1) ich wäre für regelmäßige reviews der geleisteten arbeit schon ab dem 1. jahr der promotion, damit in aller interesse frühzeitig aussortiert wird. vielleicht insgesamt 3x (sobald man das thema relativ klar definiert hat und sich eingearbeteitet hat ~1Jahr, nach dem erreichen der ersten größeren wissenschaftlichen meilensteine / am ende der "stoffsammlung" ~ 2-4 Jahre und dann eben die doktorprüfung).
2) die besetzung der doktorprüfung, bzw der review runden, müsste unabhäniger und breiter erfolgen. evtl auch anonym. und online. mehr leute aus dem fachgebiet, dafür kürzer. das könnte sogar auch im interesse der doktoranden sein, um die abhängigkeit vom doktorvater zu reduzieren.
Das klingt für mich etwas nach Overkill. Wenn man diese Reviews ernst nimmt, ist das ein großer Aufwand, den gleich mehrere Wissenschaftler mehrfach betreiben sollen, nur um Leute aus Promotionsprogrammen auszusieben?
Je nach Fach und Umfeld kann es schon eine Hürde sein einen Zweitprüfer zu finden, der seinen Job ernst nimmt. Imo wäre das in vielen Fällen eine Verschwendung von Ressourcen. Die grundsätzliche Fähigkeit zur Promotion kann man in den aller meisten Fällen durch die Masterarbeit, gegebenenfalls eine Zulassungsprüfung feststellen. Je nach Kontext erfolgt dann sowieso eine implizite regelmäßige Kontrolle des Arbeitsverlaufs, manchmal auch nicht. Es ist aber auch nicht in jedem Fall erforderlich.
Am Ende muss man imo auch unterscheiden zwischen Promotionsstellen, die geförfert sind und knappe Ressourcen binden, und solchen, für die das nicht gilt.
Letztlich sehe nicht den Schaden darin, dass sich in einem Examenskolloquium auch ein paar Liebhaber tummeln, die 10 Jahre nebenbei rumpromovieren. Solange ein Professor bereit ist, seine Zeit dafür herzugeben und es das ist, was sie tun wollen, warum nicht?
Wichtiger wäre mir, dass die knappen Mittel für Promotionsstellen offen und nach transparenten Kriterien vergeben werden, um Klüngelschaft einzudämmen Das ist natürlich niemals perfekt organisierbar, aber jeden Schritt in diese Richtung würde ich grundsätzlich befürworten - und das sag ich als jemand, der dann vielleicht niemals eine Stelle, noch dazu 100%, bekommen hätte.