TMC|Eisen
Guest
Das Recht hat sowieso einige Macken: Ich sperre lieber einige Mehrfachtäter zu viel ein, als auch nur einen Unschuldigen zu gefährden. Denn der unbescholtene Bürger ist mir mehr wert, als Knastis die schon mehrfach anderen schweren Schaden zugefügt haben. Das Menschen in unserem Rechtssystem immer gleichviel gelten, halte ich für absurd.
Da müssen die Verbrecher halt mal zurückstecken und ob die nun "zu Objekten des Strafvollzuges" werden ist da einfach mal zweitrangig. Die hatten ihre Chance, im Gegensatz zu ihren Opfern.
Wollen wir hoffen, dass du niemals eine Hand an unser Rechtssystem legen darfst. Dass Menschen in unserem Land immer gleichviel gelten (sollten), ist die größte Errungenschaft, die wir in der Menschheitsgeschichte gesellschaftlich verbuchen können. Des Weiteren sind deine Überlegungen (Stichwort "Hardliner") selbst soziologisch und kriminologisch absoluter Schwachsinn. Es ist eben auch ein Element des Opferschutzes, etwaigen Tätern "goldene Brücken" zu bauen und sie zur Rückkehr zur Rechtstreue zu bewegen.
Es ist, als hätte man die Bildzeitung aufgeschlagen. Jeder rückfällige Sexualstraftäter wird als Beweis dafür angeführt, man könne Sexualstraftäter einfach grundsätzlich nicht mehr auf freien Fuß setzen. Und es verwundert auch niemanden, dass sich diese Forderung stets am emotional aufgeladenen Thema Sexualstraftäter entlädt. Kein Mensch interessiert sich dafür, wie viele ehemalige Sexualstraftäter inzwischen wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden konnten. Der "Eine" reicht schließlich aus, um eine Freilassung kategorisch auszuschließen. Sollten wir dieses Prinzip auch auf Diebe anwenden? Auf Betrüger? Sollte jemand, der eine Trunkenheitsfahrt begangen hat, nie wieder Auto fahren dürfen? Jemand, der wegen fahrlässiger Tötung strafbar ist, sollte vllt. auch für immer einsitzen, er könnte ja noch einmal unvorsichtig werden. Also wo zieht man die Grenze? Wo gesteht man einem Menschen die Chance zu, sich zu ändern? Jeder kann subjektiv nachvollziehen, dass der Vater einer vergewaltigten Tochter den Täter wohl sofort erschießen würde, hätte er die Gelegenheit. Jeder kann verstehen, dass die Emotionen, die solch grausame Taten in einem auslösen, sehr schnell den Ruf "sperrt diese Kreatur für immer weg" laut werden lassen. Und dennoch darf der Staat hier nicht einknicken, muss die Menschenwürde im Fokus behalten. Was subjektiv nachvollziehbar sein mag, ist objektiv dennoch falsch. Und der Staat bzw. unser Rechtssystem muss in Kauf nehmen, dass Gutachter falsche Prognosen abgeben, was mit zunehmender Intelligenz des Täters wahrscheinlicher ist. D.h. er muss in Kauf nehmen, dass er Menschen in die Freiheit entlässt, die man nicht hätte entlassen dürfen.
Es gibt hierzu KEINE Alternative.