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TheGreatEisen

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Ich habe Kommentare zur ErbSt-Reform von Juristen gelesen, die nur den Schluss zuließen, dass diese Abgeordneten keinen Schimmer haben. Entscheidend ist doch, worüber am Ende entschieden wird. Nicht über die Detailregelungen der Gesetzesnovellen, sondern über ganz grundlegende Fragen wie Gerechtigkeit oder Strafbewehrtheit. Ohne den Gesetzesentwurf en Detail verstanden zu haben kann man der Meinung sein, dass Unternehmensvermögen be- oder entlastet werden müsse. Kein Vorwissen erforderlich. Gleiches gilt für die Frage, ob Streaming "erlaubt" sein soll oder nicht. Aber diese Diskussion führt zu nichts.

Deinem zweiten Absatz würde ich widersprechen. Das gesamte Referendariat dreht sich bei richtiger Würdigung um die Kunst des Aufbaus eines sauberen Sachverhalts. In der juristischen Arbeit, egal ob Gutachten oder Klage, nimmt der Sachverhalt eine zentrale Rolle ein, der zeitlich den Teil mit der rechtlichen Würdigung weit überwiegen kann.
 
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Ohne den Gesetzesentwurf en Detail verstanden zu haben kann man der Meinung sein, dass Unternehmensvermögen be- oder entlastet werden müsse. Kein Vorwissen erforderlich. Gleiches gilt für die Frage, ob Streaming "erlaubt" sein soll oder nicht. Aber diese Diskussion führt zu nichts.

Das ist doch so schlicht falsch. Um eine fundierte Meinung dazu entwickeln zu können ob Unternehmensvermögen be- oder entlastet werden müssen muss ich verstehen was im Ergebnis bedeutet, welche Wechselbezüge es zu anderen Mechanismen es gibt etc. Ebenfalls muss ich wenn ich die moralische Dimension von Streaming beurteilen möchte sehr wohl mindestens verstehen was das ist und was nicht. Das mangelnde Sachwissen in der Justiz zu solchen Dingen spricht saistaed da zu Recht an, denn Problem bei einigen Urteilen wie zB der redtube Geschichte war, dass eine irreführende Formulierung im Antragsschriftsatz ausgereicht hat um Dutzende Abmahnungen durchwinken zu lassen, weil die Richter den Unterschied zwischen Download und Stream nicht verstanden haben.

Im Kern geht es mir doch nur darum, dass ein einschlägig vorgebildeter Abgeordneter es leichter hat sich in einen komplexen Sachverhalt einzuarbeiten. Zum einem weil er Methoden und Vorwissen hat, zum anderen weil seine Bereitschaft etwas entsprechendes zu studieren Interesse an der Materie impliziert. Natürlich lässt sich das durch genug Motivation und rohe Intelligenz weitgehend kompensieren, aber beides ist in sehr unterschiedlichem Maß bei den Abgeordneten zu finden.

Verstehe nicht warum du dich dagegen so unglaublich wehrst, finde das ziemlich offensichtlich.
 

TheGreatEisen

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So langsam wird es einfach nur noch ermüdend. Ich bezweifle auch so langsam, dass du meinen Ansatz überhaupt verstehen willst. D'accord, idealerweise verfügt ein Abgeordneter über einschlägiges Vorwissen, arbeitet sich - ohne Beeinflussung von außen - in die Materie ein, versteht sie und entscheidet nach seinem Gewissen. Hat nur nichts mit der Realität und realistischen Ansprüchen an den Politikbetrieb zu tun, aber so what.

Und nope, die Frage, ob du Unternehmensvermögen be- oder entlasten willst, lässt sich wunderbar führen, ohne eine einzige Seite ErbStG gelesen zu haben. Es geht nämlich i.d.R. nicht um das "Wie", sondern um das "Ob". Aber auch das hier wird nicht auf fruchtbaren Boden fallen, also bitte, lassen wir es einfach.
 
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So langsam wird es einfach nur noch ermüdend. Ich bezweifle auch so langsam, dass du meinen Ansatz überhaupt verstehen willst. D'accord, idealerweise verfügt ein Abgeordneter über einschlägiges Vorwissen, arbeitet sich - ohne Beeinflussung von außen - in die Materie ein, versteht sie und entscheidet nach seinem Gewissen. Hat nur nichts mit der Realität und realistischen Ansprüchen an den Politikbetrieb zu tun, aber so what.

Und nope, die Frage, ob du Unternehmensvermögen be- oder entlasten willst, lässt sich wunderbar führen, ohne eine einzige Seite ErbStG gelesen zu haben. Es geht nämlich i.d.R. nicht um das "Wie", sondern um das "Ob". Aber auch das hier wird nicht auf fruchtbaren Boden fallen, also bitte, lassen wir es einfach.

so einfach ist es aber eben nicht. klar, bei der oben genannten frage scheint es nur "ja" oder "nein" zu geben, aber wie soll man diese entscheidung treffen können, ohne bspw die tragweite überhaupt nur erahnen zu können?
gleiches beim streaming, ohne zu kapieren, was genau das überhaupt ist, KANN man doch gar keine sinnvolle entscheidung dazu fällen, und genau dafür braucht man entsprechendes vor- bzw fachwissen.
sonst fällt da jemand unwissendes ne entscheidung, wurde dabei schön von einem lobbyisten beeinflusst, da er selber keine ahnung hat, und am ende des tages wirkt sich die entscheidung auf deutlich mehr gebiete und situationen aus, als der liebe herr abgeordnete aufm schirm hat (der lobbyist hingegen schon, und oh wunder, es passt ihm zufällig ganz gut in den kram, er verschweigt das aber natürlich), und dann haben wir den salat. keiner wills gewesen sein, es ist schwachsinnig, aber rückgängig machen kann mans dann auf die schnelle auch nicht mehr, falls mans überhaupt noch korrigieren kann
 
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Grade bei ErbStG geht es ja schon um den Gesamtkontext.

Es ist wichtig für den Abgeordneten, beurteilen zu können, ob die Argumentation "Firmenvermögen belasten gefährdet Arbeitsplätze" korrekt ist oder nicht.

Und dazu wiederum ist es gut, wenn man zumindest in Grundzügen versteht, welche Optionen ein Erbsteuerbelasteter Familienunternehmer hat. Zum Beispiel, non-voting shares zu verkaufen. Oder dass man ihm Optionen einräumen kann wie die Begleichung der Steuerlast über 20 Jahre.

Aber ich stimme dennoch Eisen zu -- dafür ist weniger ein entsprechender Universitätsabschluss notwendig, als eine gewisse Grundbildung, Common Sense und die Bereitschaft, sich in eine Materie ideologiefrei einzuarbeiten. Das hat wenig mit MINT-Abschlüssen zu tun -- so tiefes Wissen ist selten nötig, und insb. löst es an sich nichts am Problem von Bequemlichkeit, Ideologie, Voreingenommenheit, Lobbyismus und Parteilinientreue.
 
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die grundbildung kannst du bei politikern auf der ebene aber vollkommen vergessen, die sind durchweg komplett abgehoben und kennen so einen alltag, wie ihn die meisten hier haben, gar nicht (mehr), sodass du selbst bei leuten ende-mitte 30 niemals erwarten kannst, sie wüssten, wovon sie bswp beim thema streaming reden. und genau deswegen macht es mMn mehr sinn, dort leute mit zertifizierter qualifikation zu haben, denen du das alles nicht noch haarklein beibringen musst. stell ich mir im übrigen amüsant vor, wenn du jemandem in 30 min juristisches zeug reinballern sollst und er die hälfte der begriffe falsch oder nur unzureichend deuten kann :ugly: da bringt ihm die auffassungsgabe auch nichts mehr, das ist nur noch mit fachwissen zu lösen
 
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Auf Vollzeit hochgerechnet 55k. Hab aber nur ne 30 Std. Woche bei freier Zeiteinteilung, fahre 3-4 mal im Jahr in den Urlaub und buttere mein Geld nicht in Konsumgüter. Kein Auto, keine teuren Hobbies (außer halt Fernreisen), wohne günstig zur Miete. Das Wichtigste ist aber, dass ich praktisch fast alle Freiheiten habe, die ich nur mit Selbständigkeit oder finanzieller Unabhängigkeit zu erreichen glaubte.
 
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Gestern gelesen, dass deutsche Studenten durchschnittlich 865 Euro im Monat zur Verfügung haben. Ich hab das im Moment nicht, aber ich komm auch so ganz gut durch.
 
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Auf Vollzeit hochgerechnet 55k. Hab aber nur ne 30 Std. Woche bei freier Zeiteinteilung, fahre 3-4 mal im Jahr in den Urlaub und buttere mein Geld nicht in Konsumgüter. Kein Auto, keine teuren Hobbies (außer halt Fernreisen), wohne günstig zur Miete. Das Wichtigste ist aber, dass ich praktisch fast alle Freiheiten habe, die ich nur mit Selbständigkeit oder finanzieller Unabhängigkeit zu erreichen glaubte.

30 Stunden weil Du das so wolltest? Welcher Job?
Btw, sind imho 41k für 30h absolut ok. Work/Live-Balance ist da top.
 
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Hier btw. noch eine schöne Grafik zur vorher diskutierten Frage: "Warum direkt als Absolvent schon mit Sparen / Investieren anfangen? Lieber später, wenn man viel verdient."

screen-shot-2014-03-20-at-6.11.30-pm.jpg

Source: http://www.businessinsider.com/compound-interest-retirement-funds-2014-3?IR=T
 
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Tss, das ist mit 7% annual return gerechnet. Und ohne Inflation zu berücksichtigen. Auf risikofreien Anlagen kannst heute froh sein, wenn Du noch null kriegst nach Gebühren. Bei Aktien basiert das auf Nachkriegsentwicklung und der Globalisierung wo massiv Kapital aufgebaut werden musste. In der heutigen Zeit des weltweiten Kapitalüberflusses, wird es in den nächsten Jahrzehnten sicher keine vergleichbaren realen Erträge mehr geben.
 
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7% vor Inflation ist signifikant unter dem historischen Average für Stocks, der bei ca. 9% liegt.

Random Beispiel wäre das Renditedreieck DAX:
http://static.boerse.de/images/Werbeseiten/ab/Renditedreieck_Dow.png

Rechner für USA:
http://www.moneychimp.com/features/market_cagr.htm

Außerdem stimmt die Grundlogik genauso bei sagen wir 4-6% Rendite pro Jahr.
Und mit mit 4-6% Rendite pro Jahr nach Inflation wird man auch in Zukunft rechnen können.

Bzgl. Varianz: Gibt es natürlich -- ist aber für jemanden, der über einen langen Zeitraum monatlich investiert, deutlich geringer.
 
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Hab jetzt mit Bafög und Nebenjob ca. 900€ im Monat. Nächstes Jahr werd ich nach langem Studium mit 30 meinen Master in Mathematik machen und hab keine Ahnung, wie es danach weiter gehen soll.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Tss, das ist mit 7% annual return gerechnet. Und ohne Inflation zu berücksichtigen. Auf risikofreien Anlagen kannst heute froh sein, wenn Du noch null kriegst nach Gebühren. Bei Aktien basiert das auf Nachkriegsentwicklung und der Globalisierung wo massiv Kapital aufgebaut werden musste. In der heutigen Zeit des weltweiten Kapitalüberflusses, wird es in den nächsten Jahrzehnten sicher keine vergleichbaren realen Erträge mehr geben.

hinzu kommt, dass das ja eigentlich nicht die optionen sind. wer mit 30/35 erst anfängt zurückzulegen, der wird aber gleich wesentlich mehr zurücklegen, als er es mit 20 konnte. einfach weil man bis dahin zB in einer langen ausbildung gesteckt hat.
 

Gelöscht

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klar, paar euro in aktien zu investieren, ist nie verkehrt. ansonsten ist im momentan umfeld "geld zurücklegen" komplett unsinnig. einen gewissen betrag als puffer vorhalten, den rest investieren - z.b. durch sondertilgungen beim eigenen haus. da in den ersten jahren ordentlich sondertilgen spart so unfassbar viel geld, das du mit keiner anderen anlageform auch nur annähernd erwirtschaften kannst.

und das haus ohnehin kleiner planen, als man es offenkundig benötigt. ich seh im bekanntenkreis, dass da alle anhand der "günstigen" zinsen durchgehend viel zu groß gebaut wird. unter 300m² baut da niemand. bei den aktuellen handwerkerkosten und energiespar-vorgaben ist das ebenfalls unsinnig.
 
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Die Kernaussage bleibt aber: Je früher man anfängt zu sparen, desto stärker und zwar überproportional stärker profitiert man vom Zinseszins-Effekt.

Jeder muss natürlich für sich selbst entscheiden, was davon für ihn überhaupt möglich ist und ob es zu seinem Lebensstil passt.
Ich bin jetzt 33 und spare seit 6 Jahren vor mich hin, ohne mich einzuschränken und auch eher unbewusst und da ist ganz gut was zusammengekommen (wobei man bei den Immobilienpreisen in Hamburg trotzdem Depressionen bekommt).
Auf der anderen Seite kann einer wie Eisen der bei 100k einsteigt das in wenigen Jahren aufholen, wenn er wirklich so diszipliniert ist und einen Großteil des Verdienstes in den ersten Jahren weglegt. Wie man aber sieht tut er es nicht, im Gegenteil er ist hochverschuldet und muss noch Frau und Kind versorgen. Das ist eine persönliche Entscheidung, denn er baut sich damit ja auch was auf, maximiert halt nicht auf einen großen Haufen Geld.
Ich persönlich möchte mich möglichst wenig verschulden, um nicht in Abhängigkeit von Banken und Job zu geraten und darum gibt es mir ein gutes Gefühl, wenn ich ordentlich was zur Seite lege und in ein paar Jahren eine Immobilie mit hohem EK-Anteil kaufe. Das motiviert mich eher, als mir abstrakt vorzustellen, wie groß ein Haufen Geld in 30 Jahren sein könnte.
 
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#2 an Mackiavelli (inkl. Immobilienpreise Hamburg :D).

@Heator:
Klar kann man später mehr sparen, wenn Gehaltserhöhungen kommen etc.

Aber:
- Je nach Studienfach ist das Berufseinstiegsalter eher 25 als 30
- Gerade als Ex-Student fällt sparen leichter - weniger Ansprüche/Lifestyle-Inflation, kein Kind etc.

Und eben der in der Grafik illustrierte (klar ist es eine Modellrechnung) Zinsenszinseffekt.

Die These ist wie folgt:
- Wer früher mit Sparen anfängt, profitiert krass vom Zinseszinseffekt
- Wer früher mit Sparen anfängt, lernt besser zu sparen

Denn: Wer direkt mit 0% Sparquote anfängt, und dann 50% jeder Gehaltserhöhung spart, der muss ein Gehalt verdoppeln um auf 25% Sparquote zu kommen.

Und "das geht nicht" ist halt Quatsch.
Natürlich ist es eine Sache der Prioritäten -- aber da es viele Studenten und noch mehr Leute gibt, die nicht ganz so gut verdienen, sind 25% Sparquote nach dem Studium so unrealistisch nicht.
Oder wie meint ihr kommen diejenigen klar, die schon so 25% weniger Nettogehalt haben?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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also ich seh öfter mal so schnapper wie 3 zimmer 80qm wohnung in eppendorf (altbau) für 350 000. oder ist das teuer?
 

TheGreatEisen

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klar, paar euro in aktien zu investieren, ist nie verkehrt. ansonsten ist im momentan umfeld "geld zurücklegen" komplett unsinnig. einen gewissen betrag als puffer vorhalten, den rest investieren - z.b. durch sondertilgungen beim eigenen haus. da in den ersten jahren ordentlich sondertilgen spart so unfassbar viel geld, das du mit keiner anderen anlageform auch nur annähernd erwirtschaften kannst.

und das haus ohnehin kleiner planen, als man es offenkundig benötigt. ich seh im bekanntenkreis, dass da alle anhand der "günstigen" zinsen durchgehend viel zu groß gebaut wird. unter 300m² baut da niemand. bei den aktuellen handwerkerkosten und energiespar-vorgaben ist das ebenfalls unsinnig.

Genau meine Handhabe. Wenn alles gut läuft ist mein Haus in 15 Jahren komplett bezahlt. Werde ich dann downshiften können? Mitnichten. Meine Tochter ist dann 16, der Schulabschluss ist nicht mehr fern, unser zweites Kind (Frau ist aktuell schwanger) wäre 14. Mittelfristig müsste ich mit 2 Kindern auf der Uni rechnen, die keinen Anspruch auf Bafög hätten. Am Ende würde das, was ich an Kapitaldienst zu vor für das Haus leisten musste, in die Ausbildung meiner Kinder fließen. Kann sein, dass meine Frau dann wieder arbeitet (ist Ingenieurin), aber who knows, vllt. verwirklicht sie sich anderweitig.

Ich mache mir daher überhaupt keine Illusionen, der Knochenmühle vor 60 entkommen zu können. Ich werde bis dahin in Vollzeit arbeiten, wie es mein Vater vor mir getan hat. Der hatte das Glück, mit 60 gehen zu dürfen, ohne ernsthafte Abschläge in Kauf nehmen zu müssen (1a Dax-30 Vertrag :deliver:).

Sparen ist ein netter Gedanke, aber ich wiederhole mich. Mit Eigenheim und Familie bleibt es doch idR ein frommer Wunsch. Soll ich jetzt meine Familie zu eisernem Sparen verdonnern, obwohl es uns eigentlich sehr gut geht? Meinen Kindern teure Hobbies abschlagen, weil Daddy mit 50 Schluss machen will? Gebrauchte Müllautos fahren, Urlaub im Hartz machen, bei Aldi einkaufen, alles nur, um mit hoher Sparquote vorzusorgen? Darüber würde ich mir Gedanken machen, wenn ich jemals in den 200-300 k Bereich vorstoßen sollte. Vorher will ich ein angenehmes Leben führen, meinen Kindern was gönnen. Wobei ich auch gestehen muss, dass ich meine Altersvorsorge tatsächlich auf Vermögensübertragungen meiner Eltern aufbaue :deliver:
 
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also ich seh öfter mal so schnapper wie 3 zimmer 80qm wohnung in eppendorf (altbau) für 350 000. oder ist das teuer?
Klingt erstmal im Vgl. zum Markt relativ günstig.
Kann natürlich aber Haken dran sein (Zustand, Mikrolage etc.).

Wo schaust du denn?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
suche gerade ne neue wohnung für freundin und mich und schaue halt auf den üblichen portalen (immonet und co.) nach mietwohnungen, aber stolpere dabei auch ab und zu über solche dinger. aber kommt mir halt auch immer verdächtig günstig vor.
 
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Und @Eisen/YNC:
Hypothek tilgen ist letztlich ja äquivalent mit Sparen.
Und Eigenheim ist ja auch Altersvorsorge.
Du sparst dir die Miete, und hast die Option es irgendwann zu verkaufen.

Insbesondere wenn die Hypothek etwas älter ist (also keine Mini-Zinsen), dann machen Sondertilgungen oft auch Mega-Sinn.

Wenn man sich jetzt aber z.B. 1,7% auf 15 Jahre festschreiben lassen würde, dann würde ich eher normal tilgen und den Rest anders investieren. Ist ja auch diversifizierter (nicht 100% der Sparrate in 1 Anlageklasse & 1 Objekt).


Meinen Kindern teure Hobbies abschlagen, weil Daddy mit 50 Schluss machen will? Gebrauchte Müllautos fahren, Urlaub im Hartz machen, bei Aldi einkaufen, alles nur, um mit hoher Sparquote vorzusorgen?

Dass du das alles nicht machen musst, insbesondere wenn du noch mit ner Erbschaft rechnest, dann ist das ja in Ordnung.
Was ich aber nicht so gut finde ist, dass du es hier so abkanzelst -- wir schreiben ja immer auch für andere, und da wäre meine Perspektive:

1. Teure Hobbies.
Ich finde, solide Altersvorsorge geht vor teuren Hobbies für die Kids.
Das muss man ja nicht schwarz/weiß sehen und kann Kompromisse machen.

2. Gebrauchte "Müllautos"
Es gibt günstige, zuverlässige, nicht verranzte Gebrauchte.
Gerade in Deutschland geben mMn viele irrational viel für Autos aus.
Mag manchmal "für Spaß" sein, aber ist auch oft "für den Anschein".
Im Englischen nennt man es auch "keeping up with the Joneses" -- da muss schon der 5er BMW vorm Haus stehen, was sollen sonst die Nachbarn denken?

3. Urlaub
Urlaub ist sicher Erlebnisvalue, grade auch für Kinder.
Auch hier wird man Kompromisse machen können, muss man aber als Gutverdiener mMn nicht krass dran sparen.

4. Aldi
Aldi hat Top-Qualität zu Top-Preisen.
Gerade wer ein Auto hat, für den ist es mMn fast schon absurd, nicht regelmässig die haltbaren Basics dort zu kaufen.
Auch sowas wie Natives Olivenöl ist dort weit günsitger und von oft besserer und zuverlässigerer Qualität.


Dass du nicht sparen musst / willst, ok.
Viele Durchschnittsverdiener könnten aber eben gerade mit Aldi, Gebrauchtwagen etc. signifikant Geld ihres limitierten freien Einkommens sparen.

Und Altersvorsorge ist mMn nicht optional.
Für Gutverdiener mag sie das sein, weil es eher um "Rente mit 60 oder 50" geht.
Für Normalverdiener ist sie aber ein notwendiger Schutz vor Altersarmut, der mMn höhere Priorität genießen sollte als es hier im Thread durchschneint.
 
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@ Heator: Für Hamburg und besonders Eppendorf ist das wirklich ein guter Preis.
Irgendwas muss da sein. Renovierungsbedarf, Assis im Block o.Ä.?
Wenn das Ding trotzdem gut aussieht, schlag zu.

Für Gesamtdeutschland und Normalverdiener sind das trotzdem noch tödliche Preise. Dafür bekommt man in ländlichen Gebieten ein mega Haus mit Garten oder zwei ältere Hütten.
 
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Für Gesamtdeutschland und Normalverdiener sind das trotzdem noch tödliche Preise. Dafür bekommt man in ländlichen Gebieten ein mega Haus mit Garten oder zwei ältere Hütten.
Wobei man den Vergleichsrahmen auch nicht zu groß ziehen sollte, andere Großstädte (+ggf direkter Speckgürtel) zum vergleichen macht sicher noch Sinn, aber das mit irgendwo am Arsch der Welt in Schleswig-Holstein/Ostdeutschland zu vergleichen find ich dann schon sehr albern. Zum einen will da halt kaum jemand wohnen, weswegen sie ja auch so günstig sind :deliver:. Zum anderen kann man ja vielleicht auch beruflich (vor allem zu 2.) nicht grad "überall" suchen, vom wollen mal abgesehen.
 
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Ich persönlich möchte mich möglichst wenig verschulden, um nicht in Abhängigkeit von Banken und Job zu geraten und darum gibt es mir ein gutes Gefühl, wenn ich ordentlich was zur Seite lege und in ein paar Jahren eine Immobilie mit hohem EK-Anteil kaufe. Das motiviert mich eher, als mir abstrakt vorzustellen, wie groß ein Haufen Geld in 30 Jahren sein könnte.

was für eine anlageform hast du denn gewählt, dass du nicht an ein entsprechendes einkommen gebunden bist..?
 

TheGreatEisen

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1. Teure Hobbies.
Ich finde, solide Altersvorsorge geht vor teuren Hobbies für die Kids.
Das muss man ja nicht schwarz/weiß sehen und kann Kompromisse machen.

2. Gebrauchte "Müllautos"
Es gibt günstige, zuverlässige, nicht verranzte Gebrauchte.
Gerade in Deutschland geben mMn viele irrational viel für Autos aus.
Mag manchmal "für Spaß" sein, aber ist auch oft "für den Anschein".
Im Englischen nennt man es auch "keeping up with the Joneses" -- da muss schon der 5er BMW vorm Haus stehen, was sollen sonst die Nachbarn denken?

3. Urlaub
Urlaub ist sicher Erlebnisvalue, grade auch für Kinder.
Auch hier wird man Kompromisse machen können, muss man aber als Gutverdiener mMn nicht krass dran sparen.

4. Aldi
Aldi hat Top-Qualität zu Top-Preisen.
Gerade wer ein Auto hat, für den ist es mMn fast schon absurd, nicht regelmässig die haltbaren Basics dort zu kaufen.
Auch sowas wie Natives Olivenöl ist dort weit günsitger und von oft besserer und zuverlässigerer Qualität.

Gehe ich richtig in der Annahme, dass du Single bist oder jedenfalls keine Kinder hast? Deine Argumentation klingt stark jemandem, der ungebunden ist und über jeden Euro seiner Einkünfte die volle Verfügungsmacht hat. Das ist aber keine realistische Perspektive für die nächsten 30 Jahre (es sei denn es bleibt beim status quo).

Ich sehe doch jeden Tag die Realität. Meine beiden älteren Geschwister haben auch Kinder, mein ältester Neffe ist 12. Es geht im Babyalter los, "Pekip" kostet Geld, Kinderturnen kostet Geld, die Osteopathin kostet Geld (sag mir nicht dass dein Baby da nicht hingeschickt wird, wenn es 4 Wochen schlecht schläft und jemand den guten Rat hat, mal zur Osteopathin zu gehen). Ein Kinderwagen kostet schnell mal 1000, kaufst du diese Gegenstände allesamt gebraucht für einen Bruchteil? Elterngeld und Kindergeld können das nicht ansatzweise ausgleichen. Du verdienst überdurchschnittlich gut, erlaubst deinen Kindern aber keine teureren Hobbies, kein Klavierunterricht, weil das deine Sparquote zerschießt? Dann wärst du wohl einer von tausend. In Wahrheit kommen mit Haus und Kindern so viele Extrakosten auf dich zu, die du selbst bei Sparsamkeit nicht umgehen kannst.

Muss ja kein 5er BMW sein, ein etwas neuerer Skoda Octavia kostet auch noch 15-20 k, damit der Kinderwagen auch reinpasst und die Sicherheitsstandards passen. Oder soll dein Kind nicht durch Seitenairbags geschützt werden zugunsten einer besseren Sparquote?

Jeder, der schon mal einen Wochenmarkt besucht hat, wird vermutlich bestätigen, dass Aldi keine Top-Qualität bietet. Also ernsthaft, im Aldi gibt es doch nur eine überschaubare Zahl an Obst- und Gemüsesorten, selbst wenn man gerne gesund kochen möchte und die gehobene Küche ablehnt. Wenn du dich für gutes Olivenöl interessierst, dann solltest du sicher Abstand vom Aldi nehmen und mal bei Gustini reinschauen. By the way, Aldi verliert nicht umsonst gerade massiv Marktanteile an die Vollsortimenter, gerade weil die Verbraucher aufgrund der guten Wirtschaftslage wieder Qualität zu schätzen lernen. Schau mal in einen Supermarkt in Frankreich rein, das ist echte Qualität, und die kostet nun einmal Geld. Das Märchen von hoher Qualität zu Drückerpreisen ist schlicht unzutreffend. Aber das hier ist ein anderes Thema.

Was ich sagen will. Gute Vorsätze sind eine tolle Sache. Mit Familie verlierst du deine Kontrolle über die Finanzen, du wirst mehr als einmal trianguliert, gibst hier mehr aus, als dir lieb ist, weil die Frau wert darauf legt, dort gönnst du deinen Kindern mehr, als du dir selbst gönnen würdest, einfach weil sie so "süß" sind. Wenn du bei dir selbst eisern sparen kannst, besteht vllt. wenigstens ein Ansatzpunkt, der mir unzugänglich ist.
 
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Jeder hat halt so seine finanziellen Schwachstellen.

Pekip :rofl:
 
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Extrem früh mit dem Sparen fürs Alter anzufangen macht einen natürlich auch anfälliger für Entwicklungen, auf die man keinerlei Einfluss hat (Steuersystem, Geldsystem, Wirtschaftssystem, Naturkatastrophen usw.).
Kann z.B. niemand wirklich vorhersehen, ob irgendwelche Aktien in ein paar Jahrzehnten noch Dividende abwerfen oder ob das System bis dahin ganz vor die Hunde gegangen ist oder sich zumindest zu viel total verändert hat.

Sparen beeinhaltet einfach ein grundlegendes Risiko, dem man absolut nicht entgehen kann. Je länger die Laufzeit, desto eher setzt man sich dem natürlich aus.
Nur weil wir jetzt mal ~70 Jahre einigermaßen Ruhe hatten heißt ja wirklich nicht viel.
 
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Gehe ich richtig in der Annahme, dass du Single bist oder jedenfalls keine Kinder hast?
35, verheiratet, Frau arbeitet nicht, 1 Kind.
Deine Argumentation klingt stark jemandem, der ungebunden ist und über jeden Euro seiner Einkünfte die volle Verfügungsmacht hat. Das ist aber keine realistische Perspektive für die nächsten 30 Jahre (es sei denn es bleibt beim status quo).
Genau weil es Lebenssituationen gibt, in denen man schwerlich um eine Erhöhung der Lebenshaltungskosten herumkommt (z.B. Kinder), finde ich es ja so wichtig, früh zu sparen.

1. Hat man dadurch schon Rücklagen, wenn man in eine andere Lebenssituation kommt.
2. Hat man so die "Lifstyle-Inflation" etwas eingedämmt. Es ist halt letztlich für Gutverdiener so, dass es Millionen Menschne gibt, die gut mit deutlich weniger auskommen. D.h. viel von dem, was man meint "zu brauchen", braucht man halt nicht. Wer früh schon eine solide Sparquote hat, der verhindert, sich erstmal auf das Ausgabenlevel zu begeben, von dem es so schwer ist später wieder herunterzukommen.

Ich sehe doch jeden Tag die Realität. Meine beiden älteren Geschwister haben auch Kinder, mein ältester Neffe ist 12. Es geht im Babyalter los, "Pekip" kostet Geld, Kinderturnen kostet Geld, die Osteopathin kostet Geld (sag mir nicht dass dein Baby da nicht hingeschickt wird, wenn es 4 Wochen schlecht schläft und jemand den guten Rat hat, mal zur Osteopathin zu gehen). Ein Kinderwagen kostet schnell mal 1000, kaufst du diese Gegenstände allesamt gebraucht für einen Bruchteil?
Kind ist ein gutes Beispiel. Imo ist es absurd, wieviele Leute Kinderwagen und v.a. Klamotten neu kaufen.
Wir haben fast alles gebraucht bekommen - Klamotten, Wickelkommode, Babybett, Laufstall.
Kinderwagen war eine Ausnahme, weil wir eine bestimmte Maximalbreite wegen unserem Aufzug brauchten.

Ich finde es wirklich absurd, wieviel Geld manche Leute für ihre Kinder ausgeben. Als ob es irgendeinen Benefit hätte, wenn das Kleinkind neue coole Markenklamotten trägt. Nutzwert wie "lässt sich leicht öffnen", ok. Gebraucht ist mMn sogar "gesünder" (oft gewachsen & getestet -> weniger Chemikalien).

Elterngeld und Kindergeld können das nicht ansatzweise ausgleichen.
Wir bekommen minimum Elterngeld, und ich bin mir recht sicher, dass Kindergeld & Elterngeld im ersten Jahr die Ausgaben covern. Und wir sind -bspw. neuer Kinderwagen- keineswegs maximal sparsam.

Du verdienst überdurchschnittlich gut, erlaubst deinen Kindern aber keine teureren Hobbies, kein Klavierunterricht, weil das deine Sparquote zerschießt?
Hier geht es um Kompromisse. Wer viel verdient, der kann sich auch hier vielleicht einen Luxus leisten.
Es ist aber absurd, wenn Leute NICHTS fürs Alter zurücklegen, damit das Kind reiten kann.
Als ob Reiten ganz grundsätzlich irgendwie wichtig wäre -- was spricht gegen andere Sportarten, die oft viel günstiger sind?

Dann wärst du wohl einer von tausend. In Wahrheit kommen mit Haus und Kindern so viele Extrakosten auf dich zu, die du selbst bei Sparsamkeit nicht umgehen kannst.
Das ist richtig -- aber die Erwartung von zukünftigen Kosten sollte ein Grund sein, MEHR zu sparen. Du klingst so, als wäre die Logik umgekehrt: "Ach, später mit Kind hab ich eh Kosten. Also lohnt sparen gar nicht."
Finde ich tatsächlich relativ absurd.

Muss ja kein 5er BMW sein, ein etwas neuerer Skoda Octavia kostet auch noch 15-20 k, damit der Kinderwagen auch reinpasst und die Sicherheitsstandards passen. Oder soll dein Kind nicht durch Seitenairbags geschützt werden zugunsten einer besseren Sparquote?
Skoda ist ja schon mal ein Kompromiss (und letztlich geht es mir darum: Im Rahmen der eigenen Möglichkeiten und Wünsche Kompromisse finden, die erlauben, immer noch zu sparen.

Und da wird es viele geben, für die ein gebrauchter Kombi besser ist als ein neuer Octavia.

Jeder, der schon mal einen Wochenmarkt besucht hat, wird vermutlich bestätigen, dass Aldi keine Top-Qualität bietet.
Also ernsthaft, im Aldi gibt es doch nur eine überschaubare Zahl an Obst- und Gemüsesorten, selbst wenn man gerne gesund kochen möchte und die gehobene Küche ablehnt.
Klar ist Aldi nicht am Spitzensegment, was Qualität angeht -- gerade bei Frischeware.
Aber die Qualität ist überdurchschnittlich für einen sehr günstigen Preis.
Man muss ja nicht alles dort kaufen, ich sprach insbesondere von klassichen Vorratswaren.
Beispiel: Spaghetti, gefrorener Brokkoli, Salz, Mehl, Rapsöl, Olivenöl zum Kochen, getrocknete Bohnen ...


Wenn du dich für gutes Olivenöl interessierst, dann solltest du sicher Abstand vom Aldi nehmen und mal bei Gustini reinschauen. By the way, Aldi verliert nicht umsonst gerade massiv Marktanteile an die Vollsortimenter, gerade weil die Verbraucher aufgrund der guten Wirtschaftslage wieder Qualität zu schätzen lernen.
Marken =/= Qualität.
Wenn die Leute mehr Geld haben, greifen sie halt wieder zu den beworbenen Markenprodukten, die es im Vollsortimenter gibt. Die aber eben oft kein Stück besser sind.

Schau mal in einen Supermarkt in Frankreich rein, das ist echte Qualität, und die kostet nun einmal Geld. Das Märchen von hoher Qualität zu Drückerpreisen ist schlicht unzutreffend. Aber das hier ist ein anderes Thema.
Nochmal: Unterscheide zwischen Produktkategorien.
Geile Tomaten und Rohmilchkäse bekommt man eher auf dem Markt oder im frz. Supermarkt -- und sind teuer.
Die Basics allerdings, die für die meisten Normalverdiener der große Kostenposten sind, bekommt man bei Aldi und Lidl in sehr solider Qualität für sehr viel weniger Geld.

Was ich sagen will. Gute Vorsätze sind eine tolle Sache. Mit Familie verlierst du deine Kontrolle über die Finanzen, du wirst mehr als einmal trianguliert, gibst hier mehr aus, als dir lieb ist, weil die Frau wert darauf legt, dort gönnst du deinen Kindern mehr, als du dir selbst gönnen würdest, einfach weil sie so "süß" sind. Wenn du bei dir selbst eisern sparen kannst, besteht vllt. wenigstens ein Ansatzpunkt, der mir unzugänglich ist.
Wer die Kontrolle über seine Finanzen verliert, hat etwas falsch gemacht.
Für die Sachen, die du nennst, kann man budgetieren und sich dran halten.
Man sollte Sparrate nicht als optional begreife. Die geht weg, aufs Sonderkonto oder Depot. Und der Rest ist das, was man ausgeben kann. Mehr kann nicht durch eigene Wünsche, Kinder- oder Frau-Betteln ausgegeben werden.

Es ist absurd, wie du darstellst, dass Konsum von Markenware & der Verlust von finanzieller Kontrolle unausweichlich wäre.
 
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Gott was wird das für ne Einzelfalldiskussion. Du wirst mich z.B. nicht davon überzeugen, dass es für Ottonormal so einfach möglich ist nen Realzinssatz von >X % zu erreichen. Punkt. Ich kann das noch länger begründen, aber wozu. Du sagst dann wieder was von historischer Zinsatz und ignorierst, dass historische ungleich zukunft. Klar kann man hoffen, dass man solche Zinssätze erreicht in dem man mehr ins Ausland investiert, dann steigt aber auch das Risiko etc pp, ganz abgesehen von Währungsrisiken und Transaktionskosten.

Es hat keine was gegen sparen, aber imho übertreiben es viele eher. Nicht, dass ich das nicht schon gesagt hätte.

Ich finds gerade für kinderlose Leute schwachsinnig mit über ner Mio abzunippeln, z.B. im eigenen Haus noch. Dann hätte man mehr in Koks und Nutten investieren sollen.
 

TheGreatEisen

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Okay, dann gestehe ich dir zu, dass du das von dir propagierte Modell tatsächlich auch lebst und durchziehst. Wir haben manche Dinge (insb. Möbel für das Kinderzimmer) gebraucht gekauft, Kleidung teilweise auch von "Mamikreisel" bezogen usw. Wo sage ich denn, dass das nicht sinnvoll sein kann.

Diese "Benefit"-Diskussion halte ich für sinn- und zwecklos, da man hier mit einer Extremposition unter Hinweis auf die maslow'sche Bedürfnispyramide vertreten kann, dass alles bis auf eine Behausung und ausreichend Nahrung keinen echten "Benefit" bietet. Wem Markenklamotten an seinen Kindern wichtig sind (mir nicht), dem gibt das offensichtlich etwas, was wir nicht verstehen können. Diese Thematik ist rein subjektiv. Manche Leute gehen mehrmals die Woche privat essen oder saufen teuren Whisky, für mich ist das massive Geldverschwendung, dafür baller ich ordentlich Kohle für Lebensmittel und Espresso raus.
Klar ist das auch immer ein Stück "Lifestyle-Inflation", aber hey, das ist doch auch total geil. Hab im shopping Thread Lederhosen für tausend Euro und Bikes für 5000 gesehen, wer sind wir, um diesen Anschaffungen den Benefit abzusprechen.

Wo sage ich denn, dass Sparen per se dumm wäre? Ich kritisiere lediglich deine Grafiken, Kurven und das stoische Festhalten an einer x-beliebigen Sparquote, komme was da wolle. Wie bereits geschrieben, ich stecke meine Umsatzbeteiligung derzeit massiv in Sondertilgung, weil ich mir das gerade erlauben kann. Nächstes Jahr ist womöglich eine größere Anschaffung (z.B. neue Gasheizung) erforderlich, dann wird es halt nichts mit der Sondertilgung, ich bin da flexibel. Ich bin nur nicht bereit, die beste Zeit meines Lebens (für mich die Zeit zwischen 20-40) einem Sparplan unterzuordnen, um später vielleicht einmal besser als andere dazustehen.

Über Aldi sollten wir besser nicht weiter diskutieren, da bin ich völlig anderer Meinung, insb. auch was die Qualität betrifft. In der Studentenzeit habe ich widerwillig dort eingekauft, überzeugt hat mich die Qualität nie. Mit Markengläubigkeit hat das nichts zu tun, ich kaufe eher die Produkte, die der Mehrheit unbekannt sind. Z.B. bekommt man bei Gustini zum richtigen Zeitpunkt San Marzano Tomaten in Dosen zum selben Preis wie Markenware im Supermarkt, nur dass die Qualität tatsächlich 1a ist. Habe allerdings in meinem ganzen Leben noch keinen gefrorenen Brokkoli gegessen. Und mal ernsthaft, für Salz, Mehl usw. lohnt es sich 0,0,0, in den Aldi zu fahren. Es geht hier um 10-20 cent pro Produkt, welche ohnehin schon nicht in rauen Mengen verzehrt werden. Das hat ja mal so gar kein Sparpotential. Du bekommst in jedem Supermarkt von der Billigmarke ein Produkt, dass nahezu gleich viel kostet wie bei Aldi und Konsorten. Ich würde sagen, dass sich die Extrarunde in den Discounter damit überhaupt nicht lohnt, wenn man dafür noch Benzin verfährt zahlt man am Ende noch drauf.

Mit Kontrollverlust meine ich, dass die erwarteten Kosten meistens nicht mit den tatsächlichen Kosten übereinstimmen, weil in der Familie viele Interessen und Bedürfnisse zusammen kommen. Klar, wenn man mit Budgets und 5 Jahres Plänen arbeitet und ein eisernes Regiment führt, kommt man auch mit weniger Geld aus. Bestreitet niemand.
 
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Extrem früh mit dem Sparen fürs Alter anzufangen macht einen natürlich auch anfälliger für Entwicklungen, auf die man keinerlei Einfluss hat (Steuersystem, Geldsystem, Wirtschaftssystem, Naturkatastrophen usw.).
???
Wieso solltest du anfälliger sein, als wenn du später anfängst?
Natürlich ist man auch als Sparer, der diversifiziert, nicht "komplett" abgesichert.
Aber mit Sicherheit ist man weniger anfällig für Entwicklungen, auf die man wenig Einfluss hat.
Z.B. auf die absehbare Verschlechterung der Renten, höhere Steuern/Krankenversicherungskosten etc.

Kann z.B. niemand wirklich vorhersehen, ob irgendwelche Aktien in ein paar Jahrzehnten noch Dividende abwerfen oder ob das System bis dahin ganz vor die Hunde gegangen ist oder sich zumindest zu viel total verändert hat.
Deswegen sollte man auch weniger in Einzelaktien investieren, als breit diversifizieren.
D.h. idealerweise an allen Unternehmen auf dem Markt einen kleinen Anteil (indirekt über ETFs) besitzen.
Dann ist das Einzelunternehmensrisiko ziemlich egal.

Natürlich kann auch der 3. Weltkrieg kommen und allen Unternehmen geht's schlecht.
(a) ist das Szenario unwahrscheinlich
(b) auch dann bist du nicht besser dran, wenn du nicht gespart hast

Sparen beeinhaltet einfach ein grundlegendes Risiko, dem man absolut nicht entgehen kann. Je länger die Laufzeit, desto eher setzt man sich dem natürlich aus.
Das ist schlicht falsch.
Langfristige Anlage reduziert die Varianz und das Risiko bei Aktienanlagen.

Es gibt schon nur noch wenige 10-Jahres-Zeiträume, wo Aktien Verluste gemacht haben -- und gar keine 30-Jahres-Zeiträume.

Nur weil wir jetzt mal ~70 Jahre einigermaßen Ruhe hatten heißt ja wirklich nicht viel.
Das ist natürlich richtig, aber wie hoch schätzt du denn die Chancen auf einen WW3?
Und was ist der Vorteil, wenn du bis dahin nicht gespart und investiert hast?

Wir hatten in der Vergangenheit schon krasse Crashes, wie 1929, die Ölkrise in den 1970ern, 1987, 2000, 2008. Auch inklusive all dieser Crashes, und selbst wenn man zu den Worst-Case-Zeitpunkten vor Crashes gekauft hätte, haben Aktien solide Returns.


In Deutschland gibt es leider irrationale Ängste und Vorurteile gegenüber Aktien
Ist sogar oft shizophren, viele Leute denken gleichzeitig:
(a) "Aktien sind viel zu risikoreich, damit verliert man Geld"
und
(b) "Unternehmen machen viel zu viel Profite und machen die ganzen Aktienbesitzer reich!"

Genauso wie auch die Meinung zu Zinsen shizophren ist, hier ist der gleichzeitige Widerspruch:
(a) "Zinssystem ist böse. Und Schuldzinsen sind viel zu hoch und enteignen die armen Schuldner."
und
(b) "Niedrigzinsen sind böse. Enteignen die armen Sparer!"

Interessante kognitive Dissonanz.
 

Gelöscht

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Wenn man sich jetzt aber z.B. 1,7% auf 15 Jahre festschreiben lassen würde, dann würde ich eher normal tilgen und den Rest anders investieren. Ist ja auch diversifizierter (nicht 100% der Sparrate in 1 Anlageklasse & 1 Objekt).

relevant ist hier eben ebenfalls der zinseffekt. es hiess ja früher nicht umsonst, dass du am ende der laufzeit dein haus zweimal abbezahlt hast. 1,7% per anno klingt ja nett. das sind bei 300.000€ über 5000€ pro jahr nur zinsbelastung ohne tilgung. mit sondertilgungen gerade am anfang veränderst du die tilgung-zins-rate signifikant und das macht den unterschied, ob du schlussendlich 80.000€ oder nur 40.000€ zinsen bezahlst.
 
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Okay, dann gestehe ich dir zu, dass du das von dir propagierte Modell tatsächlich auch lebst und durchziehst. Wir haben manche Dinge (insb. Möbel für das Kinderzimmer) gebraucht gekauft, Kleidung teilweise auch von "Mamikreisel" bezogen usw. Wo sage ich denn, dass das nicht sinnvoll sein kann.

Diese "Benefit"-Diskussion halte ich für sinn- und zwecklos, da man hier mit einer Extremposition unter Hinweis auf die maslow'sche Bedürfnispyramide vertreten kann, dass alles bis auf eine Behausung und ausreichend Nahrung keinen echten "Benefit" bietet. Wem Markenklamotten an seinen Kindern wichtig sind (mir nicht), dem gibt das offensichtlich etwas, was wir nicht verstehen können. Diese Thematik ist rein subjektiv. Manche Leute gehen mehrmals die Woche privat essen oder saufen teuren Whisky, für mich ist das massive Geldverschwendung, dafür baller ich ordentlich Kohle für Lebensmittel und Espresso raus.
Klar ist das auch immer ein Stück "Lifestyle-Inflation", aber hey, das ist doch auch total geil. Hab im shopping Thread Lederhosen für tausend Euro und Bikes für 5000 gesehen, wer sind wir, um diesen Anschaffungen den Benefit abzusprechen.
Du hast recht -- solche Bedürfnisse und Mehrwerte sind extrem subjektiv.

Ich kritisiere ja nicht den, der das völlig bewusst macht.
Ich kritisiere:
(a) Consumerism & das "Keeping up with the Joneses" -- also dass Leute Geld für Dinge ausgeben, die sich nicht so wirklich glücklich machen. Also ineffiziente Ressourcenallokation.
(b) Short-termism. Also das Ausgeben von allem & nicht denken an morgen. Welches dann oft gerechtfertigt wird mit "könnte ja morgen sterben." Wer die 5k Jeans kauft für minimal Benefit (und ich bin überzeugt, dass für die meisten Käufer der Benefit nicht minmal ist -- mag ja Ausnahmen geben) und dafür seine Altersvorsorge komplett vernachlässigt, der maximiert nicht sein persönliches Glück.
(c) Das Propagieren von (a) und (b). Völlig i.O., was Leute machen. Viele Menschen, insb. wenn jung (ich z.B. früher) haben sich über sowas eben zuwenige Gedanken gemacht & treffen keine gut abgewägten Entscheidungen nach Bedürfnisse. Mein Ziel ist nur, dass diese Leute in Erwägung ziehen, zu sparen/investieren. Wer sich bewusst dagegen entscheidet: Fein. Wer sich aber damit nicht beschäftigt, weil ihm eingeredet wird "nicht wichtig / nicht möglich / Aktien zu risky etc" dann ist das eben mMn objektiv schlecht.


Zu Aldi etc. jetzt extra selektiv, weil es echt ok ist, wenn wir bei manchem einfach anderer Meinung sind:
Habe allerdings in meinem ganzen Leben noch keinen gefrorenen Brokkoli gegessen.
Gefrorenes Gemüse hat fast gleich viele Nähr- und Aromastoffe wie Frischeware. Und es ist geil dosierbar, man schmeisst nix weg. Und man muss sich weniger im Alltag organisieren.
Für sowas wie Gratins, oder ne Brokkolisuppe, ist das optimal & kosteneffizient.

Und mal ernsthaft, für Salz, Mehl usw. lohnt es sich 0,0,0, in den Aldi zu fahren. Es geht hier um 10-20 cent pro Produkt, welche ohnehin schon nicht in rauen Mengen verzehrt werden. Das hat ja mal so gar kein Sparpotential.
Mehl, Hülsenfrüchte, Pasta, TK-Gemüse, Tomatenmark, Kochfett etc. sind mMn Grundnahrungsmittel.
Das macht bei dir bestimmt auch 25% vom Nahrungsbudget aus und bei Leuten mit weniger Geld oft 50%.
Wenn man da 30% spart (und das ist nicht hochgegriffen - Unterschied z.B. zwischen Aldi-Spaghetti und Barilla-Pasta ist gigantisch), und ja wg. Haltbarkeit nur alle 1-2 Monate zum Aldi muss, dann lohnt sich das dicke.

Auch "exotischeres" wie Bergkäse zum gratinieren (konkurrenzlos günstig -- ich bin ja auch Rohmilch-Fan, aber für Käsenudeln muss es nicht der 3mal teurere Rohmilch-Appenzeller sein) oder der TK-Lachs von Aldi sind echt qualitativ hochwertig.

Dass Aldi/Lidl viele Lebensmittelpreise gewinnt & auch Stiftung-Warentest-Tests (z.B. war das Lidl-Olivenöl das EINZIGE von 30 mit gut bewertet), das mag dich natürlich nicht überzeugen. Sei als Anekdote aber erwähnt.

Du bekommst in jedem Supermarkt von der Billigmarke ein Produkt, dass nahezu gleich viel kostet wie bei Aldi und Konsorten.
Also agree, wer sehr konsequent die Eigenmarken kauft, der ist wohl nur noch 10% im Schnitt weg.
Aldi ist mMn aber im Preis-Leistungs-Verhältnis besser als die Eigenmarken von Edeka etc (auch wenn die deutlich aufgeholt haben).

Aber wir können uns einigen, dass es viele Produkte gibt, bei denen man zu Eigenmarke ODER Aldi/Lidl greifen sollte -- weil die Marke waste of money ist. Oder?

Mit Kontrollverlust meine ich, dass die erwarteten Kosten meistens nicht mit den tatsächlichen Kosten übereinstimmen, weil in der Familie viele Interessen und Bedürfnisse zusammen kommen. Klar, wenn man mit Budgets und 5 Jahres Plänen arbeitet und ein eisernes Regiment führt, kommt man auch mit weniger Geld aus. Bestreitet niemand.
Finde du siehst das etwas schwarz-weiss.
Für Budget-Disziplin braucht man kein "eisernes Regiment".
Sparquote auf anderes Konto -> Überziehung vermeiden als hätte man kein anderes Geld & generell so budgetieren, dass man noch Luft hat -> wenige Probleme.

Richtig geiles Budgetieren a la YNAB mag noch cooler sein, ist aber natürlich auch arbeit.
 

TheGreatEisen

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Er meint aber, dass man das Geld statt in Sondertilgung in einen Aktienfonds hätte stecken können, der dann 4 % p.a. abwirft. Dann wäre man besser gefahren als die Darlehensvaluta zu reduzieren, die ja nur mit 1,7 % verzinst wird.
 
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relevant ist hier eben ebenfalls der zinseffekt. es hiess ja früher nicht umsonst, dass du am ende der laufzeit dein haus zweimal abbezahlt hast. 1,7% per anno klingt ja nett. das sind bei 300.000€ über 5000€ pro jahr nur zinsbelastung ohne tilgung. mit sondertilgungen gerade am anfang veränderst du die tilgung-zins-rate signifikant und das macht den unterschied, ob du schlussendlich 80.000€ oder nur 40.000€ zinsen bezahlst.

Ja klar -- 1,7% mit Zins und Zinsenszins ist auch viel Geld.
Und allemal besser als 0,1% aufm Tagesgeld-Konto.

Der erwartete Return von Aktien (der ja auch Zinseszins-Effekten unterworfen ist) ist aber >1,7%.
Insofern würde ich, je nach Situation, nicht maximal Tilgen sondern ggf. auch weiter investieren in z.B. den ETF-Sparplan.

Verstehe aber, dass vielen hier der Spatz in der Hand (sichere 1,7% Return) lieber ist -- und wie gesagt besser als viele Alternativen, welche gerade risikoaverse Menschen erwägen würden.
 

Gelöscht

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return von aktien setzt eben die fragestellung voraus, ob wir momentan eine blasenbildung haben. bei einigen titeln haben wir in den letzten 6 jahren zuwachsraten im dreistelligen % bereich - klar, flucht in die sachwerte, ich würde momentan auch keine immobilie kaufen. hier gibts imho auch keine glasklaren entscheidungen, sondern viele unwägbarkeiten, die man persönlich gewichten muss. ich hab mein depot besonders breit strukturiert, und seit 2010 kontinuierlich zugekauft, aber ich sehe das durchaus als gambling und es ist insbesondere geld, auf das nicht komplett angewiesen bin. nicht, das ich an einen totalverlust glaube, aber der eine oder andere titel kann bei fall xyz schon mal federn lassen und alle renditeplanspiele über den haufen werfen. auf der anderen seite gehts um konkrete, nachvollziehbare einsparungen, die in einem sehr planbaren horizont bares geld fünfstellig einsparen.
 

Asel

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Klar, wir brauchen nicht über Möglichkeiten sprechen. Man kann auch 60 % zurücklegen. Aber du wärst ziemlich allein damit in der Kanzlei. Nicht wenige empfinden das Geld in den ersten Jahren (die echt hart sind weil du in Wahrheit bei 0 anfängst und täglich unter Druck stehst) als Ausgleich, ja als Schmerzensgeld. Das schlägt natürlich auf der Ausgabenseite zu Buche. Exklusive Urlaube, ein nettes Auto, Wohnung im Westend (wenigstens schnell im Büro sein), nur wenige bleiben da asketisch.

Mir ging es eher um Realismus. Klar kann man irgendwie diese Sparquoten erreichen, aber ich halte es für augenwischerei, mit Freundin/ Familie erst recht. Als Single mit voller Kontrolle und wenig teure hobbies sicher machbar.

Hab bei HL genau die umgekehrte Erfahrung gemacht. Natürlich haben die nicht auf Refniveau weiter gelebt, aber groß einen rausgetan hat da gefühlt auch keiner der Associates. Lag wohl daran, dass viele den Job nur 4-5 Jahre ausüben wollen und/oder sie bis dahin noch keine Gelegenheit hatten, etwas anzusparen.

Der Senior Associate, dem ich zugeteilt war, hatte zeit seines Lebens noch kein eigenes Auto :ugly: Und die fetteste Karre, die auf den Nichtpartnerparkplätzen stand, gehörte einem Wiss. Mit. (24, Papa TUI-Vorstand) :top2:
 
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