Leinad
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Du kannst nicht einfach überall in "funktionierende" Gesellschaften einmarschieren und ihnen Demokratie aufzwingen. Wenn der Wechsel nicht von innen kommt kann die Bevölkerung nichts damit anfangen.
Wenn du den Irak vor dem Krieg als "funktionierend" definierst, dann waren das wohl auch 99,9% aller Gesellschaften in der menschlichen Geschichte.
Außerdem hat diese Methode in Deutschland nach dem 2. WK ganz gut funktioniert, obwohl es damals die Stimmen gab, dass es nach den Ereignissen unmöglich sein in Deutschland eine Demokratie zu errichten, denn die Bevölkerung habe sich ja schließlich als Demokratie-resistent bewiesen...
Letztlich hängt der Erfolg viel mehr von wirtschaftlichen Faktoren ab, sprich ob eine Demokratie es schafft den Leuten auch mehr Wohlstand zu bringen.
Aus dem Grund ist die Weimarer Republik gescheitert während die BRD zu einer Erfolgsgeschichte wurde.
Und es ist doch absurd zu argumentieren man würde den Irakern irgendetwas "aufzwingen". Zum einen ist es nicht so als wäre der gute Saddam an die Macht gewählt worden und zum anderen haben die Menschen im Irak nicht mit der Demokratie an sich ein Problem, sondern mit der Art und Weise wie der Westen (die USA) vorgehen.
Nach dem 2. WK konnte z.B. die deutsche Bevölkerung klar erkennen, dass die Siegermächte darum bemüht waren Deutschland beim Aufbau zu helfen (es waren damals natürlich auch keine altruistischen Gründe) und alleine dadurch gab es schonmal eine ganz andere Akzeptanz zur "Fremdbestimmung".
Im Irak dagegen haben die Menschen das Gefühl, dass zwar vorher die Dinge schon schlecht waren, aber es nun sogar noch schlechter ist was ihre eigene Lebensqualität und Sicherheit betrifft.
Von daher kann man den USA vorwerfen dort gescheitert zu sein, aber daraus kann man nicht schließen, dass sie falsch ist Staaten wie den Irak zu demokratisieren und ich bin mir auch sicher, dass es sich langfristig gesehen für die dortige Bevölkerung auszahlen wird.
Viele hier vergessen ja auch was die Jahrzehnte der Diktatur im Irak angerichtet haben und von daher müsste man den USA/der Weltgemeinschaft vorwerfen nicht schon eher eingegriffen zu haben.