@god
Wir führen hier eine Grundsatzdebatte, "Gesetz X und Internationales Abkommen Y sagen aber das und das, ätschibätsch", ist dabei kein Argument.
Du musst schon genau begründen, warum du für den Wehrdienst eine Ausnahme machst, wenn man dich ernst nehmen soll.
Wenn man mich ernst nehmen soll?
Zunächst mal wärs sinnvoll diese Int. Verträge überhaupt mal zu KENNEN bevor man hier Dinge loslässt.
Wir haben soviele Zwänge in unserer Gesellschaft. Viele davon sind nötig um das Zusammenleben zwischen Menschen zu gewährleisten. Wenn jeder nur das macht worauf er bock hat funktioniert Gesellschaft nicht.
Da greift Wehr/Ersatzdienst. Er ist ein Dienst an der Gesellschaft, dient dem Wohl aller (oder soll das zumindest, dass das System schwächelt, bin ich ja eurer Meinung). Sich diesem entziehen zu wollen aufgrund eigener Nichtmotiation ist auch eine Ungerechtigkeit. (Man selbst will nur profitieren ohne zu geben).
Zwangsarbeit als Begriff trifft hier nicht zu, ist der Wehrdienst doch auch MIttel zum ERHALT des Staates. Nur weil dass gerade mal nicht zutrifft setzt es nicht alle anderen Prämissen ausser Kraft.(Grundsatzdebatte wie du ja sagst, muss also auch abgehoben der aktuellen Notwendigkeit einer Wehrpflicht betrachtet werden, quasi der Ur-Sinn eines Wehrdienstes...)
Dazu kommt dass eine Argumentation Wehrdienst = Zwangsarbeit kein Gehör finden wird da es über GG und eben die ILO abgesichert ist.
Wehrpflicht ist eben nicht Ausbeutung oder Unterdrückung. Es ist legitimes Mittel einer Demokratie.
Deswegen bin ich dagegen einfach nur zu sagen "Kein Wehrdienst weil Zwangsarbeit". Lieber die zig anderen Argumente die AKTUELL gegen einen Wehrdienst sprechen. Eine Grundsatzdebatte würde viel zu weit in die Rechte und Pflichten! eines Staatsbürgers eingehen.
Die "kommunistische" Gehirnwäsche hier im Forum scheint ja echt schon viele überzeugt zu haben. Dem Staat gegenüber ist man vollkommen unkritisch und offensichtliche Formen von Unterdrückung und Zwang werden ignoriert, weil man sich ja schon dran gewöhnt hat. Supi.
Im Gegenteil. Nur bitte auf sachlich präziser Ebene und nicht mit den Methoden verblendeter Idealisten. Es gibt genug Möglichkeiten zur Umgestaltung der aktuellen Situation und genug Ansätze zur Diskussion.
Das Problem einiger User hier scheint zu sein, den Begriff "Zwangsarbeit" nur für die allerperversesten Manifestationen eben dieser reservieren zu wollen, während der Rest "schon nicht so schlimm" ist. Ist er ja auch wirklich nicht, trotzdem ist auch Wehrdienst eben Zwangsarbeit.
Nein ist es eben nicht. Es ist ein Dienst gegenüber dem Staat. Das ist was anderes. Das ggf Zwang dahintersteht ist richtig. Dass du Ärger bekommst wenn du einfach nicht auftauchst ist richtig.
Selbst die Menschenrechskonvention sagt:
Artikel 4 der Europäischen Menschenrechtskonvention besagt: Niemand darf gezwungen werden, Zwangs- oder Pflichtarbeit zu verrichten. Hiervon ist der Militärdienst jedoch explizit ausgenommen: Nicht als Zwangs- oder Pflichtarbeit im Sinne dieses Artikels gilt (…) eine Dienstleistung militärischer Art oder eine Dienstleistung, die an die Stelle des im Rahmen der Wehrpflicht zu leistenden Dienstes tritt, in Ländern, wo die Dienstverweigerung aus Gewissensgründen anerkannt ist; (…).
Was ist jetzt eine Grundsatzdebatte.
Wollen wir hier echt sowohl die ILO als auch die Menschenrechtskonvention anzweifeln? Werfen wir doch gleich alles was die so produziert haben über den Haufen. Es gibt eine klare Definition von Zwangsarbeit & ihre Ausnahmen.
Nur weil manche das hier nicht akzeptieren wollen heisst dass nicht dass sie Recht haben.