante Informationen durch die es anders wirkt - was ja wohl auch das Ziel der Manipulation war.

An der Bewertung des Polizeieinsatz ändert es wirklich nichts - habe ich ja schon im anderen Thread geschrieben dass das Video völlig unzureichend ist um die Situation zu bewerten, und das ist es auch ohne die Manipulation noch.

Es macht aber einen relevanten Unterschied für die Bewertung des MDR. Manipulierte Videos zur Stimmungsmache hochladen geht einfach gar nicht, das ist eine absolute Schande, insbesondere für den ÖR. Und extrem schädlich was das Vertrauen in die Medien generell angeht.
War vielleicht nur eine Einzelperson - aber selbst wann das so war, ist die Reaktion des MDR ist immernoch peinlich. Zuerst alles abstreiten und dann einfach weiterlügen "Nach Durchsicht aller MDR-Veröffentlichungen zu dem Thema ist uns bei dem Short auf Youtube beim Abmischen der Tonspur ein unerklärbares bedauerliches Missgeschick passiert". Natürlich war das kein "unerklärbares Misssgeschick". Das war weder unerklärlich noch Missgeschick. Jetzt erwarte ich nicht dass die das offensichtliche zugeben ohne Beweise zu haben, aber dann wäre die korrekte Mitteilung zumindest etwas in der Richtung von "Uns ist nicht genau klar wie das passiert ist, aber wir werden das Untersuchen und angemessene Konsequenzen ziehen" oder ähnliches. So hat man schon den Eindruck dass das MDR solche Aktionen grundsätzlich schon ok findet, gar nicht daran interessiert ist irgendetwas zu ändern und sich nur ein bisschen ärgert erwischt worden zu sein.
 

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Das Geschehen stellt sich schon deutlich anders dar. Dass die Schmerzen nicht so sind dass er die ganze Zeit schreit, dass er noch gut reden kann, und auch dass er die Polizisten auffordert ihn sitzen zu lassen, nicht ihn gehen zu lassen, oder ihn los zu lassen o.ä. sind schon sehr relevante Informationen durch die es anders wirkt - was ja wohl auch das Ziel der Manipulation war.


Na ja, ich glaube die Meinung hast du relativ exklusiv. Ich würde mal behaupten dem durchschnittlichen Benutzer würde nicht mal ein Unterschied auffallen, geschweige denn einer, der seine Bewertung dessen ändert, was er da gesehen hat. Meine Hypothese: Wenn du einen A/B-Test machst, 500 Leute kriegen das Original und 500 Leute kriegen das Video mit veränderter Tonspur, würdest du mit einem gängigen Survey-Experiment mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit null results bekommen. Kann ich natürlich nicht belegen, aber ich sehe im Arbeitsalltag doch relativ viele survey experiments und ich glaube du überschätzt massiv, was für einen Einfluss so eine geringfügige Manipulation hat.


Es macht aber einen relevanten Unterschied für die Bewertung des MDR. Manipulierte Videos zur Stimmungsmache hochladen geht einfach gar nicht, das ist eine absolute Schande, insbesondere für den ÖR. Und extrem schädlich was das Vertrauen in die Medien generell angeht.
War vielleicht nur eine Einzelperson - aber selbst wann das so war, ist die Reaktion des MDR ist immernoch peinlich. Zuerst alles abstreiten und dann einfach weiterlügen "Nach Durchsicht aller MDR-Veröffentlichungen zu dem Thema ist uns bei dem Short auf Youtube beim Abmischen der Tonspur ein unerklärbares bedauerliches Missgeschick passiert". Natürlich war das kein "unerklärbares Misssgeschick". Das war weder unerklärlich noch Missgeschick. Jetzt erwarte ich nicht dass die das offensichtliche zugeben ohne Beweise zu haben, aber dann wäre die korrekte Mitteilung zumindest etwas in der Richtung von "Uns ist nicht genau klar wie das passiert ist, aber wir werden das Untersuchen und angemessene Konsequenzen ziehen" oder ähnliches. So hat man schon den Eindruck dass das MDR solche Aktionen grundsätzlich schon ok findet, gar nicht daran interessiert ist irgendetwas zu ändern und sich nur ein bisschen ärgert erwischt worden zu sein.

Wie gesagt: Schweinedumme Aktion. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass private Medien anders auf sowas reagieren würden. Die interessantere Frage ist eher, wie häufig sowas und vergleichbare Manipulationen vorkommen.
 
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Nun gut, habe selbst noch nie Videoschnitte gemacht. Mag sein, dass die Konfidenz, dass das Video selbst bewusst manipuliert wurde, hoch ist. Inwiefern "der MDR" das Video nun absichtlich zur Manipulation eingesetzt hat, ist eine davon abgeleitete Frage, zu der mir weniger einfällt.

An der Bewertung des Polizeieinsatz ändert es wirklich nichts - habe ich ja schon im anderen Thread geschrieben dass das Video völlig unzureichend ist um die Situation zu bewerten, und das ist es auch ohne die Manipulation noch.
How come? In der Doku sieht man doch quasi alles, was passiert (ab 28:22).
Für mich (zugegebenermaßen als Laie im Menschenwegtragen) ergibt so ziemlich nichts, was die Polizisten da tun, Sinn. Wozu packt er ihm überhaupt an den Hals? Trägt man Menschen normalerweise am Hals? Warum muss er sich erst hinstellen, damit sie ihn danach doch vom Boden wegtragen, wobei ihm einer aber komisch den Arm verdreht? Inwiefern sind Schmerzgriffe bei dieser Aktion bitte zielführend? Was soll die ganze Nummer?

Letztlich läuft es doch auf folgende Frage heraus: Hat die Polizei einen Anspruch darauf, dass der Typ aus eigener Kraft geht und darf sie ihm andernfalls Schmerzen zufügen, um ihn dazu zu zwingen?
Ich würde sagen: Nein, darauf haben sie keinen Anspruch, solange es ein milderes Mittel gibt, das den Zweck (Straße räumen) genauso erfüllt: ihn zu zwei/dritt/viert wegtragen.
Anders wäre die Situation, wenn Eile geboten wäre und ein einzelner Beamter das irgendwie wuppen müsste, der dazu körperlich nicht in der Lage wäre. Aber da stehen zig andere Polizisten rum, die gar nichts tun.
Hier wurde klar ein viel härteres Mittel als nötig benutzt, um den Protestler abzustrafen. Das ist exzessive Polizweigewalt und Selbstjustiz in einem.
 
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Hab mir die ganze Doku angeschaut und da sieht man ja haufenweise Beispiele, wie die Truppe von der Polizei weggetragen wird. Da muckt nicht einer von denen bei auf. Es gibt wirklich keinerlei Begründung für Halsgreifen und Armumdrehen, außer wie du sagst "Bock drauf".
 
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Vermutlich hat das Herumtragen der anderen so viele Polizeibeamte ausgeknockt, dass die Übrigen keine Wahl mehr hatten. :deliver:
 
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Na ja, ich glaube die Meinung hast du relativ exklusiv.
Zumindest wer auch immer das Video manipuliert hat wird mir da zustimmen, einfach nur zum Spass wird er es nicht gemacht haben :deliver:
Wie gesagt: Schweinedumme Aktion. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass private Medien anders auf sowas reagieren würden. Die interessantere Frage ist eher, wie häufig sowas und vergleichbare Manipulationen vorkommen.
Ob private Medien auch so reagieren würden ist jetzt ziemlich spekulativ, vermute mal da wird es schon Unterschiede geben, manche hätten besser, manche schlechter reagiert. Aber was auch immer andere gemacht hätten, das macht es ja nicht besser.
Und ja, wie häufig sowas vorkommt wäre sehr Interessant. Das einzige mal war es bestimmt nicht, und die Reaktion macht wenig Hoffnung dass es da ein ernstes Interesse gibt sowas zu verhindern.

Inwiefern "der MDR" das Video nun absichtlich zur Manipulation eingesetzt hat, ist eine davon abgeleitete Frage, zu der mir weniger einfällt.
Wer ist "der MDR"? Das ein MDR Mitarbeiter das manipulerte Video absichtlich zur Manipulation der Zuschauer eingesetzt hat würde ich mal als gegeben sehen, das ist offensichtlich passiert. Die spannende Frage dürfte sein wie repräsentativ das für das MDR ist. Wer wusste davon bzw. wer ist mit so etwas einverstanden und wie häufig kommt so etwas vor.

How come? In der Doku sieht man doch quasi alles, was passiert (ab 28:22).
Ich beziehe mich auf das kurze Video das nur Ausschnitte zeigt und auch Schnitt drin hat. Das zeigt in jedem Fall viel zuwenig, egal ob der Ton manipuliert wurde oder nicht.

Letztlich läuft es doch auf folgende Frage heraus: Hat die Polizei einen Anspruch darauf, dass der Typ aus eigener Kraft geht und darf sie ihm andernfalls Schmerzen zufügen, um ihn dazu zu zwingen?

So weit ich das im Video erkennen kann (wie gesagt schwierig alles klar zu bewerten) schreit er erst als er sich aktiv wehrt. Als er aktiv versucht das wegtragen zu verhindern, das wurde wenn ich mich richtig erinnere sogar im manipulierten Video gesagt dass er sich verdreht um ein wegtragen zu verhindern. Das sieht bei den anderen die weggetragen werden nicht so aus.
Aus meiner Sicht kommen daher die potentiellen Fragen dazu:
-hat er sich wirklich aktiv gewehrt wie es nach dem Video den anschein hat?
-war es notwendig aus eigener Kraft zu gehen um den Schmerzen zu entkommen oder hätte es gereicht sich nicht aktiv gegen das wegtragen zu wehren?
-sind diese Schmerzgriffe gerechtfertigt um eine aktive Gegenwehr zu unterbinden?

Die ersten zwei Punkte sehe ich als nicht beantwortbar an mit den Infos die da sind. Man kann nur darüber spekulieren. Im ersten Video wurde behauptet der erste Punkte wäre der Fall, ich halte das nicht für klar erkennbar.
Der dritte Punkt ist eine grundsätzliche Frage unabhängig vom Video, die ich bejahen würde, was aber nur dann bei der Bewertung hilft wenn man auch weiß ob die anderen zutreffen oder nicht.
 
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So weit ich das im Video erkennen kann (wie gesagt schwierig alles klar zu bewerten) schreit er erst als er sich aktiv wehrt. Als er aktiv versucht das wegtragen zu verhindern, das wurde wenn ich mich richtig erinnere sogar im manipulierten Video gesagt dass er sich verdreht um ein wegtragen zu verhindern. Das sieht bei den anderen die weggetragen werden nicht so aus.
Aus meiner Sicht kommen daher die potentiellen Fragen dazu:
-hat er sich wirklich aktiv gewehrt wie es nach dem Video den anschein hat?
-war es notwendig aus eigener Kraft zu gehen um den Schmerzen zu entkommen oder hätte es gereicht sich nicht aktiv gegen das wegtragen zu wehren?
-sind diese Schmerzgriffe gerechtfertigt um eine aktive Gegenwehr zu unterbinden?

Die ersten zwei Punkte sehe ich als nicht beantwortbar an mit den Infos die da sind. Man kann nur darüber spekulieren. Im ersten Video wurde behauptet der erste Punkte wäre der Fall, ich halte das nicht für klar erkennbar.
Der dritte Punkt ist eine grundsätzliche Frage unabhängig vom Video, die ich bejahen würde, was aber nur dann bei der Bewertung hilft wenn man auch weiß ob die anderen zutreffen oder nicht.
Kannst du deine Beobachtungen mal konkretisieren? Ich hab das Gefühl, wir sehen unterschiedliche Videos.
Es geht doch schon mal direkt los bei 28:40, dass ihn der Polizist am Hals(!) und bei 28:45 der andere am Unterarm/Handgelenk packt, also bereits an Stellen, wo sie ihm Schmerzen zufügen wollen. Es ist offensichtlich nicht der Plan, ihn einfach wegzutragen - und dass sie ihm wehtun wollen, hat der erste Beamte ja bereits vollmundig angekündigt.
Man Vergleiche das Vorgehen bei 8:50 und 16:00: Zwei packen den Oberarm, jeweils einer die Beine und es gibt kein großes Problem.
Stattdessen richten sie ihn erst auf und lassen ihn dann bei 28:49 wieder runterfallen, völlig sinnlos. Und spätestens dann gehts mit den gezielten Schmerzgriffen los, ohne dass wirklich versucht wurde ihn zu tragen. Wo siehst du gezielte Gegenwehr? Ich kann bei ihm überhaupt keine Körperspannung erkennen, von gezielter Gegenwehr ganz zu schweigen. Er fängt bei 28:57 an zu strampeln, als sie ihm offenbar absichtlich und gezielt Schmerzen zufügen. Dabei zerrt der eine ihn weiterhin an Unterarm/Handgelenk, nachdem er ihm den Arm verdreht hat. Bei 29:09 sieht man wieder, wie der blonde Polizist ganz gezielt zupackt und ihm nochmal das Handgelenk verdreht/umknickt, während der zweite stümperhaft versucht seine Füße zu greifen.
Die Polizisten wissen offenbar um Teil selbst überhaupt nicht, was der Plan ist. Ein Dritter kommt dazu, sieht aus, als wolle er irgendwie helfen, sagt aber nichts, lässt dann wieder ab. Er wird dann mit einem Arm und Beinen oben und weiterhin am Handgelenk gepackt mit dem Oberkörper über den Asphalt geschleifert, bis sie ihn dann endlich zu dritt packen und tragen.

Sorry, aber als Vorgesetzter würde ich den beiden Typen ungeölt nen Einlauf verpassen und den anderen Pappnasen, die deppert rumstehen, gleich mit. Denen muss doch klar sein, dass sie dabei gefilmt werden. Absolut peinliches und unprofessionelles Verhalten, das Mindestens mal dem Ansehen der Polizei schadet.
 
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