Ich kann vor dem relativismus zuvieler hier nur den kopf schütteln. Ob "braune armee fraktion" jetzt eine adäquate bezeichnung ist oder nicht - der titel trifft meiner meinung nach den richtigen nerv und es wäre auch etwas merkwürdig gewesen, wenn er jetzt nicht in aller munde wäre.
Auch wenn ich gar nicht glaube, dass neonazismus unseren staat oder unsere gesellschaft bedroht, wie es in den 20ern war, ist der rechte sumpf zu tief und zu weitläufig, als dass wir als gesellschaft das hinnehmen sollten.
Es wird in der tat zeit, dass das mal wieder ins bewusstsein dringt und ich bin ausnahmsweise froh, dass "linke gutmenschen" inzwischen was zu sagen haben dazu beitragen, dass das thema nicht voreilig unter den teppich gekehrt wird.
Ich hab das gefühl, dass insbesondere konservative politiker oft etwas naiv sind, was die gesinnung der polizei angeht. Die meisten streifenpolizisten rekrutieren sich nicht grad aus dem links-intellektuellen milieu und in regionen, wo der neonazismus stark ist, wäre es schon ein großer zufall, wenn das in gewissem umfang nicht auf die polizei abfärben würde.
Wir müssen diskutieren, welche strategien wir dagegen haben.
Kleine anekdote, die mich naiven hauptstädter damals schockiert hat:
Eine weibliche bekannte aus berlin, alternativ, grün (sieht auch so aus) fährt mit familie nach ostdeutschland, verwandte beswuchen. Auf einem dorffest kriechen nach pöbeleien einzelner springerbestiefelter glatzköpfe deren "kameraden" plötzlich aus allen löchern hervor und fangen an, auf die familie besagter bekannter einzuschlagen, einschließlich senioren, frauen und pubertäre mädchen.
Polizei guckt anfangs zu, löst das ganze dann mit verstärkung auf und schickt die neonazis nach hause - aussagen werden nur halbherzig aufgenommen, strafrechtliche folgen für die schläger gibt es nicht.
Deutschland, ~2009.