Original geschrieben von tic0r
Was ihr hier propagiert ist keine Integration sondern eine Assimilation; der nach Deutschland kommende Mensch soll sich bitte schön eingliedern und anpassen. Aber das ist unglaublich einfach gedacht!
Natürlich steht zunächst der Einwanderer in der Pflicht die Sprache und gewisse Sitten und Gebräuche des Landes zu lernen, doch Integration ist keine Einbahnstraße. Wenn man Menschen wirklich integrieren möchte, dann MUSS man genauso auf sie zugehen.
Das heißt nicht das man Menschen dazu zwingen sollte Türkisch zu lernen, aber wenn dies jemand tut als Zeichen des "Aufeinander zugehens", dann ist das eine verdammt schöne Sache IMHO.
So viele Leute hier mit so winzigen Tellerrändern.
"Assimilation bezeichnet in der Soziologie die Anpassung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen aneinander. Empirisch bedeutet das überwiegend die Anpassung einer Minderheit an die Mehrheit. Assimilation kann auf kultureller (Übernahme von Sprache, Bräuche und Sitten), struktureller (Platzierung auf dem Arbeitsmarkt, im Schulsystem u.ä.), sozialer (Kontakt zu Mitgliedern anderer Gruppen) und emotionaler Ebene (Identifikation mit den anderen Gruppen) erfolgen.
[...]Üblicherweise wird mit der Assimilation von Einwanderern die Annahme der Sprache (bei gleichzeitiger Aufgabe ihrer eigenen) und der Gebräuche ihres Aufnahmelandes verbunden. So wird, z.B. in Bezug auf das 19. Jahrhundert, auch von einer Assimilation eines Teiles der Juden in die Mehrheitsgesellschaften ihrer Heimatländer gesprochen.[...]"
Ich glaube du verstehst den Begriff Assimilation in einem anderen (negativen) Kontext.
Ausserdem ist es wieder typisch, dass die Verantwortung der Mehrheit zugeschoben wird und man sagt sie solle doch bitte schön die Integration vollziehen als könnte sie diese irgendwem "aufzwingen" ohne deren Bereitschaft.
Ich sage doch gerade, dass viele einfach gar keinen Wert darauf legen integriert zu werden, sie wollen einfach so leben wie ihnen es passt.
Weisst du woran man den Level der Integration gut ablesen kann?
An deutsch-türkischen Fussballspielern.
Es ist immer noch so, dass der Großteil der deutschtürken sich gegen Deutschland und für die Türkei entscheidet und das obwohl sie höchstens mal im Urlaub in der Türkei waren und selber nicht mal mehr richtig türkisch sprechen. Vor allem geschieht das oft auf Druck der Eltern/Familie und des Umfelds und das sagt doch schon eine ganze Menge darüber aus wie sehr sich eine Bevölkerungsgruppe als Teil dieses Landes, als echte Bürger, sieht.
Deutschland ist sicherlich nicht perfekt in der Integration, habe es selber angesprochen, da könnte wesentlich mehr getan werden, aber man muss da auch mal die andere Seite viel mehr in die Verantwortung nehmen.
Aus Angst davor dieses Thema anzusprechen wird es meiner Ansicht nach immer schlimmer, man sieht es ja an den Schulen die sich zunehmend mehr in "Ausländerschulen" und "Schule für deutsche" teilen, nicht etwa, weil dahinter bewusste Ausländerabneigung steckt, sondern weil die Gesellschaft momentan darin versagt beide Seiten zueinanderzubringen und so jeder seinen eigenen Weg geht.
Hier mache ich sogar der Politik die wesentlich grösseren Vorwürfe als z.b. der dt. Bevölkerung an sich die sicherlich nicht der Grund sein kann warum es derzeit so läuft.
Dennoch darf man sich nicht immer der Ausrede bedienen, dass die anderen schuld sind, wenn man schlecht integriert wird, dann muss man dafür eben etwas mehr tun, über seinen Schatten springen und auf den anderen zugehen.
Wenn man dazu nicht in der Lage ist und trotzdem in ein anderes Land geht und erwartet das einem alles auf dem Goldteller präsentiert wird (und der dt. Staat ist gerade bzgl. der finanziellen Dinge grpßzügig), dann ist man wirklich im tatsächlichen Sinne asozial.
Viel problematischer ist ja noch, dass viele dieser "Ausländer" ja in Wahrheit überhaupt keine sind, weil sie hier geboren und aufgezogen wurden und trotzdem verhalten sie sich nach 20 Jahren so als hätten sie mit Deutschland kaum was am Hut, das ist schon erstaunlich.