Ach sind gehirn- und gehaltlose Einzeiler hier wieder ok, solange sie nicht von kritiker kommen? Good to know. Musst dich aber nicht schämen, nur weil du völlig blank bist.
Schon recht, nimm dir einen Keks.
Wir haben 443 Kernkraftwerke und in wie vielen ist eine riesige Katastrophe passiert?
In Zweien.
1. Tschernobyl ist ein komplett anderer Bautyp und daher ist diese Art von GAU bei uns nicht möglich. Also technisch nicht. Wer die Serie Tschernobyl gesehen kann das wissen, ansonsten kann ich das gerne nochmal erklären.
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Das würde mich interessieren was an Tschernobyl noch deutlich schlimmer hätte sein können als der offene, brennende Graphit Kern. Geht das in die Richtung der anderen Blöcke? Interessiert mich wirklich! Wir wissen aber, dass es nicht noch mehr solcher Unfälle gegeben hat, die Strahlung wäre definitiv nachweisbar gewesen.
Etwas länger und wahrscheinlich nur ganz grob korrekt, weil ich tatsächlich nur begrenzt Ahnung habe: Generell war wohl das Problem, dass das Pumpen- und Löschwasser nach der Explosion noch unterhalb des Reaktors war. Wäre der Kern schnell genug in die entsprechenden Räume gesunken, hätte das nochmals eine Explosion ausgelöst, dass den Müll dann weiter verteilt hätte und jede weitere Aktion verhindert hätte. Nachgelagert stand noch die Befürchtung im Raum, der Kern könnte das Grundwasser erreichen, weswegen dieses Kühlsystem eingebaut wurde.
Wie oben beschrieben und in der Serie mehrfach angedeutet, soweit die Erinnerung an Bücher und Serie nicht trügt, gab es diverse Ursachen für die erste Explosion:
- Der Test wurde geprügelt und Sicherheitsvorkehrungen ignoriert (in der Serie harmloser dargestellt, als es wohl war)
- Der Reaktor war nicht reaktiv und wurde vergiftet
- die Steuerstäbe waren mit Graphit beschichtet
Ablauf war ja irgendwie: Test lässt Reaktor absaufen, Reaktor vergiftet, wird dennoch hochgefahren, es entstehen Luftblasen, Reaktion wird unbremsbar und das Not-Aus löst die Explosion aus, da die Graphitspitzen an den Steuerstäben die Reaktion katalysieren, statt bremsen.
In St. Petersburg gab es mehrere Jahre vorher den gleichen Test mit gleichem Ergebnis, nur wurde da der Reaktor nicht mehr hochgefahren, ansonsten wäre wohl exakt das gleiche in Grün passiert. Dazu schildern unabhängig voneinander mehrere Autoren diverse 'kleine' Zwischenfälle in der Sovietunion, sowohl bei Reaktoren als auch bei Kernwaffentests.
Bei den "neuen" Kraftwerkstypen ist das auch mit Berücksichtigt worden. Z.B. sind 2 Dieselgebäude gebunkert (es gibt 4-6 Notstromaggregate). Sie stehen auf unterschiedlichen Seiten des Containments, damit ein Flugzeugabsturz niemals alle treffen kann. Es gibt einen Core-Cacher damit im Ernstfall - falls doch der Kern schmilzt - er kontrolliert in ein Becken läuft und nicht ins Erdreich. Es gibt Notfallpumpen die dann diesen geschmolzenen Kern kühlen können. usw.
Man muss ja keine Kernkraftwerke ans Meer bauen wo ein Tsunami kommen kann oder an Stellen wo Starke Erdbeben > 8.0 vorkommen. Aber wenn man sowas berücksichtigt kann man die Dinger heutzutage nochmal deutlich sicherer machen als alle "alten".
Verstehe ich alles, hatte auch noch das Glück mit meiner Abiklasse eines der Kernkraftwerke zu besichtigen. Verstehe daher auch grundlegend den Unterschied zwischen einem RBMK-Reaktor und den deutschen Modellen. Prinzipiell hätte ich auch nichts gegen KKWs als Übergangslösung.
Demgegenüber steht halt meine laienhafte Lektüre der Tchernobylliteratur. Selbst wenn dein Kern in den Boden schmilzt und da aufgefangen wird: Und dann? Aber sei's drum, die Gefahr sehe ich in DE/modernen Industrieländern nicht so hoch. China mal ausgenommen, da traue ich dem Kollektivsystem ähnlich weit wie der Sovietunion vor 50 Jahren.
Ich schließe mich daher den Vorrednern an, der GAU ist nicht mal DAS Problem, eher die Endlagerung der Abfallprodukte, einfach aufgrund der unfassbar langen Lebensdauer.