Original geschrieben von SuicideSquad
lol? natürlich tut sie das, was denn sonst?
Was waere denn der Unterschied zwischen dem Fall, bei dem du dir bewusst bist, dass dein Wille determiniert ist und dem Fall, bei dem du dir nicht bewusst bist, dass dein Wille determiniert ist? Wuerdest du dich in beiden Faellen gleich verhalten oder wuerde das Wissen ueber die Determiniertheit dein Verhalten aendern (koennen)?
In dem Moment, in dem dir klar wird, dass (vereinfacht gesagt) 'Gott die Welt lenkt', kannst du dich mit diesem Wissen gegen die dir eigentlich zugedachte Handlungsweise stellen.
Die Sache ist insbesondere die, dass du, in dem Moment, in dem du behauptest, dass dein Verhalten determiniert ist, deine Behauptung Teil dieser Determiniertheit wird. Wer oder was macht denn die Behauptung, wenn das Verhalten fremdbestimmt / determiniert ist? Man selbst auf Basis eigener Ueberlegungen oder die Umwelt/andere? Und welchen Wert haette eine Argumentation determiniert und automatisch aus den Umwelteinfluessen folgt? Sie waere wertlos wie ein Wuerfelwurf.
Deswegen muss man, um zu irgendwelchen Ergebnissen zu kommen, davon ausgehen, dass der eigene Wille nicht determiniert ist.
Das ist halt hier der grundsaetzliche Konflikt. Das Menschenbild von Anhaengern von Religionen (im weiteren Sinn) ist das eines Roboters, d.h. fremdbeeinflusst ohne einen eigenen Willen. Das spiegelt sich dann in ihrer Philosophie wieder, der Mensch wird als Teil eines Ganzen gesehen, insbesondere wird die eigene Person als gleich- oder minderwertig gegenueber Mitmenschen angesehen und insbesondere als minderwertig gegenueber einem "Gott"/"Stamm"/"Volk" o.ae. Daraus folgt dann wiederum, dass es moralisch nichts verwerfliches sei, sich (und andere) fuer diese Sache selbst aufzuopfern und dabei die Verantwortung an diese Sache abzugeben (z.B. "es war Gottes Wille").
Ob nun Religion A diese Sache momentan blutruenstiger durchzieht als Religion B, sehe ich als ziemlich irrelevant an, weil
jede Religion durch die beschriebene moralische Basis Raum fuer beliebigen Barbarismus gibt.