also bei diesem rtl-pro7 ding geht es im kern darum:
jedes westliche kartellrecht (bzw. halt in der EU und den USA, kA wie es in anderen westlichen ländern ist) hat als eines von drei standbeinen eine fusionskontrolle.
dabei wird von der kartellbehörde geprüft, ob eine fusion möglicherweise eine wettbewerbsschädigende wirkung hat. das ist idr. der fall, wenn durch die fusion das neue unternehmen eine marktbeherrschende stellung bekommt, die es dem unternehmen ermöglicht, seine marktmacht auszunutzen um sich frei von konkurrenz und wettbewerbsdruck auf dem markt verhalten zu können.
im fall rtl-pro7 lag darin ein untersagungsgrund. die beiden teilen sich den werbemarkt ( und das ist der einzige relevante markt im fernsehen, weil es ja werbefinanziert ist. das ist zwar simplifiziert, weil es sich um einen sog. zweiseitigen markt handelt, aber das ist ein bisschen zu viel zum ausführen, müsst ihr auf meine diss warten
) eh schon fast komplett auf.
wenn sie nun im onlinestreaming gemeinsame sache machen und ein gemeinschaftsunternehmen gründen, dann transferieren und vereinigen sie ihre marktmacht zu einem quasimonopolisten auf dem onlinetv markt.
und das will halt keiner wirklich. ihr übrigens auch nicht, denn quasimonopolisten und monopolisten sind nicht dafür bekannt, besonders tolle angebote zu machen. siehe GEMA.
niemand hat jedoch etwas dagegen ein solches angebot in deutschland zu machen. rtl oder pro7 könnten das auch locker alleine durchziehen. dann müssten sie sich aber konkurrenz machen und das wollte man verhindern, denn konkurrenz ist zwar gut für uns verbraucher, aber schlecht für die firmen, weile s die preise drückt.
hinzu kommt, und das war der noch wichtigere grund, dass dadurch die marktmacht auf dem primärmarkt der beiden muttergesellschaften noch verstärkt wird, d.h. es für konkurrenten noch schwerer wird dort einzudringen. das hat wiederrum den nachteil, dass eine ausbeutung der zahlenden werbepartner durch die mutterfirmen auf dem primärmarkt noch leichter wird.
blöd an der entscheidung ist, dass nun der markt offensteht für ausländische anbieter, vor allem aus den usa. dort gibt es vergleichbare angebote schon länger, die sind auch kartellrechtlich unbedenklich, weil der us fernsehmarkt nicht so duopolar ist wie der deutsche.
müssen rtl und pro7 jetzt halt in den saueren apfel beissen, aus meiner sicht trotzdem eine richtige entscheidung, auch wenn es auf den ersten blick unverständlich wirkt.