Das ist nicht zu Ende gedacht. Studis verkehren in der Regel mit Studis. Will sagen, ihr soziales Umfeld besteht zu hohen Anteilen aus Personen, die ähnlich viel/wenig Geld zur Verfügung und in den meisten Fällen noch Mama und Papa als Backup im Hintergrund haben. Im Erwachsenenalter verhält es sich da völlig anders. Das Gefälle von Arbeitnehmern zu H4-Empfängern ist so groß, das gemeinsame Aktivitäten teils auf ein Minimum reduziert werden müssen. Von Theater- und Kinobesuchen ganz zu schweigen, wenn man auch noch Kinder hat.
Wenn man Kinder hat kriegt man auch mehr H4. Außerdem gibt es den schönen Grundsatz "If you can't feed it, don't breed it". Kinder sind eine Entscheidung und es ist ein essenzieller Aspekt der Freiheit, die Konsequenzen der eigenen Entscheidungen zu tragen und nicht der Allgemeinheit aufzuhalsen.
Auch Studenten gehen oft genug ins Kino, Theater oder auch Restaurant. Es gibt zudem mehr als genug Erwachsene, die auch eher sparsam leben. Dass jemand mit H4-Satz nicht am öffentlichen Leben teilhaben könne ist halt einfach kompletter Mumpitz, die Sätze sind eher zu hoch als zu niedrig. Alleine die Tatsache, dass sich die H4ler problemlos Alkohol in Mengen und Zigaretten leisten können (letzteres reine Luxusgüter und ersteres nur in sehr geringen Mengen "nötig", um ganz problemlos am öffentlichen Leben teilnehmen zu können) zeigt das.
Wenn man möchte kann man die H4-Sätze als angemessen betrachten. Dann aber bitte valide Argumente dafür vorlegen und nicht einfach nur ein halbgares 'irgendwas'.
Es war ein Beispiel. Wenn es dir nicht gefällt kannst du dir gerne beliebig viele andere Beispiele suchen. Die Tatsache bleibt, dass die H4-Sätze mehr als ausreichend sind und man davon in diesem Land wunderbar leben kann.
Auch hier wieder nicht konsequent mitgedacht. Wie soll ein H4'ler aufs Land ziehen können? Mit uU schlechterer Anbindung an Infrastruktur und Arbeitsmarkt? Worin liegt Freiheit begründet zu sagen "uh, hab kein Job, daher ist es ganz schlau dorthin zu ziehen wo es noch weniger Jobs gibt"? Da wo ich herkomme nennt man so etwas "dumm" und nicht "frei".
Ein H4ler der schon länger H4 bezieht will doch oft sowieso keine Arbeit oder ist so vollkommen ungeeignet für den Arbeitsmarkt dass es auch wieder egal ist wo er wohnt. Die Kostenreduzierung ist da durchaus geschickter, zudem gibt er damit produktiven Platz in der Stadt frei. Er kann sich ja trotzdem in der Stadt bewerben und wieder in die Stadt ziehen, sobald er einen Job angeboten bekommt, mit dem er das auch finanzieren kann. Den Steuerzahler die teure Stadtwohnung finanzieren zu lassen in der Hoffnung, doch irgendwie mal irgendwann einen gut bezahlten Job zu finden ist einfach nur assozial. Da sind wir dann auch wieder on-topic: Hierfür ist Miete perfekt. Solange er H4 bezieht kann er günstig zur Miete auf dem Dorf wohnen und sich deutschlandweit bewerben, sobald er was finden (wenn er überhaupt ernsthaft sucht) zieht er wieder weiter. So einfach ist das.
Eigentlich ist's aber auch gar nicht relevant, da H4 ja die Wohnkosten ausklammern. Ein H4-Empfänger kriegt sein ganz massives Taschengeld zusätzlich zu den Wohnkosten und ja, auch die in der Stadt werden (leider!) da bezahlt.
Zu implizieren die Mietpreisbremse sei verantwortlich für die teils prekäre Wohnsituation ist natürlich Käse. Einen großen Anteil an der Problematik haben vorallem Privatbesitzer und Investoren. Solange man ohne rechtliche Konsequenzen Objekte dem Markt entziehen kann (einfach stehen lassen ohne Sanierung, solange keine Gefahr davon ausgeht) sehe ich nicht inwiefern "populistische Idioten" den Markt bekämpfen. Als AfD-Wähler von "populistischen Idioten" zu schwadronieren hat natürlich auch sein ganz eigenes Gschmäckle.
Das habe ich nicht impliziert, den Eindruck wollte ich auf keinen Fall erwecken. Natürlich ist die Mietpreisbremse nicht verantwortlich für den Wohnungsmangel, aber diese Regulation ist eben auch komplett nutzlos und "hilft" kein bischen. Im Gegenteil, durch die Rechtsunsicherheit schadet sie eher.
Ursächlich ist eine andere Form der staatlichen Regulierung, nämlich die Begrenzung der Wohngebiete. Ackerland in Wohngebiet umwandeln und fertig, schon hätte man fallende Mieten dank höherem Wohnungsangebot. Oder höhere Wohnungen (inkl. Hochhäuser) zu lassen. Dass es die nicht so oft gibt ist ja i.d.R. keine Marktentscheidung sondern bürokratischer Begrenzungen geschuldet.
"Vor allem" private Investoren sind aber ganz sicher nicht ursächlich dafür. Ob ein paar Objekte leer stehen macht im Vergleich dazu nun wirklich nicht viel aus und die privaten Besitzer und Investoren haben ein sehr, sehr großes Interesse daran, dass Objekte nicht lange leer stehen, denn in der Zeit erwirtschaften sie nichts. Der wesentliche Grund, warum sowas aktuell überhaupt passiert ist, dass die Mietpreise so extrem reguliert sind, so dass ein Leerstand mit Hoffnung auf "gute" Vermietung späte etwas besser ist als jetzt einfach günstiger zu vermieten, weil man die Mieten dann realistischerweise nie wieder vernünftig angehoben bekommt. Hier dem Investor anstatt dem Staat den Vorwurf zu machen ist doch etwas arg einseitig. Das löst sich zudem mit der Zeit ganz von alleine wenn man die Regulierung runter und die Baugebiete hochfährt.
Ein klassischer MV-Post aus MV-Land. Viel heiße Luft ohne Substanz. Schade.
Ein klassischer MV-Post, korrekt: In allen Punkten absolut richtig, das dem geneiten Leser als Übungsaufgabe überlassene selbstständige Mitdenken wird leider mal wieder oft vernachlässigt.