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Robin Alexander - Die Getriebenen - Merkel und die Flüchtlingspolitik

Die Grenze bleibt offen, nicht etwa, weil es Angela Merkel bewusst so entschieden hätte, oder sonst jemand in der Bundesregierung. Es findet sich in der entscheidenden Stunde schlicht niemand, der die Verantwortung für die Schließung übernehmen will.
Steht schon im ersten Kapitel. Da wird einem bewusst, was für Weichgespülte hier das Land regiert haben. Das Buch liest sich wie ein riesiger schlechter Scherz, es kann einfach nicht wahr sein.
 
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Robin Alexander - Die Getriebenen - Merkel und die Flüchtlingspolitik


Steht schon im ersten Kapitel. Da wird einem bewusst, was für Weichgespülte hier das Land regiert haben. Das Buch liest sich wie ein riesiger schlechter Scherz, es kann einfach nicht wahr sein.

Und woher hat der Typ. der wie ein Porno-Starlet klingt, diese Einsichten? Hat er Beweise?
 

Deleted_38330

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»Dieses Buch ersetzt fast einen Untersuchungsausschuss und liest sich so spannend wie ein Roman.« (Christian Lindner, MdL - Bundesvorsitzender der FDP, Buchpräsentation in Berlin)
Wenn ein Lindner das sagt, reicht mir das :troll:
Der Autor schreibt von Interviews mit allen Akteuren in der Flüchtlingskrise, die teilweise aber ungenannt bleiben wollen. Die Interviews decken sich meistens miteinander, es ergeben sich aber auch unterschiedliche Erinnerungen an bestimmte Details. Er war mit Merkel in Ländern der Balkanroute und der Türkei und im Kanzleramt. Die Angaben sind in meinen Augen ziemlich genau, solche Einzelheiten erfindet man nicht, und wenn auch nur die Hälfte davon stimmt, bin ich froh, dass zumindest einige dieser Versager krachend abgewählt wurden. Zweifel sind aber natürlich berechtigt, bis man das Gegenteil bewiesen hat. Der Untersuchungsausschuss soll ja jetzt hoffentlich endlich kommen, dann wird es sich herausstellen.
 
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Liest es sich wirklich gut? Interessant fände ich das ja schon zu lesen...
 

Deleted_38330

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Wenn man sich die hundert Facepalms pro Seite verkneifen kann, ist es sogar wirklich spannend. Ich bin aber noch nicht ganz durch, erst heute Abend.
 
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John Williams - Augustus : Roman um die Machtergreifung, Machterweiterung und -übergabe von Octavius Caesar, des späteren Kaisers Augustus. Der Roman ist in quasi Briefform geschrieben. Die Briefe, Schmähgedichte, Tagebucheinträge, Notizen sind von wichtigen Menschen zu seiner Zeit "verfasst" worden. Während das meiste zwar von Williams erdacht wurde, sind doch einige Paragraphen aus alten Dokumenten zitiert. Jeder auftretende Charakter hat jedoch seinen eigenen Stil. So schreibt Cicero anders als Cleopatra oder Augustus "Lieblingstochter" Julia.

Gefiel mir sehr gut und würde ich noch vor Butchers Crossing einordnen.

Es folgt das dritte, bekanntere Stoner.
 

Moranthir

GröBaZ
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Habe im Urlaub ein paar (Hör-)Bücher gehört bzw. gelesen.

Thomas Asbridge - The Crusades: The War for the Holy Land
Es ist definitiv ein Sachbuch, welches die geschichtlichen Ereignisse aber sehr spannend aufbereitet und sich dem doch ziemlich aufgeladenen Thema sehr gut annimmt. Es behandelt alle Kreuzzüge im Nahen Osten (die Wendenkreuzzüge, die Reconquista sowie die späteren Kreuzzüge gegen die Osmanen werden nur kurz erwähnt), ausgehend vom Ersten Kreuzzug bis zum Fall von Akkon/Acre. Es beleuchtet beide Seiten und deren Motivation auf eine meines Erachtens sehr neutrale Art und Weise. Spannend fand ich auch die Betrachtung der Kreuzzüge im Laufe der Zeit. Früher waren z.B. Nur ad-Din und Baybars viel populärer in der islamischen Welt als heute, während aktuell Saladin ja der beliebteste Gegner der Kreuzritter ist. Für mich waren sowohl die Interaktionen zwischen den Zengiden (und Saladin) und den (schiitischen) Fatimiden am interessantesten. Zudem fand ich es sehr erhellend, dass die ersten Kreuzzüge nicht als Angriff auf den Islam selbst gesehen wurden und aus muslimischer Seite diese religiöse Komponente erst etwa 50 Jahre später hinzu kam.

Joe Abercrombie - Heldenklingen
Reread (aus Gründen der Konsequenz) auf Deutsch. Etwas anders als Abercrombies andere Romane im gleichen Universum, da er nur eine mehrtägige Schlacht behandelt, aber dennoch richtig gut. Wie die anderen Romane auch mit gutem (schwarzen) Humor, Gewalt und einer spannenden Handlung. An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, dass er von Catch-22 inspiriert wurde. Abercrombie setzt die Sinnlosigkeit von (vielen) Kriegen auf lustige und verachtende Weise in Szene. Top Ding.

Miles Cameron - The Plague of Swords (The Traitor Son Cycle #4)
Viertes Buch meiner momentan liebsten Fantasyreihe. Es ist letztlich ein Zwischenteil, der zwischen dem Vorfinale des dritten Bandes und anscheinend dem Finale des fünftes Bandes angesiedelt ist, macht aber dennoch eine gute Figur.
Ich persönlich bin nicht so ein Fan der Epik, sondern mag es lieber, wenn sich Charaktere in kleineren Konflikten durchschlagen müssen, aber die Reihe hat den Übergang gut hinbekommen. Auch in diesem Buch wird der Konflikt noch einmal auf eine höhere Ebene gehoben und bleibt dennoch spannend. Da der fünfte Teil gerade herausgekommen ist, werde ich ihn mir demnächst zu Gemüte führen.

Die Reihe selbst kann ich jedem Fantasyfan ans Herz legen. Sie spielt in einer Welt, die verschiedene historische Reiche und Zeitalter nebeneinander existieren lässt und kunstvoll mit Fantasy und einem sehr passenden Magiesystem vermischt. Man merkt auch, dass der Autor selbst HEMA betreibt, da die Kampfbeschreibungen wirklich ziemlich gut sind.

Friedrich Nietzsche - Über Lüge und Wahrheit im außermoralischen Sinn
Kurzes Werk Nietzsches, das vom Schreibstil her wirklich nicht leicht zu lesen ist. Zwei Gedanken, die bei mir hängen geblieben sind:
- Wir bewerten Wahrheit und Lüge anhand der Konsequenzen und haben nichts gegen die Lüge an sich. Das ist quasi ein utilitaristisches Argument und ich bin mir nicht sicher, ob ich das so unterschrieben würde.
- Das Argument, dass die Sprache aufgrund ihrer Ungenauigkeit (das erinnerte mich an die Griechen, die vom Idealbild der Dinge redeten) selbst eine Art von Lüge ist, ist sie als Basis für Wahrheit prinzipiell nicht zu gebrauchen.

Ob das korrekt ist und wie viel Prozent des Textes ich wirklich verstanden habe, kann ich nciht einschätzen. War eine nette Herausforderung.

Sebastian Junger - Tribe
Sehr spannendes Büchlein meines liebsten Kriegsjournalisten. Es behandelt eine ganze Reihe von Themen der heutigen Gesellschaft und beleuchtet sie aus anthropologischer Sicht: PTSD, Krieg, Notsituationen, Verrat am Volk/Stamm und andere. Ich kann es nur jedem empfehlen, dieses kleine Buch sowie einige der Referenzen zu lesen. Sehr erhellend.

Lyndal Roper - Der Mensch Martin Luther: Die Biographie
Endlich zu Ende. Letztlich schon ein sehr spannender Einblick in die damalige Welt und religiöse Realität. Setzt sich auch sehr kritisch mit Luther auseinander, der ein außergewöhnlicher Mensch war - im Guten wie im Schlechten.
 
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Wolfgang Koeppen - Das Treibhaus

Das Buch ist leider unlesbar für mich, weil es gekonnt sämtliche Satzzeichensetzungen ignoriert. Wenn Sätze eine halbe Seite lang sind, ohne Komma und irgendwelche Struktur, und ich am Ende nicht mehr weiß, von was am Anfang die Rede war, dann habe ich keinen Spaß am Lesen. Vor allem nicht auf dem Weg nach Hause nach der Arbeit, wo man mental eh nicht mehr so auf der Höhe ist. Ich habe jetzt nach nicht mal 20 Seiten aufgegeben, weil ich es einfach furchtbar finde und außerdem das Wort Penisneid vorgekommen ist. Da zieht es nun vorbei, eines der bedeutendsten Werke der gesamten deutschen Nachkriegsliteratur.
Das ist für mich in einer Linie wie James Joyce, ein Troll der Literatur, aber was will man auch von jemandem erwarten, der mal Hilfskoch auf See war.

hab mich auf einer langen Zugfahrt nochmal hingesetzt und dem Buch nochmal ne Chance gegeben. Hat sich gelohnt. Allerdings zieht einen das Buch total runter, alles kommt einem nach dem Lesen so sinnlos vor.
 
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Andrew Rowe - Sufficiently Advanced Magic
Unorthodoxe Fantasy zur Zeit der Industrialisierung. Als Jugendlicher stellt man sich einer Prüfung in einem magischen Turm (wenn man es sich leisten kann). Wenn man überlebt und weit genug kommt, verdient man sich ein "Attunement" und damit die Fähigkeit Magie einzusetzen. Der große Bruder des Protagonisten ist nie aus dem Turm zurückgekehrt und jetzt versucht dieser sein Glück, in der Hoffnung, seinen Bruder wiederzufinden.
Ich bin gerade dabei, das Buch zum zweiten Mal zu lesen. Eigentlich hat es mir nicht so super gefallen, da es doch leicht trashy ist. Allerdings hat es mich am Ende dann doch noch gepackt und jetzt warte ich ungeduldig auf Teil zwei.

Robert C. Martin - Clean Architecture
Uncle Bob ist wieder da. Sein Werk Clean Code gehört zur absoluten Pflichtlektüre für jeden Entwickler, daher war ich auf seinen nächsten Streich sehr gespannt. Noch traue ich mir kein Urteil zu, aber stellenweise ist das Buch doch arg abstrakt. Mal sehen, ob das besser wird.
 
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Tim Marshall - Die Macht der Geographie

Bis jetzt find ich es sehr interessant und äußerst bedenklich, dass man z.B in der Schule in etwa Geschichte nie die politischen Entscheidungen in der Vergangenheit auch von dieser Seite diskutiert hat.

Ich weiß nicht ob es so eine große Rolle spielt wie der Autor es suggeriert. Interessant ist es so oder so :)
 
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Na, hier geht echt die Post ab.

William Faulkner - Die Freistatt

Bisher 70 Seiten gelesen und ich bin mir wirklich nicht sicher, ob die deutsche Ausgabe die richtige zum lesen ist. Faulkner ist aus Mississippi und es kommen teilweise wirklich komische deutsche Ausdrücke vor, sodass ich mich wirklich frage, wie es wohl auf englisch beschrieben ist. In dem Buch gehts um raperle von college girl in der Prohibitionszeit, für die Zeit der Veröffentlichung ein pikantes Thema. Liest sich ganz gut, nur manchmal kommen ein paar komische Ausdrücke drin vor.
 

Deleted_38330

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Console Wars - Sega, Nintendo, and the Battle That Defined a Generation
 
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Donald Ray Pollock - Das Handwerk des Teufels

liest sich ganz gut, allerdings weiß ich nach 70 Seiten noch nicht so richtig, worums geht. Die religiösen Spinner haben mich auf jeden Fall schon mal getriggert.
 
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Schnelles Denken, Langsames Denken von Daniel Kahnemann; sehr interessant

Justine von Marquis de Sade habe ich nach ca. 300 Seiten aufgegeben. Anfangs fand ich es geil weil so viel Gewalt und Pornographie in Buchform fremd für mich war aber irgendwann wird es zu viel und es tangiert einen auch nicht mehr so.

The untold history of USA von Oliver Stone - kann ich nur allen empfehlen die vergessen haben wie imperialistisch die USA waren und sind
 
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Brian McClellan - The Crimson Campaign
Teil zwei der Powder Mage Trilogie. Teil eins hatte mir damals nicht so gefallen, allerdings habe ich ihn inzwischen erneut gelesen und dabei ist er mir als Herz gewachsen. The Crimson Campaign gefällt mir bisher besser als der Vorgänger. Die Handlung ist straffer und weniger zerfasert und man kennt die Charaktere inzwischen besser. Wer sich für Fantasy in ungewöhnlichen Szenarien (ungefähr mit der französischen Revolution vergleichbar) begeistern kann, sollte sich die Reihe mal anschauen.
 

Moranthir

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Ist der Islam noch zu retten?: Eine Streitschrift in 95 Thesen von Hamed Abdel-Samad und Mouhanad Khorchide

Koranfester Islamkritiker und koranfester Islamreformer diskutieren darüber, ob der Islam reformierbar oder verloren ist. Ich unterstelle keinem der beiden etwas Böses und die Diskussion verläuft eigentlich durchweg freundlich, zivilisiert und sachlich. Wie schon im Hameds Buch "Der Koran: Botschaft des Friedens, Botschaft des Hasses" dargestellt, findet sich im Koran die Legitimierung jeglichen Verhaltens, wenn man danach sucht. Dementsprechend findet jeder Passagen, die die eigene Position untermauern. Insgesamt hat Hamed meiner Ansicht nach den einfacheren Job, aber Mouhanad macht seine Sache gut, deutet einige Passagen sehr überzeugend, wenn auch nicht immer intuitiv und macht Zugeständnisse bzw übt auch eigene Kritik, wenn er sie für nötig hält. Mir gefällt auch seine historische/kritische Koranexegese, die deutlich klüger ist, als den gesamten Koran (oder jedes andere Buch) als zeitloses Werk zu betrachten. Zwischendurch haben sie sich leider nach dem folgenden Schema ein wenig im Kreis gedreht:
Hamed: Passage xx sagt eindeutig, dass Gewalt gegen Christen/Juden klar geht.
Mouhanad: Ja, aber Passage yy besagt, dass man sie gut behandeln soll. Sie suchen sich diese Passagen gezielt heraus und ignorieren die friedlichen. Wer macht das noch? Richtig, Extremisten.
Hamed: Passage xy ruft aber hier zur Gewalt auf.
Mouhanad: Passage zz besagt das Gegenteil. Sie sie suchen noch immer einseitig nach Stellen, die Gewalt legitimieren - genau wie Extremisten.

Ich finde es dennoch ein spannendes Thema, dessen sich die beiden gut angenommen haben. Meine Meinung ist näher an Hameds als an Mouhanads, aber ich denke, dass Reformversuche auf weniger Ablehnung stoßen und deshalb zielführender sind als die Ablehnung des Islams, die von Hamed gepredigt wird. Gerade weil der Ton so gesittet ist, ist das Buch empfehlenswert.

Aus sozialpsychologischer Perspektive finde ich es unfassbar spannend, wie jemand, dessen persönliche Auffassung der Religion sich dermaßen von vielen Punkten des Heiligen Buches sowie der gängigen Auslegung jener Religion unterscheidet, diese nicht einfach aufgibt, um sein eigenes Ding zu machen, sondern sich auf den mühevollen Weg der Reformation begibt. Wie stark muss diese Identifikation mit der Religion oder die Verbindung zu ihr sein? Faszinierend.
 
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[fN]Leichnam

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Reinhold Messner - Wild

Die berühmte Shackleton-Expedition in die Antarktis – erzählt wie nie zuvor: Im Jahr 1914 bricht der englische Abenteurer Frank Wild zusammen mit dem bedeutenden Polforscher Ernest Shackleton und 26 Männern zum »letzten Trip auf Erden« auf – sie wollen die Antarktis durchqueren. Ihr Schiff, die Endurance, aber wird vom Packeis zerstört, drei Monate driften sie auf einer Eisscholle nordwärts und retten sich schließlich auf eine Insel, auf der sie nie jemand finden würde. Während Shackleton aufbricht, um Hilfe zu holen, bleiben 22 Männer unter der Führung von Frank Wild zurück, in dauernder Dunkelheit und eisiger Kälte. Allein durch seine Persönlichkeit erhält Wild in seinen Männern das Vertrauen auf Rettung aufrecht – einen ganzen antarktischen Winter lang, dem schlimmsten Gefängnis der Welt. Es ist die wahre Geschichte über die Wildnis und das, was uns darin überleben lässt.

bin ein drittel drinnen. gefällt mir ziemlich gut.
 
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Gerd Kommer - Kaufen oder Mieten?

Der erste Finanzbuch überhaupt, das ich lese. Da ich bald in den Arbeitsmarkt einsteige, wirds jetzt wohl Zeit, sich mit der Materie Finanzplanung etwas zu beschäftigen. Das Buch habe ich bewusst ausgewählt, weil ich in einem Podcast ein Interview von ihm gehört habe und er sehr kompetent gewirkt hat. Bisher 50 Seiten gelesen und das Thema ist doch interessanter als gedacht.
 
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Altered Carbon
Wollte es schon länger lesen und bin jetzt endich dazu gekommen. Ich bin bei etwas über der Hälfte und bisher gefällt es mir gut. Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, da sehr wenig erklärt wird. Außerdem ist es extrem brutal. Es gibt eine Folterszene, die mir unter die Haut gegangen ist und ich bin in dem Punkt kein Weichei :nervous:. Wenn ich mit dem Buch durch bin, schaue ich mir mal die Serie an.
 

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Bin gestern mit "Selfies", dem siebten Teil um Carl Moerck, fertig geworden. Ich lese gerne Thriller, am liebsten brutale wo viele Menschen sterben. Mich nervt aber fast immer das Ende. Wieso muss am Ende immer alles Happy End für die Hauptcharaktere sein? Ich will das nicht, es nervt. Kennt jemand Bücher wo das nicht so ist? Mich interessiert natürlich schon die Geschichte um den Protagonisten / die Protagonistin, aber ein Happy End muss einfach nicht sein.
 

Moranthir

GröBaZ
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Why Nations Fail: The Origins of Power, Prosperity, and Poverty (2012)
von Daron Acemoglu und James Robinson.

Wie der Titel vermuten lässt, behandeln die Autoren die Frage, warum einige "erfolgreiche" Staaten langfristiges Wirtschaftswachstum, Rechtssicherheit und allgemeine Stabilität aufweisen und warum andere Staaten immer wieder durch verschiedene oder immergleiche Krisen ins Chaos gezogen werden.

In diesem Buch werden die Institutionen, die im Laufe der jüngeren und auch älteren Geschichte gewachsen sind, als Hauptgrund für Erfolg oder Scheitern identifiziert. Anhand einer Vielzahl spannender geschichtlicher Beispiele. Sehr interessant fand ich die (Erfolgs-)Geschichte Botswanas, wo sich die Führer einiger Vöker im 19. Jahrhundert direkt dem British Empire unterwarfen und nicht den ausbeutenden Institutionen von Cecil Rhodes und Konsorten ausgesetzt waren. Dadurch und durch die glückliche Machtübergabe ohne kleptokratische Führer nach dem Ende des Kolonialismus konnte sich Botswana Dank der Diamantenvorkommen wirtschaftlich super entwickeln, obwohl es dort 1966 nur vier Schulen und ein paar Kilometer geteerte Straßen besaß. In Sierra Leone hingegen haben schlechte Institutionen dafür gesorgt, dass der Reichtum durch Diamanten äußerst ungleich verteilt wurde und in Unterdrückung und Gewalt resultierte.

Wem derartige geschichtliche Fallbeispiele gefallen, der wird mit diesem Buch seine Freude haben. Ich persönlich empfinde die vorgestellten Theorien recht plausibel und anschaulich erklärt, wobei es eben meist Fallbeispiele bleiben. Manchmal wirkt es ein wenig repetitiv, da die Institutionen nicht immer scharf zu trennen sind, aber insgesamt ein informatives Buch.
Danke an den Oberlurker für diesen Tipp.

Guns, Germs And Steel: The Fates of Human Societies (1997)
von Jared Diamond.
Jared Diamond ist Umwelthistoriker, Biologe und Anthropologe, der der Frage nachgeht, warum einige Regionen der Welt dazu in der Lage waren in den letzten paar Jahrhudnerten die Welt zu beherrschen, während andere beherrscht wurden. Im Gegensatz zu Acemoglu und Robinson (Why Nations Fail) geht es dabei eher nicht um kontemporäre Unterschiede, sondern um die historische Betrachtungsweise. Obwohl Institutionen keinesfalls ignoriert werden, betrachtet er die Entwicklung der Menschheitsgeschichte eher aus einer geodeterministischen Perspektive.

Als Erklärungen für völlig unterschiedliche Entwicklungsgeschwindigkeiten bis ~1500 werden dabei geographische Unterschiede herangezogen. Die Umwelt prägt also nicht nur den Menschen, sondern auch seine technologische und soziale Entwicklung. Ein paar Beispiele:
- Kulturpflanzen (und in geringerem Maße auch Nutztiere) breiteten sich in Ost-West-Richtung wesentlich schneller aus, als in Nord-Süd-Richtung, in der sich die Klimazonen viel stärker voneinander unterscheiden.
- Eurasien hatte einfach viel mehr geile Nutztiere zum Domestizieren als Amerika, Subsahara-Afrika und Australien.
- Nutztiere sind der Ursprung vieler tödlicher Krankheiten und Leute in Erasien waren diesen länger ausgesetzt, sodass sie zu Beginn der Globalisierungswelle von 1492 weitaus bessere Resistenzen dagegen hatten. Ein großer Vorteil in der Eroberung Amerikas.

Diamond arbeitet dabei mit den Ergebnissen vieler Disziplinen wie z.B. der Biologie, Archäologie und Linguistik mit einer Vielzahl anschaulicher Beispiele von Polynesien über die Bantu-Expansion, die frühe (kulturelle) chinesische Einigung, umzähmbare Tierarten, die Ausbreitung der Schrift und viele mehr. Ein ziemlich monumentales Werk, das jeder White Supremacist einmal gelesen haben sollte.

Ich weiß, dass Jared Diamond die Thesen und mangelnden Belege aus Why Nations Fail kritisiert hat, aber ich denke, dass die Erklärungsversuche beider Bücher zusammen ein recht gutes Bild ergeben, warum verschiedene Regionen, Kulturen und Länder derartige Entwicklungsunterschiede aufweisen. Germs, Guns, and Steel ist im Vergleich aber das stärkere Buch.

Leviathan (2012)
von Paul Auster.

Ich habe seit Moon Palace vor über 10 Jahren keinen Roman mehr von Auster gelesen, aber vom Lesegefühl ähneln sich die Bücher sehr. Es geht wieder einmal um New York, das Scheitern und um (verlorene) Liebe. Das Buch startet wirklich richtig stark und hatte mich sofort gefesselt. Alles rund ums Scheitern hat mich aufgeregt, da ich den Protagonisten (nicht den Erzähler) absolut nicht nachvollziehen konnte. Dann nimmt das Buch eine krasse Wendung un eine völlig unerwartete Richtung und hat mich wieder in seinen Bann gezogen, auch wenn mich der Protagonist noch immer fertig machte.

Habe es als Hörbuch gehört und bin begeistert vom (engischen) Sprecher. Trotz des Mittelteils empfehlenswert.

Der abenteuerliche Simplicissimus (1668)
von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen.

Zum Teil autobiografische Narrengeschichte aus den Wirren des Dreißigjährigen Krieges. Dabei schwankt die Qualität von Kapitel zu Kapitel enorm. Manchmal wird nur irgendein pseudohistorischer Scheiß gelabert, manchmal die Zustände im Reich kritisiert, manchmal ist der Humor echtgroßartig, manchmal geht es nur darum, dass seine Fürze widerlich stinken.
Ich stecke noch mittendrin, weil das Lesen der ellenlangen Sätze besonders in langweiligen Kapiteln echt zäh ist. Die Sprache ist dennoch super. Sowohl veraltete Worte deutschen Ursprungs, als auch sehr viele Lehnworte aus dem Französischen bzw. Latein erfreuen mich. Mehr Gallizismen braucht das Land!
 

Benrath

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Why Nations Fail: The Origins of Power, Prosperity, and Poverty (2012)
von Daron Acemoglu und James Robinson.

Wie der Titel vermuten lässt, behandeln die Autoren die Frage, warum einige "erfolgreiche" Staaten langfristiges Wirtschaftswachstum, Rechtssicherheit und allgemeine Stabilität aufweisen und warum andere Staaten immer wieder durch verschiedene oder immergleiche Krisen ins Chaos gezogen werden.

In diesem Buch werden die Institutionen, die im Laufe der jüngeren und auch älteren Geschichte gewachsen sind, als Hauptgrund für Erfolg oder Scheitern identifiziert. Anhand einer Vielzahl spannender geschichtlicher Beispiele. Sehr interessant fand ich die (Erfolgs-)Geschichte Botswanas, wo sich die Führer einiger Vöker im 19. Jahrhundert direkt dem British Empire unterwarfen und nicht den ausbeutenden Institutionen von Cecil Rhodes und Konsorten ausgesetzt waren. Dadurch und durch die glückliche Machtübergabe ohne kleptokratische Führer nach dem Ende des Kolonialismus konnte sich Botswana Dank der Diamantenvorkommen wirtschaftlich super entwickeln, obwohl es dort 1966 nur vier Schulen und ein paar Kilometer geteerte Straßen besaß. In Sierra Leone hingegen haben schlechte Institutionen dafür gesorgt, dass der Reichtum durch Diamanten äußerst ungleich verteilt wurde und in Unterdrückung und Gewalt resultierte.

Wem derartige geschichtliche Fallbeispiele gefallen, der wird mit diesem Buch seine Freude haben. Ich persönlich empfinde die vorgestellten Theorien recht plausibel und anschaulich erklärt, wobei es eben meist Fallbeispiele bleiben. Manchmal wirkt es ein wenig repetitiv, da die Institutionen nicht immer scharf zu trennen sind, aber insgesamt ein informatives Buch.
Danke an den Oberlurker für diesen Tipp.

Ich mag das Buch ja auch und die Anekdoten darin sind spannend, aber ich find es wird zu dick aufgetragen. So allumfassend ist seine Theorie nun wiederum auch nicht. Es ist etwas unklar was mit langfristig gemeint ist und es gibt auch genug Beispiele von Ländern, wo es auch mit extractive Institutions lange genug geklappt hat.

https://www.huffingtonpost.com/david-k-levine/why-nations-fail_b_2007916.html

Guter Post dazu.

Ist ein weiteres gutes Beispiel von popular Econ Literatur wo aus einem kleinen Toy Modell oder cutenomics Beispiel 500 Seiten gefüllt werden. Das gilt für Talib, Kahnemann und andere genauso.
 

Moranthir

GröBaZ
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Ja, da stimme ich dir zu. Ich hatte das in meinem Teilsatz mit den Fallbeispielen auch angesprochen. Es wird leider nicht tiefer darauf eingegangen, wovon geau es abhängt, ob es Länder schaffen, schlechte Institutionen in gute umzuwandeln. Dass mehr oder weniger zufällig zur richtigen Zeit die richtigen Leute für die richtigen Sachen einstanden, kann meines Erachtens auch nur einen Teil dieser Fälle erklären.
Wie du doch weißt, trägt im Econ-Bereich eh jeder viel zu dick auf und verkauft sein Paper, als hätte die Welt nur darauf gewartet.

Die Fallbeispiele finde ich dennoch ziemlich spannend und haben mein Verständnis einiger historischer und politischer Zusammenhänge verbessert.

Was mir noch einfällt: Das Beispiel, dass Rom durch die zunehmend extractive institutions unter Diocletian gefallen ist, halte ich für viel zu monokausal gedacht. Auch wenn Diocletian autoritärer herrschte als vorige Kaiser und viele zivile Berufe stark regulierte, waren die römischen Institutionen doch schon gegen Ende der Republik so repressiv und ausbeuterisch, dass diese letztlich fiel, ein Römisches Reich aber dennoch noch ~500 Jahre Bestand hatte.
 
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The Son von Nesbo

Seit längerer Zeit mal wieder ein Buch auf Englisch. Geht aber problemlos da relativ simpler Roman und keine Fachsprache da Belletristik.

Finde es bis jetzt echt ganz nett zu lesen. Wir defintiv nicht das letzte von ihm sein, dass ich lese.


Damenopfer von Christian Hesse ließt sich ganz gut zwischendurch (Klolektüre :troll: )

Aber ich muss gestehen, dass ich zu sehr Laie bin um alles komplett so zu verstehen (oder mehr noch zu würdigen) was da drin steht ;)


Und was von Walter Benjamin aber ich hatte nach 30 Seiten erst mal genug..
 
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irgendwie schade.. wie wenig Aktivität hier herrscht

:/
 
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Ich lese zurzeit den Hyperion Cantos von Dan Simmons. Es liest sich wie eine Mischung aus Fantasy und Scifi.

Es wird Episodenhaft die Geschichte von sechs zusammengewürfelten Pilgern zu den "Time Tombs" geschildert. Bisher ganz cool, allerdings fesselt es mich irgendwie nicht weiter als alle paar Wochen mal ein Kapitel zu lesen. Ich finde es nicht schlecht, nur irgendwie bin ich Abends nicht in der Lage/Stimmung mich damit zu befassen...
 

ReVenger!

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Eigentlich kein "now reading", aber damit der Thread nicht so einsam bleibt hier mal die wenigen Bücher, die ich bisher dieses Jahr gelesen habe in unbestimmter Reihenfolge:

Tribe - von Sebastian Junger
Ein Buch das anekdotisch die Unterschiede im Zusammenleben zwischen heutigen "westlichen" und anachronisten Stammesgesellschaften darlegt. Ohne zu romantisieren legt der Author dar, welche Gründe es für Depressionen und das Gefühl der Einsamkeit in der heutigen Zeit gibt, und nennt vor allem den Umstand, dass es häufig keinen Grund gibt kooperativ zusammenzuleben als Grund. Seine Beispiele entspringen dabei Untersuchungen von heute noch existierenden Stammesgesellschaften, Soldatengemeinschaften, menschlichen Verhalten in Fällen von Naturkatastrophen und der heutigen Ziviligesellschaft. In meinen Augen eines der interessantesten Bücher, das ich in letzter Zeit in der Hand hatte.

Der Prozeß - von Kafka
In der Schulzeit war ich wahrlich kein Freund Kafkas, aber man entwickelt sich ja weiter, so sagt man zumindest. Deshalb wollte ich dem Werk nochmal eine Chance geben. Was Kafka unglaublich gut gelingt, ist durch seine Geschichten und seine Sprache ein wirklich düsteres Gefühl bei mir zu erzeugen, dass etwas nicht in Ordnung ist, dass sich aber gleichzeitig nicht bennen lässt. Die Geschichte ist heute allerdings noch undurchdringbar und irgendwie fühle ich mich danach unfertig zurück gelassen. Ich werde wohl also auch Jahre später nicht warm mit dieser Lektüre.

Der Mythos des Sisyphos - von Camus
Der Essay behandelt die Natur der menschlichen Existenz und schließt mit einer modernen Interpretation des Sisyphosmythos ab. Für Camus ist es dem Menschen unmöglich den Sinn hinter dem Leben zu finden, er kann die Frage danach stellen, aber niemals beantworten. Hier bleibt dem Mensch zwei Möglichkeiten, die Flucht in den Selbstmord oder die Akzeptanz, dass niemals ein Sinn zu finden sein wird. Aus dieser Akzeptanz heraus, soll der Mensch der eigene Herr seines Lebens sein, nicht nach einer transzendalen Erlösung streben, sonder sich bewusst seines kommenden Endes selbst verwirklichen. Hier sieht Camus die Parallelen zu Sisyphos, dessen Treiben genauso sinnlos ist, dennoch ist Sisyphos gewissermaßen frei, denn auf den Berg seiner einsamen Strafe ist er der Herr über sich selbst, der sein Glück und Unglück selbst in der Hand hat. Ein kurze, aber sehr interessante Lektüre, die sicher alle Sinnsuchenden mal ansehen sollten.

The Second World War - von Beevor
Ein fast tausendseitiger Wälzer über den zweiten Weltkrieg, der gespickt mit Anekdoten die Ereignisse auf dem Schlachtfeld, als auch die der Diplomatie gut darlegt. Er zeigt die Verbindungen zwischen europäischen und pazifischen Schauplatz auf und ich habe sicher einige Zusammenhänge erfahren, die ich davor nicht kannte. Das Buch ist wirklich langatmig, und ich kann es jedem empfehlen, der sich ausführlich mit diesem Krieg befassen will.

Schwach Zug um Zug - von Pfleger/Kurz/Treppner
Eigentlich war es ja immer Gecko, der mit mit dem Thema in den Ohren lag, und ich hatte es bis vor Kurzem auch erfolgreich abgeblockt, doch dann wurde Schach bei immer mehr Leuten wieder ein Thema, sodass ich innerlich irgendwann doch nachgab und anfing mich damit zu befassen. Ich erinnerte mich daran, dass Quint das Buch hier empfohlen hat und da ich seit über zehn Jahren nicht mehr gespielt hatte und das damals auch ohne je wirklich Ahnung davon gehabt zu haben, fing ich eben an dieser Stelle an. Das Buch erklärt von Anfang an grob zusammengefasst alles wichtig. Von den Zügen der Figuren, bis zu Ratschlägen für Eröffnung, Mittel- und Endspielt. Dabei werden immer wieder Aufgaben gestellt, die einiges an Spaß machen. Zwei Wehmutstropfen gibt es aber doch, eine der Aufgaben enthält eine fehlerhafte Lösung und die Ausführungen über Computerschach liegen weit in der Vergangenheit, sodass es manchmal schon geradezu belustigend ist, wenn im Buch angenommen wird, dass ein Computer bald den Menschen schlagen könne. Gelohnt hat das Buch allemal, und wenn es nur dafür gut war, mich im Urlaub nebenbei noch etwas zu unterhalten.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Ich sagte es Quint schon: Ich fand Zug um Zug nur in den letzten paar Seiten lesenswert, davor richtet es sich schon an Überanfänger, die wirklich absolut Null Basics haben. Eventuell hab ich aber auch was wichtiges überlesen und stecke deswegen auf Lichess im Abfallbereich fest. Wer weiß.
 

Quint

,
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Es ist so ziemlich die beste Reihe für Anfänger in Deutschland. Wenn man die wirklich ernsthaft mit Brett durcharbeitet, ist man per Default +18xx auf Lichess und basht die "What videos do you recommend?" Newbies in /r/chess locker weg.
 

ReVenger!

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Da ich ja nicht einmal die gängisten Eröffnungen kannte, war es spätestens ab der Hälfte komplett neu für mich.
 
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hab es zwar schonmal gepostet aber da das Thema hier nochmal aufgegriffen wird

Damenopfer von Christian Hesse

kann ich wenn man eine interessante/lustige/andere "Schachlektüre" lesen will empfehlen; geht nicht primär darum sein Schachspiel zu verbessern sondern es geht um kuriose Partien/Rätsel & Schönheit im/am Schachspiel usw..
 

Gelöschtes Mitglied 683020

Guest
Es ist so ziemlich die beste Reihe für Anfänger in Deutschland. Wenn man die wirklich ernsthaft mit Brett durcharbeitet, ist man per Default +18xx auf Lichess und basht die "What videos do you recommend?" Newbies in /r/chess locker weg.

Ja, keine Übertreibung zu finden.
 
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Wer etwas kurioses im Schach sehen möchte, sollte sich mal "Albins Gegengambit" anschauen.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

Guest
+18xx auf Lichess sind zwischen Top15% und Top8% in Rapid, Top11% und Top 6% in Classical. Ich behaupte mal jeder +18xx auf der Seite kann mit R+K vs K Matt setzen, außer du legst <10 Sekunden als Maßstab an. Deine Ansprüche an "Grundlagen" basieren auf deiner Erfahrung als OTB-Spieler mit >1800 DWZ/Elo. Grundlagen anhand von 15-20 Primitivbeispielen exerziert zu haben != auf dem Brett mit laufender Uhr reproduzieren zu können.

Zug an Zug krankt imo an letztem: es sind plastische, sehr simple Beispiele, von denen iirc gerade mal drei aus realen Partien entstammen und kaum kommentiert sind. Es ist natürlich das 'beste' Einsteigerbuch, da es bei Null anfängt und einfache Dinge losgelöst von 'zu viel' Theorie darstellt. Iirc kommt folgendes vor:

- wie baue ich das Brett auf
- wie ziehen die Figuren
- R+Q / R+K vs K

das müssten schon 50% sein

- einfache Taktiken (Springergabel, verdecktes Matt)
- etwas kompliziertere Mattmuster (ersticktes Matt)

das ist schon interessanter, aber immer noch bei 60-70% des Buches

- "jeder Zug eine Figur in der Eröffnung"
- d4/d5/e4/e5
- f2/f7 als Schwachstellen, sowie Variationen des Greek Gift Motivs
- zwischen den Zeilen: Drohungen, hängende Figuren

obiges ist teilweise entweder sehr abstrakt, oder einfach wieder zu speziell, weil die Materie zwar simpel, aber in der Praxis extrem kompliziert ist

In der Realität, v.a. mit Uhr und Gegnern, die nach 16xx in der Eröffnung üblicherweise nicht allzu dick patzen und selbst simple Taktiken sehen/kennen/verhindern ist das alleine nicht hilfreich. Selbst die Computeranalysen helfen auf "dem Niveau" nur sicher bei Blundern, teilweise markiert Stockfish dann stellungstechnische Sachen, die wirklich in die Tiefe gehen, von Inaccs ganz zu schweigen - nichtmal ohne zu viele Knoten zu aktivieren.

Ohne zusätzliche Hilfe, viel Arbeit und Spielpraxis hilft dir Zug um Zug imo nicht sehr viel weiter als die üblichen Schäfermattspasten zu killen. Und so häufig kommen die dir nach 15xx nicht mehr unter.
 
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Moranthir

GröBaZ
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Mike Duncan - The Storm before the Storm (als Hörbuch)
Ein Buch vom Macher der empfehlenswerten Podcasts The Hostory of Rome und Revolutions über die den Anfang vom Ende der Römischen Republik. Konkret geht es dabei um den Beginn des Konfliktes zwischen den Optimates und den Populares, der mit den Gracchi-Brüdern (Tiberius und Gaius) begann und erst einmal im Bundesgenossenkrieg (Social War) sowie dem Bürgerkrieg zwischen Sulla und Marius (bzw. seinen Verbündeten) endete. Recht detailliert wird erklärt, wie das römische Politiksystem funktioniert, welche Posten welche Befugnisse hatten und was von jungen Senatorensprösslingen erwartet wurde. Weiterhin werden die gesellschaftlichen Veränderungen, die durch den Erfolg und die Expansion Roms entstanden, erläutert und einige Kriege im Kontext von Marius und Sulla beschrieben.
Für mich war es ein gutes, aber nicht herausragendes Buch über eine spannende Zeit der römischen Republik., das leider etwas unübersichtlich wird , sobald Marius und Sulla aneinandergeraten.
Definitiv spannend, wie ein politisches System langsam verkommt, wenn die Ungleichheit zunimmt und die eine Hälfte der Elite beginnt, die Abgehängten für ihre eigenen politischen Zwecke einzuspannen und gegen die andere Hälfte aufzuhetzen.
Von Mike Duncan selbst gelesen.

Marc-Uwe Kling - Quality Land (Helle Edition als Hörbuch)
Unterhaltsame Geschichte, die in einer Dystopie/Utopie der nahen Zukunft spielt, die trotz der Absurdität manchmal realistischer wirkt, als es mir lieb ist. Auch wenn in der Geschichte selbst nicht richtig viel passiert, so ist es wirklich kurzweilig und wirkt dennoch nach. Wem die Känguruhsachen gefallen haben, wird hier bestens unterhalten.
Sehr gut vertont.

Timur Vermes - Er ist wieder da (als Hörbuch)
Hitler ist zurück und wird für einen Imitator gehalten. Die gesamte Ausdrucksweise Hitlers ist gut getroffen und hervorragend vertont, während die Story selbst nur ganz ok ist. Ich wurde gut unterhalten, aber viel länger hätte es auch nicht sein müssen, weil letztlich fast nichts passiert. Freunde des Jargons können es dennoch mit 88/100 Wintermänteln bewerten.
 
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Mora, woher beziehst du die Hörbücher und womit managest du deine Podcasts? Ich suche noch eine praktische Methode für das Auto. Bin viel auf Dienstreisen unterwegs und nur "USB-MP3 + DLF" halte ich auf Dauer nun doch nicht durch...
 

ReVenger!

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War before Civilization - von Lawrence H. Keeley

In meiner Kindheit wurde oft der Mythos vom weisen und friedfertigen Indianer erzählt, der im Einklang mit der Natur lebt und nur Krieg gegen die Weißen führt, weil sie sein Land zerstören. Dieses Buch räumt auf mit all diesen Klischees des edlen Wilden. Der Mensch war schon lange vor der Sesshaftigkeit kriegerisch und brutal. Die Kriege zwischen Familienverbänden und Stämmen, die hier beschrieben werden, sind deutlich brutaler und tödlicher, als die modernen Kriege der Zivilisation. Selbst die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erreichen nicht die prozentualen Todeszahlen, die Stammeskriege hervorbringen. In manchen Regionen und Zeiten sterben 60% der Männer im Krieg und Krieg ist eine dauerhafte Erfahrung im jeden Jahr. Das Buch ist sehr sachlich geschrieben, mit einer Vielzahl von Quellen. Das einzige, was zu kurz kommt, sind die psychologischen und gesellschaftlichen Folgen des Tötens, die nur recht knapp behandelt werden, aber ein sinnvolles Gesamtbild mit neueren Büchern wie On Killing und ähnlichen ergeben. Ich empfehle es jeden, der sich irgendwie mit bewaffneten Konflikten beschäftigt zu lesen, da es viele Dinge in ein neues Verhältnis rückt.
 
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