Sorry, aber das ist doch BS und lächerlich hier von "Verfassungsbruch" zu reden. Selbst die aktuelle Schuldenbremse ermöglicht Spielräume, die Lindner aber aus politischen Gründen nicht will.Schlussendlich hat Olaf 'Der Vergessliche' Scholz dem Lindner nur zwei Möglichkeiten gegeben - Verfassungs- oder Koalitionsbruch.
War eine Fehleinschätzung meinerseits. Vertrauensfrage wird wohl kommen. Aber erst im Januar? Warum nicht jetzt?warum sollte die cdu da mitmachen?
Du lässt leider die halbe Wahrheit weg.Sorry, aber das ist doch BS und lächerlich hier von "Verfassungsbruch" zu reden. Selbst die aktuelle Schuldenbremse ermöglicht Spielräume, die Lindner aber aus politischen Gründen nicht will.
Ob das juristisch gedeckt ist, wüssten wir sicher erst hinterher. Dass ein Krieg in Europa eine hinreichende Notlage darstellt, halte ich zumindest erstmal für plausibel, darum find ich "Verfassungsbruch" hier schon sehr dick aufgetragen.Olaf Scholz wollte deswegen eine Notlage erklären um die Schuldenbremse auszusetzen. Ob das juristisch gedeckt ist kann ich nicht beurteilen, aber die Ampel hat ja ein Händchen für Windschiefe Entscheidungen.
Es ist überhaupt nicht dick aufgetragen, denn wenn die Klausel der Notlage juristisch gekippt wird, denn es ist dann schlussendlich nichts anderes mehr.Ob das juristisch gedeckt ist, wüssten wir sicher erst hinterher. Dass ein Krieg in Europa eine hinreichende Notlage darstellt, halte ich zumindest erstmal für plausibel, darum find ich "Verfassungsbruch" hier schon sehr dick aufgetragen.
Ungeachtet dieser formalistischen Betrachtung gehts am Ende um politischen Inhalte und das Problem der FDP ist seit Langem, dass ihre Kerninhalte Schlacke sind und sie damit jedesmal vor die Wand fährt, daraus aber nicht den Schluss zieht sich inhaltlich anders auszurichten, sondern wie ein beleidigtes Kind ätzt, rotzt und sich windet, um sie trotzdem irgendwie durchzuboxen. Diese Schizophrenie ist das Kernproblem der FDP, das auch niemand anders für sie lösen kann und das sie für jede ernsthafte und konstruktive politische Arbeit disqualifiziert.
Müssen uns jetzt darüber nicht zanken, aber imo macht genau dieses "wenn" es durchaus zu dick auftragen, solange es überhaupt keine konkreten Anhaltspunkte gibt, warum dieser Fall eintreten sollte.Es ist überhaupt nicht dick aufgetragen, denn wenn die Klausel der Notlage juristisch gekippt wird, denn es ist dann schlussendlich nichts anderes mehr.
Du lässt leider die halbe Wahrheit weg.
Der Streitpunkt waren neue Hilfen für die Ukraine [...]
Ich kenne die Details des Kompromisses nicht und mir liegt es Fern hier CL irgendwie zu verteidigen. Was aber auf dem Tisch lag, war die Intel Subvention, die er auch nicht wollte, kann man ihm zu Recht vorwerfen. Aber Olaf hat ihn vor die Wahl gestellt - Koalition oder Schuldenbremse.Die ganze Wahrheit ist wohl eher, dass der Streitpunkt die Tatsache war, dass Lindner einen bereits verhandelten Kompromiss komplett aufschnüren wollte. In Anbetracht der schieren Menge an finanzpolitischen Taschenspielertricks und absoluten Luftbuchungen, die man bisher im Haushaltsentwurf hatte, kann mir niemand erzählen dass drei Milliarden mehr oder weniger für die Ukraine da eine unüberbrückbare Differenz dargestellt hätten. Die FDP wollte schlicht nicht mehr, da muss man sich doch jetzt nicht dumm stellen.
Ich kenne die Details des Kompromisses nicht und mir liegt es Fern hier CL irgendwie zu verteidigen. Was aber auf dem Tisch lag, war die Intel Subvention, die er auch nicht wollte, kann man ihm zu Recht vorwerfen. Aber Olaf hat ihn vor die Wahl gestellt - Koalition oder Schuldenbremse.
Man hätte doch mit einem Nachtragshaushalt die Hilfen nachschießen können, wird ja sonst auch immer mal wieder gemacht.
Kann ich nicht ganz mitgehen. Natürlich ist bei "spätestens nächste Woche" Rhetorik dabei, weil klar ist, dass es so schnell nicht gehen wird und es wohl auch gute Gründe dagegen gibt.Nochmal was anderes: Es ist frustrierend zu sehen, wie jetzt alle nach Vertrauensfrage "nächste Woche" rufen, obwohl jeder weiß dass das schlicht organisatorisch ein Desaster wäre. Bundestagswahlkämpfe schüttelt man nicht aus dem Ärmel, da gehört einiges an Vorlauf dazu, unter anderem auch für die kleinen Parteien, die Unterschriften sammeln müssen. Man hat nach der Vertrauensfrage nur maximal zwei Monate Zeit, dann würde Mitte Januar gewählt und ein Haufen der Organisationsarbeit würde in der Vorweihnachtszeit, an Weihnachten und zwischen den Jahren erledigt werden müssen. Es ist einfach völlig unpraktikabel, alle wissen es, trotzdem sagt man es jetzt einfach weil es gut klingt.
Auch eine Regierungs-CDU wird das notwendige Geld nicht über Einsparungen beim Bürgergeld zusammenkriegen.
Das kann ich nicht mehr hören.
Man kann in Deutschland so unendlich viel sparen, wenn man denn wirklich möchte. Klappt natürlich nicht, wenn jeder 100% Besitzstandwahrung erwartet.
Hier eine Liste der Ausgaben die mir zuerst einfallen, bei denen man ordentlich kürzen könnte:
18 Mrd € EEG
50 Mrd € für illegale Einwanderer/Flüchtlinge und davon abhängige Sozialindustrie
100 Mrd € Rentenzuschuss
11 Mrd € Entwicklungshilfe, man genieße dazu dieses Dokument: https://dserver.bundestag.de/btd/20/097/2009761.pdf
2 Mrd € für "Kampf gegen Rechts" / Förderung von linken Strukturen in Deutschland
10 Mrd € für staatlichen Rundfunk (ja ich weiß das kommt nicht aus dem Bundeshaushalt, trotzdem ein Skandal)
2 Mrd € für Wohngeld aka Subventionierung des überhitzten Wohnungsmarktes
usw.
Naja, ich sehe es wie @parats' …Bin grad dabei. Er hat den Porschefahrer endlich mal den egoistischen Klientelpolitiker genannt, der er ist.
Gut so Scholz, hast deine Eier wiedergefunden.
…er hat vielleicht nicht komplett unrecht wenn er sagt "Lindner ist ein Huso" aber wie und was er sagt … lololo … das könnte man halt in der Koalition über einige Leute sagen, inklusive ihn selbst.Wer Führung bestellt und so?
Reines Wahlkampfgewäsch und Olaf stellt den Blinker schon mal auf links.
Finde das jetzt nur so medium-überraschend. Es ist doch dasselbe wie schon seit Jahren. Nur ist es jetzt halt endlich mal eskaliert.Ich wüsste ja gerne mal, was man deutschen Journalisten an intellektueller Beleldigung noch vorsetzen muss, bevor sie en masse aufhören, diese "Meinungen über geometrische Form der Erde gehen auseinander"-Artikel zu schreiben. Man kann von den Vorschlägen von Lindner halten was man will, aber wenn jemand ohne erkennbaren Anlass einen wirklich extrem zäh ausgehandelten Kompromiss zwischen drei Parteien aufkündigt und dann sagt "hey, hier wäre mein Gegenvorschlag: Wir machen 100% was meine Partei will", dann hat derjenige entweder ein neues Druckmittel gefunden oder er will derjenige ganz offensichtlich einfach gar keine Lösung des Problems erzielen. Ist es wirklich zu viel verlangt, das dann auch so zu benennen und nicht "Olaf Scholz sagt dies, aber die FDP sagt etwas ganz anderes" zu bringen?
Kann ich nicht ganz mitgehen. Natürlich ist bei "spätestens nächste Woche" Rhetorik dabei, weil klar ist, dass es so schnell nicht gehen wird und es wohl auch gute Gründe dagegen gibt.
Persönlich lasse ich gelten, dass eine Richtungswahl angesichts der Situation kein Schnellschuss sein sollte, Parteien Gelegenheit haben sollten eine Agenda zu präsentieren und die Wähler, diese abzuwägen (as if, lol).
Aber bis März warten finde ich völlig unnötig. Selbst wenn die Vertrauensfrage nächste Woche entschieden würde, hätte Steinmeier afaik drei Wochen, um den Bundestag aufzulösen. Das wäre dann spätestens Anfang Dezember und Neuwahlen könnten z.B. am 2. Februar stattfinden +/- 1 Woche.
Zu kleinen Parteien und ihren Unterschriften: lol. Und was an drei bis vier Wochen knackigem Wahlkampf im Januar so verkehrt sind, seh ich nicht. Dass unsere hart arbeitenden Volksvertreter ihre Weihnachtsferien abkürzen müssen: cry me a river.
Finde das jetzt nur so medium-überraschend. Es ist doch dasselbe wie schon seit Jahren. Nur ist es jetzt halt endlich mal eskaliert.
Vorher konnten sie sich immer noch auf irgendwelche Zuckerli einigen die als inhaltlich vollkommen dumpfbackige Wählerklientel-Geschenke erkennbar waren. Das ging jetzt nicht mehr.
Das jetzt "zu benennen" ist fair. Aber es ist auch fair darauf hinzuweisen, dass sich in dieser Regierung wirklich alle an die eigene Nase fassen müssen.
Digitalpaktgelder liefen ja aus und es gibt bisher keine Anschlussfinanzierung, somit hat das Land auch alles gestoppt.wieso werden denn eure Schul it Maßnahmen gestoppt? Werden die aus bundesmitteln finanziert? müssten doch laufende Programme aus dem noch aktuellen Haushalt sein? versteh ich nicht.
Du willst also eine Regierung die absichtlich und sehenden Auges verfassungswidrige Gesetze beschließt? Gilt das auch für Behörden, die einfachgesetzlich contra legem zu deinen Ungunsten entscheiden, weil „man kann es ja mal probieren“, kann ja ein Gericht aufheben. Möchtest du das ?Müssen uns jetzt darüber nicht zanken, aber imo macht genau dieses "wenn" es durchaus zu dick auftragen, solange es überhaupt keine konkreten Anhaltspunkte gibt, warum dieser Fall eintreten sollte.
Es ist imo eine ziemliche Krankheit, ständig mit dem Damoklesschwert des Verfassungsbruchs zu wedeln, weil die Politik die Grenzen dessen, was höchst abstrakte Normen nach Auslegung des BVerfG erlauben, auch tatsächlich hier und da mal austestet.
Eine Bundesregierung mit einfacher Bundestagsmehrheit unterliegt schon genug Beschränkungen in ihrem Handeln, da muss man nicht noch zusätzliche in den Köpfen aufrichten: Es täte unserer politischen Kultur imo gut, wenn man sich bei zureichenden politischen Gründen öfter mal was trauen und eine Niederlage vor dem BVerfG dann sportlich als Teil des Spiels sehen würde, statt zwangsläufig als Niederlage, politische Klatsche usw.
Die Union scheint es ja zu wollen und das ergibt aus ihrer Sicht ja auch Sinn, weil man in einem längeren Wahlkampf erwartungsmäßig gegenüber den Ampelparteien eher verlieren als gewinnen dürfte.Na ja, sagen wir mal so: Ich kenne die Literatur zu Wahlkampf ganz gut und ich sage mal vorsichtig dass die Evidenz dafür, dass Wahlkämpfe tatsächlich einen besonderen Beitrag zum Informationsniveau der Bevölkerung leisten, ist eher mäßig. Insofern könnte ich persönlich schon auch mit drei oder vier Wochen leben, aber ich nehme an die Politik selbst will das nicht, weil sie alle der (mutmaßlich irrigen) Vorstellung aufsitzen, wenn sie genug Zeit für Wahlkampf haben könnten sie mit ihrer eigenen Position durchdringen und den Wahlausgang zu ihren Gunsten beeinflussen.
Schon klar, dennoch erschließt sich mir nicht, warum man diesen unvermeidlichen Schritt länger aufschieben sollte als unbedingt nötig.Aber ob man wirklich Wahlkampf im Januar braucht, um dann vielleicht drei oder vier Wochen früher zu wählen, finde ich auch nicht wirklich nachvollziehbar: Da stehen ja dann auch noch Koalitionsverhandlungen (die auch nicht ganz einfach werden) an und bis tatsächlich erste Gesetze beschlossen werden können sind wir garantiert im späten Frühling bzw. frühen Sommer. Insofern sehe ich jetzt auch den großen Vorteil früherer Wahlen nicht.
Nein. Ich halte die (von der FDP explizit geforderte) hundertprozentig sichere Verfassungskonformität eines Gesetzes für eine nutzlose Fiktion, weil es diese Sicherheit in einem lebendigen Rechtsstaat nicht geben kann bzw. sie nicht sinnvoll umsetzbar ist, ohne den politischen Spielraum in schädlicher Weise zu verengen.Du willst also eine Regierung die absichtlich und sehenden Auges verfassungswidrige Gesetze beschließt? Gilt das auch für Behörden, die einfachgesetzlich contra legem zu deinen Ungunsten entscheiden, weil „man kann es ja mal probieren“, kann ja ein Gericht aufheben. Möchtest du das ?
Schon klar, dennoch erschließt sich mir nicht, warum man diesen unvermeidlichen Schritt länger aufschieben sollte als unbedingt nötig.
Insbesondere finde ich es naiv bzw. dreist einerseits diesen für die SPD zweifellos günstigeren Zeitplan einzufordern, gleichzeitig aber auch die Kooperation der Union bei noch anstehenden Gesetzesverfahren zu erwarten.
Ich sehe nicht, was die Union dazu verleiten sollte, wenn man sich nicht wenigstens irgendwo in der Mitte trifft.
Außerhalb der Union findet Merz keinen Anschluss.Nichts für ungut, aber außerhalb der grünen Blase findet Habeck so absolut gar keinen Anschluss.
Gleiches gilt übrigens für Olaf Scholz, der vermutlich nie wieder irgendwas gewinnen wird. Wenn die SPD nur einen Funken Realitätsnähe besitzt, dann schicken sie Pistorius ins Rennen.
Du weißt doch, dass das nicht wahr ist. Habeck gehörte nicht von ungefähr zu den populärsten Politikern, bevor die Ampel so underperformed hat und, ja, beträchtliche Teile der Medien eine irrationale und populistische Kampagne gegen sein Heizungsgesetz gefahren haben.Nichts für ungut, aber außerhalb der grünen Blase findet Habeck so absolut gar keinen Anschluss.
Bullshit.Außerhalb der Union findet Merz keinen Anschluss.
Außerhalb der FDP findet Lindner keinen Anschluss.
...?
Wenn Du dich bzgl. Zuspruch auf Ballungszentren konzentrierst mag das stimmen.Du weißt doch, dass das nicht wahr ist. Habeck gehörte nicht von ungefähr zu den populärsten Politikern, bevor die Ampel so underperformed hat und, ja, beträchtliche Teile der Medien eine irrationale und populistische Kampagne gegen sein Heizungsgesetz gefahren haben.
Zudem sind die Grünen imo die eine Partei, der man grad sowas wie einen Sinn für staatspolitische Verantwortung bescheinigen kann, zum Teil sogar mehr, als ihnen guttäte.
Was mir gestern noch dazu eingefallen ist - Scholz spekuliert vermutlich auch auf eine spätere Neuwahl um die LTW in Hamburg mitzunehmen.Btw
65 Prozent der Bevölkerung wollen auch möglichst schnelle Wahlen. Ich sehe hier echt keine grounds für irgendeine Verzögerung, außer in dem Maße, das organisatorisch absolut notwendig ist.ARD-DeutschlandTrend extra: Zwei Drittel wollen schnelle Neuwahlen
Dass die Ampelkoalition jetzt zu Ende geht, finden sechs von zehn Deutschen gut. Die Verantwortung für das Aus sehen sie am ehesten bei der FDP. Und die SPD-Anhänger zweifeln an einer erneuten Kandidatur von Scholz. Von F. Riesewieck.www.tagesschau.de
Und was hat das mit Habeck als Person zu tun? Er kann nichts dafür, dass wir innerhalb der Legislaturperiode einen Krieg in Europa, Energiepreiskrise, Inflation, Haushaltskrise, Rezession hatten, während er in einer Koalition mit Christian Lindner gefangen saß. Die Popularität jedes Politikers würde in dieser Situation in den Keller gehen. Merz' müsste dagegen eigentlich durch die Decke gehen, was aber nicht der Fall ist.Wenn Du dich bzgl. Zuspruch auf Ballungszentren konzentrierst mag das stimmen.
Aber Deutschland besteht bei weitem nicht nur aus Berlin, Hamburg und München.
Die Grünen kratzen in den Umfragen aktuell bei 12%, was so ziemlich der Stammwähleranteil sein dürfte und RH ist mit weitem Abstand der präsenteste Kopf dort.
Das ist offenbar das Kalkül. Ich gucke grad zum erstenmal seit ner Ewigkeit Polittalk und sehe Esken bei Lanz: Es wirkt schon sehr schizophren, wie man Scholz als befeierten Sieger bei der SPD-Fraktion empfängt und sie dazu was davon redet, es gäbe ja eine handlungsfähige (sic) Regierung und wichtige Projekte, auf deren Durchsetzung die Bürger einen Anspruch hätten.Was mir gestern noch dazu eingefallen ist - Scholz spekuliert vermutlich auch auf eine spätere Neuwahl um die LTW in Hamburg mitzunehmen.
Die SPD sitzt hier relativ stabil im Sattel und dürfte unter Umständen Rückenwind geben, auch wenn eine Wahl natürlich nicht in einem Stadtstaat entschieden wird.
Was ich hier immer sehr witzig find, dass bei diesen seltsamen Hypothesen eigentlich immer nur über SPD und Union geredet wird. Aber an sich haben wir ja vermeintlich eine rot-grüne Minderheitsregierung...also sollte da noch wer anders ein Wörtchen mitzureden haben.Schon klar, dennoch erschließt sich mir nicht, warum man diesen unvermeidlichen Schritt länger aufschieben sollte als unbedingt nötig.
Insbesondere finde ich es naiv bzw. dreist einerseits diesen für die SPD zweifellos günstigeren Zeitplan einzufordern, gleichzeitig aber auch die Kooperation der Union bei noch anstehenden Gesetzesverfahren zu erwarten.
Ich sehe nicht, was die Union dazu verleiten sollte, wenn man sich nicht wenigstens irgendwo in der Mitte trifft.
Der Aufmacher war ja, dass Habeck (oder das grüne Politbüro) scheinbar der Meinung ist, dass er als Kanzlerkandidat antreten kann.Und was hat das mit Habeck als Person zu tun? Er kann nichts dafür, dass wir innerhalb der Legislaturperiode einen Krieg in Europa, Energiepreiskrise, Inflation, Haushaltskrise, Rezession hatten, während er in einer Koalition mit Christian Lindner gefangen saß. Die Popularität jedes Politikers würde in dieser Situation in den Keller gehen. Merz' müsste dagegen eigentlich durch die Decke gehen, was aber nicht der Fall ist.
Letztlich gehts mir aber auch weniger um Popularität, sonst müsste ich offenbar Pistorius präferieren. Mir geht es um die persönliche und charakterliche Eignung zum Staatsmann und Kanzler und da sehe ich Habeck einfach deutlich vor Merz und Scholz.
Das ist offenbar das Kalkül. Ich gucke grad zum erstenmal seit ner Ewigkeit Polittalk und sehe Esken bei Lanz: Es wirkt schon sehr schizophren, wie man Scholz als befeierten Sieger bei der SPD-Fraktion empfängt und sie dazu was davon redet, es gäbe ja eine handlungsfähige (sic) Regierung und wichtige Projekte, auf deren Durchsetzung die Bürger einen Anspruch hätten.
Wie weltfremd kann man bitte sein?
Der einzige Grund, weshalb Scholz und die SPD hier irgendeine Leverage haben, ist letztlich ein historischer Quirk des GG, das es dem Bundestag verbietet selbst auf Neuwahlen zu entscheiden.
Wenn die AfD nicht im Spiel wäre, könnte man ja fast den Twist bringen Merz zum Kanzler zu wählen, damit er dann zwei Tage später die Vertrauensfrage verliert.