Wohnraumdiskussion

parats'

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Ist auch keine offense, aber es gibt hier nicht die Paradiesecke und der Rest ist Ghetto.
Mir ist nur wichtig nördlich der Elbe zu wohnen, Nordbayern mag ich nicht. :8[:
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
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Ich weiß nicht wie das in anderen Städten ist, aber in Köln gibt es eine Wohnraumschutzsatzung. Die stellt Leerstand unter Strafe. Die Krux ist natürlich dass die Stadt erst Mal drüber bescheid wissen muss
 

parats'

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Sie könnten ja die GEZ Zahlungen abgleichen. :ugly:
 
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Hab das Argument auch nie verstanden. Was natürlich tatsächlich ein "Problem" ist, ist die Mieterhöhung nach Sanierung bei Leerstand, die wiederum den Mietspiegel ansteigen lässt, wodurch mehr Altmieter ausziehen, deren Wohnungen wieder saniert werden und teurer vermietet -> höherer Mietspiegel und so geht es immer weiter.

Das ist aber nur ein Problem, wenn man der Ansicht ist, dass es irgendwie ein Menschenrecht ist sich das Wohnen in jeder Stadt und in jedem Teil leisten zu können. Dieses Denken habe ich aber nie verstanden. Warum soll sich jeder leisten können in Berlin Mitte oder Hamburg Havesterhude zu wohnen?

müssen leute nicht auch teilweise für jobs in städte ziehen?

will ja nicht jeder nur das high life genießen.
 
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Die Wohnkosten sind noch zu gering. Die Mieten müssen so hoch werden, dass sie für die Firmen zum Standortnachteil werden. Dann kriegen wir auch die Feinstaubprobleme in den Griff.
 
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Das ist aber nur ein Problem, wenn man der Ansicht ist, dass es irgendwie ein Menschenrecht ist sich das Wohnen in jeder Stadt und in jedem Teil leisten zu können. Dieses Denken habe ich aber nie verstanden. Warum soll sich jeder leisten können in Berlin Mitte oder Hamburg Havesterhude zu wohnen?
Ist es denn ein Menschenrecht, in einer Stadt Grundeigentum besitzen zu dürfen?

Der Wert eines Grundstücks basiert auf seiner inneren Beschaffenheit (Fruchtbarkeit, Rohstoffe), zu der der Eigentümer gar nichts und seinen äußeren Verhältnissen (Umfeld, Infrastruktur), zu denen der Eigentümer nur unwesentlich beiträgt. Ich halte es daher für diskussionswürdig, inwieweit er von einer Wertsteigerung profitieren sollte.
 
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parats'

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Also wärst Du dafür Grund und Boden mit einem festen Preisschild zu versehen und eine Steigerung des Wertes nicht zuzulassen?
 
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"Jeder" ist ein dehnbarer Begriff.
Familientaugliche Wohnungen gehen in München bei ca. 2000€ los, wenn man einige Kompromisse eingeht, bekommt man im Stadtgebiet auch was für 1,5.
Außerhalb kannste durchschnittlich 500€ abziehen, das ist für einen Großteil der Bevölkerung aber noch immer schweineteuer.
Wenn halt selbst im Vorort, von dem man 45 Min. ins Stadtzentrum braucht, ne 70m²-Wohnung 1500 € aufwärts kostet, läuft was falsch.

hui. das ist nicht ganz billig.

Ich "vermiete" gerade eine Wohnung südwestlich von München––d.h. ich suche einen Nachmieter. Was mich erstaunt hat war:

  • So viele Vollidioten auf Wohnungssuche. Wer bei Immoscout nicht einmal einen geraden Satz wie "Hallo, ich bin X, beruflich Y, Wunschdatum Z, habe Interesse und möchte gerne einen Besichtigungstermin." herausbekommt, der darf sich nicht wundern wenn es mit der Wohnungssuche schwer wird.
  • So viele Menschen die angeben, dass sie 500-1000 EUR verdienen, aber ohne zu zögern eine 800 EUR Wohnung wollen und dann pampig reagieren wenn man sagt, dass die Wohnung vielleicht nicht geeignet ist weil der (eigentliche) Vermieter da wohl abwinken wird.
  • Quote ausländischer Namen bei der Kontaktaufnahme 30% wenn nicht sogar mehr. Hier deutlich höherer Anteil von Menschen die offenbar nicht realisieren, dass die Ansprache gerade bei begehrten Objekten (= quasi jede Wohnung in dieser Stadt) die Musik macht. Gleichzeitig aber auch dort viele gute und nette Anschreiben, wenn auch in teils noch etwas holprigem Deutsch.
  • Anzeige 2 Tage online = knapp 175 Interessenten, daraus wurden jetzt knapp die Hälfte an Besichtigungen. Habe natürlich jeden Slot so dicht belegt, dass ich gerade nicht wegen Käfighaltung verklagt werde.
  • Die Preise sind erstaunlich niedrig. Ich war geradezu geschockt als ich erfuhr, dass der Vermieter nur auf ca. 8,20 EUR/m² hochgeht. Und das bei einer Wohnung die eine Terasse, einen Stellplatz, einen großen Keller, Gartennutzung usw. usf. alles noch "gratis" inklusive hat. Ich hätte eher 10-11 EUR/m² erwartet und das immer noch als halbwegs human empfunden.
  • Familien mit 1-3 Kindern haben offenbar kein Problem damit in eine gut 70m² 3-ZKDB-Wohnung einzuziehen. Wahnsinn.
  • Manche Menschen schreiben einen an "Bin arbeitslos und doppelte Single-mum, need dringend Wohnung plox!", man antwortet zwei Stunden später, sie schreiben zurück "Sorry bin jetzt im Urlaub, Besichtigung geht erst in 2 Wochen, kthxbye" … "okay" :mond:
 
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Also wärst Du dafür Grund und Boden mit einem festen Preisschild zu versehen und eine Steigerung des Wertes nicht zuzulassen?

Das ist eine recht komplexe Fragestellung.
Erst mal würde ich die übergeordnete Frage aufwerfen, inwiefern der Staat überhaupt in den Grundstücksmarkt eingreifen sollte. Generell ist ein freier Markt ja eine sehr gute Sache, gerade bei Grund und Boden kann aber recht einfach argumentiert werden, dass der "natürliche Zustand" von diesem eben kein freier Markt ist. Man kann es nicht einfach so produzieren und die existierende Fläche ist bereits komplett erschlossen und vergeben, jedenfalls hier in Deutschland. Damit haben wir also eine Situation, die ganz und gar nicht einem freien Markt entspricht.
Die Frage wäre also, welche korrigierenden Eingriffe gerade so nötig wären, um einen fairen Wettbewerb um Grund und Boden zu ermöglichen. Und ob dieser überhaupt erreichbar ist.
Ein alternatives Modell wäre tatsächlich, dass Grundstückspreise staatlich vorgeschrieben werden und Grundstücke nur vom Staat vergeben werden dürfen. Bei Eigentümerwechsel nimmt der Staat dann das Grundstück (zum Ausgabepreis) zurück und übergibt es dem neuen Eigentümer. So wird es bei neu ausgeschriebenem Baugebiet teilweise heute sogar tatsächlich bereits (zeitlich begrenzt) gelebt, da die Gemeinden keine Lust auf Spekulationen haben und sich eine solche damit halbwegs brauchbar unterbinden lässt. Sowas landesweit auszurollen wäre eine durchaus interessante Idee, die man mal durchspielen könnte. Hier haben unsere Volkswirte sicherlich ganz viel beizutragen?
 
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parats'

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Der offene Markt ist sicherlich ideal für Waren/Dienstleistungen die in einer "unendlichen" Anzahl zur Verfügung stehen bzw zum jetzigen Stand unklar ist wie viel noch vorhanden ist (Rohstoffe). Beim Grund ist die maximale Grenze doch jetzt schon definiert. Auf der anderen Seite hat der Staat irgendwann mal seinen Grund verkauft und es damit auch irgendwie in Kauf genommen. :|

Ich bezog mich ja vor allem auf saistead, der das in Frage stellte. Schlussendlich gibt es ohne eine Regulierung eine unbegrenzte upside bei fester downside..
 
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Also wärst Du dafür Grund und Boden mit einem festen Preisschild zu versehen und eine Steigerung des Wertes nicht zuzulassen?
Ich wollte hinterfragen, welche Auffassung von Rechten man hier zugrunde legt. Konkrete Handlungsanweisungen lassen sich daraus imo nicht ableiten. Und ich habe auch keine fixe Idee, wie man diesen Bereich am besten politisch ausgestaltet.
Ich kann mir vieles vorstellen; angefangen von einem quasi-marktwirtschaftlichen System mit diversen Randbedingungen, wie wir es jetzt haben, bis zu einem System, bei dem privater Grundbesitz im Wesentlichen abgeschafft ist: Alle Grundstücke gehören dem Staat und werden privaten Agenten nur noch durch Pacht überlassen.
 

Gustavo

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https://www.faz.net/aktuell/finanzen/wieso-alte-mietvertraege-unsozial-sind-16228587.html

Bedenkenswerter Artikel in der FAZ. Tenor: Wenn über Mieten frei verhandelt werden würde, müssten die Preissteigerungen in die Städten nicht konzentriert die Neumieter tragen, sondern alle Einwohner anteilig. Meine Vermutung ist, dass dadurch der ohnehin überhitzte Wohnungsmarkt in bestimmten Städten die Preise nur noch schneller hochtreiben würde; leider hat der Artikel keine Zahlen parat.
 
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das mietthema drängt sich der spd als einer der game changer förmlich auf. die öffentliche meinung bzgl der steigenden mieten dürfte sehr eindeutig ausfallen. warum nicht die 5 mrd für sozialen wohungsbau verdoppeln und die bauregulierung entschlacken? gegen widerstände einfach durchtrumpen mit dem joker der koalitionsaufükndigung.
 

Gustavo

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das mietthema drängt sich der spd als einer der game changer förmlich auf. die öffentliche meinung bzgl der steigenden mieten dürfte sehr eindeutig ausfallen. warum nicht die 5 mrd für sozialen wohungsbau verdoppeln und die bauregulierung entschlacken? gegen widerstände einfach durchtrumpen mit dem joker der koalitionsaufükndigung.


Das hätten sie als Preis für die Bildung einer weiteren großen Koalition verlangen sollen. Jetzt, wo man sich den einstelligen Prozentzahlen nähert, wird man ihr Koalitionsaufkündigung als Druckmittel nicht abkaufen. Aber ich war generell schockiert, wie sich die SPD bei der Mietpreisbremse hat abspeisen lassen: Ganz offensichtlich sind Mietpreise das einzige Thema, das medial momentan irgendeinen Belang hat, bei dem die SPD prädestiniert dafür ist, zu punkten. Die Finanzämter könnten die (tatsächliche!) Miete problemlos aus Anlage V auslesen, woraus man problemlos rechtssichere und aktuelle Mietspiegel produzieren könnte, wäre der politische Willen dazu da. "Millionenfacher Rechtsbruch" ist halt nur wenn Flüchtlinge über die Grenze kommen, nicht wenn die Mietpreisbremse konsequent ignoriert wird. :rolleyes:
 
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Das hätten sie als Preis für die Bildung einer weiteren großen Koalition verlangen sollen. Jetzt, wo man sich den einstelligen Prozentzahlen nähert, wird man ihr Koalitionsaufkündigung als Druckmittel nicht abkaufen.

ich denke es funktioniert als druckmittel, denn selbst ein koalitionsbruch würde mmn der spd mehr zuspruch bringen, als schaden. die spd hat nichts mehr zu verlieren. der koalitionsvertrag wurde schon mehrfach nicht eingehalten (artikel 13, waffenlieferungen etc), deshalb sehe ich nicht das es eine unerhörte forderung wäre.
angie kann anschließend wieder die lorbeeren einstreichen :gosu:
 

parats'

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@Gustavo: Das Problem wirst du solange haben, wie es keine gut vernetzten Behörden gibt.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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@Gustavo: Das Problem wirst du solange haben, wie es keine gut vernetzten Behörden gibt.


Die wären in der Tat wünschenswert, sind in diesem Fall aber nicht das Problem, weil diese Informationen ohne Änderung der Rechtslage überhaupt nicht verwendet werden können.

Erinnert mich btw ein bisschen an die USA, weil ich vor einer Weile meine Steuererklärung gemacht habe: Ich (normaler Arbeitsnehmer, keine Dritteinkünfte außer meinem Unigehalt) muss den ganzen Scheiß selbst ausfüllen, obwohl das Finanzamt alle diese Infos hat. Warum? Weil die Republikaner nicht wollen, dass Steuererklärung zu einfach ist. Genau so ist es in dem Fall leider mit der CDU: Die CDU will die Mietpreisbremse nicht, deshalb zieht sie nicht mit.

€dit: https://www.welt.de/wirtschaft/arti...hwund-im-Osten-nicht-verhindern.html#Comments

ITT: Dieselben Leute, die den ganzen Tag nichts anderes zu tun haben, als im Welt-Kommentarteil zu jammern, wie sie die bösen Flüchtlinge alimentieren müssen, sind auf einmal Feuer und Flamme für Quersubventionierung. Wird Zeit, dass Ahmed endlich zurück ins ausgebombte Deir ez-Zor geht, damit unsere köstlichen Subventionen wieder nach Demitz-Thumitz und Niederwürschnitz fließen können, wo sie dringender gebraucht werden.
 
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Die Wohnung wurde jetzt übrigens an das Pärchen vergeben das über zwei Ecken die Eigentümer kannte. Ich hätte die zwei indischen Altenpflegerinnen bevorzugt, an die hätte ich easy noch die ganzen Restmöbel verkaufen können. :(

Der FAZ-Artikel ist interessant, thx für den Link Gustl.
 
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Habt ihr alle FAZ-Abo oder warum könnt ihr das lesen? :ugly:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Man munkelt es gibt nette Menschen im Internet, die ihre Passwörter mit dir teilen, auf selbstloser, altruistischer Basis :rolleyes:
 
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