Tuchel, Dutt oder Slomka fänd ich für Bayern auch gar nicht blöd, die haben ein gutes Konzept und sind jung. Natürlich haben sie nix gewonnen, das wird bei Bayern nie gern gesehen, aber gerade bei Slomka sieht man ja das ers kann. Und ich find den normal echt blöde.
Solche Trainer habe ich in meinen eigenen Überlegungen extra nicht genannt, weil ich weiß, dass sie bei den Verantwortlichen nie in Frage kommen würden, obwohl ich ihnen durchaus Chancen geben würde.
Zwar wäre Klopp einst anscheinend fast Trainer bei Bayern geworden, aber da wollte man ja gezielt mal ein Experiment wagen und da ist es dann auch bezeichnend, dass es am Ende doch der größere Name in Form von Klinsmann geworden ist. Da glaube ich nicht, dass nach den letzten Erfahrungen nochmal so ein "Wagnis" eingegangen wird. Persönlich glaube ich allerdings nicht, dass das Risiko da größer ist als bei den "großen" Lösungen.
Besonders Dutt wäre da mein Favorit, da er mich in vielerlei Hinsicht an Hitzfeld erinnert, besonders die Art und Weise seiner Außendarstellung und der Umgang mit den Medien was bei Bayern ja nun nicht ganz unwichtig ist.
Ich bin sowieso davon überzeugt, dass bei Bayern nicht die sportliche Fachkompetenz den Ausschlag gibt, denn ich gehe bei fast allen besseren BL-Trainern mal davon aus, dass diese gegeben ist.
Wichtig sind da eben die "People Management Skills" wie man mittlerweile so schön sagt und dazu gehört nicht nur der Umgang mit den Spielern, sondern auch der mit der eigenen Führung.
In der Hinsicht mag ein Mourinho zwar nicht als Musterbeispiel dienen, aber der hat seine Stärken vor allem beim Umgang mit den Spielern. Was ihn von anderern abhebt sind jetzt nicht seine taktischen Kniffe oder irgendeine "Philosophie", sondern das er es immer wieder schafft die Spieler auf seine Seite zu bringen. Ich habe selten einen Trainer erlebt den die Spieler durchgängig so positiv bewerteten auch längst nachdem Mourinho weg war.
Auch Hitzfeld war jemand der es immer verstand mit den Spielern umzugehen und eine echte Mannschaft zu formen und genauso zeigt ein Klopp momentan, dass das wirklich DIE zentrale Fähigkeit ist die ein Trainer, besonders bei Bayern, mitbringen muss.
Deswegen gefallen mir auch nicht Begriffe wie "Konzepttrainer", denn da steht der Spieler/Mensch irgendwo nur an 2. Stelle.
Für mich sind Dinge wie ein "Konzept" oder eine "Philsohopie" (Begriffe die in den letzten Jahren im Fußball für mich zu echten Unwörtern werden) nichts besonderes, sondern lediglich eine Voraussetzung bzw. etwas das Teil des Trainerhandwerks ist und ich es von daher immer komisch finde, dass dieser Aspekt in den letzten Jahren so stark in den Vordergrund gerückt wurde.
Auch in Hinblick auf Trainer wie Wenger oder SAF fällt doch vor allem auf, dass sie vor allem mit Fußballern auf menschlicher Ebene umgehen können und genau diese Fähigkeit ist es die sie von anderen Trainern abhebt und nicht durch ihre "Philosophie", taktische Fähigkeiten oder sonst was.
Da sehe ich dann auch den Unterschied zu anderen "Startrainern", die sich eben nur dadurch definieren (hallo Herr Benitez/LvG/Magath etc.).
Über Taktik, Aufstellung, Transfers etc. könnte ich selber auch den ganzen Tag schwafeln und würde da wahrscheinlich auch keinen schlechten Job abliefern, aber ich muss ehrlich zugeben, dass es etwas ganz anderes ist solche Dinge einem Spieler nahezubringen und sich mit diesen (erfolgreich) auf menschlicher Ebene auseinanderzusetzen. Dafür braucht man eben auch ein gewisses Talent und ganz bestimmtes Gespür was nun auch nicht jeder hat und auch nur in einem bestimmten Umfang gelernt werden kann.
Aus dem Grund dachte ich damals ja auch, dass es mit Klinsmann sehr gut klappen könnte, denn genau diese Fähigkeiten habe ich ihm ja durchaus zugesprochen. Da ist dann halt die Frage, ob die Defizite in anderen Bereichen nicht doch zu groß waren oder ob er schlicht zur falschen Zeit am richtigen Ort war (immerhin hat man für LvG beim Personal nochmal stark zugelegt).