Schweizer stimmen für Minarett-Verbot

Sollte der Bau von Minaretten verboten werden?

  • Ja

    Stimmen: 50 35,7%
  • Nein

    Stimmen: 82 58,6%
  • Enthaltung

    Stimmen: 8 5,7%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    140
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Solche Debatten wie dieses Topic sind weitaus aussagekräftiger als die Thematik. Beim Thema Minarettverbot in der Schweiz gelangt das Gespräch schnell zu Islam an sich, Einbürgerung und Religion allgemein. "Ist es nicht krank einen Gott anzubeten" etc.. Man kennt es.

Zum Thema Minarette weiss ich nur zu sagen das ich bei uns in Jordanien genügend Kirchen nebst Kirchtürmen und Klöster kenne, es ist alles dabei. Sogar der Papst äusserte sich zufrieden über die Behandlung der Christen vor Ort. Da läuten dann auch Glocken und danach ruft der Muaddin zum Gebet und niemanden stört das.
Diesen April hielt ich vor einer Kirche im Nachbardorf und bin auch einfach reingegangen, Christen und Muslime leben da ohne Probleme und niemand empfindet es als Problem. Das liegt sicherlich auch daran das das Christentum seit seiner Entstehung dort präsent ist. Islam ist hier in Europa aber nicht erst seit den türkischen Gastarbeitern bekannt sondern seit 1000 Jahren. Die Debatte von "Überfremdung" oder "passt nicht in unser Bild" kann ich also nur für vorgeschützt und fragwürdig erachten.
Vielleicht kommt ja noch eine Reichsminarettnacht, mal schauen.
 
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Immerhin bis nach Stalingrad. ;)

Ne im Ernst, wozu ist es gut, dass das "Volk" über irgendetwas abstimmt? Den einzigen wirklichen nutzen den ich darin sehe, ist das es der Stabilität des Systems zu gute kommt. Die marginale Hoffnung, dass ein Haufen Tyrannen bessere Entscheidungen trifft wie ein einzelner - ich setz nicht drauf :rolleyes:

Wozu ist es denn deiner Argumentation zu folge überhaupt gut wenn man über irgendwas Abstimmt oder jemanden wählen kann, ausser für die Stabilität?
 
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Wer nicht abstimmt, hat keine Meinung bzw. ist es schlicht egal was rauskommt. Das Argument mit der Wahlbeteiligung ist lächerlich.

wer keine meinung hat, wird auch nicht gestört und dessen stimme müsste demnach eigentlich als "nein" gewertet werden. immerhin ist er mit dem zufrieden wie es grade läuft. das das nicht so gemacht wird hat rein praktische gründe, denn die meisten menschen interessieren sich einfach null für das was um sie herum passiert und daher wäre es fast unmöglich überhaupt volksentscheide durchzubekommen. von einem neutralen logischen standpunkt aus, besagt das wahlergebnis in der schweiz aber nur "etwas mehr als 25% der schweizer sind für ein verbot von minaretten, 75% sind froh so wie es grade ist"
 

Clawg

Guest
Diese eingebauten Hürden haben einen Grund, nämlich dass genau solche sinnlosen Anliegen keine Chance haben.
Nun, vielleicht wird dein Haus nicht niedergebrannt sondern mittels Abrissbirne eingerissen. Vielleicht will die Allgemeinheit eine wichtige Autobahn durch dein Blumenbeet ziehen.

Wenn all diese Personen und Instanzen etwas billigen, stellt sich natürlich immer noch die Frage, ob sie "Recht" haben. Aber wer entscheidet darüber?
Eine Gruppe kann niemals mehr Rechte haben als ein einzelnes Mitglied einer Gruppe.
 

Antrax4

Guest
Bei 54% Wahlbeteiligung, von denen 57.5% mit "Ja" gestimmt haben kann wohl kaum von einer Volksentscheidung die Rede sein.
Im Übrigen ist das was du versuchst zu implizieren unredlich. Wenn die Mehrheit der an der Wahl teilnehmenden Wahlberechtigten Einschränkungen für den Rest der (eigenen!) Bevölkerung beschließen ist das mitnichten demokratisch. Streng genommen ist das sogar ein Akt der Gewalt.

Gewalt ist aber nicht prinzipiell schlecht. Deswegen finde ich es wichtig, über den Gegenstand der Abstimmung zu reden.
Hätte man den Muslimen grundsätzlich die Ausübung ihres Glaubens untersagt, wäre die Aufregung rechtens. Aber im Vorliegenden Fall kann ich keine unzumutbaren Einschränkungen für die Muslime erkennen.

Ich weiß auch nicht, was du unter demokratisch verstehst, aber wenn die Mehrheit der an der Wahl teilnehmenden Wahlberechtigten Einschränkungen für den Rest der (eigenen!) Bevölkerung beschließen ist das SELBSTVERSTÄNDLICH demokratisch. Denn genau das bedeutet Demokratie. Man kann sich darüber streiten, ob es richtig ist, jede Entscheidung dem Pöbel zu überlassen.

Entgegen den "Nachrichten" hierzulande haben auch viele Schweizer Muslime die Initiative unterstützt. Denn die meisten Muslime wollen auch nur in Ruhe ihren Glauben ausüben, arbeiten und ihr Leben genießen, und wollen keinen Imam, der ihnen vorschreibt wie sie zu leben haben.
 
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Also grundsätzlich ist es peinlich und kleingeistig zu glauben, man könnte durch das Verbieten von Gebäudeteilen irgendein Intergrationsproblem lösen. Von mir aus könnten hier in Deutschland Moscheen mit Minaretten neben Kirchen und buddhistischen Tempeln stehen wenn die Migranten gut integriert sind. Dass das hier meist nicht der Fall ist und was man dagegen tun kann, ist eine wichtige Debatte, die noch geführt werden muss. Sich dabei an Architektur festzubeißen ist aber nicht hilfreich.
 
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^^

claw, mach bitte einen poll auf in diesem thread wo wir abstimmen können, ob wir selbst als person minarette verbieten würden. bitte anonyme abstimmung. danke
 

Antrax4

Guest
wer keine meinung hat, wird auch nicht gestört und dessen stimme müsste demnach eigentlich als "nein" gewertet werden. immerhin ist er mit dem zufrieden wie es grade läuft. das das nicht so gemacht wird hat rein praktische gründe, denn die meisten menschen interessieren sich einfach null für das was um sie herum passiert und daher wäre es fast unmöglich überhaupt volksentscheide durchzubekommen. von einem neutralen logischen standpunkt aus, besagt das wahlergebnis in der schweiz aber nur "etwas mehr als 25% der schweizer sind für ein verbot von minaretten, 75% sind froh so wie es grade ist"

Unsinn. Da sowieso nur 4 Minarette in der Schweiz stehen, wissen die meisten also nichts von Minaretten, und nach deiner Argumentation müßte jede Enthaltung als "Ja" gewertet werden, denn
immerhin ist er mit dem zufrieden wie es grade läuft.
 
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Unsinn. Da sowieso nur 4 Minarette in der Schweiz stehen, wissen die meisten also nichts von Minaretten, und nach deiner Argumentation müßte jede Enthaltung als "Ja" gewertet werden, denn

es ging nur leider nicht darum die ganze schweiz sofort und unverzüglich mit minaretten nicht vollzukleistern, sondern darum etwas zu verbieten. und für das verbot sind bisschen mehr als 25%, gegen das verbot etwas weniger als 25% und das da jeder machen kann wie er grade lustig ist und man am besten gar nix verändert sind knapp 50%.
 

Antrax4

Guest
es ging nur leider nicht darum die ganze schweiz sofort und unverzüglich mit minaretten nicht vollzukleistern, sondern darum etwas zu verbieten. und für das verbot sind bisschen mehr als 25%, gegen das verbot etwas weniger als 25% und das da jeder machen kann wie er grade lustig ist und man am besten gar nix verändert sind knapp 50%.
Das ist leider falsch. Kannst du beweisen, dass die Beteiligung der Befürworter der Initiative bei der Abstimmung signifikant höher lag? Wenn nicht, ist statistisch gesehen tatsächlich eine knappe Mehrheit(aller Schweizer!) für ein solches Verbot.

Denn die plumpe Behauptung, wer gegen das Verbot ist, geht nicht zur Wahl, ist Quatsch. Ich wüßte nicht, warum ein Befürworter der Initiative eher zur Wahl gehen sollte als ein Gegner.
 

Clawg

Guest
claw, mach bitte einen poll auf in diesem thread wo wir abstimmen können, ob wir selbst als person minarette verbieten würden. bitte anonyme abstimmung. danke

done
aber kA ob anonym oder nicht :o
bzw. kA wie man einen nicht-anonymen Poll macht o_o
 
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Darf man in hauptsächlich von muslimischen Mitbürgern bewohnten Ländern Christliche Kirchen bauen?

Mir persönlich ist es scheißegal ob die Schweize das erlauben oder nicht. Finds aber gut dass in der Schweiz auf das Volk gehört wird.

Sind Minaretten eigentlich Moscheen oder nur diese Türme?

Ich fänds allerdings auch komisch wenn ich in die Stadt gehe und dort ein solches Minarett sehe. Eher ein fernöstliches Bild für mich.
 
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Nun, vielleicht wird dein Haus nicht niedergebrannt sondern mittels Abrissbirne eingerissen. Vielleicht will die Allgemeinheit eine wichtige Autobahn durch dein Blumenbeet ziehen.
Was vollkommen in Ordnung wäre. Wo kämen wir hin, wenn die nicht grundlegenden Rechte eines Einzelnen von der Allgemeinheit nicht beeinträchtigt werden dürften? Nirgends.
Eine Gruppe kann niemals mehr Rechte haben als ein einzelnes Mitglied einer Gruppe.
Demzufolge entlarvst du Demokratie als sinnlos. Wie bitte schön soll das Zusammenleben innerhalb einer Gemeinschaft ablaufen, wenn sich eine Mehrheit nicht über eine Minderheit hinwegsetzen darf? Man würde keinerlei Entwicklung, Innovation, Veränderung haben, weil sich bei jeder x-beliebigen Angelegenheit irgendjemand finden lässt, der dagegen ist.
 
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Das ist leider falsch. Kannst du beweisen, dass die Beteiligung der Befürworter der Initiative bei der Abstimmung signifikant höher lag? Wenn nicht, ist statistisch gesehen tatsächlich eine knappe Mehrheit(aller Schweizer!) für ein solches Verbot.

Denn die plumpe Behauptung, wer gegen das Verbot ist, geht nicht zur Wahl, ist Quatsch. Ich wüßte nicht, warum ein Befürworter der Initiative eher zur Wahl gehen sollte als ein Gegner.

nein denn das impliziert das jeder schweizer dazu eine meinung hätte. ein nicht zur wahlgehen kann nur (mit ausnahme von irgendwelchen störungen, z.b. krankheit) als desinteresse gewertet werden da ihm die jetzige situation gefällt so wie sie ist, zwar würde es ihn auch nicht stören wenn es anderes wäre aber für eine einschränkung von rechten sollte man schon erwarten das sich die absolute mehrheit dafür ausspricht.
 
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Wahlbeteiligung von ca. 50%! ist, ok imho.


58% waren für ein Verbot:
Für das Verbot war klar die SVP sowie EDU. Diese haben zusammen eine Wählerschaft von 30%.
Die restlichen 28% kamen von den anderen Parteien.
 

Jesus0815

Guest
Was vollkommen in Ordnung wäre. Wo kämen wir hin, wenn die nicht grundlegenden Rechte eines Einzelnen von der Allgemeinheit nicht beeinträchtigt werden dürften? Nirgends.

Definiere bitte "nicht grundlegenden Rechte".

Demzufolge entlarvst du Demokratie als sinnlos. Wie bitte schön soll das Zusammenleben innerhalb einer Gemeinschaft ablaufen, wenn sich eine Mehrheit nicht über eine Minderheit hinwegsetzen darf?

Wenn das Gewalteinwirkung auf den Einzelnen zur Folge hat ist die Gemeinschaft bereits gestört.

Man würde keinerlei Entwicklung, Innovation, Veränderung haben, weil sich bei jeder x-beliebigen Angelegenheit irgendjemand finden lässt, der dagegen ist.

Gerade das es andere (gegensätzliche) Gedankenströme gibt bewirkt doch Entwicklung, Innovation und Veränderung. Ich sehe da kein Problem.
 
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Wie dämlich diese Argumentation ist:

von einem neutralen logischen standpunkt aus, besagt das wahlergebnis in der schweiz aber nur "etwas mehr als 25% der schweizer sind für ein verbot von minaretten, 75% sind froh so wie es grade ist"


Man kann dann ja als "Bestätigung" noch einen Volksentscheid durchziehen, wo man gefragt wird, ob das Verbot bestehen bleiben soll.
Alle Nichtwähler wären dann nach deiner Logik mit dem Minarettverbot zufrieden.

Eine Wahlbeteiligung von über 50% ist jetzt nicht der Knaller, aber erst recht nicht schlecht.
Wer meint man bräuchte für legitime Wahlen mindestens 50 % der Stimmen ALLER Wahlbeteiligten, der spricht so gut wie jeder Regierung die Legitimität ab. Hurra.
 

Jesus0815

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Darum geht es ja auch gar nicht. Die Frage ist ob den Hypokraten in der Schweiz eigentlich bewusst ist wie Bigott ihre Argumentation ist. Und vorallem inwieweit eine Gesellschaft, die ihre Freiheit und Verfassung schützen möchte, eben diese beschneiden und biegen darf. Denn machen wir uns nichts vor; das Gesetz ist verfassungswidrig.
 
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Um solche tiefgreifenden Gedankengänge geht es noch viel weniger, als um die eigentliche Frage des Minaretts.
Es ist einfach nur ein Votum gegen weitere Einwanderung.
 

Jesus0815

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Nein. Es ist ein "Minaretts-Bau-Verbot". Alles andere ist Interpretation.
 
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hab nich alles gelesen aber ich hoffe hier wird auch berücksichtigt dass die schweiz eine ausnahmestellung in europa hat.

man bedenke die spannungen zu lybien wo ein größenwahnsinniger muslimischer diktator das land von der landkarte zu fegen droht.
da sind weder muslimische noch europäische länder für die schweiz in die bresche gesprungen. niemand will sich halt für die neutrale kleine schweiz einsetzen.
 

Jesus0815

Guest
Die Schweiz hat keine Ausnahmestellung in Europa. Gleiche unter Gleichen. Du spielst auf die politischen Abkommen an. Ich sehe nicht inwiefern das in dieser Diskussion von Relevanz ist. Ebensowenig die Spannungen zwischen Lybien und der Schweiz. Oder willst du uns sagen, dass das Votum eine Botschaft an Gaddafi ist?
 
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hab nich alles gelesen aber ich hoffe hier wird auch berücksichtigt dass die schweiz eine ausnahmestellung in europa hat.

man bedenke die spannungen zu lybien wo ein größenwahnsinniger muslimischer diktator das land von der landkarte zu fegen droht.
da sind weder muslimische noch europäische länder für die schweiz in die bresche gesprungen. niemand will sich halt für die neutrale kleine schweiz einsetzen.

#2

Es waren auch einfach zu viele Probleme in letzter Zeit: Burka, Kopftuch in der Schule, Dispensation vom Schwimmunterricht, Lybien, Minarett, die Unfähigkeit des Bundesrates, Abschaffung Bankgeheimnis.

Man will hier einfach Mal ein Zeichen gegen all diese Dinge setzen.
 
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Definiere bitte "nicht grundlegenden Rechte".
Körperliche Integrität, Meinungsfreiheit sollten z.B. meiner Meinung nach unantastbar sein.
Wenn das Gewalteinwirkung auf den Einzelnen zur Folge hat ist die Gemeinschaft bereits gestört.
Es gibt verschiedene Formen von Gewalt. Wenn eine Minderheit von einer Mehrheit überstimmt wird, und die Mehrheit entsprechend dem Wahlergebnis handelt, ohne grundlegende Rechte zu verletzen, sehe ich kein Problem.
Gerade das es andere (gegensätzliche) Gedankenströme gibt bewirkt doch Entwicklung, Innovation und Veränderung. Ich sehe da kein Problem.
Eine Veränderung (und hoffentlich Entwicklung) erfolgt dadurch, dass neue Aspekte diskutiert werden. Diese können auch von einer Minderheit eingebracht werden. Ob rechtliche Aspekte aber schlussendlich auch ausgeführt, gelebt werden, wird in einem demokratischen Staat durch Wahlen entschieden. Und die Mehrheit entscheidet bzw. hat Recht.
Stell' dir vor, jede Person hätte in jeder Abstimmung ein Veto-Recht (dies wäre die logische Schlussfolgerung von Claws Aussage, dass eine Gruppe niemals über den Kopf eines Individuums hinweg entscheiden darf). Dies würde doch ganz eindeutig jegliche Veränderung verhindern.
 

Jesus0815

Guest
Es waren auch einfach zu viele Probleme in letzter Zeit: Burka, Kopftuch in der Schule, Dispensation vom Schwimmunterricht, Lybien, Minarett, die Unfähigkeit des Bundesrates, Abschaffung Bankgeheimnis.

Ich sehe nicht inwiefern ein Bauverbot die von dir beschriebenen Probleme löst. Mir scheint hier wurde das falsche Zeichen gesetzt :rolleyes:
 

Antrax4

Guest
Mal so eine Frage: Für wen von euch ist es eigentlich ein "Grundrecht", bzw. "grundlegendes Menschenrecht", einen 30m großen Turm bauen zu dürfen?
 

Jesus0815

Guest
(...), ohne grundlegende Rechte zu verletzen, sehe ich kein Problem.

Du bist mir immernoch eine Definition schuldig.

Eine Veränderung (und hoffentlich Entwicklung) erfolgt dadurch, dass neue Aspekte diskutiert werden. Diese können auch von einer Minderheit eingebracht werden. Ob rechtliche Aspekte aber schlussendlich auch ausgeführt, gelebt werden, wird in einem demokratischen Staat durch Wahlen entschieden.


Nein. Durch Wahlen wird entschieden welche Partei welche Positionen mit welcher Personalie besetzen darf. An den Gesetzesentwicklungen ist der Wähler nicht beteiligt. Auch nicht indirekt.

Und die Mehrheit entscheidet bzw. hat Recht. Stell' dir vor, jede Person hätte in jeder Abstimmung ein Veto-Recht (dies wäre die logische Schlussfolgerung von Claws Aussage, dass eine Gruppe niemals über den Kopf eines Individuums hinweg entscheiden darf). Dies würde doch ganz eindeutig jegliche Veränderung verhindern.

Clawg hat im Sinne der L'egalité festgestellt, dass die Rechte einer Gruppe nicht das Recht eines Einzelnen überwiegen. Eine moralisch absolut überlegene Einschätzung.
Deine Argumentationskette ist etwas unbeholfen. Keiner erwartet, dass der Einzelne über die Mehrheit bestimmen kann. Das wäre Tyrannei. Ebenso darf die Mehrheit aber nicht über den Einzelnen entscheiden. Das wäre ebenso Tyrannei. Wir halten fest. Wenn die Entscheidungen einer Mehrheit den Rechtsraum des Einzelnen beschneiden, so haben wir es mit einer From von Gewalteinwirkung zu tun.

Mal so eine Frage: Für wen von euch ist es eigentlich ein "Grundrecht", bzw. "grundlegendes Menschenrecht", einen 30m großen Turm bauen zu dürfen?

Es ist das Recht auf persönliche Entfaltung. Einer Gemeinschaft das Recht sich durch Architektur ausdrücken zu können zu nehmen ist moralisch nicht vertretbar.
 
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Das Votum ist/war eine Reaktion auf:
(wie rational diese sind spielt keine Rolle)

- Allgemeine Angst vor Überfremdung.
- Angst vor Terrorismus.
- Konterreaktion auf Muslimische *Sonderwünsche* (kein Schwimmunterricht, Kopftuch beim Sport u.s.w.)
- Gadaffi/Libyen
- Wirtschaftskrise / Angst um Arbeitsplätze
.
.

Die Minarettinitiative kam da halt nur zu einem, für die Initianten, denkbar guten Zeitpunkt wo sich alles wunderbar ausschlachten liess, egal wieviel es mit dem Minarett (also nur dem Turm auf der Moschee) zu tun hat.



5X% der Schweizer haben abgestimmt (was kein schlechter Wert ist) und nur in 3 Kantonen wurde die Initiative abgelehnt. Das Resultat ist deutlich.
 
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Du bist mir immernoch eine Definition schuldig.
Eine Definition von grundlegenden Menschenrechten zu verfassen bzw. zu ergoogeln ist mir jetzt doch zu aufwändig. Ich hab' dir 2 Beispiele genannt, diese sollten für eine Veranschaulichung genügen. Der Bau von Türmen auf einer Gebetsstätte bzw. die Integrität eines Blumenbeets sind sicherlich keine grundlegenden Rechte.
Nein. Durch Wahlen wird entschieden welche Partei welche Positionen mit welcher Personalie besetzen darf. An den Gesetzesentwicklungen ist der Wähler nicht beteiligt. Auch nicht indirekt.
Mein Fehler, ersetze Wahlen mit Abstimmung.
Wenn wir über die Schweiz diskutieren, gehe ich auch davon aus, dass wir über die schweizer Gesetzgebung diskutieren. Da hast du anscheinend noch Informationsbedarf ;)
Deine Argumentationskette ist etwas unbeholfen. Keiner erwartet, dass der Einzelne über die Mehrheit bestimmen kann. Das wäre Tyrannei. Ebenso darf die Mehrheit aber nicht über den Einzelnen entscheiden. Das wäre ebenso Tyrannei. Wir halten fest. Wenn die Entscheidungen einer Mehrheit den Rechtsraum des Einzelnen beschneiden, so haben wir es mit einer From von Gewalteinwirkung zu tun.
Eine Mehrheit kann in der Schweiz Rahmenbedingungen (Gesetze) gutheissen, an die sich anschliessend alle zu halten haben. Ist das Tyrannei, eine Form von Gewalteinwirkung oder doch Demokratie?
 
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Ob man wohl in Afgahnistan kirchen bauen darf? Und wenn man das tut auf offener Straße nicht sofort niedergeschossen wird?

du meinst also, die schweiz sollte in naher zukunft durch die usa von ihrer regierung befreit werden?

mir wäre es peinlich, aus einem land zu kommen, dass menschen an der ausübung ihrer religion/oder ähnliches durch verbote dieser art behindert.
 
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Es ist uns doch Scheissegal, ob da ein Minarett-Turm steht oder nicht. Wir wollen einfach zeigen, dass sie hier nicht alles tun und lassen können, was sie wollen. Bezug zu Kopftuch,Burka,Schwimmunterricht.

Lybien/ Gaddafi. Er benimmt sich wie ein Arschloch, wir auch. Fuck him.


Der Bundesrat hat beim Bankgeheimnis geschlafen und auch bei Lybien hat man nachgegeben. Der Bundesrat hat also die Minarett-Iniative abgelehnt. Um nun dem Bundesrat eins auszuwischen, hat man dafür gestimmt.

Das sind wirklich Argumente aus der Bevölkerung. Wie gesagt, der Turm ist mehr oder weniger Scheissegal.
 

darkcross

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Mir ist der Turm auch scheissegal. Aber ha kein bock, das die Schweiz wieder egen einer SVP Initiative von der westlichen- und muslimischen Welt gehasst wird.

Das bringt uns einfach lockerflockig daher geholt wieder Aussenpolitische Probleme und einen Wirtschaftlichen Nachteil.
 
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[...]
Diesen April hielt ich vor einer Kirche im Nachbardorf und bin auch einfach reingegangen, Christen und Muslime leben da ohne Probleme und niemand empfindet es als Problem. Das liegt sicherlich auch daran das das Christentum seit seiner Entstehung dort präsent ist. Islam ist hier in Europa aber nicht erst seit den türkischen Gastarbeitern bekannt sondern seit 1000 Jahren. Die Debatte von "Überfremdung" oder "passt nicht in unser Bild" kann ich also nur für vorgeschützt und fragwürdig erachten.
[...]

Dir ist aber der Unterschied schon bewusst, ja? Wenn du von jahrhundertelanger Christentum/Islam-Koexistenz in Jordanien sprichst, ist das ein bisschen was anderes, als wenn ab und an mal ein Krieg geführt wird. Al Andalus ist natürlich eine komplizierte Ausnahme, m.E. nach aber nicht mit deinem Bsp. vergleichbar.

So gesehen hatte die breite Masse in Europa keine Ahnung vom Islam, selbst als die meisten Gastarbeiter schon hier waren, hat es niemanden gejuckt. Das Thema ist erst seit ein paar Jahren präsent.
 

Zsasor

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wenn man den moslems verbieten will minarette zu bauen muss man auch türme christlicher kirchen und generell alle arten von religiösen gebäuden verbieten.
und leute die jetzt damit ankommen, dass wir ja in einer westlich-christlichen gesellschaft leben und solch exotische dinge wie moscheen mit minaretten einfach nicht ins stadtbild und in unsere kultur gehören dürfen sich in ihrem keller einschließen und hoffen, dass die realität sie nicht in den arsch fickt.
 
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