Reaktion als Dieselbesitzer auf Fahrverbote

Benrath

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Warum ist das peinlich?

Ich vermisse hier mal konkrete Aussagen zur Schadenshöhe, die dieses Dieselmonster anrichtet. Es scheint in etwa so böse zu sein,wie Hitler, aber bisher hat keiner was gemerkt.
Wo sind denn die Abwägungen, wieviele Menschenleben würde ein Dieselverbot denn retten?
Und wieviele Menschenleben retten andere Umweltschutzmaßnahmen?
Das würde mich schon brennend interessieren, um mal eine Vorstellung der Relationen zu bekommen.

Mir kommt es so vor, als sind die Deutschen mal wieder stramm auf Kurs, ähnlich wie bei Fukushima. Der Kopf wird ausgeschaltet und wirtschaftflich völlig bekloppte Maßnahmen mit Milliardenkosten und ohne nennenswertes Ergebnis werden ohne große Debatte durchgepeitscht.

Weil das nur die Relativierungsdiskussion anfeuert. Sobald ich dir sage, dass Diesel X tote verursacht, sagst du mir das irgendwas anders aber > X als tote verursacht und warum wir da nichts machen.
Das ist an sicht sogar ein valides Argument, weil wir dort ansetzen sollten wo der Grenznutzen am höchsten ist, so läuft Politik aber leider nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass wir im Diesel Bereich unnötig Geld verschenkt haben um etwas zu fördern, das schädlich ist.

Das gemeine an dieser lokalen und auch globalen Umweltverschmutzungen ist, dass die Folgen quasi 0 direkt sichtbar sind und dich im Zweifel persönlich erst in 40-50 Jahren treffen oder dich direkt sogar gar nicht betreffen. Dafür ist eben die staatliche Intervention nötig.
 
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Das ist an sicht sogar ein valides Argument, weil wir dort ansetzen sollten wo der Grenznutzen am höchsten ist, so läuft Politik aber leider nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass wir im Diesel Bereich unnötig Geld verschenkt haben um etwas zu fördern, das schädlich ist.

Aber wieso dann Diesel verbieten? Wieso nicht einfach die Förderungen abschaffen? Jetzt ankündigen und dann Maßnahmen einleiten, die dafür sorgen, dass der Diesel schrittweise über die nächsten 10 Jahre genauso teuer bzw. leicht teurer pro Kilometer wird wie der Benziner.
 
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btah mal wieder mit seinen herrlichen Vergleichen!
Der Punkt von (herkömmlichen) Bussen ist nicht, dass einer davon weniger umweltschädlich als ein PKW ist. Der Punkt ist, dass man mehr Menschen in einen reinkriegt als in einen PKW und damit die gesamte Anzahl an Verkehrsteilnehmern verringert. Verstehste?
Aber denk doch mal an die armen Kinder die durch den bösen Bus krank werden
Da ist doch jeder der in so einem bösen Bus sitzt persönlich mit Schuld, wenn die Kinder krank werden!!!1elf
 

Benrath

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Aber wieso dann Diesel verbieten? Wieso nicht einfach die Förderungen abschaffen? Jetzt ankündigen und dann Maßnahmen einleiten, die dafür sorgen, dass der Diesel schrittweise über die nächsten 10 Jahre genauso teuer bzw. leicht teurer pro Kilometer wird wie der Benziner.

Also als erstes schafft man die sinnlosen Anreize (z.B. niedrigere Steuer für Diesel ab). Ich so als Ökonom bin auch selten für Verbote, sondern eher preisgetriebene Rationierung.
Das kann viele Ausprägungen haben. Ganz einfach, macht man den Dieselsprit wesentlich teurer. Komplizierter gibt es schadstoffgetriebene Maut in besonders betroffenen Regionen. Das wird wahrscheinlich (kosten)technisch und praktisch nicht machbar sein.

Hast du noch einen Strohmann für mich?

Übrigens das mit in 10 Jahren ist halt bisschen lame. Es heißt immer gerne, langsam in 10 Jahren, scheinbar funktioniert das politisch nicht. Weil der "smoothe" Übergang war ja schon durch die Normen geplant. Hat wohl nicht funktioniert. Wer daran schuld ist, ist mir eigentlich egal.
 
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Übrigens das mit in 10 Jahren ist halt bisschen lame. Es heißt immer gerne, langsam in 10 Jahren, scheinbar funktioniert das politisch nicht. Weil der "smoothe" Übergang war ja schon durch die Normen geplant. Hat wohl nicht funktioniert. Wer daran schuld ist, ist mir eigentlich egal.

Finde diesen Zickzack von "Kauft Diesel, sonst wird das nix mit dem Klimaziel, daher wirds vom Staat gefördert" zu "Diesel ist Hitler, jeder der einen Diesel fährt bremst auch nicht für Schmusekatzen" innerhalb von 10 Jahren aber auch nicht gerade richtiger.
Gibts da nicht noch irgendwas dazwischen?
Wo ist unsere deutsche Gelassenheit hin?
 
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Der wesentliche Punkt ist aber bei Asbest, FCKW etc. gibt es eine Alternative. Gib mir ne Alternative und ich nehme sie.

Verbieten wir auch alle Dieselloks, LKW, Direkteinspritzer, Kohlekraftwerke und was sonst noch gesundheitsschädlich ist? Es gibt auch noch 25125 andere Dinge, die grundsätzlich gefährlich sind. Das ist aber eine Abwägung zwischen tatsächlichen Schäden und was der Wegfall des Einsatzes bedeuten würde.

Es gibt einfach keine Alternative zum Auto aktuell.

Gibt's sehr wohl, die ist dir aber zu unbequem. Oder hat nicht genug PS um sich geil an zu fühlen beim fahren. Oder kostet in der herstellung so viel, dass man sie nicht mehr kauft weil sie keinen preisvorteil mehr haben. Voll gemein ich weiss.
 
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die leute kaufen verbrauchsarme fahrzeuge, die dazu mehr drehmoment im niedrigen drehzahlbereich haben, dazu der günstigere sprit und das ganze jahrelang von der politik als wichtigen teil für die klimaschutzziele promoted - und jetzt halt dich fest: die leute kaufen das. wie gemein ist das denn.
 
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Gibt's sehr wohl, die ist dir aber zu unbequem. Oder hat nicht genug PS um sich geil an zu fühlen beim fahren. Oder kostet in der herstellung so viel, dass man sie nicht mehr kauft weil sie keinen preisvorteil mehr haben. Voll gemein ich weiss.

Ich könnte mit ÖPNV fahren. Wenn 4 Züge pünktlich sind dann brauch ich am Tag > 3 Stunden. Rhythmus ist 1 Zug / Stunde. Fällt einer aus oder kriege ich einen Anschlusszug nicht bin ich > 4 Stunden unterwegs. Bin eine Teilstrecke auf einer Hälfte im Studium jahrelang gefahren und weder Verspätung noch Ausfälle waren selten. Habe ich einen Termin mit China muss ich morgens pünktlich im Büro sein. Auto dauert 1 Stunde mit Stop &Go 1,5 Stunden. Das hat nichts mehr mit Bequemlichkeit zu tun.

Zum Thema PS: Ich bin 35. Aus der Phase wächst man raus und für Midlifecrisis ist es ein bisschen früh.

Naja, du könntest näher an deine Arbeit ziehen und dann mit dem Bus fahren.

Das wäre dann die Lösung für alle Dieselfahrer? Wir reden heute schon über Gentrifizierung und Wohnungsmangel. Das ist keine Alternative.

Aber nette Einstellung von Leuten wie Outsider. So nah war ich lange nicht bei der AFD. Wenn "Pech gehabt" die Antwort der Gesellschaft ist, dann wundert es mich nicht, wieso die Leute den Gesellschaftsvertrag in Frage stellen. Ich bin weiß Gott nicht reich, aber zahle jedes Jahr einiges an Steuern. Leute aus der Mitte wie ich tragen nicht unwesentlich an der Gesellschaft. Ich hab mit meinem Bruder 3 Jahre lang jeden Monat das Geld für die Pflege meiner Mutter aufgebracht, die ihr ganzes Leben gearbeitet hat und mich mit der Pflegekasse rumgeschlagen. Ich muss für alle Möglichen Dinge zahlen und jeden Tag gerade stehen für eine Gesellschaft, die mir dann sagt Pech gehabt? Ein Schlag nach dem anderen und dann wird mir gesagt ich weine rum?


Zum Eingangspost:
meine Empfehlung wäre den Diesel weiterfahren bis das alles spruchreif ist, das wird ja schon noch eine Weile dauern. Verkaufen kannst Du dann immer noch. Ich fahre meinen auch bis zum Schluss. Vielleicht gibts auch noch Sondergenehmigungen, who knows. Im Gegenzug bei Deinem Arbeitgeber ansetzen und versuchen weniger pendeln zu müssen, also: mindestens einen HomeOffice-Tag versuchen durchzusetzen. Wenn alle Stricke reißen: ÖPNV... mit etwas Glück kommt ja Bewegung in den durch den ganzen Skandal und Deine Fahrtzeiten werden etwas geringer. Generell vielleicht eBike parallel zum ÖPNV, kann das was helfen?
Werde wohl auch wieder auf ÖPNV umsteigen, aber einfach weil der Verkehr durch x-Baustellen im Rhein-Neckar einfach kollabiert ist. Das nimmt sich nicht mehr so viel zwischen Auto und ÖPNV und da kann man immerhin wieder Zeitschriften lesen oder per Handy ein wenig Kontakte pflegen.
Wenn das alles nicht hilft eventuell doch einen Umzug oder Jobwechsel planen?

Danke für nen tatsächlichen Vorschlag. Wird drauf hinauslaufen solange zu fahren wie es geht, aber was ist mit denen, die sich erst frisch den Diesel gekauft haben? Vorallem was ist dann? Gibt halt keine wirklich sinnvollen E-Autos. Ist deine ÖPNV Anbindung denn brauchbar, oder musste auch umsteigen? Wie kommste zu den Bahnhöfen? Umzug / Jobwechsel ist halt extrem. Alles was noch von meiner Familie über ist ist hier. Ich habe auf Wunsch das Büro hier in die Nähe gewechselt, als es mit meiner Mutter bergab ging. HomeOffice ist extrem unüblich bei uns. Das Problem ist ich mag meinen Job. Die Leute, die Aufgabe die Arbeitsbedingungen. Außerdem gibt es bei mir in der Nähe nichts für Akademiker. Pendeln müsste ich ohne Umzug immer. Außerdem kann es ja nicht sein, dass nun alle in die Städte ziehen, die jetzt schon zu wenig Wohnraum bieten.
 
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Wenn Du einen Job hast in dem Du viel lesen/aufarbeiten musst kannst Du ja Zugzeit vielleicht als Arbeitszeit durchsetzen. Und HomeOffice heißt nur, dass es noch keiner intensiv probiert hat.
Ich habe auch eine eher unbequeme Zugverbindung mit mindestens einmal, eher zweimal Umsteigen und ca. 1:15h gegen 0:35 Minuten bei optimalen Bedingungen. Aber werde mir dann vielleicht ein Klapprad holen um an den Bahnhof schneller zu kommen. Da geht die meiste Zeit verloren. Habe es auch schon einmal für 2 Monate gemacht. Plus war, dass ich endlich wieder CT, MM lesen konnte und insgesamt entspannter war, negativ das ich schon in den 2 Monaten 3 Zugausfälle hatte und wenig von meinen Kindern mitbekommen habe, da zu viel Zeit verloren gegangen ist. Dazu morgens erstmal bis Mannheim stehen nervt auch, wenn man noch nicht ganz wach ist. Durch die aktuelle Baustellensituation ist die Alternative aber auch mindestens bei 0:50h, eher 1h wodurch der Wechsel leichter fällt.

Alternativ: Dann bleib beim Auto und lease, dann wirst du die Kisten in kurzen Zyklen immer relativ problemlos wieder los, wenn was ist. Oder Richtung Firmenwagen anklopfen. Ich meine wir reden hier doch "nur" über ein wenig Mehrkosten für Dich, nicht den finanziellen Ruin.
Was mit anderen ist? Ins Eck geschissen. Aber das hat hier auch keiner bestritten, dass das Benehmen da scheisse ist.
 

Benrath

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Also das alle aufs Land ziehen und dann > 1h mit Auto zur Arbeit pendeln ist nun auch keine Lösung und weder ökologisch noch ökonomische ne tolle Alternative. Ich verstehe, dass man bei seiner Familie wohnen bleiben möchte, aber das Leben is nunmal kein Wunschkonzert. Wenn du in der Stadt lebst zahlst du halt mehr Miete, bist dafür aber näher an deine Arbeit. Es ist wie so oft eine Abwägungssache. Ich würde weder > 1h pro Tag im Auto oder Zug sitzen wollen, sondern mir dann Gedanken machen, ob man umziehen sollte.

Ich finde es ne perverse Entwicklung, dass sich mittelgutverdienenden Akademiker jetzt in mittelgroße, halbwegs attraktive Städte absetzen, die in der Nähe von guten Autobahnen liegen, damit man dann 30 min in die "richtige" Stadt zur Arbeit pendeln kann. Natürlich hat man teilweise keine Wahl, wenn man nicht für 500.000€ aufwärts nen Schuhkarton von 120-150qm als Haus in der Stadt kaufen möchte und partout keine Wohnung möchte.

Ich finds generell auch ne perverse Entwicklung was Leute zwischen normalen Städten hin und herpendeln, weil man nicht bereit ist umzuziehen. Großraum Köln z.B. Bzw generell auch in den Städten, das Leute im Norden der Stadt wohnen und im Süden arbeiten etc. Das gilt wohl insbesondere auch für Berlin.
 
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Naja, halbe Stunde finde ich noch in Ordnung. Das habe ich früher mit dem Bus vom Stadtrand zur Schule auch gebraucht. Wenn ich Pech hatte auch länger.
Heute pendel ich zum Glück, da brauche ich nur ne viertel Stunde :deliver:
 
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Die Diskussion hatten wir doch schon x-mal Benrath und Du unterschlägst dabei jedes Mal das Leute ausserhalb Deines Umfeldes (also Familie mit Kindern) eben nicht mal eben schnell wegen einem Job umziehen und die ganze Familie entwurzeln können/wollen.

Ich bin einverstanden das man dafür eben einen Preis in Form von Zeit zu zahlen hat, dass es Deines Erachtens eine perverse Entwicklung ist, dass Leute nicht bereit sind umzuziehen, spricht nicht für Dein Einfühlungsvermögen in andere Lebenssituationen.
Klar, als ich noch recht ungebunden war habe ich mir auch grundsätzlich günstig gelegene Wohnungen gesucht, aber Zeiten ändern sich. Und wenn man seiner Familie etwas Stabilität und Luxus (Haus mit Garten) geben will ohne sich sein Leben zu verschulden, der Job diese Stabilität aber nicht bringt, muss man zwangsläufig pendeln.
 
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Ich mag grad nicht viel dazu schreiben, weil ich vom Nachtdienst komme, aber ich finde Deine Denkweise ziemlich gruselig. Du scheinst von einer Ökonomisierung der Lebensgestaltung beseelt zu sein, wo alles "Sinn" machen muss und Lebensentwürfe die auf Familien- oder Heimatbindung basieren, auch wenn das eben Fahrtwege bedeutet, Dir "pervers" erscheinen. Es gibt so viele Dinge die wesentlich relevanter als Pendelzeiten oder Grundstückspreise sind... Ich würde so nicht leben wollen und ich glaube nicht, dass das irgendwie ein "schlechterer" Lebensweg ist als der den Du zu bevorzugen scheinst.

Ich jammer allerdings auch nicht rum, wenn aus nachvollziehbaren Gründen ein bestimmtes Beförderungsmittel nicht mehr zur Verfügung steht. Dann nimmt man halt ein anderes oder lässt es (aka sucht sich 'nen Job der besser erreichbar ist). Umziehen für den Job fühlt sich für mich wahrscheinlich so "pervers" an wie pendeln für Dich.
 

TheGreatEisen

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Also das alle aufs Land ziehen und dann > 1h mit Auto zur Arbeit pendeln ist nun auch keine Lösung und weder ökologisch noch ökonomische ne tolle Alternative. Ich verstehe, dass man bei seiner Familie wohnen bleiben möchte, aber das Leben is nunmal kein Wunschkonzert. Wenn du in der Stadt lebst zahlst du halt mehr Miete, bist dafür aber näher an deine Arbeit. Es ist wie so oft eine Abwägungssache. Ich würde weder > 1h pro Tag im Auto oder Zug sitzen wollen, sondern mir dann Gedanken machen, ob man umziehen sollte.

Ich finde es ne perverse Entwicklung, dass sich mittelgutverdienenden Akademiker jetzt in mittelgroße, halbwegs attraktive Städte absetzen, die in der Nähe von guten Autobahnen liegen, damit man dann 30 min in die "richtige" Stadt zur Arbeit pendeln kann. Natürlich hat man teilweise keine Wahl, wenn man nicht für 500.000€ aufwärts nen Schuhkarton von 120-150qm als Haus in der Stadt kaufen möchte und partout keine Wohnung möchte.

Ich finds generell auch ne perverse Entwicklung was Leute zwischen normalen Städten hin und herpendeln, weil man nicht bereit ist umzuziehen. Großraum Köln z.B. Bzw generell auch in den Städten, das Leute im Norden der Stadt wohnen und im Süden arbeiten etc. Das gilt wohl insbesondere auch für Berlin.

Du vergisst dabei völlig, dass die Preise für Wohnraum in den großen Städten und Industriezentren ohne die von Dir kritisierte Landflucht noch weiter steigen würden, als dies ohnehin schon der Fall ist. Es pendeln täglich 350.000 Menschen nach FFM. Und es ist ein Irrglaube, diese Menschen seien allesamt reich und fahren mit ihren Cayenne von Falkenstein, Königstein oder Bad Vilbel in die Tiefgarage ihrer Investmentbank. "Halt mehr Miete zahlen" ist irgendwie ziemlich weltfremd. Erzähle mal einer vierköpfigen Familie, wo sie in FFM am Main ohne weiteres bezahlbaren Wohnraum finden soll. Die Neubaute sind oftmals 3ZKB Objekte, die an Gutverdiener ohne Kinder verkauft werden. Weniger s/w ist manchmal nicht verkehrt.
 

Benrath

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Herrlich :)

Die Diskussion hatten wir doch schon x-mal Benrath und Du unterschlägst dabei jedes Mal das Leute ausserhalb Deines Umfeldes (also Familie mit Kindern) eben nicht mal eben schnell wegen einem Job umziehen und die ganze Familie entwurzeln können/wollen.

Ich bin einverstanden das man dafür eben einen Preis in Form von Zeit zu zahlen hat, dass es Deines Erachtens eine perverse Entwicklung ist, dass Leute nicht bereit sind umzuziehen, spricht nicht für Dein Einfühlungsvermögen in andere Lebenssituationen.
Klar, als ich noch recht ungebunden war habe ich mir auch grundsätzlich günstig gelegene Wohnungen gesucht, aber Zeiten ändern sich. Und wenn man seiner Familie etwas Stabilität und Luxus (Haus mit Garten) geben will ohne sich sein Leben zu verschulden, der Job diese Stabilität aber nicht bringt, muss man zwangsläufig pendeln.

Ob dus glaubst oder nicht, ich habe ein recht breites Umfeld und ich verstehe die Beweggründe bei vielen, halt sie aber häufig für nicht sooo gut gedacht. Wenn wir hier schon von Haus reden, reden wir eh von Luxus, der Nicht Banker usw. wohnt eh nicht in einem Haus. Ich sehe beim ganzen Pendeln einfach unglaublich viel verschwendete Zeit. Es wäre vielen geholfen, wenn einfach ein paar mehr Leute die Wohnung zu einem gleichen Preis tauschen würden, der die Pendlerzeit enorm reduziert, ohne dass die Lebensqualität darunter stark leidet. Da die Mehrheit aber recht träge ist, bleibt man lieber ewig in der selben Mietswohnung und pendelt, statt einmal in den sauren Apfel zu beißen und umzuziehen. Die Familien mit Kindern kann ich in der Hinsicht eher verstehen, aber auch die Kinder haben von Mama und Papa nichts, wenn die >2h am Tag beim Pendeln sind und es gibt viele, viele Fälle ohne Kinder die ausreichend flexibel wären.

Ich mag grad nicht viel dazu schreiben, weil ich vom Nachtdienst komme, aber ich finde Deine Denkweise ziemlich gruselig. Du scheinst von einer Ökonomisierung der Lebensgestaltung beseelt zu sein, wo alles "Sinn" machen muss und Lebensentwürfe die auf Familien- oder Heimatbindung basieren, auch wenn das eben Fahrtwege bedeutet, Dir "pervers" erscheinen. Es gibt so viele Dinge die wesentlich relevanter als Pendelzeiten oder Grundstückspreise sind... Ich würde so nicht leben wollen und ich glaube nicht, dass das irgendwie ein "schlechterer" Lebensweg ist als der den Du zu bevorzugen scheinst.

Ich jammer allerdings auch nicht rum, wenn aus nachvollziehbaren Gründen ein bestimmtes Beförderungsmittel nicht mehr zur Verfügung steht. Dann nimmt man halt ein anderes oder lässt es (aka sucht sich 'nen Job der besser erreichbar ist). Umziehen für den Job fühlt sich für mich wahrscheinlich so "pervers" an wie pendeln für Dich.

Ich finds eben nicht gruselig, mehr Zeit mit meiner Familie und Freundin verbringen zu wollen, indem ich weniger pendle. Ok mir geht die Heimatbindung etwas ab, wobei das selbst bei mir ein Grund war doch wieder näher nach zu Hause zu ziehen.

Du vergisst dabei völlig, dass die Preise für Wohnraum in den großen Städten und Industriezentren ohne die von Dir kritisierte Landflucht noch weiter steigen würden, als dies ohnehin schon der Fall ist. Es pendeln täglich 350.000 Menschen nach FFM. Und es ist ein Irrglaube, diese Menschen seien allesamt reich und fahren mit ihren Cayenne von Falkenstein, Königstein oder Bad Vilbel in die Tiefgarage ihrer Investmentbank. "Halt mehr Miete zahlen" ist irgendwie ziemlich weltfremd. Erzähle mal einer vierköpfigen Familie, wo sie in FFM am Main ohne weiteres bezahlbaren Wohnraum finden soll. Die Neubaute sind oftmals 3ZKB Objekte, die an Gutverdiener ohne Kinder verkauft werden. Weniger s/w ist manchmal nicht verkehrt.

Ich plane nicht, dass jetzt jeder nach FFM in die City zieht. aber z.B. gibt's auch in FFM genug Leute die zwischen Wiesbaden und FFM oder wahrscheinlich auch Mainz hin und herpendeln.

Die größte Fehlallokation ist es aber wenn Leute in einer Stadt selbst ewig lang pendeln statt irgendwann von Bezirk A nach Bezirk B zu ziehen, obwohl sie es recht einfach könnten. Es gibt in D fast 17 Mio Einpersonenhaushalte und 14 Mio Zweipersonenhaushalte. Gerade mal 11 Mio H mit mehr als 2 Personen. Auch wenn jetzt nicht klar ist, wie die regional verteil sind, ist eher die Frage wer von seinem Umfeld auf das Umfeld der anderen schließt.
https://www.destatis.de/DE/PresseSe...ssionid=73A4D066FF0AC9C92651873FBB88BD29.cae4
 
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Ich verstehe was ihr alle meint, aber ich glaube Bennis Zielstellung war eine andere. Es geht nicht direkt darum, alle dafür zu geißeln, dass sie zur Arbeit pendeln. Es ging eher darum, Albsteins Jammerei nochmal in gewissen Kontext zu setzen. Wer aufs Land zieht darf sich auf jeden Fall nicht darüber beschweren, dass der Pendelweg so lang ist. Es ist oftmals die eigene Entscheidung, ob ÖPNV machbar ist oder nicht.
Zum Beispiel was Frankfurt angeht: Exzellentes Bahn und S-Bahn-Netz, was alle möglichen Vororte in alle Himmelsrichtungen angebunden hat; da biste ziemlich sicher schneller mit der S-Bahn in der Stadt als mit dem Auto. Die Leute wollen aber nicht in irgend nem kleinen Vorort wohnen, sondern in der schicken Kleinstadt 40km weit weg. Und die hat dann nur ne Busanbindung.

Aus meiner Sicht sollte die Lösung darin liegen, noch viel mehr die Präsenzarbeit in Frage zu stellen. Klar, bei Kundenterminen und im Vertrieb geht das gar nicht, aber die meisten Akademikerjobs heutzutage haben doch eine gute Menge an Telefonieren und Mails schreiben. Und das kann man doch wirklich genauso gut zuhaus wie im Büro. Dazu gibt es mittlerweile genug Software um Aufgaben zu organisieren, zu verteilen und zu controllen. Hab zum Glück einen sehr entspannten Arbeitgeber, bei dem ich mal 2 Monate Homeoffice gemacht hab, als ich den Führerschein abgeben musste.
 
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Das sind ja schon quasi autistische Züge... "ich halte deren Gründe für nicht gut durchdacht", na dann können sie ja nur Schwachsinn sein, wenn Du die aus Deiner Momentaufnahme der Beobachtung nicht approven kannst. Das arrogante "herrlich" unterstreicht das nur noch.
Daran solltest Du echt arbeiten.
 
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Pendeln ist halt zu billig. Wenn das ganze so teuer wäre, dass es sich ohne exorbitante Löhne nicht mehr lohnt, in der Metropole zu arbeiten, wäre das für die Firmen ein echter Standortnachteil und würde sich von selbst erledigen.
 

Benrath

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Das sind ja schon quasi autistische Züge... "ich halte deren Gründe für nicht gut durchdacht", na dann können sie ja nur Schwachsinn sein, wenn Du die aus Deiner Momentaufnahme der Beobachtung nicht approven kannst. Das arrogante "herrlich" unterstreicht das nur noch.
Daran solltest Du echt arbeiten.

Ach mei, ich kann dir drölf Millionen Beispiele nennen wo Leute morgens > 1.5 aus irgendwelchen Löchern herpendeln und andere Geschichten wo Leute einfach zu träge sind. Nur weil etwas einen Grund hat, muss ich das nicht für einen guten Grund halten. Status Quo Präferenz wird häufig mit anderen Gründen rationalisiert.
Wenn du sonst auf den Inhalt nicht eingehen kannst oder möchtest, kann ich dir auch nicht helfen.
Nur weil Leute etwas machen, muss das nicht die optimale Entscheidung sein. Als ob du nicht bei bestimmten Kollegen oder Bekannten denken würdest, dass die irgendetwas machen, was du für Bullshit hälst.
Ich verstehe in der Hinsicht einfach nicht, wieso bewusste Pendelentscheidungen von >1h Stunde vehement verteidigt werden, die nicht zwingend nötig sind, wenn die Zahlen der HH nun mal so sind, wie sie sind.

Lustig, dass du so aufs herrlich einsteigst, dass natürlich provozierend gemeint war, mea culpa ich vergas kurz dass ich mod bin.
 
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Lustig, dass du so aufs herrlich einsteigst, dass natürlich provozierend gemeint war, mea culpa ich vergas kurz dass ich mod bin.

Kleiner Tipp, wenn Du wirklich ernsthaft diskutieren willst, dann verkneif' es Dir doch einfach? Ist das so schwer einfach mal sein Ego im Zaun zu halten?

Und ich halte Deine Sicht durchaus für "autistische Rationalität". Klar kann man eine Kosten/Nutzen-Rechnung aufmachen a la: Umzug kostet x-Stunden+Geld, habe ich durch weniger Pendeln in 251,8457 Tagen wieder raus, ergo wechsel ich. Aber so läuft es nun mal gerade bei Wohnsituationen nicht.

Da entscheiden so viele verschiedene Punkte über das Wohlfühlen, dass es einfach schwer ist sich aus einer fremden Sicht ein Urteil zu bilden. Umfeld (Menschen, Geschäfte, Parkplatz), Lautstärke im Haus und drumherum, Geruchsbelästigung (Raucher, Griller, Verkehr (da sind wir ja wieder beim Diesel)), Tiere, Kosten, Zustand der Wohnung, investierte Zeit, Blick ins Schlafzimmer der Nachbarin, wenn sie sich umzieht undundund.
Nicht umsonst steht dieser Punkt im Gesetz unter besonderer Würdigung und Schutz. Das kannst Du vielleicht als "Nomade" jetzt nicht nachvollziehen, ist Dir vielleicht auch nicht wirklich wichtig oder Du hattest mit Deinen Wohnungen immer Glück, aber deswegen brauchst Du nicht denken Du wärst die höher entwickelte Lebensform (ich weiß so meinst Du es nicht, aber so kommst Du hier gerade wieder rüber in Deinem Lässigkeitstrip und das schmeichelt Dir nicht).
Natürlich muss man dann im Gegensatz nicht so extrem wie Albstein rumheulen, aber das machen hier ja auch die wenigsten.

Generell ist denke ich der Ansatz von Ticor zu verwenden, wie ich es auch immer häufiger mache: Präsenszeiten im Büro auf das Notwendige reduzieren. Arbeiten kann ich, wo ich ein akzeptables Netz (WiFi und Mobil) habe und meinen Laptop aufklappen kann. Und zu Hause brauche ich dafür nicht mal eine Hose anziehen :D . Für Videokonferenzen habe ich auch schon mal dann nur Hemd mit Krawatte an und sonst casual. Meine Frau habe ich so langsam auch erzogen das ich, wenn ich arbeite, nicht da bin. Kein "kannst Du mal schnell" oder "eine Frage"...
Viel mehr brauch ich nicht. Ergo wird die Fahrzeit in der Zukunft wahrscheinlich immer seltener und damit unwichtiger. Ein Umzug unter dem Aspekt muss dann selbst für Leute ohne Kinder gut überlegt sein.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Ach mei, ich kann dir drölf Millionen Beispiele nennen wo Leute morgens > 1.5 aus irgendwelchen Löchern herpendeln und andere Geschichten wo Leute einfach zu träge sind.

Wenn man jede Erklärung abstrahiert und durch rein ökonomische Kosten/Nutzung sieht, dann kommt halt so eine Einstellung raus. Abgesehen davon, dass nicht jeder Honk in die Großstadt will, gibt es genügend Situationen, in denen Pendeln eher unumgänglich ist. Wenn sich da was aus rational schwer nachvollziehbaren Gründen drastisch über Nacht ändert, ist das behindert, v.a. wenn du zu viel in deinen Wohnort investiert hast. Das jetzt auf individuelles Pech aufgrund von imaginären Fehlkalkulationen zu kürzen ist schon recht dreist und hat was MVesques.
 

Moranthir

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Von der Einstellung zum Pendeln her bin ich definitiv auf einer Linie mit dir, Benrath, aber ich maße mir nicht an die Nutzenfunktion von Leuten, die 3h/Tag im Auto verbringen, besser zu kennen, als die Pendler selbst.
 
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So eine Betrachtung funtkioniert doch auch nur, für Leute die allein wohnen und nur für sich selbst verantwortung tragen. Na klar kann ich als Single von Köln nach Münster ziehen anstatt zu pendeln. Aber wenn ich 'ne Frau habe die in Köln arbeitet, dann ziehen wir halt um und sie muss pendeln. Oder wir ziehen in die Mitte und beide pendeln die Hälfte. Und wenn man dann halt in Köln mit den Eltern auf einem Grundstück lebt (nein, man lebt da nicht und pendelt weil man "reich" ist) was sich seit ein paar Generationen in Familienbesitz befindet aber vielleicht auch nicht mehr in Topzustand ist, dann bekommt man in Münster nichtmal 'ne Eigentumswohnung dafür wenn man das verkauft. Geschweige denn, dass die Eltern vielleicht noch leben und man gar nichts zum verkaufen hat oder vielleicht soviel Verantwortungsbewusstsein hat, die Eltern nicht ins Heim abzuschieben wenn sie denn nicht mehr allein können. Oder man hat schon 20 Jahre Eigenarbeit ins Haus gesteckt (in seiner Freizeit) für individuelle Umbauten die einem kein Mensch bezahlt beim Verkauf, schmeisst man mal eben 100k Verlust aus dem Fenster? Von Schulpflichtigen Kindern die man mal eben aus ihrem gesamten Freundeskreis rausreisst ganz zu schweigen.

Ich sehe es ähnlich, dass ich kaum nachvollziehen kann, wie man täglich 3h Lebenszeit dafür aufbringen kann, im Auto von A nach B zu fahren. Es käme mir aber niemals in den Sinn, deswegen umzuziehen sondern eher, mir nen anderen Job zu suchen und ggf. Gehaltseinbußen in Kauf zu nehmen.

Jemand anders hat es übrigens gerade schon erwähnt: Pendelei wird teilweise eben auch bezahlt - und nicht ohne Grund. Sie hat eben nicht nur (s/w) Nachteile sondern auch Vorteile. Unternehmen haben ein wesentlich größeres Einzugsgebiet, was die Besetzung ihrer Stellen mit den potenziell geeignetsten Kandidaten angeht und die Menschen haben eine größere Flexibilität bei der Jobsuche um ggf. eine Arbeit zu verrichten, die sie mehr ausfüllt als eine die es in ihrer direkten Umgebung gibt. Bei der Aldi-Kassiererin mag das egal sein, bei einer Fachkraft für eine sehr spezielle Stelle oder einer Führungskraft mit viel Verantwortung aber eben nicht mehr, da bringt das knallharte wirtschaftliche Vorteile

Natürlich kommt jede Entscheidung mit einem Preis daher, den man dann eben auch zahlen muss. Daher finde ich Albsteins rumgejammer auch eher peinlich. Entweder er ist bereit den zu zahlen, dann soll er sich 'nen anderen Fahrbaren Untersatz kaufen - und ja, auch mit 'nem Smart (700cm³ Benziner) kommt man zur Arbeit, gibts bei mobile für 'nen Appel und 'nen Ei. Sogar als Zweitwagen nur für den Arbeitsweg völlig erschwinglich wenn man den Familienkombi nicht aufgeben will weil man ihn auf dem Lande regelmäßig braucht.
 

Benrath

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ICh seh irgendwie nur "MiMimi, mach doch keine Kosten Nutzen Rechnung daraus" worauf alle dann doch mit Kosten Nutzen argumentieren, den ich nur nicht richtig verstehen würden. "nicht in die Großstadt" / "Heimat" / "Glück" (btw gerade bei Unglück mit Wohnung sollte man wohl umziehen -_-) etc....

Um dann mal bei Mora zu bleiben. Es gibt viele vorgeschobene Begründungen für die >3h / tag am Auto, die in der Regel bei näherer Betrachtungen zu Staub zerfallen. Daher würde ich mir anmaßen zu sagen, dass die Leute bescheidene Präferenzen haben oder ne starke Status Quo Präferenz = kurzsichtige Faulheit haben. Vor allem wenn es sich auf Zeiträume von > 3-6 Monaten bezieht. Familien sind die große Ausnahme, aber wenn wir uns alle Pendler angucken, sind die nicht alle Pendler Familien.

Mir geht's anders als Outsider und Co nicht darum Albsteine zu dissen, weil er einen Diesel hat, sondern zu hinterfragen wie es mittlerweile sein kann, dass Pendelzeiten von an die 2h pro Tag als normal angesehen werden. Stirling hat eine Begründunge gegeben und zwar, weil Transport so günstig ist.

Apropos diskutieren. Das "Herrlich" war mehr erfreut, dass ihr so angesprungen seid auf das Thema, weil es so zu erwarten war. Wer dann mit ad hominem "Autist" usw kommt, sollte mal seine eigenen kleine Welt checken. Ich bin an sich nicht mal so Nomade, sondern bin jetzt zum 2 mal nach dem Studium umgezogen und hab mich explizit dazu entschieden eher näher an den Job zu ziehen als z.B. nach Köln wo ichs auch geiler fände.

von syz noch nicht gesehen gehabt.
Wenn man sich die Zahlen anguckt, ist die Familie der Sonderfall und der Einpersonenhaushalt in die Regel...
Das Pendel hat sonst für den Pendler fast nur Nachteile und zwar ziehmlich extreme wenn es >1h Stunde ist (siehe kurzfristige Faulheit)
 
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Wer versucht alle Emotionen bei Wohnraum außen vor zu lassen und nur Kosten/Nutzen im Blick hat, gar anderen Leuten Ihre Gründe als "minderwertig"/"vorgeschoben" wegdiskutiert hat wohl scjon leicht autistische Züge an sich. Mindestens Scheuklappen veritablem Ausmaßes. Betreibe Handel damit.
 
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Wenn man sich die Zahlen anguckt, ist die Familie der Sonderfall und der Einpersonenhaushalt in die Regel...
Das Pendel hat sonst für den Pendler fast nur Nachteile und zwar ziehmlich extreme wenn es >1h Stunde ist (siehe kurzfristige Faulheit)
Welche Zahlen. Du hast 'ne Statistik, die darlegt wieviel Prozent der Pendler familiär gebunden sind? Oder hast Du einfach mal von der Gesamtbevölkerung auf die Pendler runtergebrochen (was schon ziemlich Banane wäre...).

Ganz davon ab:
- Man wohnt allein in einer Wohnung im Haus der evtl. Pflegebedürftigen Eltern -> Einpersonenhaushalt lt. Statistik
- Man ist geschieden aber die gemeinsamen Kinder leben vor Ort -> Einpersonenhaushalt lt. Statistik
- Man lebt allein, hat aber ein Haus/Grundstück geerbt, was zwar schuldenfrei ist, aber in so renovierungsbedürftigem Zustand, dass man dafür nichts im Verkauf bekommt was einem anderswo einen Neukauf ermöglichen würde, aber mit ein paar Jahren reingesteckter Arbeit durchaus ein attraktives Heim wird -> Einpersonenhaushalt lt. Statistik
- Man lebt allein, hat vor Ort aber sehr viele Freundschaften über die Jahrzehnte aufgebaut, Hobbies gepflegt (vielleicht ein Boot selbst aufgebaut oder sich 'ne kleine Hobbywerkstatt eingerichtet), ist aktiv im Vereinsleben, betreut ehrenamtlich XYZ Whatever -> Einpersonenhaushalt lt. Statistik

Alles Fälle wo völlig nachvollziehbar der Wohnortwechsel so unattraktiv ist, dass man lieber die Pendelei in Kauf nimmt. Und all diese Fälle wären in einer solchen Statistik noch nichmal drin, die kommen auf die klassische "Familiensituation" schlichtweg noch oben drauf.
 
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Wer versucht alle Emotionen bei Wohnraum außen vor zu lassen und nur Kosten/Nutzen im Blick hat, gar anderen Leuten Ihre Gründe als "minderwertig"/"vorgeschoben" wegdiskutiert hat wohl scjon leicht autistische Züge an sich. Mindestens Scheuklappen veritablem Ausmaßes. Betreibe Handel damit.
Ich kanns aber mittlerweile schon verstehen; ich meine Familien hat er ja jetzt explizit ausgeschlossen. Was bleibt denn dann noch übrig außer Faulheit oder merkwürdiger Präferenz? Ich bin auch zwei Jahre von Aachen nach Köln gependelt und natürlich bin ich lange nicht umgezogen, weil ich mich in Aachen auskannte und wohl gefühlt hab. Bei mir ist letztlich der Frust über die Pendelei kontinuierlich gestiegen, bis er höher war als die Unlust, einen Umzug zu organisieren.
Bezüglich der Begründung: In der Hinsicht werden Emotionen schon berücksichtigt, aber, wie Benrath sagte, dürfen die doch merkwürdig beäugt werden. Also so Punkte wie: "Das ist mein Heimatdorf", "in dem Haus haben schon meine Eltern gewohnt" oder sowas in der Art kann ich auch nicht so richtig nachvollziehen; für mich ist ein Haus aber auch ein Gebrauchsgegenstand, wie mein Auto auch. Ich hab auch nen Diesel aber häng kein Stück dran, wenn der weg muss ist er weg.

Und noch zu den Gründen: Ich glaube es ist die Mischung aus niedrigen Kosten und der immer größeren Spezialisierung der Berufe. Die Menschen arbeiten ja immer mehr im tertiären Sektor, wo die Berufe nunmal wild in alle Richtungen sprießen. Wo man früher als Industriemechaniker in einem Dutzend Betriebe in der Nähe arbeiten konnte, gibt es jetzt drei Dutzend verschiedene Ingenieurbüros, die alle verschiedene Sachen machen und eben nicht beliebig austauschbar sind. Dazu liegen die Betriebe nicht mehr Zentral in irgendwelchen Industriegebieten, sondern sind bunt im Stadtbild verteilt. Last but not least war es früher üblicher, das ganze Leben in einem Betrieb zu bleiben. Du bist also in die Nähe gezogen und einfach da geblieben. Heutzutage ist es doch viel üblicher, sich nach 2 oder 3 Jahren nochmal zu orientieren; hängt vielleicht auch mit der Spezialisierung zusammen. Kurz: Die Notwendigkeit zu pendeln ist über die Jahre auch dramatisch angestiegen, imo.
 
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In der Hinsicht werden Emotionen schon berücksichtigt, aber, wie Benrath sagte, dürfen die doch merkwürdig beäugt werden.
Dürfen sie.

Also so Punkte wie: "Das ist mein Heimatdorf", "in dem Haus haben schon meine Eltern gewohnt" oder sowas in der Art kann ich auch nicht so richtig nachvollziehen; für mich ist ein Haus aber auch ein Gebrauchsgegenstand...
Dürfen die aber auch... :)
 
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Also so Punkte wie: "Das ist mein Heimatdorf", "in dem Haus haben schon meine Eltern gewohnt" oder sowas in der Art kann ich auch nicht so richtig nachvollziehen;

gibt auch leute die ein enges soziales umfeld pflegen und dieses nicht verlassen wollen

kann man belächeln, aber manchmal ist der job auch das nebending und das eigentliche leben im mittelpunkt des eigeninteresses
 
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Ich könnte mit ÖPNV fahren. Wenn 4 Züge pünktlich sind dann brauch ich am Tag > 3 Stunden. Rhythmus ist 1 Zug / Stunde. Fällt einer aus oder kriege ich einen Anschlusszug nicht bin ich > 4 Stunden unterwegs. Bin eine Teilstrecke auf einer Hälfte im Studium jahrelang gefahren und weder Verspätung noch Ausfälle waren selten. Habe ich einen Termin mit China muss ich morgens pünktlich im Büro sein. Auto dauert 1 Stunde mit Stop &Go 1,5 Stunden. Das hat nichts mehr mit Bequemlichkeit zu tun.

Zum Thema PS: Ich bin 35. Aus der Phase wächst man raus und für Midlifecrisis ist es ein bisschen früh.



Das wäre dann die Lösung für alle Dieselfahrer? Wir reden heute schon über Gentrifizierung und Wohnungsmangel. Das ist keine Alternative.

Aber nette Einstellung von Leuten wie Outsider. So nah war ich lange nicht bei der AFD. Wenn "Pech gehabt" die Antwort der Gesellschaft ist, dann wundert es mich nicht, wieso die Leute den Gesellschaftsvertrag in Frage stellen. Ich bin weiß Gott nicht reich, aber zahle jedes Jahr einiges an Steuern. Leute aus der Mitte wie ich tragen nicht unwesentlich an der Gesellschaft. Ich hab mit meinem Bruder 3 Jahre lang jeden Monat das Geld für die Pflege meiner Mutter aufgebracht, die ihr ganzes Leben gearbeitet hat und mich mit der Pflegekasse rumgeschlagen. Ich muss für alle Möglichen Dinge zahlen und jeden Tag gerade stehen für eine Gesellschaft, die mir dann sagt Pech gehabt? Ein Schlag nach dem anderen und dann wird mir gesagt ich weine rum?

Mal ganz ernsthaft. Als du dir 2011 deinen diesel gekauft hast, war schon lange bekannt, dass die im tatsächlichen straßenverkehr alle grenzwerte sprengen. Das NOx grenzwerte großflächig überschritten werden und, dass der straßenverkehr einer der hauptverursacher der überschreitungen ist.

Hier z.B. im Luftreinhalteplan Ruhrgebiet 2011 (eine fortführung des LRHP 2008) die den straßenverkehr als hauptverursacher ausgemacht hat und auch verkehrsverbote schon als geeignete und legale maßnahme zur reduzierung benennt.

https://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/bekanntmachungen/2011/10/004/lrp_ruhrgebiet_2011_tp_ost.pdf

Dass der Euro5 grenzwert für stickoxide für diesel 3 mal so hoch ist wie der für benziner ist auch bekannt.

Du hast dich also in einer region in der die stickoxidgrenzwerte flächendeckend überschritten werden bewusst dafür entschieden ein auto zu kaufen, dass besonders viele stickoxide produziert um damit jeden tag 100KM zur arbeit zu pendeln.

Entweder hast du dich nicht ausreichend informiert oder es war dir schlicht und ergreifen egal. Am wahrscheinlichsten ist wohl, dass das für die entscheidungsfindung für dich überhaupt keine rolle gespielt hat und das ganze eher so lief: Ich pendle jedes jahr alleine schon ~25000 kilometer zur arbeit und zurück da rentiert sich ein diesel ja dicke, viel billiger auf dauer als immer das teure benzin zahlen --> gogo diesel!

Du hast in deiner kaufentscheidung keinerlei rücksicht auf all diese leute genommen, die in den besonders belasteten gebieten wohnen, willst jetzt aber, dass doch bitte die komplette allgemeinheit mal mitleid mit dir und deiner restwertminderung hat? Ernsthaft? Und ja, dass ist extremes jammern und rumgewhine deinerseits. Kannst du mir nicht erzählen, dass es auf der gesamten ÖVPN strecke keine geeignete park and ride möglichkeit gibt um den restweg in die innenstadt in die du in zukunft EVENTUELL nicht mehr reinfahren darfst gibt.

Selber nicht an die allgemeinheit denken aber dann was von Gesellschaftsvertrag schwafeln. Komm mal klar.
 
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Mal ganz ernsthaft. Als du dir 2011 deinen diesel gekauft hast, war schon lange bekannt, dass die im tatsächlichen straßenverkehr alle grenzwerte sprengen. Das NOx grenzwerte großflächig überschritten werden und, dass der straßenverkehr einer der hauptverursacher der überschreitungen ist.

Hier z.B. im Luftreinhalteplan Ruhrgebiet 2011 (eine fortführung des LRHP 2008) die den straßenverkehr als hauptverursacher ausgemacht hat und auch verkehrsverbote schon als geeignete und legale maßnahme zur reduzierung benennt.

https://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/bekanntmachungen/2011/10/004/lrp_ruhrgebiet_2011_tp_ost.pdf

Dass der Euro5 grenzwert für stickoxide für diesel 3 mal so hoch ist wie der für benziner ist auch bekannt.

Du hast dich also in einer region in der die stickoxidgrenzwerte flächendeckend überschritten werden bewusst dafür entschieden ein auto zu kaufen, dass besonders viele stickoxide produziert um damit jeden tag 100KM zur arbeit zu pendeln.

Entweder hast du dich nicht ausreichend informiert oder es war dir schlicht und ergreifen egal. Am wahrscheinlichsten ist wohl, dass das für die entscheidungsfindung für dich überhaupt keine rolle gespielt hat und das ganze eher so lief: Ich pendle jedes jahr alleine schon ~25000 kilometer zur arbeit und zurück da rentiert sich ein diesel ja dicke, viel billiger auf dauer als immer das teure benzin zahlen --> gogo diesel!

Du hast in deiner kaufentscheidung keinerlei rücksicht auf all diese leute genommen, die in den besonders belasteten gebieten wohnen, willst jetzt aber, dass doch bitte die komplette allgemeinheit mal mitleid mit dir und deiner restwertminderung hat? Ernsthaft? Und ja, dass ist extremes jammern und rumgewhine deinerseits. Kannst du mir nicht erzählen, dass es auf der gesamten ÖVPN strecke keine geeignete park and ride möglichkeit gibt um den restweg in die innenstadt in die du in zukunft EVENTUELL nicht mehr reinfahren darfst gibt.

Selber nicht an die allgemeinheit denken aber dann was von Gesellschaftsvertrag schwafeln. Komm mal klar.


Als ich meinen Diesel gekauft habe, war CO2 gerade die Sau, die medial durchs Dorf getrieben wurde. Bis heute erfüllt übrigens mein Fahrzeug die Abgasnorm Euro5. Die wird nicht im Straßenverkehr gemessen sondern auf dem Prüfstand und da verhält sich nach aktuellem Wissensstand mein Auto wie im Straßenverkehr. Weil jeder anders Fährt gibt es Normen. Hier werden nachträglich die Anforderungen geändert.

Ich hatte den Wagen zudem nicht hier gekauft. Ich bin vor 3 Jahren auf eigenen Wunsch komplett hierhin zurück, wo ich vorher nur am Wochenende gependelt bin, weil meine Mutter noch pflegebedürftiger geworden ist.

Du tust so, als hätte jeder Dieselfahrer die Entscheidung getroffen andere Leute zu schädigen. Das ist Bullshit. Die Politik hat und setzt immer noch Anreize einen Diesel zu fahren. Keiner bezweifelt, dass es ungesund ist Abgase einzuatmen, aber ich sage nicht "dann zieht doch aufs Land oder an die See". Es geht einfach ums Augenmaß.

Da Oberhausen mitten im Ruhrgebiet ist sind drumherum schlicht andere Städte. Da gibt es kein Park and Ride....

Du hast scheinbar wirklich ein eher einfaches Verständnis von der Welt.
 
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gibt auch leute die ein enges soziales umfeld pflegen und dieses nicht verlassen wollen

kann man belächeln, aber manchmal ist der job auch das nebending und das eigentliche leben im mittelpunkt des eigeninteresses

Ist bei mir auch der Fall; genau deswegen hab ich endlich auf das Ding verzichtet, was mir täglich 3 Stunden meiner Zeit genommen hat. Der Punkt ist nämlich: Durch die Pendelei hatte ich Abends unter der Woche eh keine Zeit mehr, mich großartig mit Leuten zu treffen; ist jetzt mit Kölnern anders. Und am WE geht das jetzt mit den Aachenern auch noch.

Aber klar, das hat keine Allgemeingültigkeit und ist individuell verschieden. Gibt wohl auch Menschen, deren _komplettes_ Umfeld wirklich in einem Kaff bzw. einer Stadt gesammelt ist. Kenne ich persönlich jetzt aber nicht.
 
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@Outsider: Das "das wusstet ihr vorher schon Argument" kann man wirklich nicht so stehen lassen.
In der Tat war es wirklich so, dass zu meiner Zeit beim Kauf des Diesels 2008 wirklich quasi nur von CO2-Reduktion, Treibhauseffekt und Klimaziele gesprochen wurde und der Diesel dabei eine entscheidende Rolle zur Zielerreichung spielen sollte.
Klar, es gab auch schon die Feinstaubdiskussion aber angeblich war die ja mit dem DPF unter Kontrolle zu bringen. Wurde damals so propagiert. Wie Albstein sagt, die Grenzwerte halten diese Fahrzeuge damit auch ein. Das die Grenzwerte offenbar nicht ausreichen oder erlogen wurden ist eine andere Sache.
An eine NoX-Diskussion in der breiten Öffentlichkeit kann ich mich wahrlich nicht erinnern.
 
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Dass eine signifikante anzahl von dieselbesitzern diesen gekauft hat "um was für die umwelt zu tun" halte ich schlicht und ergreifend für gelogen. Ich hab in meinem ganzen leben noch nirgendwo gelesen, diesel seien gut für die umwelt. Ok, ich hol mir meine infos auch nicht aus irgendwelchen hersteller werbeheftchen. Da kommt nämlich sofort wieder die uninformiertheit ins spiel, wenn man sich tatsächlich informiert darüber wie toll diesel für die umwelt sind findet man sofort gegenteilige informationen.

Jetzt kann man natürlich sagen man hat das einfach unbesehen alles geglaubt. Ok, bittesehr. Bei einer sehr teuren anschaffung die man im zweifelsfall 15+ jahre benutzt ist das halt auch einfach blauäugig. Die informationen waren da. Das man sie nicht hatte, weil man keine links grün versifften infos liest, ok.

Und ehrlichgesagt sind das für mich auch alles nebensächlichkeiten. Wer denn jetzt wie viel mitschuld hat ist mir rellativ egal. Der punkt ist einfach die autos machen zu viel dreck, davon werden menschen krank. Die Engländer meinen die sterblichkeitsrate im gesamten UK ist 4% höher durch die erhöhte NOx belastung. 4% von allen toten. Was ist denn bitte eure lösung für das problem? "Bitte einfach alles wie bisher weil meine restwertminderung!!!" Zieht halt nicht. Man hat damals 2007 die Euro Normen eingeführt um das problem ein zu dämmen, 10 jahre später hat sich an der situation so gut wie nichts geändert. Wenn selbst die neuesten normen im tatsächlichen verkehr den grenzwert um das siebenfache sprengen bringt auch der "saubere" euro6 diesel nichts.
 
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Also es sollte doch klar sein das hier niemand ein Verbrenner-Auto "wegen der Umwelt" kauft. Und auch bei einem Elektroauto ist das noch fragwürdig.

Will man etwas für die Umwelt machen dann kauft man ein Fahrrad oder geht zu Fuß und macht den Rest mit ÖP(N)V. Ich habe auch nicht gesagt das ich den Diesel wegen der Umwelt gekauft habe, sondern nur: das die Verteufelung des Diesels damals nicht existent war. Sogar eher noch das Gegenteil Und natürlich war die Kaufentscheidung hier eine Ökonomische. Ein Fahrzeug das viele Kilometer verträgt und dies so günstig wie möglich macht sollte her.

Und wie ich schon geschrieben habe: wenn die Verbote nun sein müssen, weil sie als Notwendig erachtet werden (hier bist Du mit den offiziellen Zahlen nun einverstanden, vorher hast Du die offiziellen Zahlen angezweifelt?), dann ist das halt so. Wird mich wie viele andere nicht umbringen.
Das die Industrie hier aber mit einem "dududu, nicht gut" davon kommt und das ganze der Konsument abbekommt ist schäbig.
Und bei einer Heizung gibt es den Bestandsschutz. Bei der Industrie auch. X-Sonderregelungen und Ausnahmen werden kommen (Busse, LKWs, Taxen). Und was ist mit ausländischen Fahrzeugen?
Aber die Diesel der in Deutschland angemeldeten Privatanwender, die müssen erstmal weg und dann sieht man weiter. Das ist die Lösung des Problems? Ist halt wirklich pure Effekthascherei und die Industrie hält sich noch zurück, wohlwissend das das ja nur den dringend benötigten Absatz ankurbeln kann.
 

Benrath

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Ist bei mir auch der Fall; genau deswegen hab ich endlich auf das Ding verzichtet, was mir täglich 3 Stunden meiner Zeit genommen hat. Der Punkt ist nämlich: Durch die Pendelei hatte ich Abends unter der Woche eh keine Zeit mehr, mich großartig mit Leuten zu treffen; ist jetzt mit Kölnern anders. Und am WE geht das jetzt mit den Aachenern auch noch.

Aber klar, das hat keine Allgemeingültigkeit und ist individuell verschieden. Gibt wohl auch Menschen, deren _komplettes_ Umfeld wirklich in einem Kaff bzw. einer Stadt gesammelt ist. Kenne ich persönlich jetzt aber nicht.

Das. Wenn man noch gute Freunde von früher hat, hält man zu denen Kontakt egal wo man ist. Ok, wenn man seit immer im selben Kaff wohnt, wird das wohl zu einem Problem.

Bzw. ging es mir beim Umziehen nicht nur um das Wechseln der Stadt, wie z.B. bei vielen Pendlern in zwischen Köln und Bonn möglich wäre, sondern um das Umziehen in der Stadt.

Mir geht es bei der Minimierung der Pendlerzeit in erster Linie um die Lebensqualität an sich, als um den Job. Nachdem mir das jetzt X mal vorgeworfen wurde. Gerade deshalb sollte man es vermeiden für den Job viel zu fahren, weil man seinem AG nur weitere Lebenszeit schenkt, die dieser nicht bezahlt oder wert schätzt.

Da könnte man anfangen auch weitere Anreize wie die km abhängige Pendlerpauschale zu diskutieren. Jeder könnte z.B. einen fixen Freibetrag fürs Pendeln bekommen und das wars. Wieso die Entfernung belohnen.
 

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Jo, warum Pendlerpauschale, kann ja jeder in eine Metropolregion ziehen und hoffen, dass ÖPNV nicht die Preise jährlich anzieht. So einfach ist das.
 
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Naja Pendlerpauschale ist schon eine Subvention über die man in der heutigen Zeit (Umwelt, Verkehrskollaps) diskutieren kann. Bin immer für Wegfall von Kram, der die Steuer leichter macht. Ich nehm' dafür dann gerne einen höheren Steuerfreibetrag allgemein.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Wenn man ernst diskutieren wollen würde, würde ich sogar vielen Punkten Benraths zustimmen. Hab jetzt selbst fast zwei Jahre pendeln dürfen und nun auch hauptsächlich deswegen meinen Job gekündigt, da sich die Zeiten von 90 Minuten täglich auf knapp 3 Stunden ausgeweitet haben, während dabei kein Ende/Verbesesrung in Sicht ist. Denke mir auch jedesmal meinen Teil, wenn ich höre, dass Leute bis zu ~4 Stunden Pendeln in Kauf nehmen würden, oder irgendwelche Geschichten, dass das Leute freiwillig machen. Weiß nicht wie die so drauf sind, oder ob die tatsächlich jemals so gependelt sind.

Ich verstehe auch, wenn er von großen Städten jenseits der 500.000 Einwohnermarke redet und Umzüge innerhalb dieser Stadt andeuten will.

Der eigentliche Sprung irgendwelche Pauschalen abzuschaffen, weil es eben in Ballungsräumen Alternativen gibt, ist aber schon ein riesiger Spagat. Sobald man bspw. aus dem Raum Nürnberg raus ist (vma. Ansbach <-> Erlangen), ist Pendeln schon fast ein Muss. Dann hast du relativ schnell Wege von 30 bis zu 100km, die allerdings problemlos in unter 45 Minuten Tür zu Tür zu fahren sind. Das geht eigentlich. Alternativen zum Auto sind eher nicht existent. Sehe nicht, wie man Ballungsräume entlasten und gleichzeitig alles andere nicht sanktionieren kann, ohne dass dabei ein Nullsummenspiel rauskommt.
 
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