Wohnungsmarkt was tun?

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Jein. In der Tat habe ich das vor allem erwähnt, um deinem Vorwurf zu entgegnen, ich wollte vor allem arme Leute bestrafen.

Der Zusammenhang mit Wohnraumknappheit ist aber schon da: Der soziale Wohnungsbau der letzten Jahrzehnte hat mMn zu große Wohnungen gebaut. Mit kleineren Wohnungen hätte man es leichter, auch ohne Kfw55+ den Co2-Footprint zu reduzieren, kann näher an ÖPNV-Knoten bleiben, und man hätte vor allem mehr Wohnungen pro investierter Milliarde.
 

GeckoVOD

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Der Zusammenhang mit Wohnraumknappheit ist aber schon da: Der soziale Wohnungsbau der letzten Jahrzehnte hat mMn zu große Wohnungen gebaut. Mit kleineren Wohnungen hätte man es leichter, auch ohne Kfw55+ den Co2-Footprint zu reduzieren, kann näher an ÖPNV-Knoten bleiben, und man hätte vor allem mehr Wohnungen pro investierter MiMilliarde.
So funktioniert das nicht. Sozial heisst u.a. behindertengerecht und das wiederum ist nicht eng. Und Größe ist nicht Fläche, sondern v.a. Höhe. KfW55 ist auch nur ein Faktor des Co2 Problems, hier wäre Warmwasser, Strom, Baumaterialien und Nachnutzung wichtiger. Daher auch der Hinweis, dass neuversiegeln scheisse ist.
Zudem muss mir erklärt werden warum "mehr wohnraum für alle" jenseits der 500.000 Einwohner so wichtig ist.
 
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Jede Wohnung behindertengerecht zu bauen ist nicht effizient. Und ich möchte eben nicht mehr Fläche versiegeln. Kleiner und dichter bauen ist doch ceteris paribus das Gegenteil. Und natürlich sinkt der Co2-Footprint pro Person am stärksten, wenn du m² pro Person einsparst.
 
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Am Ende bleibts imo dabei: Um den Wohnmarkt effizienter zu machen, müssen sich bedarfsgerechte Umzüge stärker lohnen. Also Angebotsmieten effektiv begrenzen, niedrige Bestandsmieten relaxieren und/oder Ineffizienz direkt sanktionieren: Wohnraumsteuer.



Liegt das aber nicht vor allem daran, dass viele Städte im "Ausland" deutlich höher bebaut sind?
Glaube ich nicht. Paris bspw. hat eine größere Bevölkerungsdichte als NYC. Aber bis auf die drei Mini-Stadtparks und ein paar Prachtstraßen ist halt wirklich jeder Quadratmeter der Stadt bebaut und die Straßen dazwischen sind super eng, auf Bürgersteigen kriegst du mit nem breiten KiWa teils Probleme.
Wenn ich mir in Berlin/Deutschland viele Nebenstraßen angucke, wo du in beiden Richtungen fahren kannst, auf jeder Seite ne Parkspur hast und dann nochmal Bürgersteige, auf denen Autos fahren könnten. Dazu macht es natürlich nen Unterschied, wie viel und welche Gewerbe angesiedelt sind. Da findest du in Paris im Innenstadtbereich auch eher wenig, außer was für den Bedarf nötig ist. Wenn ich mir hier die ganzen eingeschössigen Gewerbeflächen mit großem Parkplatz daneben im Vergleich ansehe ...
 
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parats'

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Zur Enge hatte Gustavo schon was geschrieben und da gehe ich auch mit. Aber selbst bei einer Nachverdichtung wird man ja neu bauen müssen. Zumindest kenne ich das von Projekten in meiner Umgebung.

Zum letzten Satz noch was. Parkplätze per se sind nicht schlecht. Aber die versiegelte Fläche sollte man dann ordentlich nutzen und direkt Solarzellen als "Dach" verpflichtend machen. Die Fläche ist ohnehin versiegelt und für die Fahrzeuge wird Regen/Sonnenschutz geschaffen.
 
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Weiß nicht. Autos haben in deutschen Städten schon vergleichsweise viel Platz. Sehe aber auch nicht, dass man da direkt eingreifen muss. Eine indirekte Lenkung bspw. über Bodenwertsteuer wäre schon mal ein Anfang. Wenn die Parkplätze so dringend gebraucht werden, müssen die Leute halt zahlen. Es gibt selbst in Berlin Mitte nicht wenige Brachen, die einfach als Parkplatz zwischengenutzt werden.
 

Gustavo

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Jein. In der Tat habe ich das vor allem erwähnt, um deinem Vorwurf zu entgegnen, ich wollte vor allem arme Leute bestrafen.

Der Zusammenhang mit Wohnraumknappheit ist aber schon da: Der soziale Wohnungsbau der letzten Jahrzehnte hat mMn zu große Wohnungen gebaut. Mit kleineren Wohnungen hätte man es leichter, auch ohne Kfw55+ den Co2-Footprint zu reduzieren, kann näher an ÖPNV-Knoten bleiben, und man hätte vor allem mehr Wohnungen pro investierter Milliarde.

Sozialen Wohnungsbau gab es in den letzten 20 Jahren in Berlin fast gar nicht mehr. Es gibt lediglich die Wohnungen der landeseigenen Wohnungsunternehmen, die so gut wie alle neuen Wohnungen mit gedeckelten Mietpreisen stellen. Deren Bestand sieht in etwa aus wie der Bestand insgesamt mit einem Überhang für 2-Raum und 3-Raum-Wohnungen gegenüber 1-Raum-Wohnungen. Die sind allerdings fast ausschließlich älteren Baujahres. Letztendlich ergibt es auch Sinn, sich bei der begrenzten Förderung auf Familien zu fokussieren, nicht auf Ein-Personen-Haushalte.

Das sind aber alles letztendlich marginale Effekte. Das zugrunde liegende Problem ist und bleibt, dass sich in Deutschland mit dem Bau von Immobilien kein Geld verdienen lässt, außer man baut an den Bedürfnissen der meisten Mieter vorbei. Die großen Immobilienkonzerne in Deutschland haben alle dasselbe Profil: Wohnungen werden zusammengekauft, nicht selbst gebaut. Häufig sind das Wohnungen, die ursprünglich mit staatlicher Förderung gebaut worden sind. Profite jenseits der Wertsteigerungen (die alleine auf sich verändernder Nachfrage beruhen) werden durch arbitrage innerhalb des deutschen Mietrechts erzielt (Sanierungen entweder sehr teuer oder gar nicht, Nebenkosten werden fragwürdig abgerechnet), nicht durch irgendwelche Effizienzgewinne, von denen auch recht unklar ist, wie sie jenseits von Mietsteigerungen aussehen könnten.
 
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parats'

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Du wirst es ohne Individualverkehr nicht hinkriegen. Das mag in Ballungsgebieten klappen, aber nicht im ganzen Land. Mir geht es im Allgemeinen um große Parkflächen für Einkaufszentren/Gewerbeflächen etc. Pp..
Damit sind eben explizit keine Einzelparkflächen wie am Straßenrand gemeint.
 
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Da stimme ich zu, @Gustavo -- können wir uns abseits des Mietendeckels darauf einigen, dass Städte statt auch nur Wohnungen zu kaufen (um sie letztlich für manche Gruppen zu subventionieren) lieber neu bauen sollte? Und dass dies dann idealerweise verdichtend und mit eher niedriger m²/Kopf stattfinden sollte?

@parats' das ist ja ein wichtiger Grund, warum bei gleicher Bevölkerungszahl ja ökologisch gut wäre, wenn mehr Leute in dichten Städten wohnen würden: Weil Individualverkehr dann weniger nötig ist. Das muss nicht von heute auf morgen stattfinden. Aber auf Jahrzehnte gesehen wird es uns leichter fallen Klimaziele einzuhalten, wenn mehr Leute ohne Auto und Parkplatz in dichten Städten wohnen würden.
 

Gustavo

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Da stimme ich zu, @Gustavo -- können wir uns abseits des Mietendeckels darauf einigen, dass Städte statt auch nur Wohnungen zu kaufen (um sie letztlich für manche Gruppen zu subventionieren) lieber neu bauen sollte? Und dass dies dann idealerweise verdichtend und mit eher niedriger m²/Kopf stattfinden sollte?


Vorschläge gehen auf jeden Fall in die richtige Richtung. Sowohl ökonomisch wie auch ökologisch wäre es sinnvoll, wenn mehr Menschen in Deutschland in Städten leben würden. Momentan subventionieren die Städte die Menschen auf dem Land quer, das sollte man nicht noch fördern. Das mit dem Wohnungsankauf halte ich sowieso nicht für sinnvoll, kann man wie gesagt regulatorisch viel einfacher lösen. Bautätigkeit wäre prinzipiell eine gute Sache, ich glaube da sind sich auch alle einig, aber ich befürchte dass da schnell die Kapazitätsgrenzen der Bauwirtschaft erreicht sind. Dann müsste man wohl über ganz neue Bauförderprogramme nachdenken, die Aufträge auf Jahre oder Jahrzehnte garantieren, um mehr Kapazitäten aufzubauen.

Ein bisschen skeptisch bin ich bei dem Vorschlag, deutlich kleinere Wohnungen zu bauen. 15-30m² sind, zumindest am unteren Ende, noch okay für Studenten und andere klar zeitlich begrenzte Mietverhältnisse, aber auf Dauer kommt mir das für einen (einzelnen) Erwachsenen doch wie zu wenig Wohnraum vor. Wenn der Staat diese Wohnungen selbst baut erfüllt er damit ja auch eine gewisse Lenkungsfunktion und da erscheint es mir dann vielleicht doch sinnvoller, wenn man die Leute nicht in sowieso schon volle Städte lotzt, in denen man ihnen dann nur Hamsterkäfige zur Verfügung stellen kann. Da wären mir größere Wohnungen weiter draußen (mit entsprechender ÖPNV-Anbindung) vermutlich lieber, einfach weil ich mir auch um die psychische Gesundheit der Leute Sorgen machen würde. Vielleicht sollte man auch überlegen, ob man alternative Wohnmodelle fördern kann, die gegen Vereinsamung helfen, Erwachsenen-WGs oder sowas. Und wie gesagt, am dringendsten wäre es, den vorhandenen Wohnraum neu aufzuteilen, damit Leute nicht quersubventioniert in zu großen Wohnungen wohnen bleiben.
 
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Gerade jetzt, wo viele privatwirtschaftliche Bauvorhaben verschoben wurden, glaube ich schon, dass Kapazität für Neubau da wäre. Vielleicht nicht in dem Maße, welches man idealerweise haben wollen würde. Aber besser als nichts.

Dass 15m² auf Dauer wenig sind, d'accord. Für 5-10 Jahre aber völlig normal, kenne keinen Studenten, der damit / dadurch psychische Probleme hatte. Ein qualitativ hochwertiges und durchdachtes Studio mit 25-30m² halte ich für Singles auch langfristig für völlig ausreichend. Sonst müssten wir ja enorm hohe Quoten an psychischen Krankheiten in Manhattan oder Tokio haben, was mir nicht bekannt wäre.
 
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Du wirst es ohne Individualverkehr nicht hinkriegen. Das mag in Ballungsgebieten klappen, aber nicht im ganzen Land. Mir geht es im Allgemeinen um große Parkflächen für Einkaufszentren/Gewerbeflächen etc. Pp..
Damit sind eben explizit keine Einzelparkflächen wie am Straßenrand gemeint.
Hab das Gefühl, wir reden aneinander vorbei. Ich wollte nur sagen: Wenn man sich in Berlin umguckt, finden sich selbst in zentralen Lagen noch haufenweise Leerflächen oder solche, die wahnsinnig ineffizient genutzt werden, darunter halt nicht wenige eingeschossige Gerwerbebauten mit großem Parkplatz daneben, aber auch leere Parkähuser usw.
 

parats'

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Eh ja, hatte es etwas anders verstanden.
 
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Mega brain play:
Erst Bodenwertsteuer einführen. Dadurch sinkt gerade der Wert von Brachflächen in Top Lagen, weil diese wenig Ertrag für viel Steuerlast bringen.
Dann als Staat einige dieser Flächen kaufen und darauf kleine Wohnungen bauen.
 

Gustavo

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Dass 15m² auf Dauer wenig sind, d'accord. Für 5-10 Jahre aber völlig normal, kenne keinen Studenten, der damit / dadurch psychische Probleme hatte. Ein qualitativ hochwertiges und durchdachtes Studio mit 25-30m² halte ich für Singles auch langfristig für völlig ausreichend. Sonst müssten wir ja enorm hohe Quoten an psychischen Krankheiten in Manhattan oder Tokio haben, was mir nicht bekannt wäre.

Na ja, ich meine es sollte klar sein, dass solche Wohnungen immer dezidiert für alleinstehende Sozialhilfeempfänger gedacht sind, nicht für jemand der dauerhaft einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachgeht. Wenn du an Menschen in Vollzeitarbeit dachtest würde ich dir überhaupt nicht zustimmen. Das wäre politisch auch absolut nicht vermittelbar.

Es macht schon einen enormen Unterschied, wie viel Zeit du in so einer Wohnung verbringst. Für jemanden, der einer Vollzeiterwerbsarbeit nachgeht, wäre so eine Wohnung ironischerweise okay; für jemanden, der den Großteil seiner Tage dort verbringt halt nicht. Ich kenne btw einige Leute, die in Manhattan so leben und die wohnen alle nicht alleine sondern mit "roommates" (und gehen natürlich alle einer Arbeit in NYC nach). Die ungute Kombination ist winzige Wohnung + keine Mitbewohner + keine Arbeit (die ich in Berlin durchaus auch häufiger erlebt habe).
 
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Ja das mag eine ungute Situation sein, aber ich sehe nicht, wieso das Upgrade von 25 auf 50m² da der Game Changer ist. Der Game Changer ist da eher, unter Leute zu kommen durch Arbeit oder Ehrenamt.

In NYC kenne ich Leute, die sind bis das erste Kind 3 war in einem Studio mit 40m² geblieben ohne zu leiden. War natürlich eine logistische Herausforderung, und man macht es eben auf Zeit, aber es geht durchaus.

Und ich war 2000-2006 im Wohnheim auf 17m² und fand das völlig ausreichend. Auch wenn ich auf dem Land in einem großen Haus aufgewachsen bin.

Mein Bruder ist aus Kostengründen noch bis zum Alter vor 35 in einer 19m² Bude geblieben, weil er mehr zurück legen wollte. Seine erste größte Wohnung war dann weil er mit seiner Verlobten zusammen zog.

Und es geht ja nicht nur um die Kosten. Das wäre auch ein sehr guter Weg, um den Co2-Footprint zu verkleinern.
 

Gustavo

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Ja das mag eine ungute Situation sein, aber ich sehe nicht, wieso das Upgrade von 25 auf 50m² da der Game Changer ist. Der Game Changer ist da eher, unter Leute zu kommen durch Arbeit oder Ehrenamt.


Sicher, deshalb bin ich aber auch skeptisch ob deiner Idee, so sehr auf kleine Wohnungen zu fokussieren, denn jemanden, der in Arbeit kommt (und das muss ja für alle das Ziel sein unter den demografischen Bedingungen aktuell), kann man nun mal keine Einzimmerwohnung mit 25m² oder weniger zumuten. Wie gesagt: Für Studenten oder für eine Weile Schule, Arbeitssuche etc. ist das ja auch alles okay, ich habe als Student auch in solchen Buden gewohnt (tatsächlich sogar als Doktorand mal im Wohnheim in einem Zimmer das noch unter 15m² war). Nur auf Dauer halt nicht. Wenn die Alternativen tatsächlich nur möglichst wenig Regulierung aber dann solche Wohnungen als Standard oder extrem heftige Regulierung aber weniger Neubau sind, würde ich jederzeit Letzteres nehmen.

Dementsprechend tut man den potenziellen Dauerbewohnern einfach keinen Gefallen, wenn man die Dinger massenhaft hinstellt und sie grenzenlos dort wohnen lässt. Um jeden Preis muss auch nicht jeder in Berlin wohnen, der in Berlin wohnen möchte.


Und es geht ja nicht nur um die Kosten. Das wäre auch ein sehr guter Weg, um den Co2-Footprint zu verkleinern.

Na ja, ich bin skeptisch dass ausgerechnet das der richtige Weg sein soll.
 
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Bei einem Bekannten standen vor ein paar Monaten ca. 15-20 Leute vor der Tür. Um 6 Uhr morgens. Sie wollten halt die ersten sein, die die Wohnung besichtigen. Er wollte gerade zur Arbeit und fragte die Leute, was sie von ihm wollen. Er reagierte doch etwas verwirrt, da seine Wohnung garantiert nicht freisteht.
 
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Habe etwas unter 40 qm in meiner Wohnung, was ja schon als "wenig" gilt als Einzelperson. Ist OK für mich und das ist individuell wieviel man braucht bzw. einem zustehen sollte als Single. Wer unter 50 qm alleine nichts Bezahlbares findet, muss eben die Fläche nach unten eingrenzen Aber 20-25 qm Wohnfläche wie als Beispiel hier genannt fände ich schon hardcore, wobei das o. g. Argument mit anderen Städten wie Tokyo und Co schon stimmen sollte. Liegt vllt. daran dass die Menschen woanders fast nie zuhause sind, außerhalb essen und nur zum Schlafen in der Bude sind. Denke ich zumindest.

Meine derzeitige Miete liegt knapp unter 25% vom Nettoeinkommen. Ist nicht geschenkt, könnte aber deutlich schlimmer sein, etwa bei Neuanmietung. Umfeld passt dafür.
Solche Konditionen bekommt man wohl nie wieder.
 
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Könnt ja mal auf YouTube nach "small flat Tokyo" suchen. X Videos. Psychisch geschädigt sieht niemand der Bewohner aus. Wer angesichts von Wohnraummangel, steigenden Sozialausgaben und Klimawandel da meint, das wäre unzumutbar, und man müsse dem Sozialhilfeempfänger auf jeden Fall 50m² bezahlen und heizen, der setzt mMn klar die falschen Prioritäten.
 
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Ich hab mal in Paris als Student mit Anfang 20 nen knappes Jahr auf 8m2 gewohnt. inkl. Dusche und Küche. WC war shared aufm Flur. Es war super effizient eingerichtet mit lauter massgeschreinerten Möbeln, nem Hochbett und Klapptisch / Klappstühlen. Man musste halt immer schnell umräumen, um irgendwas zu machen.

Ich hab das gut in Erinnerung. Das Zimmer hatte ein grosses Fenster und dadurch hat mir die Enge nichts ausgemacht. Sachen hatte ich eh kaum und ich war natürlich auch viel unterwegs, aber auch wenn ich zu Hause war, dann hab ich da eh nur geschlafen, gelernt, gelesen oder hing am PC. Das ging alles auch auf 8m2 ohne Probleme. Das einzige was echt doof war, war Damenbesuch, das war schon nicht so ideal, da das Bett einfach zu schmal war, aber das scheiterte damals meistens eh schon früher :fetti:
 
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Ich habe mit Frau und erstem Kind für ein knappes Jahr auf 38qm in einem Zimmer gewohnt -> Ich gewinne den Schwanzvergleich, danke sehr.
 

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Könnt ja mal auf YouTube nach "small flat Tokyo" suchen. X Videos. Psychisch geschädigt sieht niemand der Bewohner aus.


Komm schon, das ist ja wohl kruder Scheißdreck. Weißt du, wie lange die dort wohnen? Kennst du deren Arbeitsstatus?


Wer angesichts von Wohnraummangel, steigenden Sozialausgaben und Klimawandel da meint, das wäre unzumutbar, und man müsse dem Sozialhilfeempfänger auf jeden Fall 50m² bezahlen und heizen, der setzt mMn klar die falschen Prioritäten.

Es ist überhaupt kein Problem, trotz "steigender Sozialausgaben und Klimawandel" jedem Sozialhilfeempfänger 50m² zu zahlen. Die müssen halt nicht in Berlin sein, was du gerade geflissentlich unterschlägst.
 
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"Eine Durchschnittsfamilie mit zwei Kindern kann heute froh sein, wenn sie mehr als 50 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung hat. Für die steigende Anzahl von Single-Haushalten – eine WG-Kultur kennt Japan nicht – gibt es oft kaum 20 Quadratmeter."

Quelle von 2015: https://www.tagesspiegel.de/politik/mass-und-meter-6898972.html

Klingt nicht danach als wären das nur ganz temporäre Verhältnisse.

Inwiefern ist das also "kruder Scheissdreck", deine unbelegte Behauptung, 25m² für einen Single wären langfristig "unzumutbar" aber total legitim?

Zum zweiten Absatz: Wir reden aber gerade fokussiert von Berlin. Und es gibt genug andere Metropolen. Oder möchtest du die Sozialhilfeempfänger aufs Land abschieben? (Wo du die 50m² dann trotzdem bezahlen und energetisch renovieren musst.)
 

Gustavo

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"Eine Durchschnittsfamilie mit zwei Kindern kann heute froh sein, wenn sie mehr als 50 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung hat. Für die steigende Anzahl von Single-Haushalten – eine WG-Kultur kennt Japan nicht – gibt es oft kaum 20 Quadratmeter."

Quelle von 2015: https://www.tagesspiegel.de/politik/mass-und-meter-6898972.html

Klingt nicht danach als wären das nur ganz temporäre Verhältnisse.

Inwiefern ist das also "kruder Scheissdreck", deine unbelegte Behauptung, 25m² für einen Single wären langfristig "unzumutbar" aber total legitim?



Lol, danke für diese wertvollen Informationen. Ich habe selbst neun Monate in Tokio gewohnt, insofern ist mir das auch nicht ganz unbekannt. Ich habe allerdings auch nicht gesagt, dass JEDER und zwar SOFORT psychische Störungen entwickelt, wenn er so wohnt. Sondern dass die Quote höher liegt. Da ist ein Verweis auf Japan mit seiner verschwindend geringen Arbeitslosigkeit und seinem enormen Reservoir an psychischen Krankheiten nicht unbedingt ein ideales Gegenbeispiel. Dass die Quote derjenigen mit psychischen Problemen in Städten jetzt schon deutlich über derjenigen von Leuten auf dem Land liegt ist übrigens gut dokumentiert, wobei nicht ganz klar ist, warum das so ist.


Zum zweiten Absatz: Wir reden aber gerade fokussiert von Berlin. Und es gibt genug andere Metropolen. Oder möchtest du die Sozialhilfeempfänger aufs Land abschieben? (Wo du die 50m² dann trotzdem bezahlen und energetisch renovieren musst.)


Ja, wir reden gerade fokussiert über Berlin, aber über dessen WOHNUNGSKNAPPHEIT. Das heißt nicht, dass der Staat in seiner Lenkungsfunktion Leute gezielt nach Berlin locken müssen, die sich keine halbwegs lebenswerte Wohnung in Berlin leisten können. Diese ganze "wir müssen nur mehr kleien Wohnungen" bauen Geschichte ist doch lediglich wieder eine fixe Idee, die sich bei näherer Betrachtung in Wohlgefallen auflöst. Zumal wir hier über Neubau reden, der in jedem Fall energetisch sehr viel aufwändiger ist als die Sanierung bereits existierender Wohnungen, egal wo die bisher sind.
 

Benrath

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Wir bauen einfach Wohnheime mit Gruppenküche und Gemeinschaftsbad. Das wäre wahrscheinlich tatsächlich CO2 mäßig das beste.
Problem solved.

Die Beispiele mit Tokio und Paris tragen unglaublich zur generellen Diskussion bei. In New York gibts bestimmt auch noch welche die Durchgangszimmer abgetrennt mit Vorhang vermieten. Und die Leute drehen alle nicht gleich durch.

Entweder legt man gewissen Mindeststandards fest oder gesteht den Leute ein gewissen Budget für Mieten zu und macht das noch abhängig von gewissen Faktoren. Scheinbar machen wir in etwa sowas.
Schein ne crazy Formel zu sein.
 
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Ja, man sollte einen Mindeststandard festlegen. Man sollte das aber nicht blind machen auf den Status quo plus X.

Beispielweise gab es auch eine deutliche Inflation bei der Größe von Wohnheimszimmern. Mir ist nicht bekannt, dass es da eine transparente Debatte gab. Eigene Waschzellen werden da leichter zu rechtfertigen sein als eigene Küche und vor allem als der Sprung von 15 auf 20m².

Du gehst scheinbar nicht offen in die Debatte, sondern wischst sie direkt als unmenschlich und "Arme bekämpfen" davon. Dazu denunziert du diesen Ansatz, gleichzeitig bei drei Problemen zu helfen (Wohnraum, Sozialstaat, Klima) als "fixe Idee, die sich in Luft auflöst". Macht wenig Sinn, so zu diskutieren.
 

Benrath

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Beispielweise gab es auch eine deutliche Inflation bei der Größe von Wohnheimszimmern. Mir ist nicht bekannt, dass es da eine transparente Debatte gab. Eigene Waschzellen werden da leichter zu rechtfertigen sein als eigene Küche und vor allem als der Sprung von 15 auf 20m².

Was denn für eine Debatte. Die werden vermutlich geplant von den Unis oder Trägern (k.a. um ehrlich zu sein) und dann an Studenten vermietet. Es gibt solche und solche Wohnheime. Manchen Studenten mögen Sie, die anderen gehen in eine WG oder bleiben zu Hause.
Wen willst du denn befragen?
 

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Die FAZ: Der Staat ist den Beweis schuldig geblieben, der bessere Immobilienkonzern zu sein. Begründung: Vonovia und Co. werfen beständigen Gewinn ab. Wenn jetzt noch jemand der FAZ sagt, wer die Wohnungen der Vonovia gebaut hat ... :mond:
 
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Stimmt ja aber. Der Staat war doof genug, seine Wohnungen zu verscherbeln.
 
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Dass es Vonovia gibt, ist gut, weil der Staat es nicht kann, aber er war "doof genug", seine Wohnungen an Vonovia zu verkaufen?
Nur eins von beidem kann stimmen.
 

Gustavo

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Stimmt ja aber. Der Staat war doof genug, seine Wohnungen zu verscherbeln.

Der Staat hat doch eine ganz andere Zielfunktion als ein Unternehmen wie Vonovia? Was für den Staat explizit gut ist (bezahlbarer Wohnraum) ist für Vonovia Einkommensverlust.
 

Celetuiw

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Eben dies. Gewinnmaximierung ist per se kein Ziel der staatlichen Fürsorge. Quatschargument also.
 
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Ja, das Argument ist Quark. Aber dass der Staat gezeigt hat, gerade in Berlin, dass er es selbst nicht gut kann, ist wahr.

Ich habe trotzdem nichts dagegen, wenn der Staat Wohnungen bauen würde. Besser als wenn er sich mit Mietpreisbremsen oder "Enteignungen" beschäftigt.
 

Gustavo

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Ja, das Argument ist Quark. Aber dass der Staat gezeigt hat, gerade in Berlin, dass er es selbst nicht gut kann, ist wahr.

Ich habe trotzdem nichts dagegen, wenn der Staat Wohnungen bauen würde. Besser als wenn er sich mit Mietpreisbremsen oder "Enteignungen" beschäftigt.

Sind wir jetzt wieder bei "deine eigene, häufig völlig unreflektierte Meinung als Fakt darstellen"-Stadium angekommen oder was? Da waren wir schon mal weiter.
 
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Sind wir schon wieder beim konfrontativen ad-hominem-Gustavo gelandet, für den alles Peanuts sind, was er persönlich für irrelevant hält? Ermüdend.

Meine einzige Behauptung im vorigen Post ist, dass Berlin gezeigt hat, kein guter Immobilien"konzern" zu sein. Weder im wirtschaftlichen noch sozialen Sinne. Wenn du dem widersprichen möchtest, dann tu das doch anstatt mich persönlich anzugreifen.
 

Gustavo

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Darüber haben wir hier doch bereits lang und breit gesprochen. Mal abgesehen davon, dass ich es für höchst fragwürdig halte, fire sale wegen Budgetdefizit aus komplett anderen Politikbereichen durch zutiefst naiv-marktgläubigen Finanzsenator als Geschäftsgebahren dem "Staat als Unternehmer" zuzurechnen, ist in jeder ökonomischen Betrachtung immer die Frage, was die Alternative wäre:
- Ein Immobilienkonzern, der Gewinne aus nicht-selbstgebautem Bestand privatisiert, aber selbst in bester Marktlage keine nennenswerte eigene Bautätigkeit aufweist, ist als Alternative selbst einem mäßig erfolgreichen Staat deutlich unterlegen
- Gleichzeitig gibt es keinerlei Hinweis darauf, dass private Konzerne im viel unwirtlicheren Marktumfeld der 80er und 90er reüssiert hätten; viel eher sind die niedrigschwelligen Versuche, die es gab, schnell gescheitert

Wir sehen, dass es nicht funktioniert. Du kannst nicht erklären, wie es funktionieren soll. Trotzdem beharrst du ohne jegliche Reflektion auf einem Standpunkt, für den du keine Argumente vorbringst. Was soll man dazu denn sonst sagen?
 
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Ich sage nicht, dass der Staat nicht ein guter Immobilienunternehmen sein kann. Sondern dass Berlin da in den letzten 20 Jahren nicht gezeigt hat, dass sie das gut können.

Wie du weißt wäre ich ja für staatlichen Wohnungsbau gerade am günstigen Ende, wo der Staat eh oft wieder die Mieten zahlt. Wenn das der Plan wäre, wäre ich begeistert.

Der Plan ist aber eher, teuer bestehende Wohnungen zu kaufen und -Mutmaßung- sich dann als Vermieter gar nicht drastisch anders zu verhalten als private Vermieter.

Ich finde es in gewisser Weise auch problematisch, wenn der Staat Wohnungen kauft und dann selektiv günstiger vermietet. Das ist ja nicht gerade gerecht. In Hamburg spielt da neben dem WBS auch Vitamin B eine Rolle, ob du die günstige Saga-Wohnung bekommst.

Daher sollte der Staat lieber das Angebot ausweiten, gerade in Segmenten, wo die Bautätigkeit niedrig war/ist (110-160m² top end wurde ja noch am ehesten gebaut).

Ich sehe übrigens nicht, wieso man bei privaten Konzernen voraussetzt, vermieten und bauen müsste unbedingt im gleichen Unternehmen abgebildet sein. Arbeitsteilung und Spezialisierung ist ja eine der Stärken der Marktwirtschaft. Würde also nicht den Sinn von Vonovia beurteilen an der Frage, wieviel sie bauen.
 
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Das wirkliche Problem ist doch, dass Vonovia Gewinne nicht in die Häuser steckt sondern diese abfließen. Wenn der Staat genauso handeln würde wie Vonovia, aber stattdessen die Gewinne dann in:
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- Sanierungen
- Energetische Dämmung
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stecken würde, dann hätte die Gesellschaft gewonnen ohne dass es für die Mieter in irgend einer weise schlimmer geworden wäre.
 
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Ich finde es in gewisser Weise auch problematisch, wenn der Staat Wohnungen kauft und dann selektiv günstiger vermietet. Das ist ja nicht gerade gerecht. In Hamburg spielt da neben dem WBS auch Vitamin B eine Rolle, ob du die günstige Saga-Wohnung bekommst.

Daher sollte der Staat lieber das Angebot ausweiten, gerade in Segmenten, wo die Bautätigkeit niedrig war/ist (110-160m² top end wurde ja noch am ehesten gebaut).
Vor allem sollte der Staat alle Mieten geeignet regulieren. Man schlägt sich echt mit der Stirn vor den Kopf, wie hier neulich erst sehr klar herausgearbeitet wurde, dass Neubau es nicht bringt, um galoppierende Mieten zu verhindern. Trotzdem ist das Einzige, was dir dazu einfällt, schon wieder: Angebot aufweiten.

Das ist schon eine ideologische Verbohrtheit, ungefähr so, als würden Klimaschützer AKWs vor KKWs abschalten wollen.
 
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