Drei bis vier Mal pro Woche essen Europäerinnen und Europäer Schwein, Rind oder Lamm. Rotes Fleisch enthalte zwar durchaus wichtige Nährstoffe – allerdings mehr als dem Körper guttue, hieß es lange. Rotes Fleisch kann auf Dauer das Risiko für Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes erhöhen, darauf hatten zahlreiche Studien hingedeutet. Als besonders risikoreich galt es, regelmäßig verarbeitetes Fleisch zu essen – also Schinken, Wurst oder andere Produkte, die mit Salz, Mikroorganismen oder im Räucherofen behandelt wurden, um aromatischer oder länger haltbar zu sein.
Wer mehrmals in der Woche Salami auf sein Brot legt, steigert laut der Weltgesundheitsorganisation WHO beispielsweise sein Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche zu essen, ansonsten steige das Darmkrebs-Risiko.
Doch die nun veröffentlichten Übersichtsarbeiten konnten das so nicht bestätigen. Ernährungsforscher schreiben darin: Wer gerne rotes Fleisch isst, braucht sich deshalb nicht sonderlich um seine Gesundheit sorgen. Die durchschnittlichen Mengen seien in Ordnung (Annals of Internal Medicine: Johnston et al., 2019).