Original geschrieben von Da_DaVe
Würdest du beim lokalen Bio-Bauern kaufen, könnte deine Argumentation ja schlüssig sein. Da du aber bei Edeka kaufst und DENKST die Welt ist dadurch besser, irrst du dich gewaltig.
Bei dieser Aussage musste ich mich Fragen ob eventuell folgende Zitate übersehen wurden:
1. "[...]wenn ich in einem supermarkt oder discounter einkaufen müßte, auf jedenfall zuerst zu edeka gehen[...]"
2. "[...]unter sozialen und qualitativen gesichtspunkten (+ wesentlich mehr auswahl)[...]"
Original geschrieben von Da_DaVe
Auch hast du glaube ich Preispolitk falsch verstanden, Preise werden nicht von Firmenbossen diktiert, wenn Aldi Süd entscheidet Milch für 5 Cent pro Liter zu verkaufen, würden sie nur ausgelacht werden und könnten ihren Laden innerhalb von 2 Jahren schließen. Da sie a) keine Milch auch nur annähernd in dieser Preisregion bekommen würden und b) die Milch dann subventionieren müssten, was die sowieso schon geringe Marge komplett zerstören würde.
Es hat auch keiner die Firmenbosse, die effektiv nunmal die Entscheidungen über die Firmen- und Einkaufspolitik treffen, ausgelacht, als mehrfach verschiedene Artikel unter Einstiegspreisen verkauft wurden. Warum auch? Manchmal muss man eben seine eigenen Preise derart drücken um seine "billig-billig-billig-verwöhnten-Kunden" halten zu können oder gar andere Kunden "abwerben" zu können.
Dass das auf Dauer nicht der Fall ist, dürfte jedem klar sein, aber es zeigt doch wie hart der Markt umkämpft ist und mit welchen Mitteln versucht wird Kunden zu saturieren. )Aldi beispielsweise macht das Regelmäßig mit dem Produkt Butter.)
Original geschrieben von Cicatriz
ich wähle hier einfach mal die bequeme variante aus der diskussion auszusteigen, statt diuer in 10.000 zeichen zu verklickern, wie naiv/halbwissend du bist.
Dies ist immer der beste Weg, andere als naiv und halbwissend ausweisen und sich dann selbst ausklinken. Auf seine Meinung zu beharren ist eine Sache, sich aber guten Argumenten gänzlich zu verschließen und andere Personen mit negativen Eigentschaften zu versehen, ohne mal darüber nachzudenken, was anderes.
Man könnte auf soviele in diesem Topic genannte Sachen eingehen, dazu fehlt mir nur leider die Zeit im Moment, daher nur soviel:
Die Milch ist ein perfekt gewähltes Beispiel.
Die Milch kostet 0,49 € pro Liter beim Discounter. Der Kunde freut sich.
Allerdings dürfte jedem, der nur ansatzweise nicht Weltfremd auf dieser Erde wandelt, klar sein, dass ein Liter Milch niemals nur so wenig Kosten dürfte. Ein kleiner Auszug von Kostenfaktoren die an der Produktion von einem Liter Milch beteiligt sind: Futter für die Kühe; Wasser; Arbeitsleistung des Bauers; Transportkosten; Aufbereitung und Abfüllung; Verpackungsmaterial; Transportkosten; Arbeitskosten beim Verkauf; etc. pp. (es fehlen u.a. die ganzen Fixkosten)
Irgendwer in der Kette wird und muss der Leidtragende sein. Und das sind leider immer wieder die Milchbauern und die Kühe.
Der Milchbauer:
Man muss sich heutzutage schon für diesen Beruf wahrlich berufen fühlen um davon leben zu können, denn von den 0,49€ pro Liter erhalten die Milchbauern maximal 0,22€. Der Verband der Milchbauern, sowie die staatlichen Behörden, zeigen auf, dass ein absolutes Minimum von 0,40€ pro Liter notwendig sind, um davon Leben zu können. Da dies nicht der Fall ist, legen die Milchbauern ständig drauf und einer nach dem anderen geht Pleite.
Die Kuh:
Ist ne arme Sau. Wenn man die Lebensbedingungen einer Milchkuh heutzutage sieht, könnte man schon automatisch zum vegetarierer konvertieren. Die Steigerung der Milchproduktion einer Kuh von jährlich etwa 2.000 Litern Milch vor 100 Jahren wurde auf bis zu 10.000 Liter gesteigert. Das nenne ich doch mal Fortschritt. Das ist Wettbewerb!
Die Kühe die sich kaum noch richtig bewegen können, geschweige denn "Kuh" sein, sind doch heute nichts anderes mehr als reine Milchmaschinen mit einer halbierten Lebenserwartung, mit Eutern so groß wie Heißluftballons. Vollgestopf mit Kraftfutter billigster Produktion, mit fast schon intravenöser Versorgung mit Antibiotika und einem "Lebensraum" von nichtmal 1,5m². Gottlob bekommt dafür ja jeder bei seinem Einkauf "2 volle Tüten statt nur 1 vollen Tüte".
Der Kunde ist König. Und niemand versteht das besser als die Discounter. Jeder kann seinen Beitrag leisten diese offenkundigen Mißstände zu beseitigen. Den Liter Biomilch bekommt man schon für 0,79 - 1,09€. Ich stelle nun die Frage: Wer trinkt/verbraucht mehr als 8 Liter Milch im Monat? Wer hat die 8x 0,30 - 0,60€ (8x 0,45€ = 3,6€) nicht übrig? Lautet die Prämisse "Jeder Euro zählt!" oder nicht doch "Jedes Leben zählt!"!?
Ja, ich kaufe in Bioläden, und wenn ich mal in den Supermarkt muss, dann Bio.
Nein, ich bin kein kiffender Ökotyp mit Rastalook und bin auch nicht Weltfremd und nicht reich.
Gesundes Essen, gesundes Leben, fairer Handel und tiergerechte Art(er)haltung sollte einem Menschen der heutigen Zeit mehr Wert sein, als mit dem beim Lebensmitteln Einkauf eingesparten Geld unnötige Dinge zu finanzieren, aber das ist ein anderes Thema.