Interessanterweise hat ja gerade dank Bachelor/Studiengebühren die Abbruchsquote in den Ingenieurswissenschaften erheblich zugenommen. Liegt mitunter daran, dass der typische Ingenieursstudent meist nicht aus sehr privilegierten Verhältnissen kommt und den Hiatus zwischen steigender Studienbelastung und nebenberuflichen Pflichten meist nicht überbrücken kann. Hinzu kommt, dass das Arbeitsmarkt von Ingenieuren starken Schwankungen unterliegt. Es gibt immer wieder Phasen, in denen akute Knappheit an Fachkräften herrscht, aber dieser Markt ist keineswegs beständig. (Aus diesem Grund wurde ja bekanntlich lange Zeit vom Ingenieursstudium abgeraten). Für einen zukünftigen Erstsemestler, der zwischen 5-6 Jahre für einen Master braucht, erscheint der Arbeitsmarkt daher keineswegs so planungssicher, wie es vom BDI gesponsorte Berufsspecials in Unizeitungen gerne suggerieren.
Im übrigen scheuen gerade Studenten mit sozial schwächerer Herkunft die Aufnahme von Studienkrediten. Bedenkt man, dass das Kreditvolumen sich nach 5 Jahren durch Zinsen verdoppelt, so lässt sich schnell ersehen, warum ein Großteil der Studenten vor einem Kredit zurückschreckt, will man nicht das Studium mit einem Schuldenvolumen abschliessen, welches die Karriereplanung erheblich beeinträchtigt.