9€ Ticket & Preissystem Bahn

Deleted_228929

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Aber macht ein Ticket das Wetter du sagst nur 50 km gilt nicht das alles zunichte ?
Nehmen wir Mal an ich würde in München arbeiten und mit dem Zug fahren wollen.
Das sind einfach 100km
Zu meinem derzeitigen AG sind es 60km einfach. Mit Zug sind es mindestens 2 Züge+ ein Bus und 70 km.
Darf ich dann keinen ÖPNV nutzen nur weil ich auf dem Land lebe?
Eine Freundin meiner Mutter pendelt seit 20 Jahren nach München rein mit dem Zug ist das kein ÖPNV?
Irgendwo muss man halt mal eine Grenze ziehen und wer so weit vom AG weg wohnt muss dann eben einen Teil selbst bezahlen bzw. Pendlerpauschale gibt es ja auch noch.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Irgendwo muss man halt mal eine Grenze ziehen und wer so weit vom AG weg wohnt muss dann eben einen Teil selbst bezahlen bzw. Pendlerpauschale gibt es ja auch noch.
Genau dieses. Und mE ist die Definition von Nahverkehr 80km, das reicht für 97% der Pendler. Die durchschnittliche Pendelentfernung beträgt in Deutschland 16,9km, mehr als 50km pendeln weniger als 3% der Berufstätigen. Denen würde ich auch eher einen Umzug empfehlen.
 

Das Schaf

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Irgendwo muss man halt mal eine Grenze ziehen und wer so weit vom AG weg wohnt muss dann eben einen Teil selbst bezahlen bzw. Pendlerpauschale gibt es ja auch noch.
Dass ich das selber bezahlen soll ist mir schon klar.
Aber es sollte zumindest einen Anreiz geben dass ich lieber mit dem Zug fahre als mit dem Auto.
Nach München wäre es bequemer. Aber der Zug war schon vor Corona übervoll. Und das Monats Ticket kostet 300€ dafür fahr ich auch mit den Auto und bin flexibler und muss nicht auf den blöden Zug dauernd warten
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Ok München oder
Wir haben jetzt zwei Jahre sowohl was zur Miete aus auch zum Kaufen gesucht. Vergiss es das es hier irgendwas bezahlbares gibt
Klar, München (und vielleicht noch Hamburg und FFM) sind extreme Sonderfälle, die aber insgesamt nicht so ins Gewicht fallen. Härtefälle gibt es immer und ich bin auch dafür Menschen, die so weit pendeln müssen, zu entlasten. Das sollte mE aber über individuelle Abschreibungen geschehen und nicht mit einem pauschalen Ticket, das eben Spillovereffekte zum Nachteil der Verbraucher im Fernverkehr hat.
 

Das Schaf

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Ok München oder

Klar, München (und vielleicht noch Hamburg und FFM) sind extreme Sonderfälle, die aber insgesamt nicht so ins Gewicht fallen. Härtefälle gibt es immer und ich bin auch dafür Menschen, die so weit pendeln müssen, zu entlasten. Das sollte mE aber über individuelle Abschreibungen geschehen und nicht mit einem pauschalen Ticket, das eben Spillovereffekte zum Nachteil der Verbraucher im Fernverkehr hat.
Es ist nicht nur München es ist hier 100km "vor" München nicht so dass du irgendwas kriegst.
Haus kaufen hätten wir gerne gemacht. Aber wenn die Leute 100k mehr bieten als die Bank sagt dass das Haus Wert ist haste keine Chance.

Alles was du anschauen willst bei uns im Süden ist abartig teuer/ hart umkämpft wir haben allein letztes Jahr 4 Mal im Losverfahren "verloren". Weil einfach auf jeder Wohnungsbesichtigung mindestens 10 Interessenten sind.

Nachteile im Fernverkehr my ass. Entweder wir wollen eine Verkehrswende oder wir fahren einfach weiter sinnlos jede Strecke mit dem Auto.
Der Nahverkehr hier ist eh scheiße. Wenn ich mit dem Auto in die nächste "größere" Stadt fahr brauche ich 20 Minuten. Mit dem Zug 1 Stunde und fahren tut der nur einmal die Stunde. Wie zum Geier will man mich dann überreden mit den öffentlichen zu fahren wenn nicht über den Preis?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Es ist nicht nur München es ist hier 100km "vor" München nicht so dass du irgendwas kriegst.
Haus kaufen hätten wir gerne gemacht. Aber wenn die Leute 100k mehr bieten als die Bank sagt dass das Haus Wert ist haste keine Chance.

Alles was du anschauen willst bei uns im Süden ist abartig teuer/ hart umkämpft wir haben allein letztes Jahr 4 Mal im Losverfahren "verloren". Weil einfach auf jeder Wohnungsbesichtigung mindestens 10 Interessenten sind.

Nachteile im Fernverkehr my ass. Entweder wir wollen eine Verkehrswende oder wir fahren einfach weiter sinnlos jede Strecke mit dem Auto.

Ich verstehe ja den Struggle, aber nochmal: das ist ein absolutes Ausnahmeproblem einer sehr sehr kleinen Minderheit. Die durchschnittliche Pendelentfernung aller Arbeitnehmer beträgt gerade mal 16,9km. Quelle:

60+ Minuten pendelt nur eine absolute Minderheit von weniger als 5%. Du betrachtest hier ein bundesweites Problem total isoliert mit deiner lokalen Brille, das kann so nicht funktionieren.

Der zweite Punkt ist, dass 9 Euro Ticket, wie wir aus den Erhebungen wissen, für die Verkehrswende wenig bis nichts gebracht hat. Die Leute sind so gut wie gar nicht weniger Auto gefahren.

Wie zum Geier will man mich dann überreden mit den öffentlichen zu fahren wenn nicht über den Preis?

Verkehrswende bedeutet ja nicht, dass niemand mehr irgendwohin fahren soll. Manche Menschen bleiben so oder so aufs Auto angewiesen. Wenn es die o.g. 5% sind, dann ist das mE schon absolut ausreichend.
 

Das Schaf

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Verkehrswende bedeutet ja nicht, dass niemand mehr irgendwohin fahren soll. Manche Menschen bleiben so oder so aufs Auto angewiesen. Wenn es die o.g. 5% sind, dann ist das mE schon absolut ausreichend.
Ich glaube du verstehst nicht wie das auf dem "Land" ist.
Hier geht gar nix ohne Auto.

Solange da nix passiert find ich das irrsinnig.
Wozu soll ich mit meinem Steuergeldern Straßen finanzieren und fucking Geschäftswagen aber kein 9€ Ticket?
Das muss man mir irgendwie erklären.
Warum ist es okay dass ich Braunkohle Abbau Querfinanziere aber das 9€Ticket nicht?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich glaube du verstehst nicht wie das auf dem "Land" ist.
Hier geht gar nix ohne Auto.

Dann würde auch das 9 Euro Ticket nicht helfen. Wenn keine VErbindung mit dem ÖPNV da ist, dann bringt Dir auch ein billigeres Ticket nichts. Was Du also willst ist ein stärkerer Ausbau des ÖPNV. Da bin ich bei Dir. Hat nur nichts mit 9 Euro Ticket zu tun.

Wozu soll ich mit meinem Steuergeldern Straßen finanzieren und fucking Geschäftswagen aber kein 9€ Ticket?
Das muss man mir irgendwie erklären.
Warum ist es okay dass ich Braunkohle Abbau Querfinanziere aber das 9€Ticket nicht?

Meinetwegen kann das Dienstwagenprivileg gerne weg. Man muss es natürlich genauer durchrechnen, denn die Subventionierung führt ja zu deutlich mehr Neuwagenkäufen. WEnn es sich dabei um deutsche Neuwagen handelt, dann könnte man sich damit auch selbst in den Fuß schiessen, wenn dadurch die Absätze unserer Autoindustrie weiter geschmälert werden, die in vielen Regionen der Hauptarbeitgeber ist und damit auch der Hauptsteuerzahler über die Einkommenssteuer der Mitarbeiter.

Aber ich bin sofort dabei die 2,5 Mrd. für das 9-Euro-Ticket zu nehmen und in den Ausbau des ÖPNV zu stecken. Nur eben nicht die Tickets subventionieren, sondern versuchen ÖPNV so weit es geht kostendeckend zu gestalten und HIlfen und Zuschüsse für die, die es brauchen.
 

Das Schaf

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Kostendeckend wird das nie funktionieren.
Dass das auf irgendeine Art kostendeckend funktioniert ist eine dumme FDP Ideologie

Als nächstes sagst du auch noch Krankenhäuser müssen über Gewinn bringen komme was wolle.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Kostendeckend wird das nie funktionieren.

Deswegen schreibe ich auch "so weit es geht". Eine gewisse Subventionierung ist notwendig und das ist auch ok so. Es ist aber schwachsinn mich mit dem 9 Euro Ticket zu subventionieren. Lieber sollte ich nichts kriegen und die alleinerziehende Mutter das Doppelte. Solche pauschalen "Hilfen" sind immer schlecht. Dasselbe mit dieser komischen "Gaspauschale". Ich sage das wirklich nicht um überheblich zu wirken, aber 300 € mehr oder weniger merke ich nicht mal auf meinem Konto. Für andere ist das existenziell. Warum krieg ich diese scheiss 300 €? Das ist absolute Verschwendung (ich schicke sie natürlich direkt der ukrainischen Armee, aber das ist nicht der Punkt).

Aber: so weit es geht kostendeckend muss sein. Oder was soll die Alternative sein? Unwirtschaftlich bis zum geht nicht mehr, weil es der Steuerzahler am Ende eh zahlt? Kann auch nicht die Lösung sein, Anreize um wirtschaftlich zu arbeiten brauchen auch die ÖPNV (und auch Krankenhäuser, Schulen und alles andere auf der Welt. Für Verschwendung gibt es keinen Grund). Dort, wo man alles notwendige getan hat um wirtschaftlich zu sein und wo es immer noch nicht reicht, darf der Staat gerne nachhelfen.
 

Das Schaf

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Deswegen schreibe ich auch "so weit es geht". Eine gewisse Subventionierung ist notwendig und das ist auch ok so. Es ist aber schwachsinn mich mit dem 9 Euro Ticket zu subventionieren. Lieber sollte ich nichts kriegen und die alleinerziehende Mutter das Doppelte. Solche pauschalen "Hilfen" sind immer schlecht.
Okay also wir könnten das dich auch anders Rum machen. Du zahlst einfach mehr Steuern und die alleinerziehende Mutter weniger?
Gleicher Effekt?!
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Okay also wir könnten das dich auch anders Rum machen. Du zahlst einfach mehr Steuern und die alleinerziehende Mutter weniger?
Gleicher Effekt?!
Die alleinerziehende Mutter zahlt doch schon kaum Steuern (je nach Job). Selbst ein Durchschnittsverdiener mit 40k Jahresgehalt zahlt im Schnitt gerade mal 20,4% Steuern, ich zahle deutlich mehr als das Doppelte. Bevor man da also weiter erhöht, wäre es doch mal eine Idee an die Leute ranzutreten, die nicht 60h die Woche für ihre Kohle arbeiten, sondern schlicht gar nichts tun und lediglich 25% auf ihre Kapitalerträge aus Erbaschaften und co. zahlen. Hat aber rein gar nichts mit dem Thema zu tun und wäre auch nicht "derselbe Effekt", weil eine alleinerziehende Mutter, die in Teilzeit arbeitet und ohnehin nicht viel verdient, so gut wie keine Steuern zahlt. Eine Steuersenkung würde ihr also nicht helfen.
 
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Du willst also den Leuten auf dem Land den ÖPNV ausbauen, so dass er dort auch attraktiv ist, gleichzeitig aber halbwegs kostendeckend sein? Das sind 2 Dinge die absolut nicht zusammenpassen.
Verkehrswende kann halt nur über große Subventionierung kommen, denn neben dem Angebot waren auch die Preise jeher ein Problem. Natürlich muss man jetzt nicht vom einen Extrem ins andere umschlagen und von zu teuer gleich auf spottbillig springen. Ich persönlich wäre ja auch eher für die 49 oder 69€ die schon mal in den Raum geworfen wurden.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Du willst also den Leuten auf dem Land den ÖPNV ausbauen, so dass er dort auch attraktiv ist, gleichzeitig aber halbwegs kostendeckend sein? Das sind 2 Dinge die absolut nicht zusammenpassen.

So weit es geht bedeutet nicht weitestgehend. So weit es geht bedeutet nur: keine unnötige Verschwendung. Aber was muss, das muss. Heißt: keine Strukturen wie beim ÖR (oder auch bei der DB, wo haufenweise ineffiziente Kostentreiber und Schmarotzer aus politischen Gründen durchgefüttert werden).
 
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Das ist ja putzig, dass du von einer effizienten Welt träumst, hat halt nur herzlich wenig damit zu tun, ob man nun dieses oder jenes Preismodell angeht.

Wir haben halt nicht die Zeit jetzt erst noch 10-20 Jahre die Strukturen bei der Bahn auf Vordermann zu bringen und dann mal die Verkehrswende anzugehen.

PS: Neben der DB denke ich auch das sicher mehr als genügend städtische Verkehrsbetriebe auch sehr ineffizient sind. Aber wir müssen am Ende halt mit dem Arbeiten was wir haben.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gelöschtes Mitglied 137386

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Das ist ja putzig, dass du von einer effizienten Welt träumst, hat halt nur herzlich wenig damit zu tun, ob man nun dieses oder jenes Preismodell angeht.

Das gesamte 9 Euro Ticket hat nichts mit dem ÖPNV Ausbau zu tun. Das hat Schaf durcheinandergeworfen, das sind völlig verschiedene Baustellen. Wie gesagt, wo es keine Verbindung gibt, bringt dir ein billiges Ticket nichts. Für die Verkehrswende bringt das 9 Euro Ticket ebenfalls nichts, wie die neuer Untersuchungen bestätigen. Ist doch nicht so schwer, alles ist objektiv bemessen und bestimmt, hier gibts nichts zu diskutieren.
 
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Das gesamte 9 Euro Ticket hat nichts mit dem ÖPNV Ausbau zu tun. Das hat Schaf durcheinandergeworfen, das sind völlig verschiedene Baustellen. Wie gesagt, wo es keine Verbindung gibt, bringt dir ein billiges Ticket nichts. Für die Verkehrswende bringt das 9 Euro Ticket ebenfalls nichts, wie die neuer Untersuchungen bestätigen. Ist doch nicht so schwer, alles ist objektiv bemessen und bestimmt, hier gibts nichts zu diskutieren.
Du hast aber davor auch die ganze Zeit gegen das 9€ Ticket gerantet.
Egal was du subventionierst, ob Ticket oder Netzausbau (optimalerweise natürlich beides) es wird in ähnliche Taschen fließen.
Am Ende wirst du die Autofahrer nämlich nur zum Umstieg bewegen können wenn beides stimmt Preis UND Netz.
 

Benrath

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DB hat einen Marktanteil von 96% im Fernverkehr, warum also soll ich das nicht so schreiben? Und Dir ist klar, dass die DB konzernintern zwischen allen Töchtern Gewinn- und Verlustbeteiligungsverträge hat? Es IST ein riesiger Moloch, es ist völlig egal welcher Tochter welchen Umsatz macht, wenn am Ende eh alles konzernintern hin- und hergeschoben wird. Das ist doch auch das Problem der Monopolkommission mit der EK-Erhöhung letztes Jahr gewesen. Man tut so als steckt man was in die DB Netz aber profitieren tut wieder auch DB Fern und DB Regio und sei es nur durch bessere Ratings und günstigeres Fremdkapital. Man sollte den Konzern wenigstens gesellschaftsrechtlich mal wirklich trennen, wie es die Monopolkommission sein ca. 2 Sondergutachten fordert.

Darum gehts doch. Das 9€ Ticket tut wo als wäre es Nahverkehr, es ist aber faktisch eine Fernreiseflatrate. Wäre es ein echtes ÖPNV Ticket, hätten wir kein Problem

Das Problem ist, dass DB Regio durch das 9€ Ticket und die Möglichtkeit von Kettenfahrten zu einem Fernverkehranbieter wurde. Ich habe es doch bereits gesagt: die meisten Fahrten mit dem 9€ Ticket waren Fernreisen über 100km, also nix mit ÖPNV/SPNV.

Und genau deswegen stört es mich auch. Gegen ein echtes ÖPNV Ticket mit dem man wirklich nur 50km in einem Kreis fahren kann, hätte ich nichts. Aber es braucht keine subventionierten Reisen von Hamburg nach Sylt und kein Mensch mit nem HVV Ticket muss damit die Berliner Ringbahn nutzen können dürfen.

Danke alles News too me, ich dumer beamter. °°

Ich hab nichts gegen eine stärkere Entflechtung oder gar Trennung. Mir ist immer noch unklar was jetzt dein großes Problem ist außer dass du wieder denkst du wüsstest alles besser. Du streust immer so paar gute Ansätze ein und schlitterst dann übers Ziel hinaus.

Definition SPNV ist afaik folgendes aus dem AEG
Schienenpersonennahverkehr […] ein Verkehrsdienst, dessen Hauptzweck es ist, die Verkehrsbedürfnisse im Stadt-, Vorort- oder Regionalverkehr abzudecken. Das ist im Zweifel der Fall, wenn in der Mehrzahl der Beförderungsfälle eines Zuges die gesamte Reiseweite 50 Kilometer oder die gesamte Reisezeit eine Stunde nicht übersteigt
Kann sein dass es noch mal was anderes in irgendeiner Richtlinie gibt. Jura ist auch nicht mein Gebiet.

Wie willst du denn praktisch ein 50 km Ticket prüfen? Mit welchem Aufwand. An sich macht die Deutschlandweite Flatrate schon Sinn, weil man enorm Prüf und Vertriebskosten spart. Wenn du doch Effizienz möchtest gäbe es Sie da recht einfach. Wenn dann der ein oder andere weitere Fahrten macht, seh ich wenig Schaden. Die DB FV hat genug Passagiere. Die Flatrate sollte imho auch mehr Kosten als die jetzt kolportierten 9 € Eventuell muss man sich dann was für Touristen und Wenigfahrer überlegen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Wie willst du denn praktisch ein 50 km Ticket prüfen? Mit welchem Aufwand. An sich macht die Deutschlandweite Flatrate schon Sinn, weil man enorm Prüf und Vertriebskosten spart.
Na genau so, wie es sonst auch kontrolliert wird. Das HVV Abo kostet dann eben nur 9 Euro und hat dasselbe Einzugsgebiet, so als Beispiel.

Mir ist immer noch unklar was jetzt dein großes Problem ist außer dass du wieder denkst du wüsstest alles besser. Du streust immer so paar gute Ansätze ein und schlitterst dann übers Ziel hinaus.

Mein Problem sind vier Probleme:
  1. Das 9-Euro-Ticket führt zu Spillover-Effekten auf den Fernverkehr. Flix hat wegen des 9 Euro Tickets enorme Verluste gemacht und wenn es in dieser Form fortgeführt wird, könnte das zum Ausscheiden des einzigen relevanten Wettbewerbers der DB Fern auf dem deutschen Markt führen, was schlecht für alle (außer der DB) wäre.
  2. Zweitens wird das 9-Euro-Ticket auf kartellrechtswidrige Weise vertrieben, weil die Bahn (die steckt IMMER dahinter, wenn das Verkehrsministerium Wettbewerber benachteiligt) verhindert, dass man das 9-Euro-Ticket auf anderen Mobilityplattformen kaufen kann. Das machen sie, um ihre Umsätze zu schützen, die davon abhängen über welche Plattform das Ticket vertrieben wurde.
  3. Drittens entspricht die Ausgestaltung der Kompensation nach der Muster-Richtlinie zum Ausgleich von Schäden im öffentlichen Personennahverkehr im Zusammenhang mit dem Ausbruch von COVID-19 und dem temporär eingeführten 9-Euro-Ticket im Jahr 2022 aus Bundes- und Landesmitteln vom 17. Mai 2022 einer staatlichen Umsatzgarantie. Den ÖPNV Anbietern werden alle Schäden pauschal bis zu ihrer Umsatzgrenze im Jahr 2019 ersetzt. Das stellt einen Vorteil aus staatlichen Mitteln dar, der nicht von der EU-Kommission genehmigt wurde. Vielmehr hat nach der Muster-Richtlinie der Haushaltsgesetzgeber die 9-Euro-Schäden einfach in die Beihilfeprogramme der Bundesregierung gegen Coronaschäden "eingefügt", was ohne Freistellung durch die Kommission einen Verstoß gegen Art. 107 AEUV bedeutet.
  4. Ab vom Rechtlichen finde ich nicht, dass es eine Notwendigkeit gibt private Urlaubsreisen zu subventionieren. Dafür wurde aber das 9 Euro Ticket nach den Auswertungen, die wir bisher haben, hauptsächlich genutzt. 25% der Fahrten wären ohne 9 Euro Ticket sogar überhaupt nicht getätigt worden.
 

Benrath

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Na genau so, wie es sonst auch kontrolliert wird. Das HVV Abo kostet dann eben nur 9 Euro und hat dasselbe Einzugsgebiet, so als Beispiel.

Mein Problem sind vier Probleme:
  1. Das 9-Euro-Ticket führt zu Spillover-Effekten auf den Fernverkehr. Flix hat wegen des 9 Euro Tickets enorme Verluste gemacht und wenn es in dieser Form fortgeführt wird, könnte das zum Ausscheiden des einzigen relevanten Wettbewerbers der DB Fern auf dem deutschen Markt führen, was schlecht für alle (außer der DB) wäre.
  2. Zweitens wird das 9-Euro-Ticket auf kartellrechtswidrige Weise vertrieben, weil die Bahn (die steckt IMMER dahinter, wenn das Verkehrsministerium Wettbewerber benachteiligt) verhindert, dass man das 9-Euro-Ticket auf anderen Mobilityplattformen kaufen kann. Das machen sie, um ihre Umsätze zu schützen, die davon abhängen über welche Plattform das Ticket vertrieben wurde.
  3. Drittens entspricht die Ausgestaltung der Kompensation nach der Muster-Richtlinie zum Ausgleich von Schäden im öffentlichen Personennahverkehr im Zusammenhang mit dem Ausbruch von COVID-19 und dem temporär eingeführten 9-Euro-Ticket im Jahr 2022 aus Bundes- und Landesmitteln vom 17. Mai 2022 einer staatlichen Umsatzgarantie. Den ÖPNV Anbietern werden alle Schäden pauschal bis zu ihrer Umsatzgrenze im Jahr 2019 ersetzt. Das stellt einen Vorteil aus staatlichen Mitteln dar, der nicht von der EU-Kommission genehmigt wurde. Vielmehr hat nach der Muster-Richtlinie der Haushaltsgesetzgeber die 9-Euro-Schäden einfach in die Beihilfeprogramme der Bundesregierung gegen Coronaschäden "eingefügt", was ohne Freistellung durch die Kommission einen Verstoß gegen Art. 107 AEUV bedeutet.
  4. Ab vom Rechtlichen finde ich nicht, dass es eine Notwendigkeit gibt private Urlaubsreisen zu subventionieren. Dafür wurde aber das 9 Euro Ticket nach den Auswertungen, die wir bisher haben, hauptsächlich genutzt. 25% der Fahrten wären ohne 9 Euro Ticket sogar überhaupt nicht getätigt worden.

Meine Antwort auf alle diese Punkte gabs schon in meinem ersten Post=> Deutschlandtakt
Den brauchst sowieso, um endlich vernünftige Fahrpläne und Verzahnung im ÖPNV zu haben.

1. Ist dann kein Thema mehr, wenn die relevanten Strecken alle ausgeschrieben werden und der Gewinner entsprechend kompensiert wird. Dann sind die Ticketeinnahmen quasi egal.
2. Gerne Quelle für Behauptung 1, dass nur über DB Vertrieb, und 2. dass dann Umsatz nur bei DB Unternehmen bleibt. Einfach google sagt mir dass ich das 9€ Ticket auch in der KVB App kaufen kann. 2. kann ich mir schwer vorstellen, dass die EVU der existierenden Verträge auf einmal leer ausgehen sollen, wenn sie keine Einnahmen mehr haben. Ist dann auch egal, wenn Deutschlandtakt.
3. Kann sein, ist jetzt für mich eher ein rechtliches Problem als ein ökonomisches warum ich 9€ Ticket gut oder schlecht finden soll. Entfiele wohl auch mit Deutschlandtakt. Afaik muss da die Rechtslage auch noch EU weit angepasst werden. Dann müsste der Bund halt nur genug Geld für Verkehrsverträge bereitstellen.

zu 4.
- Finde auch, dass das Ticket zu günstig ist und es zu viele Mitnahme Effekte gibt. Scheint aber gewollt.
- Ist das halt schon immer ein kollateraleffekt sobald es sich für die Leute rentiert, dass Aboticket egal welcher Art zu holen.
- Reduziert, dass je nachdem immer noch den MIV, wenn die sonst Auto gefahren wären.
- Würde ich da noch mal abwarten, wie sich die Auswertungen noch entwickeln.
- Wie definiert man denn Fahrten, die sonst überhaupt nicht getätigt wurden?


@HVV Abo. dann landen wir wieder im Tarifdschungel, dass man irgendwie wieder zwei Abos braucht, obwohl man nur knapp über die Grenze muss etc... Die ganze Kontrolle ist mit enormen Aufwand verbunden. Dann ist Schwarzfahren ja noch ne Straftat, was auch hirnrissig ist. Auf der Suche nach Effizienz würde ich eher was auf der Nachfrageseite tun und vereinfachen, wo die verstärkte Kontrolle und Differenzierung wenig extra Nutzen bringt. Beim Angebot kann man dann immer noch schauen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Vielleicht reden wir auch aneinander vorbei. Ich spreche von "meinen" Problemen mit dem 9 Euro Ticket in seiner jetzigen Form. Du sprichst davon, wie man diese lösen könnte - da bin ich ja bei Dir. Aber die Frage war doch, was mich an dem aktuellen 9 Euro Ticket stört.

Insofern:

Zu 1.: Damit hätte ich auch kein Problem. So sieht es die ÖPNV-RL ja auch vor, nur wurde davon für das 9 Euro Ticket auch eine Ausnahme gemacht und viele Strecken per Direktvergabe "hinzugebucht".
Zu 2.: Ich meinte nicht, dass man die Tickets nur über die DB kaufen kann. Man kann sie auch über andere ÖPNV Anbieter kaufen, die Daten zeigen nur, dass die meisten über die DB gehen. Mein Problem hierbei ist, dass einige Anbieter pauschal ausgeschlossen werden. Insbesondere private Ticketverkaufsplattformen wie bspw. Mobility Inside dürfen das 9 Euro Ticket ohne Begründung nicht verkaufen. Dabei gibt es seit vielen Jahren ein bestehendes Problem mit der Marktmacht der DB App und einem im Raum stehenden Machtmissbrauch, wegen dem auch das BKartA ermittelt.
Zu 3.: Klar ist das ein rechtliches Problem. Aber in der echten Welt sind rechtliche Probleme echte Probleme, die man nicht einfach so wegwischen kann. Wenn die EU KOM zu dem Schluss kommt, dass ein Verstoß gegen Art. 107 AEUV vorliegt, dann müssen die Begünstigten die gesamte Summe wieder zurückzahlen. Insolvenz gilt dabei nicht als Hinderungsgrund, Rettungsbeihilfen wären nicht erlaubt. Die Bundesregierung pokert hier extrem hoch mit der Existenz etlicher Verkehrsbetriebe, die sie im Fall der Fälle auch nicht retten dürfte.
Zu 4.: Klar ist das gewollt und das ist ja gerade mein Problem. Das sollte nicht sein. Pendler entlasten, gerne. Urlaubsfahrten sponsorn sehe ich nicht als notwendig an.

- Wie definiert man denn Fahrten, die sonst überhaupt nicht getätigt wurden?

Nach meinem Verständnis haben die Studienersteller hierbei auf repräsentative Befragungen zurückgegriffen. Ist ja keine schwer zu beantwortende Frage. Ich denke die Punks auf Sylt wissen recht genau, ob sie auf Sylt wären, wenns kein 9 Euro Ticket gäbe. Und so wissen auch viele andere Menschen, ob sie Oma so oder so besucht hätten oder ob sie sich gesagt haben "ach komm, für 9 Euro fahren wir jetzt mal in den Schwarzwald am WE".
 
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Ich sehe als ein Problem am deutschlandweiten 9€ Ticket die Frage, wie das Geld verteilt wird. Rein nach Nutzung/Auslastung? Nach Ort der Käufer?

Kurzfristig ist das egal, weil du dich am Umsatz vorher orientieren kannst. Aber als Dauerlösung wäre das tricky.

Das spricht auch für Heators Modell, dass es eher eine lokale Entscheidung ist, also bspw HVV für Hamburg mit billigem Monatsticket.

Das ist nicht das globale Optimum, weil es eben Grenzfälle gibt, wie wenn jemand auf der Grenze zwischen zwei Bereichen wohnt und zwei Tickets bräuchte. Aber selbst dem hilft ja, wenn beide billiger werden.

Auf Langstrecken würde ich eher darauf achten, dass auch das Flexticket kompetitiv mit dem Auto ist. (Und mit dem Flugzeug, das würde ich aber eher durch Mindestpreise für Flugverkehr lösen, bspw über CO2 Abgaben für Flüge ab deutschen Flughäfen, die hoch genug sind, dass es keine 20-100€ Flüge geben kann.)
 
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Meine Eltern meinten, sie wollten aufs Auto mal verzichten und regelmäßig mit der Bahn von Marl zu uns nach Münster fahren.
Die Bahn von Marl nach Haltern fällt oft aus und der Anschlussmöglichkeiten nach Münster ist nicht zuverlässig, geschweige denn pünktlich.
Das ganze Bahnnetz wurde mit Steuergeldern gebaut. Wenn man es heute als Bürger nutzen möchte, wird man wie ein Bittsteller behandelt.
 

Benrath

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Das ist halt pseudo "hurdu der Markt regelt das" auch jetzt nur 40 Prozent der Kosten aus Einnahmen gedeckt werden. Man könnte immer noch Fahrgäste oder so zählen. Darüber hinaus deckt ÖPNV prinzipiell quasi nie seine Kosten. Kosten drückt man wenn im Wettbewerb um die Verträge der einzelnen Strecken.

Pro Argumente für ein gewissen Nutzerbeteiligung sind, die Übernutzung wenn alles umsonst ist. Einbindung von Fremdnutzern. Wobei das bei einem bundesweiten System größtenteils wegfällt. Schon jetzt hast du im SPNV kaum Chancen Geld zurückzubekommen. Gewissen Rechte wie Taxi bei Verspätung etc. müssten die Leute einfach mehr nutzen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Das ist halt pseudo "hurdu der Markt regelt das" auch jetzt nur 40 Prozent der Kosten aus Einnahmen gedeckt werden.

Wer bringt das Argument denn im Bezug auf die marode Infrastruktur? Wie soll der Markt irgendwas regeln, wenn die komplette Infrastruktur in Staatshand ist? Nicht, dass ich sage, dass der Markt das regeln würde, ich bin durchaus dafür öffentliche Infrastruktur auch öffentlich zu finanzieren und ich sehe sogar die Effizienzvorteile bei gewissen Monopolen. Aber das hier ist ja nun echt kein Beispiel dafür, dass irgendwo "zu viel Markt" das Problem wäre. Es gibt für Bahninfrastruktur keinen Markt.
 

Benrath

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Euch ging es doch um die Kostendeckung bzw. Xantos um die Umsatzverteilung des 9 € Tickets.
Das ist imho das kleinste Problem, weil der direkte Umsatz des 9€ Tickets Vernachlässigbar ist.
Wenn es z.B. 50 oder 100€ kostet ist die Frage was man mit den Einnahmen macht. Wobei die dann auch egal ist, wenn das Ticket Bundesweit ist und die einzelnen Strecken ausgeschrieben werden. Vom Effizienzstandpunkt spart man sich dann Einzeltickets etc. total und macht nur noch das Abo. Zahl der Tourist halt viel Geld am WE. Dafür zahlt er sonst keine Steuern. Wenn man gändig ist, macht man eine Kurzvariante.

Man kann ja sporadisch noch Ticketkontrollen machen und wenn man erwischt wird, gibts automatisch ein Jahresabo. K.a. was mit den paar unfähigen macht, die es dann immer noch nicht auf die Kette kriegen. Harztz IV usw bekommen das Ticket von mir aus automatisch.
 
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Ja, das wäre dann aber ein ganz anderes System als heute. Wo es zentralisierte Standards gibt, wo wieviele Busse fahren etc.

Das ist aber heute nicht der Fall, es gibt viele lokale Verkehrsverbände, mit ihren eigenen Finanzierungen etc.

Und bei der Heiligen Kuh Föderalismus wird auch das vermutlich nicht so schnell ändern.

Sprich: Ich stimme dir in der Theorie zu, wenn man das ganze System am grünen Tisch gestalten könnte. Praktisch könnte es aber realistischer sein, erstmal günstige und einheitliche Preise auf Basis der existierenden Struktur zu haben.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Und bei der Heiligen Kuh Föderalismus wird auch das vermutlich nicht so schnell ändern.

Sprich: Ich stimme dir in der Theorie zu, wenn man das ganze System am grünen Tisch gestalten könnte. Praktisch könnte es aber realistischer sein, erstmal günstige und einheitliche Preise auf Basis der existierenden Struktur zu haben.
Genau das, ich hatte das ja oben auch schon angesprochen. Das lässt sich auch nicht so einfach ändern, weil die Kompetenzverteilung im GG festgesetzt ist und man diese Zuteilung entsprechend nur mit den Bundesländern geändert bekommt. Aber dass die daran Interesse hätten, sehe ich leider nicht.
 
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