Bereits während seiner Bewerbung um die Präsidentschaft im Jahr 2020, und so auch während seiner Präsidentschaft, habe Biden die Namen langjähriger Mitarbeiter und Verbündeter vergessen. So habe er etwa George Clooney nicht erkannt, berühmter Schauspieler und langjähriger Großspender der Demokraten. Bei einer anderen Gelegenheit habe er seinen Gesundheitsminister mit seinem Heimatschutzminister verwechselt.
Er habe fragil gewirkt, heißt es demnach in dem Buch, und seine Mitarbeiter hätten sich gefragt, ob er in seiner zweiten Amtszeit einen Rollstuhl benötigen würde. Personen, die Biden nach langer Zeit wiedergetroffen hätten, hätten sich entsetzt über dessen physischen Verfall gezeigt. Für Kabinettssitzungen habe es Skripte gegeben, auch wenn sie unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden. Ein Demokrat verglich Bidens physischen Zustand mit dem seines an Parkinson sterbenden Vaters, heißt es in dem »New York Times«-Artikel unter Bezug auf das Buch.
Der zentrale Wendepunkt war die erste – und einzige – Fernsehdebatte zwischen Trump und Biden im Wahlkampf 2024. Biden strauchelte und stolperte über seine eigenen Worte, das sorgfältig gewebte Sicherheitsnetz, das um ihn gespannt wurde, riss. Nicht nur die Amerikaner, die ganze Welt konnte sehen, wie stark der Präsident gealtert war.
Der große Vorwurf des Buches gilt jedoch nicht Biden selbst, sondern dem Kreis seiner engen Vertrauten. »Das Politbüro« nennen die Buchautoren diese Gruppe, eine Anspielung auf die politischen Entscheidungsträger der Sowjetunion. Eine wichtige Rolle spielte dabei Jill Biden, die Ehefrau des Ex-Präsidenten. Diese habe keinerlei Diskussionen über den Zustand ihres Ehemannes geduldet und sei im Laufe seiner Präsidentschaft zunehmend in dessen Entscheidungsprozesse eingebunden gewesen. Aber auch Bidens Berater Mike Donilon und Steve Ricchetti sollen den Zustand des Präsidenten nicht nur vertuscht haben, sondern aktiv gelogen und
Journalisten »gegaslighted« haben, die Fragen stellten.