Viele verwechseln einfach, was ein Umlageverfahren leisten soll. Sie sind fixiert auf das "arbeiten bis 65" und "80% vom letzten Netto als Rente". Das ist aber Blödsinn, sowas soll das Umlageverfahren garnicht leisten wenn man die arbeitende Generation nicht übermäßig belasten will.
Steigende Lebenserwartung ist überhaupt kein Problem, wenn das Renteneintrittsalter direkt daran gekoppelt wird. Sprich, steigt die durchschnittliche Lebenserwartung um 5 Jahre, müssen auch alle 5 Jahre länger arbeiten. Heute sind die Leute ja mit 65 auch noch so gesund, wie sie es vor 50 Jahren mit 45 waren, gibts also überhaupt nichts dran zu mäkeln. Die ersten 20 Jahre und die letzten 20 Jahre wird man von der Gesellschaft gestützt, dazwischen trägt man selbst die Gesellschaft. So ist der Deal. Wir sind nur verwöhnt worden und glauben doch tatsächlich, einen ANSPRUCH darauf zu haben mit 60 vielleicht in Frührente zu gehen und bis 95 wird alles bezahlt.
Zweitens soll ein Umlageverfahren nur eins gewährleisten: würdevolles Leben ohne Altersarmut. Das heisst, es gibt für JEDEN (egal wieviel er vorher verdient hat!) eine GRUNDRENTE. Punkt. Es gibt NICHT 80% des letzten Nettos. Wer ein "Luxusleben" mit 3 Autos, Pool, Golfclub und ständigen Reisen aufrechterhalten will, der muss sich dafür Kapital selbst ansparen. Die GRUNDRENTE aus dem Umlageverfahren soll nur absichern, dass man als Rentner nicht zum Sozialfall wird. Nicht mehr.
Und das wäre absolut problemlos auch bezahlbar, wenn man die 1001 Ausnahmen abschaffen würde, die das deutsche Recht wohlhabenden Leuten bietet, sich aus den Sozialsystemen auszuklinken. Denn komischerweise: auch wenn ein reicher Mann nie eingezahlt hat und im Alter alles verliert, die Rente eines armen Mannes wird er trotzdem kassieren, nur dann eben vom Sozialamt. Ausklinken aus den Sozialsystemen, sei es Rente, Krankenkasse, Pflegekasse sollte für *niemanden* möglich sein der hier leben möchte.