Der Sinn der Diskussion scheint doch eher zu sein was okay ist und was nicht und nicht nur, wie Rassismus definiert ist. Das Problem kommt eher daher, dass man Rassismus direkt mit schlecht gleichsetzt und daher hier die Diskussion ineinander verschwimmt. Aber daher ist ein keine gute Diskussionsgrundlage zu diskutieren was Rassismus ist, weil ihr dann völlig aneinander vorbeiredet, weil die eine Seite dann zeigen will, dass es nach dem Wörterbuch definierter Rassismus ist, während die andere Seite zeigen will, dass es in bestimmten Fällen nicht so schlimm ist.
Das mit nicht die Hand geben wollen, find ich, ist nen ziemlich spezieller Fall. Wenn ich jetzt schwarzen Leuten nicht die Hand geben will, weil ich mir vor ekel, basiert das ganze nicht auf einem Vorurteil. Der Ekel ist ja wirklich da und auch nicht einfach so "ausschaltbar". Sogesehen trägt eigentlich jedes Lebewesen Rassismus in sich.
Verwerflich finde ich das eigentlich nicht, weil ich da MegaVolt's und FCX's Meinung bin, dass eigentlich jeder Mensch selbst entscheiden sollte, was er tun will. Wenn ich entscheide ich will keinem Schwarzen die Hand geben, ist das, wie jede andere Entscheidung auch. Klar kann es die betroffene Person dann seelische bedrücken, aber die Person hat doch selbst auch genau die gleiche Entscheidungsmöglichkeit. Sie könnte jetzt z.B. entscheiden, dass Leute, die ihr nicht die Hand geben, kein Geschenk zu Weihnachten bekommen oder sonstwas.
Wieso muss man hier einen Unterschied ziehen zwischen öffentlichem Leben und Intimitäten? Das ist so, wie wenn man sagt, dass Entscheidungsfreiheit im öffentlichen Leben nicht zulässig ist, wenn sie jemanden verletzt. Aber sowas macht die Presse doch die ganze Zeit über. Viele öffentliche Artikel, die sicherlich für bestimmte betroffene verletzend sind.
Noch offensichtlicher wird es, wenn man nicht nur Rassen der gleichen Spezies betrachtet: z.B. nur weil ich zur Begrüßung einem Menschen die Hand gebe, heißt es noch lange nicht, dass ich jetzt auch jedem Hund die Hand geben muss.
Ich finde also solange es gewaltlos ist und nicht nur auf Vorurteilen basiert, sollte man eigentlich nichts dagegen sagen, auch wenn es nach Definition Rassismus ist.
Meinungsfreiheit > Andere Menschen seelisch verletzen