wenn blizzard nun deswegen die urheber rechte haben sollte. dann hat die aber davor schon ein ganz anderer. denn Blizzard hat den Editor ja gecoded, der urheber der programmiersprache hat somit das urheberrecht.
Korrekt, jemand, oder eine Gruppe von Leuten, haben diese Programmiersprache entwickelt. Wenn sie darauf hätten Anspruch erheben wollen, hätten sie die ja lizensieren/patentieren/whatever können. Stattdessen wurde sie der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Deswegen sind Programmiersprachen im weitesten Sinne Eigentum von jedermann. Damit kann geistiges Eigentum geschaffen werden, die Entwickler der entsprechenden Programmiersprache sind aus der Nummer raus.
Hier steht also geistiges Eigentum in Form des ursprünglichen Spiels plus eines etwaigen Editors gegen das geistige Eigentum des Mod-Entwicklers in Form von Modifikationen, Maps, wie auch immer. Da der Spieleentwickler dem Modder das Recht einräumt, Veränderungen an SEINEM geistigen Eigentum vorzunehmen, das der Entwickler, nicht der Modder geschaffen hat, steht für mich eine Urheberrechtsdiskussion ausser Frage. Der Modder entwickelt an der Stelle nichts eigenständiges in dem Sinne, dass es ohne das entsprechende Spiel als Grundlage funktionieren könnte.
Der Mod-Entwickler nimmt vorhandenes geistiges Eigentum daher, und verändert es. Er schafft nichts Neues. Er verändert Triggereffekte, Werte, Nutzeroberflächen, etc. Er macht meist sogar ein runderes Spiel daraus. Das ist, ohne Frage, einem Spiel mehr als zuträglich, und die Spieleentwickler wissen darum. Vor allem, da die Lebensdauer so manchen Spiels dadurch schon um ein Vielfaches verlängert wurde.
Aber: Was der Modder entwickelt, ist ohne das entsprechende Spiel als Grundlage, gelinde gesagt, wertlos. Ja, er macht sich mitunter eine Heidenarbeit, diese gilt es zu honorieren, wertzuschätzen, anzuerkennen. Aber es ist nicht. Sein. Spiel. Er modifziert anderer Leute geistiges Eigentum, und du fragst dich, wieso der geneigte Spieleentwickler nicht bereit ist, ihm ein Urheberrecht anzuerkennen? Wo hört denn das Urheberrecht des Modders auf, und wo fängt das des Spieleentwicklers an? So viele Gerichtsverfahren kann im Zweifelsfall gar keiner bestreiten, was da an Präzedenzfällen möglich ist.
Also ist die logische Übereinkunft (und kann es nur sein): Wir (als Entwickler) tragen die Kosten und Risiken, ein Spiel zu entwickeln, erlauben dir als Nutzer das Modifizieren von selbigem, geben dir dazu auch gern (häufig genug) das Werkzeug an die Hand. Aber Rechte, welcher Art auch immer die gelagert sein mögen, hast du daran meist nicht. Und dazu gehört ziemlich sicher, neben dem Urheberrecht, oft genug auch das Recht, damit Geld zu verdienen.
Das ist ein Konsens, über den werden sich Spieleentwickler und Modder einig. Es wird von den Moddern augenscheinlich akzeptiert, und ich denke auch, dass schlicht keine Notwendigkeit besteht, ihnen ein Urheberrecht einzuräumen. Wenn sie ihre Mod-Idee so toll finden, dass sie meinen, sie funktioniere selbstständig, können sie die ja für sich behalten, wenn sie mögen.
anderes Beispiel: die herausgeber des Dudens/der Deutschen Grammatik haben das Urheberrecht an jedem Deutsch geschriebenen Satz. Denn sie geben uns das Werkzeug.
Oder hat eher der Füllfederhalterhersteller/Kuli hersteller das recht an meinem geschriebenen?
Oder der papierhersteller?
Das ist ein ziemlich beschissenes Beispiel, da keine Institution in Deutschland das alleinige Vorrecht auf die Gestaltung der Sprache hat. Zumal Sprache als solches einem dauerhaften Wandel unterliegt. Dieser Wandel wird entweder von genügend Leuten akzeptiert, damit das Sprachgebrauch wird, und bspw. Bestandteil des Dudens wird, oder eben nicht.