Ok fassen wir zusammen, du wolltest gar nicht über die Realität reden, sondern über deinen Wunschzustand. Dazu habe ich keine Lust, was soll das bringen. Du findest das nicht angemessen, warum sagst du nicht, welche Alternative dir vorschwebt auch nicht. Ich fände auch noch viel härteres Durchgreifen angemessen, wer sich gegen die Polizei wehrt, braucht mmN. überhaupt keine Rücksicht zu erwarten. Aber das sind so unsere persönlichen Standpunkte, die ich eher so semi interessant finde.
Dafuq? Worüber sollen wir in einem öffentlichen Forum denn sonst reden als darüber, ob wir persönlich das Verhalten der Polizisten angemessen finden? Es ist ja wohl im Höchstmaß uninteressant, ob juristische Laien oder Nicht-Polizeirechtler glauben, man könne dieses Verhalten jetzt noch oder eben schon nicht mehr unter rechtmäßiger Gewaltanwendung nach hessischem Polizeirecht subsumieren, weil die Letztentscheidung dazu sowieso Gerichten vorbehalten ist.
Und unabhängig davon, was die jetzt genau entscheiden: Wieso sollten wir glauben, dass das der Weisheit letzter Schluss ist? Geurteilt wird nach Gesetzen, die von Politikern beschlossen werden, um (völlig imperfekt) den (möglicherweise arbiträren) Volkswillen abzubilden; von Richtern und auf Antrag von Staatsanwälten, die ihre eigenen Vorstellungen haben und genauso systematischen Verzerrungen unterliegen können wie alle anderen systematischen Prozesse auch.
Und selbst wenn wir in einem System leben würden, das 100% den Volkswillen abbildet und absolut uniforme Rechtsauslegung garantieren würde: Wird Juristen nicht beigebracht, dass man nicht ohne Weiteres von "Sein" auf "Sollen" schließen kann?
mE sind sie vom Außendienst suspendiert, aber nach wie vor im Innendienst tätig. Dass die Sache untersucht wird ist ja nicht falsch und sicherlich auch dem Shitstorm des Pöbels geschuldet. Und dass das Kopftreten unangemessen war, darüber sind sich eigentlich alle einig.
Na ja, jetzt gib dich mal nicht so naiv: Wenn selbst der CDU-Innenminister sagt, dass das nicht in Ordnung war, dann ist das wohl mehr als ein "Shitstorm", denn die CDU (gerade die CDU in Hessen) ist jetzt nicht gerade bekannt dafür, wahnsinnig polizeikritisch zu sein und ist wohl auch politisch gut damit beraten, Polizeikritik SEHR sparsam einzusetzen. Wie bereits gesagt: Mir scheint die Bewertung ist alles andere als so eindeutig wie du hier tust. Dass die deutsche Öffentlichkeit insgesamt hyperkritisch auf die Polizei blickt wäre mir jedenfalls neu.
Doch, eigentlich schon. Das Ausmaß kann man diskutieren, aber im Grundsatz ist es natürlich so. Oder was ist deine Vorstellung, was soll die Polizei tun, wenn jemand festzunehmen ist, sich aber weigert und zur Wehr setzt? Wie willst du einen Menschen ohne Gewaltanwendung gegen seinen Willen festnehmen?
Sorry, das war meinerseits schlecht formuliert. Ich wollte sagen dass nicht jede Gewaltanwendung gerechtfertigt ist. Sicher, wenn jemand sich körperlich gegen das Fesseln wehrt muss IRGENDEINE Art der Gewaltanwendung erfolgen, da sind wir uns einig. Aber in diesem konkreten Fall geht es darum, was in diesem Video zu sehen ist:
Der Typ liegt bereits am Boden und zu jeder Zeit sind mindestens zwei Polizisten mit ihm beschäftigt. Der ganze Platz ist voll mit Polizisten und zu jeder Zeit stünden mehrere andere Polizisten bereit, um einzugreifen. In der Situation muss bei einer normalen Person Gewaltanwendung in der Form der Fixierung der Gliedmaßen durch die anderen Polizeibeamten eindeutig ausreichen.
Wenn du es mit dem Mountain aus GoT zu tun hast oder wir von zwei Polizisten reden, die 30 Sekunden Zeit haben, bevor die 20 Cousins des am Boden Liegenden eintreffen, könnten auch Schläge oder Tritte gerechtfertigt sein. Hier halt nicht. Dass du es für angemessen hältst, den Typ mit Schlagstöcken (!) zu traktieren, ist für mich imho nur ein Hinweis darauf, dass du in deiner Geisteshaltung selbst schon relativ weit von der geltenden Rechtslage entfernt bist, ganz zu schweigen von irgendeiner Moral, die einem demokratischen Staat würdig wäre.