Pro Koeln Proteste

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
@ Heator: und du bist dafür alles zu verbieten was eine Meinungsäußerung gegen das Grundgesetz darstellt. Herzlichen Glückwunsch, das trägt schon allerfeinste Züge einer Diktatur.

du hast dich sogar verpflichtet im notfall unser grundgesetz mit der waffe in der hand zu verteidigen, was hat das mit diktatur zu tun? grundrechte haben nunmal auch schranken und dort wo meinungtsfreiheit sich aufmacht pauschal eine religionsgemeinschaft anzugreifen und als "xyz" zu verurteilen, ist nunmal eine grenze erreicht.

PS: das gilt im übrigen auch für alle anderen gruppen, also genauso für radikale islamisten, welche verfassunsgsfeindlichkeit propagieren und sich eine plattform schaffen wollen. auch da muss der staat mit demonstrationsverboten uÄ. entgegenwirken.
 
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Jein. Natürlich ist das Grundgesetz zu schützen, aber das man es auch ändern kann und manchmal muss das weißt du auch. Darum kannst du auch keine Diskussion über das Grundgesetz oder die Grundrechte verbieten - wenn du Leuten verbietest gegen die Religionsfreiheit zu demonstrieren tust du aber genau das!
Ich schreibe hier ausdrücklich "gegen Religionsfreiheit", daß Hetze gegen bestimmte Volksgruppen in die Freiheitsrechte anderer eingreift ist mir klar.

Erst wenn aktiv gegen die Grundrechte anderer vorgegangen wird, oder sich Leute daran machen die herrschende Ordnung des Grundgesetztes zu beseitigen, dann muss eingeschritten werden.

Was ich als Diktatur empfinden würde, wäre wenn es nicht erlaubt wäre das Grundgesetz oder Teile davon in Frage zu stellen und darüber zu diskutieren - wenn man es quasi zum unantastbaren Dogma erklärt.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
das wäre in der tat nicht wünschenswert, aber die religionsfreiheit ist so ein zentrales und unumstößliches grundrecht welches jahrhunderten von unterdrückung und verfolgung andersgläubiger durch kirche und staat entspringt, dass es quasi nicht zur diskussion steht. das ist so als wenn du die menschenwürde in frage stellen würdest ( wobei die religionsfreiheit mit genau dieser menschenwürde eng verbunden ist ).

oder anders gefragt: was kann es aus deiner sicht an der religionsfreiheit zu diskutieren geben?

nur um dir vor augen zu führen um was es konret geht hier die grundlegenden religionsfreiheitsvorschriften:

art.18 der allgemeinen menschenrechtserklärung der UNO
"„Jeder Mensch hat Anspruch auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht umfasst die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung allein oder in Gemeinschaft mit anderen in der Öffentlichkeit oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Vollziehung eines Ritus zu bekunden.“"

oder art.4 unseres GG

„(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.“

„(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.“


was kann es da zu diskutieren geben?
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
ja und? ich habe erst letztes semester in der klausur einen auf einem echten fall basierenden sachverhalt, bei dem ein katholischer theologie professor gemeint hat seinen studenten erzählen zu müssen, dass es jesus nie gab und gott nicht existiert. der hat seinen lehrstuhl auch ganz schnell verloren. sowas kannst du halt als theologieprofessor nicht bringen.

hätte er nen lehrstuhl für religionsphilosophie wärs was anderes, aber an einem religiösen lehrstuhl bsit du der religion auch in der lehre verpflichtet.

"Kalisch durfte als erster Professor Lehramtskandidaten für Islamkunde ausbilden. Wegen Meinungsverschiedenheiten in theologischen Fragen kündigte der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM) inzwischen die Zusammenarbeit mit ihm auf. Daraufhin teilte die Universität Münster vergangene Woche mit, sie werde einen anderen Professor mit der Lehramtsausbildung betrauen.

Gegenüber WELT ONLINE sagte das nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium, Kalisch werde sich nun auf die Islamforschung konzentriere. Zudem wird eine neue Professur für islamische Religionspädagogik eingerichtet, dessen Besetzung zeitnah erfolgen soll."

so läuft der hase nunmal, die kirche bestimmt was ihre angehenden pfarrer unterrichten sollen und die KRM bestimmt was die angehenden islamlehrer beigebracht bekommen sollen.
 
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Mußte der Theologieprofessor auch um sein Leben fürchten?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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keine ahnung, dazu hab ich nix gelesen. und was soll es beweisen? was soll es überhaupt bedeuten? weißt du ob er konkrete ernstzunehmende drohungen erhalten hat, oder ob irgend ein besoffener halbstarker bei ihm angerufen hat und gesagt hat "isch ficke dein leben"

und was soll das mit dem islam zu tun haben? als ich in den usa gelebt hab mussten abtreibungsärzte um ihr leben fürchten weil sie von christlichen extremisten bedroht wurden. erst letztens gab es tode4sdrohungen von kreationisten gegen lehrer, die evolutionstheorie lehren wollten.

du machst es dir einfach zu leicht, religiöse spinner und gewaltbereite fanatiker gibt es im christentum bei weitem nicht weniger als im islam.
 

shaoling

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Original geschrieben von HeatoR
hätte er nen lehrstuhl für religionsphilosophie wärs was anderes, aber an einem religiösen lehrstuhl bsit du der religion auch in der lehre verpflichtet.
Man könnte das natürlich mal zum Anlass nehmen, um kritisch zu hinterfragen, warum es überhaupt so etwas wie "religiöse Lehrstühle" an deutschen Universitäten gibt...
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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klar könnte man das, aber auch das hat recht wenig mit dem islam zu tun, sondern betrifft fast alle theologischen fakultäten, welche zumindest teilweise von kirchen finanziert werden
 

shaoling

Guest
Man kann über alles lang und breit diskutieren, aber es führt zu nichts.

Der Thread führt doch eindrucksvoll vor, warum das Konzept der "wehrhaften Demokratie", wie du es auch propagierst, scheitern muss: weil es unmöglich ist, sich darüber zu einigen, was als Bedrohung gilt und was nicht. Dem einen sind jene ein Dorn im Auge, jenen die andern usw. Jeder beansprucht das Recht für sich und will dadurch Gewalt gegen andere rechtfertigen.

Lachhaft allesamt, naja, ich wollt mich nicht einmischen, hf.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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deswegen gibt es studierte, kluge leute, die den pöbel unter kontrolle halten müssen und weise abwägen was tatsächlich eine gefahr für unsere gesellschaft ist und was nicht.
und genau das haben sie offenbar in köln auch getan, indem sie letzendlich die demonstration der xenophoben abgeblasen haben.
 

shaoling

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Jap, lassen wir uns von studierten, klugen Leuten regieren. Ich glaube, genau das hatte Platon im Sinn.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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aristokratie, die herrschaft der befähigten, ist mir wesentlich lieber als unsere geliebte ochlakratie, bei der jeder bauer über staatstragende entscheidungen kompetenz haben soll. ( in dem punkt bin ich wohl auch ein verfassungsfeind :D )
 
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Original geschrieben von HeatoR
[...]

was kann es da zu diskutieren geben?

Gar nichts, zumindest inhaltlich. Das Grundrecht der Religionsfreiheit ist wohl eines der wichtigsten die es auf der Welt gibt.
Trotzdem gibt es aber auch im Grundgesetz diverse Artikel die man vielleicht einmal ändern möchte. Sogar gegen das Grundrecht auf Menschenwürde könnte man Argumente finden.

Was mir wichtig ist, daß es nicht ausgeschlossen ist auch über solche Dinge zu diskutieren oder eine Demonstration zu dem Thema zu veranstalten, so etwas gehört zu einer "echten" Demokratie dazu - man muss darüber reden können.
 

shaoling

Guest
Dann hast du Aristoteles wohl nicht genau genug gelesen, denn auch die Aristokratie entartet zur Oligarchie.

Du weißt, dass Demokratie an sich mir nichts bedeutet. Sie ist kein Ideal, was einer sagt, ist für mich so gut als was Millionen sagen, solange es wahr ist, was einer tut, so gut als was Millionen tun, solange es gerecht ist.
Entspricht es irgendeiner höheren Gerechtigkeit, dass Menschen sich demokratisch regieren: "Ein Mann, eine Stimme!"?

Natürlich nicht!
Aber Demokratie ist ein nützliches Mittel zum Zweck.
Wenn du nämlich eine Aristokratie anstrebst, also das Prinzip der allgemeinen politischen Teilhabe in Frage stellst, dann setzt du eine Lawine in Gang, weil dann nichts mehr heilig ist, weil dann jeder auf die Forderung nach weiteren Einschränkungen erwidern kann: "ja warum denn nicht?"
Und es wird immer solche Menschen geben, die nicht zu den Aristokraten, also zu den Besten, aber zu den Mächtigsten gehören, und die versuchen werden, die Auswahl jener, die politische Macht ausüben, zu ihrem Vorteil zu verändern.

Der Pöbel mag einem ein Dorn im Auge sein, aber er ist eine recht taube und träge Masse, die sich in einer offenen Gesellschaft nicht allzu leicht extremisieren lässt.
Das ist der Grund, warum ich das demokratische Prinzip befürworte: weil es nützlich ist.

Original geschrieben von Mackiavelli
Das Grundrecht der Religionsfreiheit ist wohl eines der wichtigsten die es auf der Welt gibt.
Größter Schwachsinn: Das Recht auf Religionsfreiheit ist so ziemlich das überflüssigste, das es in einem freiheitlichen Staat gibt.
 
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Original geschrieben von Scarab
Wir sprechen hier ja auch von einem europaweiten Problem, und nicht nur einem in Deutschland. Und bei dem Kongreß sollte es doch gerade darum gehen, sich auch auf Europa-Ebene besser zu koordinieren...
also wenn europaweit 150 menschen deiner meinung sind und dafür eintreten, dann sagt das einiges über deinen standpunkt aus, genauso wie der fakt, dass rechtsextreme den standpunkt vertreten.
wenn du diesen "kongress" als objektiv einschätzt oder ihn gar verteidigst, dann bist du entweder verdammt naiv oder wirklich rechtsradikal.

@sansucal: nein, nur diejenigen, die sich mit dem kongress, bzw. den parteien, die diesen anberaumt haben identifizieren.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Dann hast du Aristoteles wohl nicht genau genug gelesen, denn auch die Aristokratie entartet zur Oligarchie.

Du weißt, dass Demokratie an sich mir nichts bedeutet. Sie ist kein Ideal, was einer sagt, ist für mich so gut als was Millionen sagen, solange es wahr ist, was einer tut, so gut als was Millionen tun, solange es gerecht ist.
Entspricht es irgendeiner höheren Gerechtigkeit, dass Menschen sich demokratisch regieren: "Ein Mann, eine Stimme!"?

Natürlich nicht!
Aber Demokratie ist ein nützliches Mittel zum Zweck.
Wenn du nämlich eine Aristokratie anstrebst, also das Prinzip der allgemeinen politischen Teilhabe in Frage stellst, dann setzt du eine Lawine in Gang, weil dann nichts mehr heilig ist, weil dann jeder auf die Forderung nach weiteren Einschränkungen erwidern kann: "ja warum denn nicht?"
Und es wird immer solche Menschen geben, die nicht zu den Aristokraten, also zu den Besten, aber zu den Mächtigsten gehören, und die versuchen werden, die Auswahl jener, die politische Macht ausüben, zu ihrem Vorteil zu verändern.

Der Pöbel mag einem ein Dorn im Auge sein, aber er ist eine recht taube und träge Masse, die sich in einer offenen Gesellschaft nicht allzu leicht extremisieren lässt.
Das ist der Grund, warum ich das demokratische Prinzip befürworte: weil es nützlich ist.

Größter Schwachsinn: Das Recht auf Religionsfreiheit ist so ziemlich das überflüssigste, das es in einem freiheitlichen Staat gibt.

im ersten absatz gebe ich dir recht. es ist ohne zweifel richtig, dass auch die aristokratie im zusammenspiel mit unserer entarteten sozilisierung binnen kürzester zeit zur oligarchie verkommen würde.
und an der weisheit, dass die "demokratie" ( ich nenn es einfach mal demokratie, weil die wenigsten menschen wissen, dass wir eine ochlakratie haben ) ein schreckliches staatsystem ist, aber wohl das geringere übel, ist natürlich etwas dran.

im zweiten kann ich dir nicht zustimmen, aber darüber haben wir uns auch schon vor einem guten jahr gestritten. es ist letzendlich eine frage der prioritäten, und ich finde die religionsausübung ob ihrer enormen bedeutung für viele menschen durchaus schutzwürdig. jedenfalls nicht mehr oder weniger schutzwürdig als andere grundrechtliche aspekte wie das leben, die meinungsfreiheit oder die würde des menschen. letzendlich vermag ich nicht zu entscheiden wem das leben sein höchstes gut ist, wem seine meinung und wem die religion.
 
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Original geschrieben von HeatoR
deswegen gibt es studierte, kluge leute, die den pöbel unter kontrolle halten müssen und weise abwägen was tatsächlich eine gefahr für unsere gesellschaft ist und was nicht.
und genau das haben sie offenbar in köln auch getan, indem sie letzendlich die demonstration der xenophoben abgeblasen haben.



Studium sagt meist etwas über Familiäre Verhältnisse und soziale Stellung aus. Das sogenannte schlaue Leute sich moralisch über deinem sogenannten Pöbel befinden ist auch eine lächerliche Ansicht. Insofern bin ich klar gegen eine Regierung der Eliten.

Das sinnvollste wäre sicherlich, wenn man eine Dikatur nach tibetischem Vorbild hätte. Da es aber derzeit keine Möglichkeit gibt den weisen, moralisch erhabenen Herrscher ausfindig zu machen, ist eine Demokratie eine verdammt gute Regierungsform. Besser als eine Regierung moralisch sehr zweifelhafter Eliten allemal.

Wohingegen man die dt. Demokratie sicher verbessern könnte. Ein mehrheitswahlrecht mit geringen prozentualen Hürden stärkt extreme Gruppierungen. Außerdem lähmt es die Regierung. Sie bräuchte auch etwas mehr Macht.
Das Amerikanische System ist hier dem dt. einfach überlegen.
 

shaoling

Guest
Original geschrieben von HeatoR
im zweiten kann ich dir nicht zustimmen, aber darüber haben wir uns auch schon vor einem guten jahr gestritten. es ist letzendlich eine frage der prioritäten, und ich finde die religionsausübung ob ihrer enormen bedeutung für viele menschen durchaus schutzwürdig. jedenfalls nicht mehr oder weniger schutzwürdig als andere grundrechtliche aspekte wie das leben, die meinungsfreiheit oder die würde des menschen. letzendlich vermag ich nicht zu entscheiden wem das leben sein höchstes gut ist, wem seine meinung und wem die religion.
Wir hatten uns gestritten ja, aber der Streit war von vornherein fehl am Platze.
Du merkst es ja selbst an deiner Formulierung: sein Leben, seine Meinung, die Religion.
Was ist bitte "die Religion"?

Doch wohl nur das zu einem individuellen Zweck gebrauchte recht auf freie Persönlichkeitsentfaltung.
Und dieses hat für Religion grundsätzlich nicht mehr oder weniger als für jeden anderen Lebensstil zu gelten - innerhalb der üblichen Grenzen.
Menschen dürfen ihre Religion frei ausüben, weil sie - die Menschen(!) - frei sind, nicht weil die Religion - was immer man darunter versteht - frei ist.
Religionsfreiheit ist nur ein Spezialfall der allgemeinen Gedankenfreiheit.
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Größter Schwachsinn: Das Recht auf Religionsfreiheit ist so ziemlich das überflüssigste, das es in einem freiheitlichen Staat gibt.
als nicht religiöser mensch bin ich froh drum an nix glauben zu müssen. das ist weder das wichtigste noch das überflüssigste recht. es steht gleichwertig.

und die hobbyphilosophen sollen sich bitte ein eigenes topic basteln.
 

shaoling

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Original geschrieben von Tür
als nicht religiöser mensch bin ich froh drum an nix glauben zu müssen.
Zusammenhang zu Religionsfreiheit? Nicht gegeben.

Vielleicht hättest du
a) meine Beiträge gründlich lesen,
b) selber nachdenken,
oder d) einfach gar nichts sagen sollen,
statt irgendeinen Unsinn hinzupfuschen.

Wie ich schon sagte: Sind die Freiheitsrechte an sich intakt, ist eine gesonderte Gewährung von Religionsfreiheit schlicht überflüssig, weil sie keine weiteren Rechte hinzufügt.

Besteht in einem Staat eine gesonderte Religionsfreiheit, lässt das unmittelbar den Umkehrschluss zu, dass die allgemeinen Freiheitsrechte nicht intakt sind.
Andernfalls wäre der Gesetzgeber schlicht unfähig, weil er überflüssige Grundrechte einsetzt.
 
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was redest du da, religionsfreiheit hat nicht zwingend etwas mit intakten anderen grundrechten zu tun. die religionsfreiheit gewährleistet, dass man, grob gesagt, ein paar dinge tun darf die normalerweise nicht erlaubt sind aber auch nicht in den grundrechten sondern minderwertigeren gesetzen verankert sind. paradebeispiel das schächten: juden und moslems essen bevorzugt geschächtete tiere, normalerweise geht das nicht, dank der religionsfreiheit ist es aber legitim unter gewissen auflagen.

eine richtige argumentation wenn du die religionsfreiheit als grundrecht anzweifelst wäre eher, dass alle anderen gesetze nicht ausreichend freiheitlich sind (wie beispielsweise auch die gezwungene einschränkung auf nur maximal einen ehepartner die sich gerade nur durch unsere christliche vergangenheit herleiten lässt); da würde ich dir durchaus zustimmen. das übermaß an deutscher regelwut führt eben dazu, dass man bei vielen sachen eingeschränkt wird wo es schlichtweg unnötig ist was sich dann eben wiederum darin ausdrückt, dass es teils doch umgehungsmöglichkeiten gibt, die aber nunmal nicht jeder nutzen kann; hier stellt religionsfreiheit dann sogar teils eine diskriminierung dar (beispiel vielehe wieder).

da es aber drölfmillionen deutsche gesetze gibt und durch den eu kram das ganze nicht weniger übersichtlich / widersprüchlicher / unfairer wird ist es ganz gut wenn sowas wie religionsfreiheit über den meisten normalen gesetzen steht.
 

shaoling

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Original geschrieben von aMrio
was redest du da, religionsfreiheit hat nicht zwingend etwas mit intakten anderen grundrechten zu tun. die religionsfreiheit gewährleistet, dass man, grob gesagt, ein paar dinge tun darf die normalerweise nicht erlaubt sind aber auch nicht in den grundrechten sondern minderwertigeren gesetzen verankert sind. paradebeispiel das schächten: juden und moslems essen bevorzugt geschächtete tiere, normalerweise geht das nicht, dank der religionsfreiheit ist es aber legitim unter gewissen auflagen.
Ich sprach nicht von Grund-, sondern von Freiheitsrechten. Und diese Rechte sind für mich die einzig legitimen Rechtfertigungen staatlicher Gesetze überhaupt: um Freiheitsrechte wahrzunehmen. Ein Staat, der nach Belieben - mit wenigen Ausnahmen (Grundrechte) - Gesetze erlassen und das Leben seiner Bürger regulieren darf, ist per Definition nicht freiheitlich und daher abzulehnen.

Das Schächten ist dafür ein gutes Beispiel für staatliche Willkür, die so etwas nach sich zieht: Eigentlich müssen Tiere ja so geschlachtet werden, aber Muslime und Juden dürfen das auch irgendwie anders, weil sie es eben mögen.
So eine Begründung ist für mich inakzeptabel. Eine religiöse Anschauung ist grundsätzlich nicht anders zu bewerten als jede andere Weltanschauung. Man soll also entweder allen Menschen das Schächten erlauben oder muss es allen verbieten, sofern man es mit den Rechten anderer höherer Lebewesen (die für mich durchaus existent sind) für unvereinbar hält.

Original geschrieben von aMrio
eine richtige argumentation wenn du die religionsfreiheit als grundrecht anzweifelst wäre eher, dass alle anderen gesetze nicht ausreichend freiheitlich sind (wie beispielsweise auch die gezwungene einschränkung auf nur maximal einen ehepartner die sich gerade nur durch unsere christliche vergangenheit herleiten lässt); da würde ich dir durchaus zustimmen. das übermaß an deutscher regelwut führt eben dazu, dass man bei vielen sachen eingeschränkt wird wo es schlichtweg unnötig ist was sich dann eben wiederum darin ausdrückt, dass es teils doch umgehungsmöglichkeiten gibt, die aber nunmal nicht jeder nutzen kann; hier stellt religionsfreiheit dann sogar teils eine diskriminierung dar (beispiel vielehe wieder).
Wie schon gesagt, solche willkürlichen Eingriffe ins Leben der Bürger sind für mich grundsätzlich abzulehnen.

Das Ehebeispiel ist daher für mich einfach zu beantworten: Sowas geht den Staat nichts an. Für mich gibt es keinen legitimen gesetzlichen Status "Ehe". Das ist ein willkürliches Konstrukt überkommener Traditionen.
Wenn Menschen einen Bund fürs Leben schließen und dies mit einer Zeremonie, einem Eid oder sonstigen Ritualen besiegeln wollen, sollen sie das tun. Das zu einer Angelegenheit des Staates zu machen und bestimmten Partnerschaften dann auch noch Vorteile (z.B. bei der Steuer) zu gewähren, halte ich für fern jeder Begründbarkeit (außer unter Berufung auf Tradition).
 
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freiheitsrechte sind teil der grundrechte :-)

bzgl der ehe sehe ich das übrigens genauso wie du, wer partnerschaften vertraglich regeln will kann das auch privat tun ohne die entsprechenden standesamtlichen etc regelungen, beim beispiel schächten ist die aktuelle regelung wiederum imho ganz ok.
 

shaoling

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Persönlich kann ich mit der jetzigen Regelung auch gut leben, finde sie aber prinzipiell dennoch problematisch.
 

Amad3us

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Das zu einer Angelegenheit des Staates zu machen und bestimmten Partnerschaften dann auch noch Vorteile (z.B. bei der Steuer) zu gewähren, halte ich für fern jeder Begründbarkeit (außer unter Berufung auf Tradition).

Welche Partnerschaften haben den Steuervorteile?
 

Moranthir

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Ehen? Und kA, wie es sich mit eingetragenen Lebensgemeinschaften verhält.
 
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faz, seite 40... guter artikel.
versucht die stimmung vom samstag einzufangen.
 

Amad3us

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Naja aber bei Ehen ist doch klar warum man steuerliche Vorteile hat
 

Moranthir

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Original geschrieben von Amad3us
Naja aber bei Ehen ist doch klar warum man steuerliche Vorteile hat
dennoch eine ungleichheit. ich habe kein problem damit, ungleich ist es dennoch.
 
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Ein guter Deutscher denkt international. Außer, wenn er Fußball guckt.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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ist es überhaupt nicht. die ehe ist das gewünschte lebensmodell in unserem land, niemand wird gezwungen so zu leben, aber es werden anreize geschaffen um möglichst viele gesunde, intakte familie in der gesellschaft zu haben.

finde ich absolut gerecht und vor allem richtig, eine gesellschaft von singles/alleinerziehenden/schwulen will ich zB. nicht haben.
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
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wieso nicht? findest du diese lebensformen/sexuellen präferenzen minderwertig?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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zumindest nicht dem entpsrechend was ich mir unter einer normalen gesellschaft vorstelle. es ist ja nichts dagegen einzuwenden, wenn menschen in ausnahmefällen so leben. aber sollten diese lebensformen die regel werden, wäre die gesellschaft am ende.
 
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dann verlass doch das bw.de forum, eine überwältigende mehrheit hier will nie kinder haben :fu:
 
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nicht nur hier.
die angesprochenen anreize für familien sind nur ein strohfeuer.
familien werden immer weiter zurückgedrängt werden.
keine chance.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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das ist richtig, aber in keinster weise begrüßenswert, erstrebenswert oder in sonstiger weise positiv.
deswegen befürworte ich auch jede weitere subventionierung von familien.
 

haviii

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ich mach minimum 5 oder 6 kinder.
soll doch nicht alleine bleiben der kleine.

Wer keine Kinder will ist hässlich/dick/arm/dumm und deshalb keinen Fortpflanzungsdrang oder einfach viel zu wenig stumpf.

Denn: Stumpf ist Trumpf.
 
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