Weltmeisterschaft 2018

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ahja, nelson valdez bspw. hat dann also in seiner zeit beim bvb einfach nur schlechte chancen aufgelegt bekommen? ich nehme nochmal das beispiel von kuba vs freiburg: war die chance einfach nur zu schlecht? hier eine compilation von schlecht aufgelegten bällen: https://www.youtube.com/watch?v=0-ZSoZScqBU

lustig zu sehen, dass du offenbar zu beschränkt bist, um ein klein wenig hinter das wort "formtief" zu blicken. ich helfen dir gerne auf die sprünge: ziemlich oft stecken psychische geschichten dahinter, ab und zu sicherlich auch mal ein gewisser grad an unaustrainierheit. ersteres schleppt man unbewusst mit sich rum, ob man will oder nicht, und beschert einem in wichtigen situationen dann dann eben die ~5% weniger konzentration oder fokussiertheit, die man in dieser leistungsspitze aber bräuchte, um zum erfolg zu kommen. genauso kann man auch schlafstörungen oder sonstwelche psychischen probleme haben, da es erstmal nichts körperliches ist, ist man auch nicht "verletzt" und spielt folglich. hinter der leistung eines spielers steckt viel viel mehr, als du vielleicht in der lage bist zu begreifen, aber deswegen ist es nicht einfach nur glück oder pech. es ist das zusammenkommen vieler, oft auch kleiner faktoren, die über sieg oder niederlage entscheiden.

aber gut, ich merke an deinen letzten sätzen schon, von was für einem schlag mensch du wohl bist. man muss nicht alles erklären können. der apfel fällt einfach vom baum auf den boden, das ist einfach so :ugly:
Oh je, du erfüllst echt jedes Stammtischklischee.

Die Verwertung von Torchancen unterscheidet sich unter Fußballspielern (derselben Spielklasse) nicht wahnsinnig stark
...
Wenn man sich bspw. C. Ronaldo im Vergleich zu anderen Top-Stürmern/Offensivspielern anschaut, stellt man fest, dass er auch deshalb so eine wahnsinnige Torquote aufweist, weil er einfach öfters aufs Tor schießt und nicht weil er so viel effektiver ist als andere.
 
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...
Wenn man sich bspw. C. Ronaldo im Vergleich zu anderen Top-Stürmern/Offensivspielern anschaut, stellt man fest, dass er auch deshalb so eine wahnsinnige Torquote aufweist, weil er einfach öfters aufs Tor schießt und nicht weil er so viel effektiver ist als andere.

http://www.spox.com/de/sport/diasho...-aubameyang-ronaldo-ibrahimovic,seite=19.html

erstbester treffer, unterscheidet sich nicht stark, genau :rolleyes: es bestreitet ja niemand, dass die chance auf ein tor größer wird, je öfter man aufs tor schießt, und es kommt natürlich auch auf die qualität der chancen an, aber zu einem sehr guten teil eben auch auf den spieler, der abschließt. und wenn der es aus diversen gründen nicht bringt, ist das kein pech. auch die qualität der herausgespielten chancen ist kein glück oder pech. was ich noch gelten lasse ist die form des gegners, bspw. hatten gegen den bvb in der rückrunde 2011 die torhüter gefühlt reihenweise die stärksten spiele ihrer karriere, darauf hat man keinen einfluss. man könnte natürlich auch sagen, dass die beste form des gegners nichts nützt, wenn man nur gut genug abschließt, aber das trifft wohl eher auf elfer zu als auf situationen aus dem spiel (im spiel zu viele faktoren, die man beeinflussen muss)
 
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Ja das stimmt. Deswegen sagte ich auch mal mehr mal weniger erfolgreich. Während man unter Cacic noch bei der Em2016 gut aussah hat man in der quali mit Cacic probleme gehabt. Wie man allerdings gesehen hat, lag dies wohl (auch) am Trainer, denn mit Zlatko Dalic kam der Erfolg instant zurück.

jo, es ist auch immer krass, wie viele trainer im wahrsten sinne des wortes verschlissen werden und wie es auch völlig egal ist, ob du ein no name bist, der 9 clubs in 7 jahren trainiert hat, oder ne weltkarriere hingelegt hast.
 
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http://www.spox.com/de/sport/diasho...-aubameyang-ronaldo-ibrahimovic,seite=19.html
erstbester treffer, unterscheidet sich nicht stark, genau :rolleyes: es bestreitet ja niemand, dass die chance auf ein tor größer wird, je öfter man aufs tor schießt, und es kommt natürlich auch auf die qualität der chancen an, aber zu einem sehr guten teil eben auch auf den spieler, der abschließt.
Cristiano Ronaldo is fairly deep down in this list, although that is simply due to the astronomical number of shots he takes. 585 shots over the course of the last three seasons is the highest in the world, and having scored 86 goals from them, a conversion rate of 14.7% is fairly respectable.
https://www.sportskeeda.com/football/10-most-efficient-forwards-in-europe-2017/10
Erstbester Treffer... :rolleyes:
Willst du es irgendwie nicht kapieren? Hier hat doch niemand behauptet, dass zwischen Spielern der Klasse eines Nelson Valdez und eines C. Ronaldo kein Unterschied existieren würde und beim Torerfolg rein der Faktor Glück/Pech zum Tragen käme. Wenn man sich jedoch die effizientesten Stürmer anschaut, weisen diese allesamt recht ähnliche Werte auf, was ihre Chancenverwertung pro abgegebenen Torschuss angeht. Diese liegt nach der zitierten Statistik für die Top 10 Stürmer im Schnitt (gemessen über 3 Saisons von 14/15 - 16/17) bei ca. 20-23% bzw. 25% im Falle von Suarez. Messi und Ronaldo liegen dagegen "lediglich" bei 18,3% bzw. 14,7%, beide haben aber auch mit großem Abstand die meisten Torschüsse abgegeben (Ronaldo 585, Messi 504, Suarez 327, Aubameyang 326, Icardi 275, Griezmann 254, ...).
 
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ahja, nelson valdez bspw. hat dann also in seiner zeit beim bvb einfach nur schlechte chancen aufgelegt bekommen? ich nehme nochmal das beispiel von kuba vs freiburg: war die chance einfach nur zu schlecht? hier eine compilation von schlecht aufgelegten bällen: https://www.youtube.com/watch?v=0-ZSoZScqBU
Es sagt doch niemand, dass Menschen bzw. Fußballspieler keine Fehler machen. Der Witz ist ja gerade, dass du in einer konkreten Situation von außen meistens nicht beurteilen kannst, ob ein Fehler vorliegt oder Pech. Denn wir können von außen nicht alle Parameter einsehen, die das Ergebnis beeinflussen.
Nimm z.B. in dem Youtube-Video das Ding von Ronaldo (bei ~3min). Man kann sagen: epic fail, den muss er machen. Aber in der Wiederholung sieht man, wie der Ball unglücklich abspringt. Dieses Verhalten des Balles ist für den Stürmer unkontrollierbar. Um zu entscheiden, ob hier ein Versagen oder einfach Pech vorliegt, müsste man also wissen, inwiefern es dem Stürmer möglich war, auf dieses Ballverhalten zu reagieren.
Das lässt sich aber unmöglich mit Sicherheit sagen. Denn dazu müsstest du ein Experiment machen, wo du genau den gleichen Ball vielen anderen Stürmern vorlegst. Wenn es genug sind und die ihn fast alle reinmachen, dann kannst du mit gutem gewissen sagen, dass es ein Fehler ist, ihn nicht zu machen.
Da so ein Experiment aber nicht möglich ist, kann man nur seine Intuition benutzen, um anhand der Bilder zu erahnen, wie leicht oder schwer ein Ball ins Tor zu bringen war. Aber diese Einschätzung ist selbst fehleranfällig.

lustig zu sehen, dass du offenbar zu beschränkt bist, um ein klein wenig hinter das wort "formtief" zu blicken. ich helfen dir gerne auf die sprünge: ziemlich oft stecken psychische geschichten dahinter, ab und zu sicherlich auch mal ein gewisser grad an unaustrainierheit. ersteres schleppt man unbewusst mit sich rum, ob man will oder nicht, und beschert einem in wichtigen situationen dann dann eben die ~5% weniger konzentration oder fokussiertheit, die man in dieser leistungsspitze aber bräuchte, um zum erfolg zu kommen. genauso kann man auch schlafstörungen oder sonstwelche psychischen probleme haben, da es erstmal nichts körperliches ist, ist man auch nicht "verletzt" und spielt folglich. hinter der leistung eines spielers steckt viel viel mehr, als du vielleicht in der lage bist zu begreifen, aber deswegen ist es nicht einfach nur glück oder pech. es ist das zusammenkommen vieler, oft auch kleiner faktoren, die über sieg oder niederlage entscheiden.
Es ist eine hübsche Theorie, dass unser Erfolg in hohem Maße von "psychischen Geschichten" beeinflusst wird.
Das Problem daran: Es ist eine äußerst spekulative Theorie. Der wissenschaftliche Gehalt bewegt sich auf dem Niveau von Traumdeutung und Freudscher Psychoanalyse.
Ich persönlich glaube nicht, dass wir Menschen derart fragile Geschöpfe sind, dass psychische Wehwehchen einen nennenswerten Einfluss auf unser Verhalten nehmen (und echte, diagnostizierbare psychische Leiden klammere ich hier selbstverständlich aus). Ich halte mich im Zweifelsfall lieber an dem, was sich empirisch nachweisen lässt.
Und da ist es afaik noch nicht gelungen, Erklärungsmuster wie "Formtiefs" mit harten Fakten zu belegen. Wie ich schon sagte: Wenn man die Daten auswertet, dann ist die Chance, dass ein Stürmer ein Tor schießt, quasi unabhängig davon, wie lange er davor nicht getroffen hat. (Ähnliche Ergebnisse gibt es übrigens für andere Sportarten wie bspw. Basketball.) Diese Beobachtung lässt sich mit deiner Theorie nicht erklären, mit Zufall dagegen schon.
Darum glaube ich mehr an die Macht des Zufalls als an die Macht von Gespenstern im Kopf.


Man betrachte die aussagekräftigen Stichprobengrößen, die im Mittel irgendwo zwischen 10 und 20 liegen, für die vorderen Plätze sogar größtenteils unter 10. Was willst du daraus schlussfolgern: Dass die Top Ten dieser Liste einfach die beste Qualität in Chancenverwertung aufweisen? :lol:

es bestreitet ja niemand, dass die chance auf ein tor größer wird, je öfter man aufs tor schießt, und es kommt natürlich auch auf die qualität der chancen an, aber zu einem sehr guten teil eben auch auf den spieler, der abschließt. und wenn der es aus diversen gründen nicht bringt, ist das kein pech. auch die qualität der herausgespielten chancen ist kein glück oder pech.
Doch, es ist genau dann Pech, wenn der Ausgang (überwiegend) durch Zufall zustande kam. :)

Du begehst hier einen grundlegenden Denkfehler: Niemand behauptet, dass der Zufall im Fußball absolut regiert. Natürlich kommt es ganz maßgeblich auf den Spieler an. Der Zufall verhält sich relativ zum Leistungsniveau.
Entscheidend ist, dass wir Spieler und Teams auf ähnlichem Leistungsniveau betrachten. Wenn Bayern München gegen den FC Hintertupfingen spielt, ist der Einfluss des Zufalls auf das Ergebnis unbeachtlich: Auch in hundert Spielen wird der FCH dieses Duell nicht gewinnen. Wenn ich noch nie in meinem Leben gegen den Ball getreten hab, dann wird meine Trefferwahrscheinlichkeit in den meisten Situationen nahe bei 0 liegen.
Wenn wir aber die Leistung von Fußballprofis A, B und C miteinander vergleichen, dann wird ihre Trefferwahrscheinlichkeit für jede Torchance ähnlich sein. Im Mittel vielleicht für A bei 0,7, für B bei 0,75 und C bei 0,8. Wenn jeder von den dreien jetzt 5 Torchancen hat und A trifft 0 mal, B 1 mal und C 3 mal, dann ist das in der Regel eben nur zu einem kleinen Teil auf den Leistungsunterschied zurückzuführen und zum Großteil auf Zufall.
 
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Du versuchst gerade dem Stammtisch Statistik beizubringen, aber es macht richtig Spaß das zu lesen. :deliver:
 
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https://www.sportskeeda.com/football/10-most-efficient-forwards-in-europe-2017/10
Erstbester Treffer... :rolleyes:
Willst du es irgendwie nicht kapieren? Hier hat doch niemand behauptet, dass zwischen Spielern der Klasse eines Nelson Valdez und eines C. Ronaldo kein Unterschied existieren würde und beim Torerfolg rein der Faktor Glück/Pech zum Tragen käme. Wenn man sich jedoch die effizientesten Stürmer anschaut, weisen diese allesamt recht ähnliche Werte auf, was ihre Chancenverwertung pro abgegebenen Torschuss angeht. Diese liegt nach der zitierten Statistik für die Top 10 Stürmer im Schnitt (gemessen über 3 Saisons von 14/15 - 16/17) bei ca. 20-23% bzw. 25% im Falle von Suarez. Messi und Ronaldo liegen dagegen "lediglich" bei 18,3% bzw. 14,7%, beide haben aber auch mit großem Abstand die meisten Torschüsse abgegeben (Ronaldo 585, Messi 504, Suarez 327, Aubameyang 326, Icardi 275, Griezmann 254, ...).

griezman 23,2%, cr7 14,7%, (ja, ich habe deinen quote gesehen, spricht aber nunmal gegen deine/eure argumentation). wie gesagt, ich bestreite nicht, dass man mehr tore schießt, je öfter man aufs tor schießt, aber ganz offensichtlich gibt es schon bei einer samplesize von 10 eine fette ausnahme (hi saistaed :wave: )





Es sagt doch niemand, dass Menschen bzw. Fußballspieler keine Fehler machen. Der Witz ist ja gerade, dass du in einer konkreten Situation von außen meistens nicht beurteilen kannst, ob ein Fehler vorliegt oder Pech. Denn wir können von außen nicht alle Parameter einsehen, die das Ergebnis beeinflussen.
Nimm z.B. in dem Youtube-Video das Ding von Ronaldo (bei ~3min). Man kann sagen: epic fail, den muss er machen. Aber in der Wiederholung sieht man, wie der Ball unglücklich abspringt. Dieses Verhalten des Balles ist für den Stürmer unkontrollierbar. Um zu entscheiden, ob hier ein Versagen oder einfach Pech vorliegt, müsste man also wissen, inwiefern es dem Stürmer möglich war, auf dieses Ballverhalten zu reagieren.
Das lässt sich aber unmöglich mit Sicherheit sagen. Denn dazu müsstest du ein Experiment machen, wo du genau den gleichen Ball vielen anderen Stürmern vorlegst. Wenn es genug sind und die ihn fast alle reinmachen, dann kannst du mit gutem gewissen sagen, dass es ein Fehler ist, ihn nicht zu machen.
Da so ein Experiment aber nicht möglich ist, kann man nur seine Intuition benutzen, um anhand der Bilder zu erahnen, wie leicht oder schwer ein Ball ins Tor zu bringen war. Aber diese Einschätzung ist selbst fehleranfällig.
Jeder, der ein paar Jahre Fußball gespielt hat, wird solche Szenen vernünftig einschätzen können (mit Zeitlupe, aufgrund von z.b. genanntem Verspringen des Balls). Das Ding von Cr7 ist wirklich Pech, die anderen Szenen (ich habe mir nicht alle angesehen) mit sehr großer Wahrscheinlich keit nicht. Wenn es kein Pech ist, was ist es dann?

Es ist eine hübsche Theorie, dass unser Erfolg in hohem Maße von "psychischen Geschichten" beeinflusst wird.
Das Problem daran: Es ist eine äußerst spekulative Theorie. Der wissenschaftliche Gehalt bewegt sich auf dem Niveau von Traumdeutung und Freudscher Psychoanalyse.
Ich persönlich glaube nicht, dass wir Menschen derart fragile Geschöpfe sind, dass psychische Wehwehchen einen nennenswerten Einfluss auf unser Verhalten nehmen (und echte, diagnostizierbare psychische Leiden klammere ich hier selbstverständlich aus). Ich halte mich im Zweifelsfall lieber an dem, was sich empirisch nachweisen lässt.
Und da ist es afaik noch nicht gelungen, Erklärungsmuster wie "Formtiefs" mit harten Fakten zu belegen. Wie ich schon sagte: Wenn man die Daten auswertet, dann ist die Chance, dass ein Stürmer ein Tor schießt, quasi unabhängig davon, wie lange er davor nicht getroffen hat. (Ähnliche Ergebnisse gibt es übrigens für andere Sportarten wie bspw. Basketball.) Diese Beobachtung lässt sich mit deiner Theorie nicht erklären, mit Zufall dagegen schon.
Darum glaube ich mehr an die Macht des Zufalls als an die Macht von Gespenstern im Kopf.
Psychische Probleme müssen ja nicht von Dauer sein, es reicht ja schon, wenn man extrem schlecht und wenig geschlafen hat. Das ist eine temporäre Sache, sorgt aber mit Sicherheit für ein kurzfristiges Formtief (Stichwort Tagesform) und sinkende Konzentrationsfähigkeit. Natürlich würde man meine Theorie nur beweisen können, wenn man in die Köpfe/Krankenakten/Tagebücher jedes Profis gucken würde, jeder der selbst Sport betreibt, wird diese Dinge aber sicherlich schonmal bemerkt haben. Genauso kennt man es aus dem Arbeitsleben, Unkonzentriertheit und Fehler schleichen sich bei psychischem Problemen sehr viel eher ein.

Man betrachte die aussagekräftigen Stichprobengrößen, die im Mittel irgendwo zwischen 10 und 20 liegen, für die vorderen Plätze sogar größtenteils unter 10. Was willst du daraus schlussfolgern: Dass die Top Ten dieser Liste einfach die beste Qualität in Chancenverwertung aufweisen? :lol:
sollte nur zur Widerlegung deiner/eurer These dienen, und ja, im genannten Zeitraum waren diese Leute die Besten in Sachen Chancenverwertung, oder wie würdest du das interpretieren?


Doch, es ist genau dann Pech, wenn der Ausgang (überwiegend) durch Zufall zustande kam. :)

Du begehst hier einen grundlegenden Denkfehler: Niemand behauptet, dass der Zufall im Fußball absolut regiert.
Dass der Zufall absolut regiert, war eine überspitzte Formulierung von mir, dass der Zufall ganz offenbar aber immerhin überwiegenden Einfluss hat, kam von euch (Beispiel BvB 2015, Ger WM2018)

Natürlich kommt es ganz maßgeblich auf den Spieler an. Der Zufall verhält sich relativ zum Leistungsniveau.
Entscheidend ist, dass wir Spieler und Teams auf ähnlichem Leistungsniveau betrachten. Wenn Bayern München gegen den FC Hintertupfingen spielt, ist der Einfluss des Zufalls auf das Ergebnis unbeachtlich: Auch in hundert Spielen wird der FCH dieses Duell nicht gewinnen. Wenn ich noch nie in meinem Leben gegen den Ball getreten hab, dann wird meine Trefferwahrscheinlichkeit in den meisten Situationen nahe bei 0 liegen.
Wenn wir aber die Leistung von Fußballprofis A, B und C miteinander vergleichen, dann wird ihre Trefferwahrscheinlichkeit für jede Torchance ähnlich sein. Im Mittel vielleicht für A bei 0,7, für B bei 0,75 und C bei 0,8. Wenn jeder von den dreien jetzt 5 Torchancen hat und A trifft 0 mal, B 1 mal und C 3 mal, dann ist das in der Regel eben nur zu einem kleinen Teil auf den Leistungsunterschied zurückzuführen und zum Großteil auf Zufall.
Du gehst von 3 ca. gleich guten Spielern aus, was ich von vornerein ausgeschlossen habe. Ich habe behauptet, dass es an der fehlenden aktuellen Qualität der Spieler liegt (warum die Qualität nicht (mehr) vorhanden ist, sei dahingestellt (Alter, Formtief :wave: (Stichwort WM-Hangover 2014, zum Thema "Die Psyche beeinflusst hier nicht wirklich))

Sowohl beim Bvb als auch bei der NM, um diesen beiden Beispiele mal hervorzuheben:
Die Leute können Fußball spielen, konnten es offensichtlich vorher auch ziemlich gut, auf einmal eine Periode lang nicht mehr, danach (wird man bei der NM noch sehen müssen) aber wieder schon. Hat man also über einen längeren Zeitraum einfach Pech? Sorry, daran glaube ich nicht. Es sind Faktoren, die das ganze beeinflussen, aber das ist kein Pech, das ist etwas, wogegen man Maßnahmen ergreifen kann

ich schließe einen gewissen, geringen Einfluss des Zufalls nicht aus, aber er ist mMn niemals so dominant, als dass er auch nur irgendetwas erklären könnte, was über genau eine Spielsituation hinaus geht
 
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Hot head gabs paar Updates, erstbester Link:
https://www.thecut.com/2016/08/how-researchers-discovered-the-basketball-hot-hand.html
Bezieht sich wohl auf die neueren Paper dazu. Es gibt wohl zumindest ne "warm" Hand

Ich glaub btw. schon dass eine psychologische Komponente bei der Trefferwahrscheinlich gibt, aber das schließt sich mit dem Rest deiner Ausführungen nicht aus. Ich sehe es als einen weiteren Faktor neben Skill, Zufall, Umwelt, etc...
 
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griezman 23,2%, cr7 14,7%, (ja, ich habe deinen quote gesehen, spricht aber nunmal gegen deine/eure argumentation). wie gesagt, ich bestreite nicht, dass man mehr tore schießt, je öfter man aufs tor schießt, aber ganz offensichtlich gibt es schon bei einer samplesize von 10 eine fette ausnahme (hi saistaed :wave: )
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sprich dich aus, kleiner mann. es wird behauptet, in der spitze europas wären die quoten sehr sehr ähnlich, sie sind es scheinbar doch nicht because reasons. fein
 
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Hot head gabs paar Updates, erstbester Link:
https://www.thecut.com/2016/08/how-researchers-discovered-the-basketball-hot-hand.html
Bezieht sich wohl auf die neueren Paper dazu. Es gibt wohl zumindest ne "warm" Hand
Thx, kannte ich noch nicht. Muss ich bei Gelegenheit mal durchlesen. Die erste Studie hört sich für mich nicht so wahnsinnig interessant an.

Ich glaub btw. schon dass eine psychologische Komponente bei der Trefferwahrscheinlich gibt, aber das schließt sich mit dem Rest deiner Ausführungen nicht aus. Ich sehe es als einen weiteren Faktor neben Skill, Zufall, Umwelt, etc...
Natürlich haben psychische Faktoren Einfluss auf die Trefferwahrscheinlichkeit, siehe bspw. Elfmeterschießen. Das bestreitet niemand.
Mein wesentliches Argument ist auch unabhängig davon, was genau die Trefferwahrscheinlichkeit beeinflusst, das darf insbesondere auch die "Tagesform" sein oder ein "Hot Foot" sein: Dann ist, um bei meinem Beispiel zu bleiben, Cs Trefferwahrscheinlichkeit nach zwei Toren eben nicht mehr 0,8, sondern meinetwegen 0,85. Oder A hatte schlecht geschlafen und ist mit einem Handicap gestartet. Vom Zufall hängt das Ergebnis trotzdem noch ab.

Was ich sage, ist einfach nur: Selbst wenn wir perfekte Information über den Leistungsstand zweier Fußballteams hätten, könnten wir das Ergebnis der meisten Spiele immer noch nicht annähernd sicher voraussagen. Damit meine ich, dass das Ergebnis, gegeben perfekte Information, regelmäßig sehr viel näher am Coin Flip ist als an einem sicheren Ereignis.
Das heißt nicht, dass das auf jedes Fußballspiel zu allen Zeiten zutrifft. Es gibt auch in der Welspitze immer mal wieder Mannschaften, die ihre direkten Konkurrenten so stark dominieren, dass sie den Zufall marginalisieren. (Ich denke da z.B. an Barca zu Zeiten seiner absoluten Dominanz. Wenn man Spiele wie das CL-Finale 2011 zehnmal unter identischen Bedingungen anpfeift, dann kann ich mir gut vorstellen, dass Barca es zehnmal gewinnt.)
 
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sprich dich aus, kleiner mann. es wird behauptet, in der spitze europas wären die quoten sehr sehr ähnlich, sie sind es scheinbar doch nicht because reasons. fein
Eigentlich sollte man auf so etwas ja überhaupt nicht antworten, aber bitte. Nochmal, niemand hier hat behauptet, dass keine qualitativen Unterschiede zwischen einzelnen Spielern existieren würden und beim Torerfolg rein der Faktor Glück/Pech zum Tragen käme. Allerdings, schaut man sich Weltspitze der effektivsten Stürmer/Offensivspieler an, d.h. die Top 10, weisen diese recht ähnliche Werte (nicht "sehr sehr ähnliche" oder annhähernd gleiche Werte...) auf bzw. liegen über einen Zeitraum, der eine halbwegs aussagekräftige Vergleichbarkeit ermöglicht, im Schnitt nicht so weit/meilenweit auseinander.
Natürlich existieren auch zwischen diesen Abstufungen, aber eine absolute Vergleichbarkeit herzustellen ist auch so gut wie unmöglich, da Tore nie unter kontrolliert exakt gleichwertigen Bedingungen erzielt werden und der Torerfolg neben dem Faktor Zufall eben auch von anderen Faktoren abhängig ist, was hier, nochmal, überhaupt nicht bestritten wurde.
Und zu Ronaldo, der hat auf Platz 30(!) der effektivsten Offensivspieler im Vergleichszeitraum mehr als doppelt so oft aufs Tor geschossen wie Griezmann (der mit 254 abgegebenen Torschüssen fast exakt am Mittelwert der Top 10 liegt: 246,1), insgesamt weit öfters als jeder andere Spieler außer Messi, und dafür ist seine Trefferwahrscheinlichkeit, wie im zitierten Artikel erwähnt, eigentlich noch ganz passabel. Ansonsten siehe saistaed.
 
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Thx, kannte ich noch nicht. Muss ich bei Gelegenheit mal durchlesen. Die erste Studie hört sich für mich nicht so wahnsinnig interessant an.

Natürlich haben psychische Faktoren Einfluss auf die Trefferwahrscheinlichkeit, siehe bspw. Elfmeterschießen. Das bestreitet niemand.
Mein wesentliches Argument ist auch unabhängig davon, was genau die Trefferwahrscheinlichkeit beeinflusst, das darf insbesondere auch die "Tagesform" sein oder ein "Hot Foot" sein: Dann ist, um bei meinem Beispiel zu bleiben, Cs Trefferwahrscheinlichkeit nach zwei Toren eben nicht mehr 0,8, sondern meinetwegen 0,85. Oder A hatte schlecht geschlafen und ist mit einem Handicap gestartet. Vom Zufall hängt das Ergebnis trotzdem noch ab.

Was ich sage, ist einfach nur: Selbst wenn wir perfekte Information über den Leistungsstand zweier Fußballteams hätten, könnten wir das Ergebnis der meisten Spiele immer noch nicht annähernd sicher voraussagen. Damit meine ich, dass das Ergebnis, gegeben perfekte Information, regelmäßig sehr viel näher am Coin Flip ist als an einem sicheren Ereignis.
Das heißt nicht, dass das auf jedes Fußballspiel zu allen Zeiten zutrifft. Es gibt auch in der Welspitze immer mal wieder Mannschaften, die ihre direkten Konkurrenten so stark dominieren, dass sie den Zufall marginalisieren. (Ich denke da z.B. an Barca zu Zeiten seiner absoluten Dominanz. Wenn man Spiele wie das CL-Finale 2011 zehnmal unter identischen Bedingungen anpfeift, dann kann ich mir gut vorstellen, dass Barca es zehnmal gewinnt.)

damit kann man sich ja durchaus arrangieren, das hörte sich für mich zu beginn der diskussion noch ganz anders an, ca. so: "bvb 2015 und ger 2018 hatten einfach nur pech, das ist alles", und das war mir einfach viel zu simpel gehalten (und mMn falsch ;) )
da wir uns ja, bis auf en0r, mittlerweile alle wieder beruhigt haben, kann man ja evtl eine aussage finden, mit der alle einigermaßen leben können, bspw:
der zufall hat sicherlich einfluss auf den fußball, auf einzelne szenen, die möglicherweise spiele entscheiden können (zb die papierkugel damals bei bremen vs hsv, die zu ner ecke führte, die zu nem tor führte), aber nicht auf längere zeiträume (für mich wäre das nicht mehr als ein spiel), da es dafür einfach zu viele andere faktoren gibt, die man wiederum beeinflussen kann.
 

Benrath

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Naja ich glaub was ein langer und ein kurzer Zeitraum ist sehen wir Zufallsjünger doch etwas anderes.
Das weiterkommen in der Gruppenphase ist z.B. noch einen große Zufallskomponente.
Ich denk mal irgendwann ab so 10 und mehr Spielen fängt es an wesentlich weniger anfällig für Zufälle zu sein.
 
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