Na genau so, wie es sonst auch kontrolliert wird. Das HVV Abo kostet dann eben nur 9 Euro und hat dasselbe Einzugsgebiet, so als Beispiel.
Mein Problem sind vier Probleme:
- Das 9-Euro-Ticket führt zu Spillover-Effekten auf den Fernverkehr. Flix hat wegen des 9 Euro Tickets enorme Verluste gemacht und wenn es in dieser Form fortgeführt wird, könnte das zum Ausscheiden des einzigen relevanten Wettbewerbers der DB Fern auf dem deutschen Markt führen, was schlecht für alle (außer der DB) wäre.
- Zweitens wird das 9-Euro-Ticket auf kartellrechtswidrige Weise vertrieben, weil die Bahn (die steckt IMMER dahinter, wenn das Verkehrsministerium Wettbewerber benachteiligt) verhindert, dass man das 9-Euro-Ticket auf anderen Mobilityplattformen kaufen kann. Das machen sie, um ihre Umsätze zu schützen, die davon abhängen über welche Plattform das Ticket vertrieben wurde.
- Drittens entspricht die Ausgestaltung der Kompensation nach der Muster-Richtlinie zum Ausgleich von Schäden im öffentlichen Personennahverkehr im Zusammenhang mit dem Ausbruch von COVID-19 und dem temporär eingeführten 9-Euro-Ticket im Jahr 2022 aus Bundes- und Landesmitteln vom 17. Mai 2022 einer staatlichen Umsatzgarantie. Den ÖPNV Anbietern werden alle Schäden pauschal bis zu ihrer Umsatzgrenze im Jahr 2019 ersetzt. Das stellt einen Vorteil aus staatlichen Mitteln dar, der nicht von der EU-Kommission genehmigt wurde. Vielmehr hat nach der Muster-Richtlinie der Haushaltsgesetzgeber die 9-Euro-Schäden einfach in die Beihilfeprogramme der Bundesregierung gegen Coronaschäden "eingefügt", was ohne Freistellung durch die Kommission einen Verstoß gegen Art. 107 AEUV bedeutet.
- Ab vom Rechtlichen finde ich nicht, dass es eine Notwendigkeit gibt private Urlaubsreisen zu subventionieren. Dafür wurde aber das 9 Euro Ticket nach den Auswertungen, die wir bisher haben, hauptsächlich genutzt. 25% der Fahrten wären ohne 9 Euro Ticket sogar überhaupt nicht getätigt worden.
Meine Antwort auf alle diese Punkte gabs schon in meinem ersten Post=> Deutschlandtakt
Den brauchst sowieso, um endlich vernünftige Fahrpläne und Verzahnung im ÖPNV zu haben.
1. Ist dann kein Thema mehr, wenn die relevanten Strecken alle ausgeschrieben werden und der Gewinner entsprechend kompensiert wird. Dann sind die Ticketeinnahmen quasi egal.
2. Gerne Quelle für Behauptung 1, dass nur über DB Vertrieb, und 2. dass dann Umsatz nur bei DB Unternehmen bleibt. Einfach google sagt mir dass ich das 9€ Ticket auch in der KVB App kaufen kann. 2. kann ich mir schwer vorstellen, dass die EVU der existierenden Verträge auf einmal leer ausgehen sollen, wenn sie keine Einnahmen mehr haben. Ist dann auch egal, wenn Deutschlandtakt.
3. Kann sein, ist jetzt für mich eher ein rechtliches Problem als ein ökonomisches warum ich 9€ Ticket gut oder schlecht finden soll. Entfiele wohl auch mit Deutschlandtakt. Afaik muss da die Rechtslage auch noch EU weit angepasst werden. Dann müsste der Bund halt nur genug Geld für Verkehrsverträge bereitstellen.
zu 4.
- Finde auch, dass das Ticket zu günstig ist und es zu viele Mitnahme Effekte gibt. Scheint aber gewollt.
- Ist das halt schon immer ein kollateraleffekt sobald es sich für die Leute rentiert, dass Aboticket egal welcher Art zu holen.
- Reduziert, dass je nachdem immer noch den MIV, wenn die sonst Auto gefahren wären.
- Würde ich da noch mal abwarten, wie sich die Auswertungen noch entwickeln.
- Wie definiert man denn Fahrten, die sonst überhaupt nicht getätigt wurden?
@HVV Abo. dann landen wir wieder im Tarifdschungel, dass man irgendwie wieder zwei Abos braucht, obwohl man nur knapp über die Grenze muss etc... Die ganze Kontrolle ist mit enormen Aufwand verbunden. Dann ist Schwarzfahren ja noch ne Straftat, was auch hirnrissig ist. Auf der Suche nach Effizienz würde ich eher was auf der Nachfrageseite tun und vereinfachen, wo die verstärkte Kontrolle und Differenzierung wenig extra Nutzen bringt. Beim Angebot kann man dann immer noch schauen.