Olympic Games

trollzeit

Guest
Hallo,

Ein paar von euch hätten einfach mal bei der Tour de France besser aufpassen sollen.
Die Dopingmafia um ihren Paten Fuentes bietet doch Analysen und Guides fuer ein "Wie dope ich erfolgreich fuer Dummies" vor den Wettkämpfen an.
Dann gibts noch so tolle Sachen wie Gendoping, das bald sicherlich seinen Durchbruch haben wird.
Danach purzeln dann noch mehr WR's und kein Schwein kann's beweisen.

Schnell und lange Fame, Geld > eigenge Gesundheit, Fairplay
So denken halt die simpel Gestrickten.

Und es fuer eine Disziplin noch keine manipulativen Möglichkeiten gibt, dann bescheisst man halt woanders.
Z.b. beim Turnen. Die Chinesen fälschen halt Pässe damit sie noch jüngere Turnerinnen am Start haben, mit Elastik wie Gummi (natürlich getrimmt nach chinesischem Rezept: 4 Jahre tägliches Training mit militärischem Umgangston)

Aber nicht falsch verstehen. Imho vermute ich, dass nur 2-3% der Sportler bei den Spielen gedopt sind.
Und die Dopingkontrollen in Beijing unterliegen halt einfach der Zensur dort.

Mich persönlich hat Schwimmen schon fasziniert. Auffälliger ging es egtl. garnicht mehr.
In jedem Vorlauf purzelten OR's/WR's, manche Schwimmer/innen unterbieten in Vorläufen ihre pers. Bestzeit um +5 Secs. OK!
Wie kann das sein ?
Sind die vor 4 Jahren mit offenem Haar und in 3/4 Viertelhose an den Start gegangen ? (Schwimmflügel?)
Allein an den Anzügen kann das doch wohl nicht liegen.


Wenn man sich aber einfach Vorstellt, alle Sportler sind sauber, so lässt sich Olympia eigentlich geniessen.
Natürlich nicht bei diesem casualzombie-ÖR Dreck oder Eurosport, sondern über www-streams.




http://www.eurovisionsports.tv/olympics/

Grüsse
 

Chnum

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Original geschrieben von trollzeit
Und es fuer eine Disziplin noch keine manipulativen Möglichkeiten gibt, dann bescheisst man halt woanders.
Z.b. beim Turnen. Die Chinesen fälschen halt Pässe damit sie noch jüngere Turnerinnen am Start haben, mit Elastik wie Gummi (natürlich getrimmt nach chinesischem Rezept: 4 Jahre tägliches Training mit militärischem Umgangston)
diese bösen chinesen
ich finde, das wäre grund genug für ein freies tibet zu demonstrieren...
 

shaoling

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Original geschrieben von Greg
ich denke auch dass er clean ist, dafür spricht nicht zuletzt seine freiwillige teilnahme am Project believe der US Anti Doping Agency mit zusätzlichen tests, langzeitprofilen etc.

Mehr kann ein sportler für seine glaubwürdigkeit nicht machen. Für mich ist er ein absolutes ausnahmetalent mit perfekter körperlicher veranlagung, der dazu noch das glück hatte optimal gefördert zu werden.
Seine körperliche Veranlagung hatte er auch vor einigen Monaten, vor einem Jahr, zwei Jahren und vier Jahren schon, trotzdem ist er da noch nicht so schnell geschwommen.
Wir reden hier nicht von Leistungssteigerung durch letzte Perfektionierung, sondern über mehrere Sekunden, die über 200 oder 400m gut gemacht wurden.

Es bleibt nun mal dabei, dass sich für die Leistungsexplosion bei diesen Schwimmwettkämpfen keine plausible Erklärung finden lässt - außer vielleicht eine neue, unaufspürbare Substanz, die Muskeln Fett statt Zucker verbrennen lässt...
 
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ich glaube wirklich, dass es am neuen material der anzuege liegt, weil es ja quasi alle schwimmer betrifft...
 

shaoling

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Das ist doch Unsinn. Alle Experten sagen, dass man dadurch allenfalls wenige Zehntel gewinnen kann.

Glaubst du, Phelps schwimmt ab und zu mit nacktem Oberkörper, weil er gerne ein paar Sekunden langsamer sein möchte?
 
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Naja, die Becken in china sind schon anders als in anderen olympischen spielen, sie sind tiefer haben mehr platz pro bahn, die absperrungen zwischen den einzelnen bahnen sind so designed, dass sie das wasser möglich glatt halten, und zusätzlich wurden auch die regeln leicht verändert, man darf jetzt im gegensatz zu früher länger unter wasser bleiben/mehr beinschläge unter wasser machen etc. Das kann schon einiges ausmachen, obwohl ich doping natürlich trozdem nicht ausschließen will.
 

Teegetraenk

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Original geschrieben von Outsider23
und zusätzlich wurden auch die regeln leicht verändert, man darf jetzt im gegensatz zu früher länger unter wasser bleiben/mehr beinschläge unter wasser machen etc. Das kann schon einiges ausmachen, obwohl ich doping natürlich trozdem nicht ausschließen will.
Nein... Man nutzt die Tauchphase nur effektiver.
Zu den Becken hab ich heut erst n interessanten Text in der FAZ gelesen. Laut Experten ist das ziemliche Scharlatanerei. "Klimaanlage bläst gezielt Sauerstoff Richtung Oberfläche!" - aha :8[:
 
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Original geschrieben von sHaO-LiNg

Seine körperliche Veranlagung hatte er auch vor einigen Monaten, vor einem Jahr, zwei Jahren und vier Jahren schon, trotzdem ist er da noch nicht so schnell geschwommen.
Wir reden hier nicht von Leistungssteigerung durch letzte Perfektionierung, sondern über mehrere Sekunden, die über 200 oder 400m gut gemacht wurden.

Es bleibt nun mal dabei, dass sich für die Leistungsexplosion bei diesen Schwimmwettkämpfen keine plausible Erklärung finden lässt - außer vielleicht eine neue, unaufspürbare Substanz, die Muskeln Fett statt Zucker verbrennen lässt...

die körperliche veranlagung schon, aber nicht den stand der körperlichen entwicklung, den er jetzt erreicht hat. Immerhin war der junge bei den letzten spielen grad mal 19 und damit keinesfalls ausgewachsen.
Im endefekt sind solche sprünge zumindest was weltrekorde angeht im schwimmen auch nichts besonderes, wenn du dir die progression der weltrekorde im schwimmen ansiehst, so liegen die vom phelps aufgestellten rekorde im rahmen der üblichen verbesserungen.

Was aber natürlich stimmt, ist dass die allgemeine leistungssteigerung beim schwimmen diesmal extrem ausgefallen ist, das kann aber einerseits an den Schwimmanzügen liegen, insbesondere dem speedo LZR wird eine verbesserung der Zeiten um ~2% zugeschrieben. Das geht deutlich über ein paar zehntel hinaus und sogar soweit dass mehrere nationalmanschaften ihre sponsoringverträge mit anderen schwimmausrüstern vorzeitig aufgelöst haben, um bei olympia den LZR zu tragen. Umso bewundernswerter daher imho auch Phelps leistung, da er bei den meisten Rennen auf den Anzug verzichtet hat.
Andererseits will ich auch keinesfalls ausschließen dass einige gedopte sportler unter den schwimmern dabei sind... ich bin nur davon überzeugt dass phelps nicht dazugehört.
 

shaoling

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Also sry, aber das wirkt doch nicht konsistent.
Es stimmt zwar, dass vor allem die Schwimmtrainer selbst die Gewinne durch den Anzug teilweise mit drei Zehnteln pro Bahn angeben, externe Experten wiederum sprechen von ein paar Zehnteln auf mehreren hundert Metern.
Wer hat eher ein Interesse, zu über- oder untertreiben?

Einzelne Schwimmer, Pellegrini etwa (WR), tragen den Speedo übrigens nicht.

Und wenn der Anzug wirklich so grandios ist, sag mir bitte einfach, warum Phelps dann ohne ihn schwimmen sollte. Will er sich handicappen, ist er größenwahnsinnig?
Oder ist der Anzug vielleicht doch nicht so entscheidend?
Ockhams Rasiermesser...

Und nein, die Rekordflut dieses Jahres ist keine übliche Progression. Mehr als 70 WRs in diesem Jahr, das ist weit mehr als jemals zuvor - selbst in den 70ern (hi DDR) hat es so etwas nicht gegeben.

Sportmediziner als aller Welt sagen, so schnell wie bei Michael Phelps können Muskeln nicht regenerieren. Es gibt Insider - übrigens nicht erst seit Angel Heredia -, die die Sportwelt für ihre Naivität belächeln - sind Kronzeugen so unglaubwürdig?

Wir wissen, dass im Radsport systematisch und quasi teilnehmerdeckend gedopt wurde/wird. Wir können mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass es in der Leichtathletik nicht groß anders aussieht.
Warum sollte es im Schwimmen anders aussehen? Dieser Sport wird nicht weniger professionell betrieben.
Und warum sollte Michael Phelps die Ausnahme bilden, wegen seines netten Lächelns?
Der Mann wurde, seit er elf war, zum Jahrhundertschwimmer aufgebaut. Glaubst du wirklich, dass dabei etwas dem Zufall überlassen wurde?

Natürlich gibt es keine Beweise und die wird es höchst wahrscheinlich auch nie geben. Die Fahnder sind doch fast immer einen Schritt hinterher.
Guck dir an, wieviele DDR-Sportler bei Olympia überführt wurden - hunderte Sportler, tausende von Proben, fast keine Nachweise.
Leute wie Marion Jones oder Carl Lewis konnten von Olympiade zu Olympiade triumphieren, ohne dass ihnen dort etwas nachgewiesen werden konnte.
Das Leben dieser Menschen hängt davon ab, dass sie nicht erwischt werden. So jemand lässt sich nicht erwischen, wenn nicht grad alles Pech zusammenkommt.


Ich spreche niemanden schuldig und würdige auch niemands Leistung herab.
Aber ich habe Zweifel und davon überzeugt zu sein, dass jemand sauber sei, halte ich schlicht für naiv.
 
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Warum sollten schwimmtrainer beim anzug übertreiben? Es schmälert doch viel stärker die leistung ihrer athleten wenn sie die leistungsexplosion nicht auf persönliche leistung, sondern auf ein stück technik reduzieren. Warum phelps ihn weglässt, obwohl er von speedo sehr stark in die entwicklung einbezogen wurde
kann ich auch nicht nachvollziehen. Vieleicht möchte er ihn sich als reserve aufheben, weil er sieht, dass er bei seinem vorsprung auch ohne anzug die weltrekorde halten kann und so möglichen angreifern auf den weltrekord nicht sein absolutes maximum offenlegen will.

Imho bleibt der anzug die verlässlichste erklärung für die durch die bank bei allen schwimmern vorzufindende leistungssteigerung, denn mit doping allein lässt sich das auch nicht erklären. Wäre das der Grund, so müsste es man entweder annehmen dass früher alle clean und nur allen gedopt sind, oder es ein neues wundermittel gibt, was allen schwimmern zugänglich ist, aber gleichzeitig noch nicht entdeckt wurde... und das ist wenig wahrscheinlich, irgendwer plappert immer.

Mit Progression meinte ich btw nicht die schiere anzahl der rekorde sondern der unterschied zur vorhergehenden bestzeit und die liegt im rahmen der üblichen verbesserungen.

Phelps bildet für mich hier ne ausnahme wegen seiner freiwilligen teilnahme am project believe der US Anti Doping Agency, weil es hier gerade um langzeitprofile geht und das risiko deutlich höher nach ein paar jahren noch aufzufliegen wenn die analysemethoden sich verbessert haben. Dass die Tests des Project believe durchaus ernst zu nehmen sind spiegelt sich in der geringen Teilnehmerzahl der Athleten an diesem Programm wieder.
Natürlich ist auch das keine Garantie und ich kann jeden verstehen der bei solchen Leistungen weiterhin Zweifel hegt. Aber ich bin überzeugt dass er sich den tests nicht freiwillig aussetzen würde, wenn er bewußt was geschmissen hätte.
 

shaoling

Guest
Gibt leider nicht viele Informationen über den Wert dieses Projekts. Die Teilnehmerzahlen waren übrigens von Haus auf begrenzt, nicht weil sich so wenige freiwillig gemeldet hätten.
Dass es zumindest keine Garantie geben kann, sagen die Projektverantwortlichen selbst:
Asked if Project Believe could guarantee an athlete is clean, the director of the U.S. Anti-Doping Agency said, “No, the science isn't there yet.”
http://www.mysanantonio.com/sports/columnists/buck_harvey/slow_downbolts_feattakes_time100.html

Aber gut, ich will mich hier jetzt auch nicht auf Michael Phelps einschießen. Womöglich ist er clean, auch wenn ich davon nicht überzeugt bin. Ein Wunderkind ist er allemal und unter einer Anzahl fleißiger und disziplinierter Spitzenathleten womöglich der fleißigste.
Es war auch nie meine Absicht, ihm die verdiente Anerkennung für das, was er geschafft hat, zu verwehren.

Wesentlich verdächtiger sind natürlich Fälle wie Stephanie Rice, die ihre persönliche Bestmarke über 400m Lange innerhalb eines Jahres um elf Sekunden schraubt, Alter: 20 Jahre.


Deine These bezüglich des Anzugs finde ich immernoch reichlich weit hergeholt.
Er will historisches leisten, der größte olympische Sieger aller Zeiten werden und soll dann auf ein legales Hilfsmittel verzichten, das angeblich nochmal drei Zehntelsekunden auf 50m bringt?
Sry, das halte ich einfach für lächerlich.

Ich denke auch, viele Menschen unterschätzen allgemein die Professionalität heutiger Doping-Methoden und die Dynamik dieses speziellen Wettkampfs.
Letztlich ist es ja so, dass die Fahnder erstmal Wind davon bekommen müssen, dass eine Substanz überhaupt im Einsatz ist. Dann benötigt man ein sicheres Testverfahren, das keine Fehlresultate mit katastrophalen Auswirkungen liefert. Das muss zugelassen werden, etc. All das spielt sich nicht wirklich im Geheimen ab, so dass die Doping-Entwickler sich in aller Ruhe drauf einstellen können.

Das potentielle neue Wundermittel, von dem du sprichst, gibt es übrigens wirklich und stand schon vor den Spielen im Verdacht, dort bereits zum Einsatz zu kommen.
(Weiter oben schon gepostet: )
http://www.zeit.de/online/2008/34/schwimmen-rekorde-doping
 
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Wieso sind denn plötzlich Australien UND England so fix an uns vorbeigezogen? Goes yes even not.
 
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Shit, 2:1 für Brasilien und 4:3 für Dänemark. Ultimatives Failing aller Deutschen im Moment 8[

Edit: Und schon das 3:1, Gott wie schlecht die sind.

Aber wenigstens führen die Handball-Herren wieder mit 5:4 8[
 

Teegetraenk

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Zur Schwimmdiskussion..

Man darf nicht vergessen, dass die Technik das Sportschwimmen in den letzten 10 Jahren massiv beeinflusst hat. Und damit mein ich nicht den Anzug, sondern in erster Linie technische Analysen. In zentral organisierten Förderprogrammen profitieren quasi alle Nachwuchs/Leistungssportler auf internationalem Niveau von der besten Technik und den besten Spezialisten. Auch die Schwimmtechnik an sich wurde enorm weiterentwickelt. Neue Disziplinen, vor allem auf den Kurzbahnen lassen Weltrekorde einfach nur purzeln, einfach weil es diese Disziplinen nicht lange gibt und grade an bei den Wenden der größte schwimmtechnische Fortschritt gemacht wurde. Den Anzug würde ich wirklich nicht überbewerten..

Der Schwimmsport entwickelt sich einfach massiv, es wird auch immer mehr Geld reingesteckt, der Profibereich hat an Breite und Qualität sehr stark gewonnen. In vielen Ländern gibts gezielte Talentsuche. In Deutschland ist es ja der Zufall, der einen zum Schwimmsport bringt und dann sind die deutschen Talente auf ~50 große Sportvereine in Deutschland verteilt.

Doping kann man natürlich nie ausschließen aber es kann auch nicht als Erklärung herhalten. Wird ja nicht erst seit einem Jahr gedopt.

€: Zum Fußball eben: Die deutschen Frauen haben stark angefangen, das Spiel dominiert und haben dann den knappen VOrsprung verwaltet und die Brasilianerinen wieder ins SPiel kommen lassen. Selbst schuld.
 

reh

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Da spielt man so lange zu 0 und kassiert dann direkt 4 Buden... autsch.
 
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Episch peinliche Vorstellung, wir sollten sie nicht mehr ins Land lassen. Und die Handballherren versagen auch, wie schön 8[
 
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www.inhonor.de.vu
lol was is das heute nur für ein loser tag... erst die fußballfrauen, dann tischtennis los zu null und jetzt noch die handballer lol

der 18.august 2008 is olympia fail!
 
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Dafür stehts im (unbedeutenden) Basketball-Spiel gegen die USA erst 60:100 oder so :rofl2:
 

Moranthir

GröBaZ
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man sollte wieder marschieren einführen.
da wäre ein podiumsplatz sicher...schlechtestenfalls 4.
 
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Wenn der Hambüchen morgen nicht vom Reck fällt kriegen wir wenigstens da noch Gold. :8[:
 
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Beim Kajak sieht's wohl nicht allzu schlecht aus. Und Hockey.
 
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Olympische Schwimmbecken:
Im Vergleich zu Athen gibt es nur zwei nennenswerte Änderungen:
Das Wasser ist einen Meter tiefer (3 m Peking; 2 m Athen). Dadurch werden Wellenreflektionen und Turbulenzen abgemildert.
Der bedeutendste Unterschied ist jedoch dieser: In Athen fanden die Wettkämpfe unter freiem Himmel statt. In Peking wird im perfekt klimatisierten Water Cube geschwommen. Die Orientierung beim Schwimmen fällt in der Halle leichter. Zudem sind die Temperaturbedingungen im Wasser und außerhalb des Wassers besser.

Beide Becken waren (selbstverständlich) Überlaufbecken. Beide verfügten auch über 10 Bahnen (eine freie Bahn an jedem Rand). Dies ist im FINA-Reglement für olympische Spiele vorgeschrieben, ebenso wie die Mindestbahnbreite von 2,5 Metern pro Bahn. Technische Revolutionen bei den Bahnleinen gab es ebenfalls nicht. Wellenabsorbierende Eigenschaften hatten die früher auch schon.

Bei den Weltmeisterschaften 2007 in Melbourne wurde ebenfalls ein 10-Bahnen-Hallenbecken mit 3 m Tiefe eingesetzt. Die Spezifikationen des Pools in China sind also keinesfalls neu, geschweige denn revolutionär.
Das Becken gilt zwar technisch als voll ausgereift, aber das galt für frühere Becken auch schon. Zum Teil wurde im Zusammenhang mit dem Becken in Peking sogar von "schnellem Wasser" geredet. Physikalisch betrachtet ist das schlicht Blödsinn. So etwas gibt es nicht.

Die Anzüge:
Speedo ist traditioneller Marktführer. Daher muss man zunächst mal grundsätzlich festhalten: Wenn die meisten Schwimmer von Speedo ausgerüstet werden, ist es auch nicht verwunderlich, wenn die meisten Weltrekorde und Medaillen von Speedoschwimmern aufgestellt bzw. gewonnen werden.

Im Jahr 2000 (?) stellte die FINA fest, dass ein Schwimmanzug keine technischen Vorteile bringe. Ein Verbot erschien daher nicht erforderlich. Damals gab es in der Tat keinerlei messbare Fakten, die einen Vorteil durch Schwimmanzüge belegt hätten.

Dies hat sich im Laufe der Entwicklung jedoch geändert: Der neue Speedo "LZR Racer" gilt als technische Revolution. Bereits mit dem Vorgängermodell "Fastskin FS-PRO" wurden im Jahr 2007 21 Weltrekorde aufgestellt. Anfang 2008 wurde dann der LZR Racer vorgestellt. In Zusammenarbeit mit der NASA entwickelt und den Schwimmern (allen voran Michael Phelps) u. a. durch Laservermessungen auf den Leib geschnitten, galt dieser aus drei Teilen geschweißte Anzug (völlig ohne Nähte) als bahnbrechende Weiterentwicklung.
Andere Hersteller wie Adidas und Arena haben jedoch nachgerüstet. Der entscheidende Unterschied ist nur, dass Adidas z. B. seinen neuen Anzug erst kurz vor Olympia veröffentlichen konnte, während Speedoschwimmer bereits etliche Weltrekorde brechen konnten. Objektiv betrachtet gilt der Adidasanzug in etwa als gleichwertig; zumindest gibt es keine messbaren Unterschiede.

Neben den geringeren Widerständen die von den Herstellern versprochen werden, ist vor allem die Kompression, die durch die extrem hautengen Anzüge gewährleistet wird, von immenser Bedeutung.
Der Mensch ist nicht dafür bestimmt, sich im Wasser fortzubewegen. Seine große Muskelmasse (ca. 1/3 der Gesamtmuskelmasse) in den Beinen, sind im Wasser nur hinderlich. Die Kompression der Beine verhindert ein Abfließen des Blutes in die Peripherie der Beine. Die Durchblutung (und damit die Sauerstoffversorgung) der arbeitenden Muskulatur in den Armen wird dadurch verbessert.

Michael Phelps ist, anders als hier behauptet, in allen Finalläufen (die Vorläufe habe ich nicht alle gesehen) mit Speedoausrüstung geschwommen! Er hat bloß nicht immer den Bodyskin (armloser Ganzkörperanzug) getragen, sondern eine oberkörperfreie Variante des LZR. Dies lässt sich dadurch begründen, dass die Ganzkörpervariante bei einigen Lagen für Männer einfach keine nennenswerten (messbaren) Vorteile bringt.
Soweit ich weiß ist er Schmetterling immer mit LZR "Jammer" (kurze Hose) geschwommen, Freistil hingegen immer mit LZR Bodyskin (Ganzkörperanzug).
Beides sind jedoch wie gesagt bloß Varianten des LZR Racer.

Letztendlich geht es je nach Quelle um Hundertstel oder Zehntel Sekunden. Von "~2%" Zeitvorteil wie hier von Greg behauptet wurde, habe ich noch NIE irgendwas gelesen (Quelle?).
Phelps behauptet natürlich, er fühle sich im Anzug wie ein "Astronaut". Beim Eintauchen ins Wasser gar "wie eine Rakete". Das Schwimmen selbst fühle sich mit dem Anzug wie "bergab schwimmen" an. Klar. Phelps bekommt aber von Speedo auch weit über eine Mio. US-Dollar. ;-)

Technik und Training
Schwimmen ist eine Sportart, bei der die konditionellen Faktoren Kraft und Ausdauer hinter dem Faktor Technik zurückbleiben. Die technische Entwicklung hat über die Jahrzehnte kontinuierliche, rasante Fortschritte zu verzeichnen. Während man in der Leichtathletik durch relativ simple biomechanische Messungen und Berechnungen die Technik überprüfen kann, ist dies im Schwimmsport um ein Vielfaches schwieriger, da sich die Sportler dabei in einem Fluid fortbewegen. Hier sind nicht einfache Grundsätze der Mechanik entscheidend, sondern es geht um sehr komplexe (turbulente/chaotische) Strömungsphysik.
Modernste Methoden in Strömungskanälen mit Videoaufzeichnungen, Computerauswertungen und -Simulationen haben auch in letzter Zeit immer neue Erkenntnisse eingebracht.
Auch die klassische Trainingslehre hat sich weiterentwickelt. Gerade im Bereich des Trainings liegt auch ein wesentliches Problem der deutschen Delegation. Deutsche Trainer haben einfach bei weitem nicht das Know How wie etwa australische oder US-amerikanische Startrainer.

Doping
Von der Blütezeit anaboler Steroide haben Schwimmer nicht annähernd so profitieren können, wie etwa die dopenden Sportler in der Leichtathletik. Dies liegt darin begründet, dass übermäßige Muskelmasse im Schwimmsport eher hinderlich ist. Zu DDR Zeiten waren es vor allem die Schwimmerinnen, die von der hormonbedingten Vermännlichung "profitieren" konnten. Da sich Technik und Training aber stets weiterentwickelt haben, können Frauen heute auch ohne Doping schneller schwimmen als die gedopten Sportlerinnen damals in der DDR.
In diesem Punkt unterscheidet sich der Schwimmsport deutlich von der Leichtathletik, wo heute nur noch wenige Rekorde fallen.

Viele Wachstumshormone sind bis heute nicht nachweisbar. Die wenigen Wachstumshormone die inzwischen nachweisbar sind, können wegen ihrer geringen Halbwertszeit auch nur 1-2 Tage lang nachgewiesen werden. Von Wachstumshormonen profitieren Schwimmer so sehr, da zum einen die Körpergröße einen großen Einfluss auf die Stabilität der Wasserlage hat und zum anderen, weil sich gerade die Gliedmaßen bei derartigem Doping besonders deutlich vergrößern.
Man darf an dieser Stelle aber nicht den Trugschluss wagen, dass z. B. Ian Thrope Wachstumshormone genommen haben muss, nur weil er 1,96 m groß ist und Schuhgröße 54 (US-Size 17) hat. Er war nachweislich schon als Baby und als Kind überdurchschnittlich groß. Das selbe gilt für Michael Phelps. Beide Athleten sind genetisch für den Schwimmsport prädestiniert. Derartige "Mutationen" sind durchaus im Rahmen der Natur möglich. Es gibt schließlich Menschen die keine Sportler sind (somit als ungedopt angenommen werden dürften) und zum Teil sogar noch deutlich größer sind.
Zumal das potentiell durch Doping erreichbare Wachstum auch genetisch stark begrenzt ist. Ohne die entsprechende Erbanlagen wird niemand durch Hormondoping zum Riesen.
Isulindoping ist erst seit kürzester Zeit nachweisbar. In Peking wurde leider noch nicht darauf getestet. EPO ist zwar in seiner Grundform seit einigen Jahren nachweisbar, es gibt aber eine Vielfalt an nicht nachweisbaren Präparaten. Körpereigenes Blutdoping durch Transfusionen wird wohl niemals nachweisbar sein.
Gendoping ist heute schon möglich. Ob es bereits eingesetzt wird ist fraglich, da die gesundheitlichen Konsequenzen praktisch nicht abschätzbar sind.
Der Einsatz neuartige Myostatinblocker ist ebenfalls höchst riskant, da derartige Präparate bislang nur in Tierversuchen zum Einsatz kamen. Zumindest teilweise wurden dafür sogar bereits Nachweisverfahren entwickelt (getestet wird darauf zur Zeit trotz allem nicht).

Prinzipbedingt sind die Doper den Kontrolleuren stets einen Schritt voraus. Aber die abschreckende Wirkung ist nicht zu verachten. In der westlichen Welt gibt es inzwischen ein einigermaßen enges Netz unabhängiger Kontrollen auch im Training. Ein noch so kleiner Fehler könnte eine Karriere wie die eines Michael Phelps in Sekunden für alle Zeiten vernichten. Olympische Dopingproblem werden acht Jahre lang für zukünftige Tests aufbewahrt. Die Kontrollen im Rahmen des amerikanischen Believe-Projekts, dem sich Phelps freiwillig angeschlossen hat, sind über noch längere Zeiträume möglich. Die Vorstellung dass sich Athleten derzeit alles reinknallen was heute noch nicht nachweisbar ist, ist daher in ähnlicher Weise naiv, wie jene, dass der Schwimmsport frei von Doping ist.
Anders ist es natürlich in Ländern wie China, wo es kaum unabhängige Kontrollen gibt. Wenn eine chinesische Liu Zige mit 19 Jahren, ohne zuvor jemals international in Erscheinung getreten zu sein, plötzlich gestandenen Spitzenschwimmerinnen buchstäblich davonfliegt, wird die ohnehin ernsthaft lädierte Glaubwürdigkeit natürlich endgültig überstrapaziert.

Ich persönlich denke, man sollte die Leistungen im Schwimmsport sehr wohl und unbedingt kritisch betrachten. Die Vielzahl der nicht nachweisbaren Dopingmethoden, die immer weiter fortschreitenden Leistungsverbesserungen und die Erfahrungen aus dem Radsport lassen eine unkritische Betrachtungsweise einfach nicht mehr zu.
Wer aber von vornherein sämtlichen Sportlern Doping unterstellt, nur weil sie außerordentliche Leistungen vollbringen, geht eindeutig zu weit. Man darf nicht vergessen, dass KEIN sauberer Sportler auch nur die geringste Möglichkeit hätte, seine Glaubwürdigkeit ein für alle Mal unter Beweis zu stellen.
Es ist natürlich bitter wenn die Leistungen allzu fragwürdig (Bolt, Phelps, Liu, ...) werden, aber wir dürfen die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit auch im Sport unter keinen Umständen relativieren. Dafür sind sie viel zu wertvoll. Ich jedenfalls fände es todtraurig, wenn wir die Leistungen von Phelps beispielsweise, die ja ohne Frage so außergewöhnlich sind, wegen unberechtigter Dopingunterstellungen herabwürdigten, obwohl er in Wirklichkeit sauber wäre.

Schwimmregeln
Die letzten Änderungen der Schwimmregeln durch den Schwimmweltverband FINA gab es im Jahr 2005. Sie betreffen allerdings nur das Brust- und Rückenschwimmen:
Beim Brustschwimmen ist demnach nun ein einziger Delfinschlag nach dem Start in der Tauchphase erlaubt.

Beim Rückenschwimmen gab es Änderungen beim Start und bei der Wende: Beim Startsprung dürfen die Zehen nun an der Wand auch über Wasser gehalten werden. Sie dürfen jedoch nicht über eine Überlaufrinne oder dergleichen greifen. Während der Wende ist die Tätigkeit der Beine nun praktisch freigestellt. Zuvor musste die Beinbewegung "Teil der kontinuierlichen Wendenbewegung sein".

Ein paar Anmerkungen zu Aussagen aus dem Forum:
- Durch irgendein Dopingmittel "Fett statt Zucker zu verbrennen" macht physiologisch gesehen keinen Sinn.
Fettverbrennung ist dafür einfach deutlich zu träge und darüber hinaus der Zuckerverbrennung ohnehin prinzipiell unterlegen. Der Nachteil beim Zucker gegenüber Fett ist lediglich, dass er sich nur begrenzt speichern lässt. Für Belastungen unter 60-90 min ist das aber irrelevant.
Schwimmen, gerade auf den relativ kurzen Distanzen bis 200 Meter stellt darüber hinaus in erster Linie eine anaerobe Belastung dar. Insofern ist die Verbrennung von Fett wegen Sauerstoffdefizit ohnehin nicht möglich.

- Stephanie Rice ist die 400 m Lagen im August 2007 in Chiba, Japan in 4:37,18 min geschwommen. Ihr neuer Rekord liegt bei 4:29,45 min. Meinen Berechnungen zufolge ergibt dies eine Verbesserung von knapp 8 s (7,73 s), nicht etwa von "11" Sekunden. Folglich etwa eine Sekunde pro 50-m-Bahn. Sicherlich sehr beachtlich, aber nicht unbedingt alienhaft.

- Es gab zwei Weltrekorde bei den Vorläufen (4x100 m Freistilstaffel Männer (USA) und 200 m Freistil Frauen (Pellegrini)), zwei Weltrekorde in den Halbfinalläufen (100 m Rücken Frauen (Coventry) und 100 m Männer (Sullivan)). Die übrigen 21 Weltrekorde fielen in den Finals. Die Behauptung "in jedem Vorlauf" sei irgendein Rekord gebrochen worden, ist maßlos übertrieben.
Ich finde 25 Weltrekorde sind genug. Da kann man sich doch wohl jegliche Übertreibungen sparen...
 
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spitzenpost der herr :top2:
lasst uns mal ueber den derzeitigen medaillenspiegel reden

1. Volksrepublik China CHN 39 14 14
2. Vereinigte Staaten USA 22 24 26
3. Vereinigtes Königreich GBR 12 7 8
4. Australien AUS 11 10 12
5. Deutschland GER 9 7 7
6. Russland RUS 8 13 15
7. Südkorea KOR 8 9 6
8. Japan JPN 8 5 7
9. Italien ITA 6 6 6
10. Ukraine UKR 5 3 8

was ist bei den verbleibenden disziplinen noch fuer a) die usa in sachen platz 1 b)fuer deutschland und c) fuer die bisher ungluecklichen russen drin?
 

shaoling

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@Skyhawk:

- Ist wahr, die elf Sekunden bezogen sich auf eine Zeit im Juni letzten Jahres, also elf Sekunden in 14 Monaten.

- Was dieses Medikament (Fett statt Muskeln verbrennen) angeht, hat mich das auch verblüfft, hatte die Formulierung dennoch mal etwas unkritisch aus dem einen Zeit-Artikel übernommen.


Ansonsten Raute an BroCkie, 1a Beitrag!
 

Sesselpuper

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sky : es wurde von rekorden gesprochen, nicht von weltrekorden, und da sind im schwimmen > 40 gefallen ( also auch landesrekorde, europarekorde ). zahl wurde bei eurosport genannt.

ansonsten aber sehr schöner beitrag.
 

sdgj123

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Original geschrieben von [CoC]BroCkie
was ist bei den verbleibenden disziplinen noch fuer a) die usa in sachen platz 1 b)fuer deutschland und c) fuer die bisher ungluecklichen russen drin?

für deutschland rudern
 

Sesselpuper

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sky : hast recht :(


taekwondo, ringe, leichtathletik, kanuten, kajak. also 5 goldenene sollten es noch werden, dazu einiges an silber und bronze
 

sdgj123

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taekwondo kann ich mir weiss gott nicht vorstellen. aber wenns dann doch klappt, freu ich mich :)
 
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