Das ganze ist meines Erachtens nach eine Konsequenz von Claws mangelhaftem Freiheitsbegriff. Freiheit nur als "Freiheit von direkter Gewalt" zu definieren (mit der Konsequenz das dann Rassismus etc. erlaubt sein müsste) halte ich einfach für verkürzt. Absolute Freiheit ist aufgrund knapper Ressourcen nun einmal nicht möglich, Regeln und Gesetze (=direkte Gewalt) dienen aber dazu die Freiheit des Einzelnen zu erhöhen indem man etwa durch Gesetzen Rassismus, Sexismus oder anderen strukturellen Zwängen wie Armut entgegenwirkt. Dies geht natürlich auch alles in gewisser Weise auf die "Freiheit des Einzelnen", es ist aber eben nötig ein gewisses "Mittelding" zu finden, dies dürfte wohl der in unserer Gesellschaft erstrebenswerteste Punkt sein. Festzuhalten bleibt also damit, dass allumfassende Freiheit für uns nicht möglich ist, wir uns aber daran halten sollten ein System zu entwerfen welches jedem Individuum unabhängig seiner biologischen oder sozialen Herkunft die Möglichkeiten gibt sein Potenzial möglichst maximal nach seinen persönlichen Neigungen und Vorlieben zu entfalten. Dies ist paradoxerweise eben nur in einem sozialen Rahmen, welcher notwendigerweise vorraussetzt, dass damit auch ein Verlust individueller Freiheiten wie etwa rassistischer Äußerungen einhergeht, möglich.