WAS ERLAUBEN REZO!

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Wie gesagt, es sollte nicht um mich gehen, sondern das genaue Gegenteil. Geh doch einfach auf die Aussagen ein und wenn jemand irgendwo mangelnde VWL Skills zeigt, kannst du ihn ja gern berichtigen.

Runde 2 - die Youtube Einheitsfront macht mobil gegen CDU/CSU und SPD (und natürlich auch AfD weil gehört sich so):

Guter Post von Gustavo btw, gehe ich später drauf ein.
 
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CDU? ZERSTÖRT
CSU? ZERSTÖRT
SPD? ZERSTÖRT

Youtube fickt die Politik kaputt. Wenn die jetzt noch Pewdiepie einschalten werden Annegret Krank Knarrenbauer und Philipp Spasthor nächste Woche öffentlich gelyncht. Und es wäre richtig so.
 

Benrath

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Ach auf der anderen Seite ist doch ganz lustig wenn sie den etablierten Parteien etwas Feuer unter dem Hintern machen.
Wobei noch mehr Parteien braucht es aus meiner Perspektive nicht. Daher haben wir ja die große Koalition.
 
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Lol, in ca. 50% des Videos geht es um den Klimawandel und der Part ist nun mal größtenteils korrekt. Dass bei fast 300 Quellen auch Verkürzungen und Verzerrungen bei sind, aus denen sich Angriffspunkte ergeben - geschenkt.
Daraus 90% Bullshit zu basteln und sich dann über ein vergiftetes Diskussionsklima beschweren ist schon ein starkes Stück. :top2:
 

Shihatsu

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Tja, Heator reagiert genauso wie viele andere "Erwachsene" - Angriffe auf die Meinung als reflexartige Selbstverteidigung, anstatt sich die Sachen mal anzuhören und mit den darunterliegenden Sorgen auseinanderzusetzen. Genau das gibt solch Leuten wie Greta Futter, genau sowas erzeugt Politikverdrossenheit - das ist btw auch genaudieselbe Medallie, wenn auch die andere Seite, die der AfD soviel Kraft gibt.
 

TheGreatEisen

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Das Video ist peinlich. Natürlich ist man aber viel cooler wenn man lässig betont, dass viele Aussagen/Angaben schließlich zutreffen.

So what? Dieses Video könnte man in jedem demokratischen Staat der Erde über die beiden großen Regierungsparteien der letzten 50Jahre drehen.

Der Tenor lässt sich verkürzen auf: "Die CDU hat die letzten 50 Jahre quasi alleine regiert, im Umkehrschluss sind ihr alle Fehlentwicklungen anzulasten, etwa dass immer noch nicht alle Menschen reich sind, außerdem ist sie Schuld am Klimawandel. Sprach der mündige und umsichtige Bürger und buchte die nächste Pauschalreise nach Ägypten. Vielleicht sollte mal irgendein Honk ein Video über das ewig SPD-regierte Bremen veröffentlichen.

Die einzige für mich relevante Frage lautet: Stünden wir auch nur einen Millimeter besser da, wenn wir die letzten 50 Jahre von der Linken, den Grünen oder solo SPD regiert worden wären? Muss jeder für sich beantworten. Dass Wirtschafts- und Umweltpolitik mitunter kollidieren sollte eigentlich einleuchten.
 
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Dazu gibt's hunderte Studien. Musst ja nicht dran glauben, aber ist dennoch so.
 
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Tut es schon ziemlich klar, allerdings würde ich diesen Vorwurf eher rot grün als schwarz machen.
Ein Grund wieso gute Elternhäuser bevorzugt werden ist Lernerfolg und Leistungsforderung irgendwie als uncool gelten und irgendwelche Ideologien wie Inklusion höher bewertet werden. Was dann zur Folge hat das Schüler deren Eltern nicht selbst gebildet sind und die Leistung von ihren Kindern einfordern, in irgendwelchen Problemschulen rumhängen und nichts lernen und damit nur noch harzer oder kriminell werden können.

Ein ziemlich trauriges Beispiel gabs vor kurzem in Berlin, in der Friedrich Bergius Schule. Übliche Problemschule: hoher Migrantenanteil, wenig Deutsch aus den Elternhäusern. Dann hat ein neuer Schulleiter die Leitung übernommen und mit Disziplin und Strenge eine richtig erfolgreiche Schule daraus gemacht: überdurchschnittliche Noten, überdurchschnittliche Abschlüsse, gute Arbeitsatmosphäre, wenig mobbing, beliebt bei schülern und eltern usw.
Aber er folgt nicht der richtigen Ideologie!! Daher wird die Schule trotz hervorragender Ergebnisse (wenn ich mich richtig erinnere kamen sogar Gäste aus dem Ausland um dieses Erfolgsmodell zu besichtigen) zu einer Problemschule erklärt. Mittlerweile wurde der Schulleiter gegangen, ich nehme an jetzt kann der Nachfolger wieder brav der rotgrünen Ideologie folgen und eine Menge Harzer die kein Deutsch können produzieren.

https://www.morgenpost.de/berlin/article214757427/Der-Streit-darum-was-eine-gute-Schule-ist.html
https://www.morgenpost.de/bezirke/t...-der-Friedrich-Bergius-Schule-muss-gehen.html
 
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parats'

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In der Tat sehr traurig, allerdings hat gefühlt auch die Regierung in Berlin noch nie was hinbekommen.
 
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Das Video ist peinlich. Natürlich ist man aber viel cooler wenn man lässig betont, dass viele Aussagen/Angaben schließlich zutreffen.

So what? Dieses Video könnte man in jedem demokratischen Staat der Erde über die beiden großen Regierungsparteien der letzten 50Jahre drehen.

Der Tenor lässt sich verkürzen auf: "Die CDU hat die letzten 50 Jahre quasi alleine regiert, im Umkehrschluss sind ihr alle Fehlentwicklungen anzulasten, etwa dass immer noch nicht alle Menschen reich sind, außerdem ist sie Schuld am Klimawandel. Sprach der mündige und umsichtige Bürger und buchte die nächste Pauschalreise nach Ägypten. Vielleicht sollte mal irgendein Honk ein Video über das ewig SPD-regierte Bremen veröffentlichen.

Die einzige für mich relevante Frage lautet: Stünden wir auch nur einen Millimeter besser da, wenn wir die letzten 50 Jahre von der Linken, den Grünen oder solo SPD regiert worden wären? Muss jeder für sich beantworten. Dass Wirtschafts- und Umweltpolitik mitunter kollidieren sollte eigentlich einleuchten.

es würde genau so oder sehr änhlich sein.
das ist aber nicht der punkt. es geht darum den widerspruch der CDU in ihrer (vorgeblich!) angestrebten aber praktizierten politik aufzuzeigen. ein solches video ließe sich mit leichtigkeit exklusiv zu lasten der spd produzieren.

edit: "das video ist peinlich". mich spricht die machart auch nicht an, aber es dürfte für ne zielgruppe von 12-25 jährigen gedacht sein.
 
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Dazu gibt's hunderte Studien. Musst ja nicht dran glauben, aber ist dennoch so.
Ich hab 'ne einfache Frage gestellt. Die kannst Du doch sicher in drei Sätzen für 'nen Laien umreissen, der weder Zeit noch Muße hat, um hunderte Studien durchzuarbeiten? Was *genau* macht Schule denn erwiesenermaßen falsch? Wie das Ergebnis aussieht (aka Kinder aus "besseren Familien" haben bessere Abschlüsse ist mir wohl bekannt), mich interessiert, wie Schule es (durch hunderte Studien belegt) nachweislich besser machen könnte? Und wenn das alles so klar ist, wieso passiert es nicht?
 
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Klassiker sind: Ganztagsschule, Frühkindliche Betreuung, Abschaffung des Dreigliedrigen Schulsystems/ Alleinstellung Gymnasium (oder wie auch immer die Bundesländer dann machen, Vorschulklassen, Mehr Geld, Mehr Stunden, Mehr Fortbildung für alle, Stärkere Regionale Beratungs- und Unterstützungszentren (Rebuz), Stärkung der Ausbildung von Sonder- und Sozialpädagogen und sicherlich n Dutzend weitere Dinge.

Gerade das vielgliedrige Schulsystem in Deutschland ist international einmalig und hat keinerlei Vorzüge. Keinerlei.
 
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Also drastische Unterfinanzierung gepaart mit ideologischer Verknöcherung derjenigen, die (politisch) die entsprechenden Gestaltungsmöglichkeiten hätten? Ok, hört sich schlüssig an, danke.

Welche Partei hat denn einen halbwegs guten Ansatz und glaubwürdigen Willen für eine umfassende Reform des Schul- und Bildungssystems? Gibts überhaupt eine?
 
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Gerade das vielgliedrige Schulsystem in Deutschland ist international einmalig und hat keinerlei Vorzüge. Keinerlei.

Dass es keinerlei Vorteile hat, seh ich nicht so. Es macht schon einiges an Sinn, die Schüler von der kognitiven Begabung her zu trennen. Es gibt natürlich nur eine sehr ausgeprägte "my way or the highway" Einstellung der Lehrer auf öffentlichen Schulen. So was hast du auf Privatschulen in der Form nicht. Wenn da einer Probleme hat, wird er zur Seite genommen und man regelt es bis es funktioniert.
 
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Komisch, das quasi alle anderen Länder der Welt das hinkriegen ohne ~1/3 der Schüler dabei absichtlich die Chancen zu nehmen. wirklich seltsam dass nur Deutschland es bräuchte ein Elitenschulsystem zu haben.
 
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Also drastische Unterfinanzierung gepaart mit ideologischer Verknöcherung derjenigen, die (politisch) die entsprechenden Gestaltungsmöglichkeiten hätten? Ok, hört sich schlüssig an, danke.

Welche Partei hat denn einen halbwegs guten Ansatz und glaubwürdigen Willen für eine umfassende Reform des Schul- und Bildungssystems? Gibts überhaupt eine?

Joar... wenn es die Partei denn gäbe. Die meisten Parteien trauen sich nicht an die großen Probleme ran. Hier in bremen ist ja gerade Wahl und ich glaub nur Die Linke sagt offen dass Gymnasien weg müssten (ist alles ein wenig komplizierter). Grüne, SPD und alle mitte/rechts parteien wollen höchstens kleinste Schritte durchführen.

Und Geld ist natürlich nie da.
 
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Sorry, aber was du hier verbreitest, ist klassischer sozialromantischer Bullshit. Als ob es fürs deutsche Bildungssystem der große Sprung nach vorn wäre, das Gymnasium abzuschaffen. Als ob in anderen Ländern alle gemeinsam eine Schule besuchen. Als ob es in anderen Ländern keine Selektion und keine Segregation gibt. Diese ewige deutsche Systemfrage ist der Pickel am Arsch der Bildungsdebatte. Bildungsforscher anderer Länder belächeln unsere ideologische Verbohrtheit.
 
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Kein Land der Welt selektiert die Kinder so frübh wie Deutschland und Österreich. Das ist ein Fakt. daran gibt es nichts zudiskieren. Zudem haben wir festgestellt, dass bei uns die Chancengleichheit durch den Status der Eltern extrem unfair ist.

Nun könnte man die Finger in die Ohren stecken wie du oder einfach mal anfangen aus den anderen Ländern zu lernen.

Natürlich gibt es auch in anderen Ländern Segregation, hab ich nie anders behauptet, aber es gibt kein staatliches Dreigliedriges Schulsystem welches nichts anderes tut als zu selektieren und segregieren.

"Bildungsforscher anderer Länder belächeln uns" -> Quelle bitte.
 

parats'

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Zu Bremen muss man aber sagen, dass die Kassen schon immer klamm waren und deshalb große Experimente in der Bildung nicht wirklich drin sind, die Finanzierung stelle ich mir in der Tat sportlich vor..
 
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Ich hab mich nicht für das (mehrheitlich längst in Auflösung begriffene) dreigliedrige Schulsystem ausgesprochen, sondern gegen die Abschaffung des Gymnasiums.

Ob und inwiefern die Chancenungleichheit in Deutschland auf das Schulsystem zurückzuführen ist, lässt sich nicht klar sagen. Ich denke, dass das Schulsystem einen gewissen, aber eher geringen Einfluss hat.
Der Bildungserfolg wird sowieso deutlich stärker vom Elternhaus als von der Schule beeinflusst. Und innerhalb der Schule spielen andere Faktoren eine deutlich größere Rolle als das Schulsystem.
Deshalb ist es falsch, dass das Schulsystem hierzulande in der öffentlichen Debatte eine derart große Rolle spielt.
 

Das Schaf

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Ich hab mich nicht für das (mehrheitlich längst in Auflösung begriffene) dreigliedrige Schulsystem ausgesprochen, sondern gegen die Abschaffung des Gymnasiums.

Ob und inwiefern die Chancenungleichheit in Deutschland auf das Schulsystem zurückzuführen ist, lässt sich nicht klar sagen. Ich denke, dass das Schulsystem einen gewissen, aber eher geringen Einfluss hat.
Der Bildungserfolg wird sowieso deutlich stärker vom Elternhaus als von der Schule beeinflusst. Und innerhalb der Schule spielen andere Faktoren eine deutlich größere Rolle als das Schulsystem.
Deshalb ist es falsch, dass das Schulsystem hierzulande in der öffentlichen Debatte eine derart große Rolle spielt.

Gerade das ist doc hdie Crux an der Sache. In anderen Ländern hängt das eben nicht so sehr vom Elternhaus ab wie in Deutschland.
Darum geht es ja. Bildung sollte unabhängig vom Elterhaus durchlässig sein.
 

Gustavo

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Sorry, aber was du hier verbreitest, ist klassischer sozialromantischer Bullshit. Als ob es fürs deutsche Bildungssystem der große Sprung nach vorn wäre, das Gymnasium abzuschaffen. Als ob in anderen Ländern alle gemeinsam eine Schule besuchen. Als ob es in anderen Ländern keine Selektion und keine Segregation gibt. Diese ewige deutsche Systemfrage ist der Pickel am Arsch der Bildungsdebatte. Bildungsforscher anderer Länder belächeln unsere ideologische Verbohrtheit.


Nichts für ungut, aber das ist nicht wahr. Ich habe mich vor einer Weile mal damit beschätigt und "Bildungsforscher anderer Länder" sind im Großen und Ganzen gegen unser System. Wahr ist allerdings, dass es mit der Zeit schon etwas besser geworden ist; was allerdings bei dieser Diskussion häufig unterschlagen wird: Die Verbesserungen helfen nur den Schülern jüngeren Alters, eine Menge Leute sind durch das alte System gegangen, das definitiv ein krasses Gerechtigkeitsproblem hatte.

Übrigens ist es auch nicht irrelevant, das real existierende Problem zu sehen und nicht einfach zu sagen "gegen Schüler nach Fähigkeit zu selektieren ist doch nichts zu sagen?" Wenn jeder Schüler unabhängig von seiner Fähigkeit die bestmögliche Förderung bekommen würde hätte ich damit ja auch gar kein Problem, aber das Gymnasium wird politisch deutlich bevorzugt gegenüber anderen Schulformen, dementsprechend kann davon jetzt nicht wirklich die Rede sein. Gymnasium war und ist immer noch eine riesengroße Subvention für Kinder aus besseren Häusern, für das es keine echte Begründung gibt außer "eh, war halt schon im 19. Jahrhundert so."
 
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Das Schulsystem bevorteilt Kinder massiv, die "gute" Elternhäuser haben.

Diese Feststellung liest sich irgendwie nach "Gute Erziehung hat den erwünschten und erwarteten Einfluss"


Gustavo:
Man kann dem noch hinzufügen, dass der Sekundäreffekt dieser Bevorzugung des Gymnasiums auch noch umso stärker wird, desto mehr Sozialkapital du über die Schülerschaft in Form ihrer Eltern und deren Connections hast. Das ist dann zwischen den Gymnasien zweier Stadtteile nochmal ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Zusätzlich ist in anderen Ländern konsequent zu beobachten, dass Leistung nicht uncool ist und Mathe auch nicht uncool ist. Das habe ich nur in Deutschland so erlebt.
 
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Das Schaf

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Diese Feststellung liest sich irgendwie nach "Gute Erziehung hat den erwünschten und erwarteten Einfluss"

ist ja auch prinzipiell so.
Gutes Elternhaus in dem die Eltern Zeit haben, sich Zeit nehmen für die Kinder etc. Die Kinder kommen eher durch die Schule als Kinder die daheim "vernachlässigt" werden.
Nur hat das absolut nichts mit den Kindern zu tun. Und ist somit auch eine direkte Benachteiligung von den "ärmeren" Kindern.
 
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In einem libertären System wäre es egal bzw "fair", wenn man das so macht. Aber da sehr viele Steuergelder in dieses "soziale" System fließen und auch der Eindruck erweckt wird, dass Chancengleichheit herrscht, sollte das Elternhaus natürlich nicht so eine Rolle spielen. Wie du schon sagst kann das Kind ja nix dafür.

Da regen mich auch allgemein diese Sprüche auf ala "that's the job of the parents" "it's the responsibility of the parents". Manche haben halt einfach keine guten Parents. Und jetzt? Soll das Kind sich jetzt ficken?

Kein Land der Welt selektiert die Kinder so frübh wie Deutschland und Österreich.

Theoretisch kann man Kindern auch schon so früh ihr Potenzial ansehen. Die Selektion finde ich sogar gut. Man müsste nur etwas gegen die Stigmen machen. Es sollte völlig normal sein, einfach Haupt oder Realschule zu besuchen und dann Ausbildung und dann arbeiten, ohne soziale Ächtung. Das Problem ist nur das Stigma und dass die Hauptschulen so schlecht sind. In der Theorie macht es aber sehr viel Sinn, die Kinder in ein Umfeld zu packen, wo sie nicht über oder unterfordert sind, und das geht nur mit Selektion.
 
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Gustavo

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@gustavo: ist das jetzt vor oder nach transfereinkommen und ist das inklusive der arbeitslosen oder exklusive? denn der gini der verfügbaren HH-EK nach Transfers ist tatsächlich nicht so stark gestiegen die letzten zehn jahre. aber die diskussion hatten wir ja schon zigfach. nix neues unter der sonne.


Inklusive. Allerdings: Ohne dir das jetzt konkret vorwerfen zu wollen, aber wer sich an der Y-Achse von "Rezo" stört, sollte sich auch an dem "seit 2005" stören, das von "wirtschaftsfreundlicher" Seite oft in den Raum geworfen wird, siehe:

knMvmtY.png
 
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Nichts für ungut, aber das ist nicht wahr. Ich habe mich vor einer Weile mal damit beschätigt und "Bildungsforscher anderer Länder" sind im Großen und Ganzen gegen unser System.
Ich hab nie gesagt, dass die unser System mögen. Ich hab gesagt, dass die darüber schmunzeln, wie philosophisch wie hier über Bildung reden. Woanders sieht man das pragmatischer und verfährt eher nach dem Prinzip: what works works. (Ein Beispiel dafür, wo das bei uns nicht funktioniert, wurde ja oben gebracht.)
Deshalb find ichs lächerlich, wenn Fragman so tut, als sei der nächste große Systemumschwung (Abschaffung des Gymnasiums) genau das, was uns fehlt.

Über Sinn und Unsinn des Gymnasiums können wir reden. Im Wesentlichen bewegen wir uns ja gerade auf ein zweigliedriges Schulsystem mit einer Gesamt-, Gemeinschafts- oder sonstwie benannten Sekundarschule und dem Gymnasium obendrauf. Ich denke, dass diese Zweiteilung durchaus gewisse Vorteile bieten kann gegenüber einem Eingleisigen System. Es kommt auf die Ausgestaltung an. Deine Kritik trifft natürlich zu, daher sehe ich auch ein erhebliches Rechtfertigungsbedürfnis.
 
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Abschaffung der Gymnasien wäre ein, aber nicht der einzige, Schritt für mehr Chancengleichheit in Deutschland.

Solange es Gymns gibt, wird kein zweigliedriges System funktionieren.
 
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Was ist das Problem am Gym? Finde es ehrlich gesagt schlimmer, dass das Gymnasium in den letzten Jahren so überrannt wurde. Die anderen Schulen müssen aufgewertet werden und das Gym sollte wieder ein bisschen elitärer werden. Zudem finde ich, dass eine Trennung nach der 4. Klasse Quatsch ist. Lieber bis zur 6. gemeinsam und dann versch. Zweige je nach bisherigen Leistungen.

Und ja, unser System ist starr und Kinder aus schwierigen Verhältnissen haben es schwer, Fuß zu fassen, weil das System den teils massiv unfähigen / überforderten Eltern nicht helfen kann / will, weshalb teils wirklich fähige Kinder früh auf der Strecke bleiben. Andererseits werden Kinder reicher Eltern immer nen Vorteil haben.

Was es braucht, sind moderne Schulgebäude, tief besetzte Lehrerkollegien, um Differenzierung zu ermöglichen und bundesweit gültige Bildungsstandards. Ajo, und eine Anhebung des Schwierigkeitsgrades in allen Schularten. Das wäre nämlich sehr wohl möglich, wenn das System flexibler wäre. Darüber hinaus sollten besonders leistungswillige und -fähige Lehrer belohnt werden. Anreize für guten Unterricht schaffen usw.
 
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Trennung nach der 4. Klasse ist sehr nice, ich möchte es als Kind nicht anders haben.
Mit was für Affen man da vorher in der Klasse war :flop:
 
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Jo, Gym ist das beste was einem als nicht komplett dummes Kind passieren konnte. Das ganze komplett behinderte Gesocks loszuwerden war ein riesiger Gewinn an Lebensqualität. Wenn wir irgendwas an diesem System ändern sollten dann wäre das eine noch striktere und frühere Trennung nach IQ.
 
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Was ist das Problem am Gym? Finde es ehrlich gesagt schlimmer, dass das Gymnasium in den letzten Jahren so überrannt wurde. Die anderen Schulen müssen aufgewertet werden und das Gym sollte wieder ein bisschen elitärer werden. Zudem finde ich, dass eine Trennung nach der 4. Klasse Quatsch ist. Lieber bis zur 6. gemeinsam und dann versch. Zweige je nach bisherigen Leistungen.

Und ja, unser System ist starr und Kinder aus schwierigen Verhältnissen haben es schwer, Fuß zu fassen, weil das System den teils massiv unfähigen / überforderten Eltern nicht helfen kann / will, weshalb teils wirklich fähige Kinder früh auf der Strecke bleiben. Andererseits werden Kinder reicher Eltern immer nen Vorteil haben.

Was es braucht, sind moderne Schulgebäude, tief besetzte Lehrerkollegien, um Differenzierung zu ermöglichen und bundesweit gültige Bildungsstandards. Ajo, und eine Anhebung des Schwierigkeitsgrades in allen Schularten. Das wäre nämlich sehr wohl möglich, wenn das System flexibler wäre. Darüber hinaus sollten besonders leistungswillige und -fähige Lehrer belohnt werden. Anreize für guten Unterricht schaffen usw.

Vor drei Jahren hätte ich das sofort noch unterschrieben mit der Trennung nach der 6. Klasse. Ich seh jetzt aber mittlerweile zu was das teilw. in den Grundschulen führt. Gerade ab der 4. Klasse geht das Können der SuS einfach brutalst auseinander. Ich habe auch vielen Eltern geraten, ihr Kind nach der 4. noch zwei Jahre auf der GS zu lassen, bereue es aber teilw. mittlerweile, da die Kinder nur hart ausgebremst werden. Differenzierter Unterricht schön und gut, aber bei dem aktuellen Lehrermangel einfach in der Realität nicht so umzusetzen, dass du da allen gerecht werden kannst. Am Ende leiden leider immer die Leistungsspitzen drunter.

Dass das Niveau im Moment generell zu niedrig ist, sehe ich auch so. Wenn ich vergleiche, was manche Lehrkräfte an meiner Schule erwarten und ich es dann mit meinen Anforderungen vergleiche, haben deren SuS am Ende natürlich einen viel besseren Schnitt - können aber halt trotzdem am Ende viel weniger - fair ist das im Endeffekt für keins der betroffenen Kinder, da Kind A auch mit Schnitt fürs Gymnasium wohl untergehen wird und Kind B uU bei besserer Leistung gar nicht den Schnitt fürs Gymnasium bekommt.
 

Gustavo

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Was ist das Problem am Gym? Finde es ehrlich gesagt schlimmer, dass das Gymnasium in den letzten Jahren so überrannt wurde. Die anderen Schulen müssen aufgewertet werden und das Gym sollte wieder ein bisschen elitärer werden. Zudem finde ich, dass eine Trennung nach der 4. Klasse Quatsch ist. Lieber bis zur 6. gemeinsam und dann versch. Zweige je nach bisherigen Leistungen.


Wäre ich nur dafür, wenn du mir erklärst, wie man das NIMBY-Problem lösen kann, das alle Schulen überall haben. Ich sage nicht dass du das persönlich so siehst, aber die Idee, dass Schule "elitär" sein sollte, hat quasi immer und überall zur Folge, dass diejenigen, die nicht "elitär" sind, weniger Ressourcen zur Verfügung stehen. Wenn du dir den Querschnitt anschaust, fällt es mir schwer zu erkennen, wie man glauben kann, dass in Deutschland die Leistungsstarken diejenigen sind, um die man sich als ersteres kümmern müsste. Das erscheint mir reine Ideologie zu sein.
 
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@Dagger: Guter Einwand, das Problem ist struktureller Natur.

@Gustavo: Grundsätzlich denke ich, dass möglichst viele Schüler die Chance haben sollten, den höchsten Abschluss zu erreichen. Deshalb muss die Qualität schon in den Grundschulen stimmen. Es ist richtig, dass ein elitärer "Aufbau" dazu führt, dass der Rest als Bildung 2. Klasse behandelt wird. So ist es derzeit z.B. in Bayern, wo die Mittelschulen aus den letzten Löchern pfeifen. Das Gymnasium als historisch gewachsene Institution ist mMn schon wertvoll, allerdings wird da teils aus reiner Ideologie an Bildungsvorstellungen aus dem 19. Jahrhundert festgehalten.

Es sollte sich primär um die Schwächeren gekümmert werden, aber nicht dadurch, dass das Niveau insgesamt einfach gesenkt wird. Ich mache ähnliche Erfahrungen wie Dagger im Alltag: Meine Prüfungen sind relativ anspruchsvoll, was zu Beginn des Schuljahres erstmal immer nen Schock für die Schüler darstellt. Doch sie lernen schnell und am Ende bringen sie dann ziemlich ansprechende Leistungen. So blöd sind die Jugendlichen nämlich nicht, viele der Probleme sind hausgemacht. Das fängt natürlich auch bei all den Lehrern an, die schlicht keinen Bock auf ihren Job haben.
Wobei ich da realistischerweise anmerken muss, dass ich als jemand, der erst vier Jahre in dem Beruf ist, natürlich noch "unverbraucht" bin. Wer weiß, wie ich in ein paar Jahren draufsein werde. :ugly:
 
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Wäre ich nur dafür, wenn du mir erklärst, wie man das NIMBY-Problem lösen kann, das alle Schulen überall haben. Ich sage nicht dass du das persönlich so siehst, aber die Idee, dass Schule "elitär" sein sollte, hat quasi immer und überall zur Folge, dass diejenigen, die nicht "elitär" sind, weniger Ressourcen zur Verfügung stehen. Wenn du dir den Querschnitt anschaust, fällt es mir schwer zu erkennen, wie man glauben kann, dass in Deutschland die Leistungsstarken diejenigen sind, um die man sich als ersteres kümmern müsste. Das erscheint mir reine Ideologie zu sein.
Du sagst es ja selbst: Das NIMBY-Problem hast du immer und überall. Ob die Selektion vertikal oder horizontal stattfindet, ist imo nicht so wesentlich. Hier könnte das Gymnasium sogar eine integrative Wirkug entfalten: Einem begabten Kind aus schlechten Verhältnissen ist mehr geholfen, wenn es aufs nächstgelegene Gymnasium geht, als wenn es die Oberstufe der örtlichen Gemeinschaftsschule besucht.
"Elitäre" Institutionen müssen kein Instrument der Diskriminierung sein. Sie sind eine Chance, wenn man den Zugang entsprechend regelt. Wenn alle irgendwie die Gemeinschaftsschule besuchen und alle dann irgendwie studieren, wer profitiert am Ende: die Kinder aus schlechteren Verhältnissen?
An der Stelle schlägt doch das Bildungsparadox mit voller Härte zu, denn je weiter man das Niveau absenkt, weil man alle nach oben puscht, desto mehr wird soziale Herkunft zum einzigen Unterscheidungsmerkmal.

Worüber wir uns ja anscheinend einig sind, ist, dass die Priorität ganz klar denen zukommen muss, die der Hilfe am meisten bedürfen. Einer der Vorteile des Gymnasiums, wenn man es nicht verwässert, ist für mich gerade, dass man dort eher sparen kann, ohne die Leistung zu gefährden, weil viel mehr Ressourcen aus dem Elternhaus mitgebracht werden.

Entscheidend ist für mich unabhängig vom System, wie man die Ressourcen verteilt. Und da gilt für mich zuerst das Prinzip: da am meisten helfen, wo die Hilfe am dringendsten benötigt wird. Das heißt, die Schulen mit den schlechtesten Voraussetzungen brauchen am meisten Geld, eine bessere Infrastruktur sowie das beste Personal und mehr davon.
 
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Wäre ich nur dafür, wenn du mir erklärst, wie man das NIMBY-Problem lösen kann, das alle Schulen überall haben. Ich sage nicht dass du das persönlich so siehst, aber die Idee, dass Schule "elitär" sein sollte, hat quasi immer und überall zur Folge, dass diejenigen, die nicht "elitär" sind, weniger Ressourcen zur Verfügung stehen. Wenn du dir den Querschnitt anschaust, fällt es mir schwer zu erkennen, wie man glauben kann, dass in Deutschland die Leistungsstarken diejenigen sind, um die man sich als ersteres kümmern müsste. Das erscheint mir reine Ideologie zu sein.

Und sich primär um die Leistungsschwachen zu kümmern ist dann weniger reine Ideologie? Oder ist das genausoviel Ideologie? Siehst du hier eine Abstufung?
Wer trägt denn unsere Gesellschaft, wer ist am Ende der Nettozahler der die ganzen sozialen Geschenke erst möglich macht, wer hat die starken Schultern um die ganzen Nettoempfänger mitzutragen? Da ist es doch sehr naheliegend, dass wir gerade die Leistungsträger, auf die wir so sehr angewiesen sind, maximal fördern. Die Leistungsträger sind unsere Zukunft, sie bringen uns voran. Ihnen wertvolle Ressourcen zu entziehen um damit dumme Menschen zu fördern, die mangels Intellekt sowieso niemals einen wirklich nennenswerten Beitrag zu unserem Wohlstand leisten werden, kann keine gute Idee sein.
Auf den Punkt gebracht: Ein Mark Zuckerberg bringt uns mehr als 1000 Dönerbuden. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass wir den nächsten potentiellen Mark Zuckerberg vernünftig fördern, anstatt unsere limitierten Bildungsressourcen auf 1000 Dönerbudenbesitzer zu verschwenden, die davon höchtens marginal profitieren indem sie vielleicht ein paar Rechtschreibfehler weniger in ihren Menüs unterbringen.

Entscheidend ist für mich unabhängig vom System, wie man die Ressourcen verteilt. Und da gilt für mich zuerst das Prinzip: da am meisten helfen, wo die Hilfe am dringendsten benötigt wird. Das heißt, die Schulen mit den schlechtesten Voraussetzungen brauchen am meisten Geld, eine bessere Infrastruktur sowie das beste Personal und mehr davon.

Der Ansatz ist auf jeden Fall korrekt, die Schlussfolgerung würde ich allerdings in Frage stellen. Dort wo es schlechte Voraussetzungen gibt braucht man viel mehr Geld, um Wirkung zu erziehlen. Also warum nicht das Geld lieber dort einsetzen, wo es gute Voraussetzungen gibt, wo man also mit viel weniger Geld die gleiche Wirkung erreicht? Das ist effizienter, da hilft das Geld also mehr.

Schwächen ausgleichen ist immer sehr populär, aber an Stärken arbeiten ist oft die bessere Alternative. Und ja, das heißt dass man auch stellenweise die harte Entscheidung treffen muss, gewisse Schwachstellen "abzuschreiben" und bewusst kein Geld mehr in das Loch ohne Boden zu werfen.
 
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Benrath

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Ideologische Blabla ala tickel down economics

Keiner sagt, dass man Leistungsträger gar nicht fördern soll. Der Marginal Effekt eines € bei einem benachteiligten Kind ist wahrscheinlich höher als bei einem Kind, das wahrscheinlich auch ohne Förderung (z.B. Dank Elternhaus) "Leistungsträger" wird.

Dabei gebe ich dir schon wieder den "Leistungsträger", den du implizit nur in GDP Leistung misst, ja auch wenn du das nicht geschrieben hast, Kontext.

Der marginale Effekt sollte btw dann auch in deine Ideologie besser sein, weil du langfristig weniger Ausgaben für die verlorenen Kinder hast aus denen nie was wird und die dem Staat dann ewig auf der Tasche liegen. Leider würdest du die wahrscheinlich quasi verhungern lassen, weil sie sind ja selber schuld.

Hatten wir nicht mal einen Thread zu Bildung? Das driftet jetzt hier enorm ab,
 
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