Kinder und Erziehungsthread

zoiX

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Ich find bei Spielsachen gerade interessant, dass unser Sohn (16 Monate) sich dafür quasi 0 interessiert. Spannend ist alles andere aus dem Alltag. Die Besteckschublade, Töpfe, etc. Letztens hat er den Mixer Gassi geführt als wäre es ein Hund. Bücher klappt auch gar nicht. Mal sehen wie sich das entwickelt. So manche "Investition" geht dann den Bach runter. Stapelsteine für 1xx€ stehen seit 4 Monaten nur rum.

Ich bin total Anti Toni Box. Vielleicht mal wenn er 3 ist, aber jetzt? Da kann er genauso gut an unserem Bad Radio rumspielen, was er auch macht.

@Shihatsu ich fände es schön, wenn das Stillen Thema ausgelagert wird, damit sich hier neue Themenstränge entwickeln könnten.
Nicht verzweifeln. Unser Pickler-Dreieck stand für Monate völlig ungenutzt und uninteressant rum und wurde dann über Nacht zum interessantesten Gegenstand der Welt.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich mach das mal deutlicher was ich meine: Abstillen macht das Kind, nicht die Eltern.
Ah und ich hab mich immer gefragt, wie solche Horrorbilder von gestillten Kindergartenkindern entstehen können. Jetzt wird mir einiges klar :deliver: ( Ich weiß, dass du das vermutlich nicht gemeint hat. Aber das ist was dort steht.)

Ganz bestimmt nicht - ich habe Rotz und Wasser geheult. Und ich bin mehr als nur auf dem Zahnfleisch gegangen. Ich habe Urlaubstage genutzt um 18h am Stück zu schlafen. Aber so ist das dann eben.

Ja gut, du vertrittst ja auch die Auffassung, dass man seinem Kind zuliebe sein ganzes Leben in die Tonne kloppen muss und zB in einer beschissenen Beziehung bleiben. Das sehen die meisten Menschen im 21 Jh. zum Glück halt n bisschen anders. Wenn jemand durch das Stillen bzw. den Schlafentzug massive gesundheitliche und/oder psychische Probleme bekommt, dann wird das Kind schon überleben die Flasche von Papa zu bekommen. Millionen Kinder in Deutschland werden gar nicht gestillt, der kleine Prinz wirds ertragen können Mutters Boobs mal für eine Nacht nicht nach Belieben in Anspruch zu nehmen.
 
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Shihatsu

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Ah und ich hab mich immer gefragt, wie solche Horrorbilder von gestillten Kindergartenkindern entstehen können. Jetzt wird mir einiges klar :deliver: ( Ich weiß, dass du das vermutlich nicht gemeint hat. Aber das ist was dort steht.)
Baby, even - Kontext lesen und so. Aber hast ja getan und trotzdem ignoriert, just for the delivery - "ok".
Ja gut, du vertrittst ja auch die Auffassung, dass man seinem Kind zuliebe sein ganzes Leben in die Tonne kloppen muss und zB in einer beschissenen Beziehung bleiben. Das sehen die meisten Menschen im 21 Jh. zum Glück halt n bisschen anders. Wenn jemand durch das Stillen bzw. den Schlafentzug massive gesundheitliche und/oder psychische Probleme bekommt, dann wird das Kind schon überleben die Flasche von Papa zu bekommen. Millionen Kinder in Deutschland werden gar nicht gestillt, der kleine Prinz wirds ertragen können Mutters Boobs mal für eine Nacht nicht nach Belieben in Anspruch zu nehmen.
Erzähl mir mehr von meiner Auffassung, ist intressant - hört sich ziemlich gesponnen an, genau so wie der Rest. :lol:
 

Benrath

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Naja er hats gut zusammen gefasst. Es ist natürlich verständlich dass man eine Erklärung für diese beschissene Phase sucht und es nicht an der eigenen Erziehungsphilosophie liegen darf. Extrem wird es dann, wenn man allen, die was anderes machen vorwirft ihr Kind zu vernachlässigen. Aber was solls :deliver:
 
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Zum Thema evidence based parenting kann ich empfehlen: Cribsheet von Emily Oster und den Practical Research Parenting Podcast von Nicole Weeks.
Allgemein würde ich sagen, dass die meisten Bücher zu dem Thema und auch viele Tips von Ärzten usw. eher mäßig durch Evidenz gestützt sind.

Naja er hats gut zusammen gefasst. Es ist natürlich verständlich dass man eine Erklärung für diese beschissene Phase sucht und es nicht an der eigenen Erziehungsphilosophie liegen darf. Extrem wird es dann, wenn man allen, die was anderes machen vorwirft ihr Kind zu vernachlässigen. Aber was solls :deliver:
Ich glaube nicht, dass die Erziehungsphilosophie eine große Rolle spielt, gerade am Anfang. Sicher kann man auch Dinge falsch machen, aber im Allgemeinen wird, wie Baby so drauf ist, mehr von Baby abhängen als davon, was Mama und Papa tun.

Bsp. Schlafen: Vor dem ersten Kind war für uns klar, dass wir uns einerseits an die allgemeinen Sicherheitsregeln halten und andererseits Selbstberuhigung durch maßvolles Auswarten ("la pause") unterstützen wollten.
Das konnten wir nach anfänglichem Kampf alles über Bord werfen, weil wir ein Baby hatten, was sich nicht ablegen ließ, sondern die ersten Wochen fast ausschließlich auf dem Arm gelebt und geschlafen hat.
Das ist ohne Zweifel ein extremer Punkt des Spektrums, aber mein überwiegender Eindruck ist schon sehr deutlich, dass es hauptsächlich aufs Baby ankommt.

Beim Zweiten dagegen waren wir schon voll drauf eingestellt, dass uns sowas wieder blühen könnte, aber er hat sich insbesondere in den ersten Wochen wunderbar ablegen lassen und konnte alleine mehrere Stunden am Stück schlafen.
 
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Benrath

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Cribsheet fand ich auch gut, gerade aufgrund des Aspekts der eher fehlenden Evidenz und weil einfach viele Sachen ewig im Raum stehen und als gegeben hingenommen werden. Oster hat sich mit ihren Statements zu Trinken während der Schwangerschaft etwas weit aus dem Fenster gelehnt.

Zum Rest. Was ist denn für dich der Anfang? Ich fand die Aussagen von Karp (Happiest baby on the block) ganz gut, dass Menschen eigentlich 3-4 Monate zu früh geboren werden. In der Zeit ist glaub ich tatsächlich egal welche "Philosophie" man verfolgt. Und klar man kann einfach Pech mit Koliken etc. haben.

Wenn das Kind aber irgendwann 1 Jahr ist, ist der Anfang irgendwann vorbei. Und viele Verhaltensweisen haben sich einfach etabliert oder wurden antrainiert und sind nicht natürlich gegeben. Ein Beispiel ist nächtliches Stillen. Ein einjähriges Kind kann die Nacht ohne Milch durchkommen. Das hat dann nichts mit Hunger zu tun, sondern Gewohnheit und eventuell schlechter Planung.
 
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Fortuna 1895 Düsseldorf
Dieses Kategorische... stillen ist die Sache der Frau, die eine mags die andere nicht, das eine baby hat Zähne ( aua ) das andere nicht. Kinder sind verschieden, Frauen auch. Mein Sohn war gierig, hat nicht genug Milch bekommen, beim stillen nur Theater. Dann auf Flasche umgestellt, alles Top. 2. Kind direkt Flasche, kein Problem, ich konnte sogar von Anfang an mithelfen, total schön auch für die Vater/Kind Bindung btw.

Unsere Kinder schlafen schon von Anfang an nur unter besonderen Umständen ( krank, angst ect )im Elternbett. Inzwischen eigentlich gar nicht mehr, 1 Kind 8 das andere 5.

Und grundsätzlich sind Rituale das wichtiste, aus meiner persönlichen Erfahrung. Für ein Kind ist total wichtig, das es lernt, wann was passiert. Heisst auf deutsch, immer zu gleichen Zeit ins Bett, gemeinsames essen und erst aufstehen, wenn alle fertig sind usw. grundsätzliche Strukturen. Ausnahmen dazu gibt es natürlich.

Und nein ist nein, auch beim zehnten mal plärren und wutanfall und was weiß ich. Konsequentes, nachvollziehbares Handeln gibt Kindern ebenfalls sicherheit, sie lernen in welchem Rahmen sich die Dinge abspielen. Und natürlich werden die abgrenzungen immer weiter mit steigendem Alter gezogen.

Last but not least: Eltern haben auch Bedürfnisse, werde nicht zum Sklaven deiner Kinder. Bei uns ist ab 20 Uhr Ruhe, das ist die Zeit in der ich und meine Frau Freizeit haben. Das sollte man immer tun, weil nur dann ist Zeit auch mal zu reden ohne das die kinderohren zuhören aber auch einfach mal um abzuschalten.
 
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Cribsheet fand ich auch gut, gerade aufgrund des Aspekts der eher fehlenden Evidenz und weil einfach viele Sachen ewig im Raum stehen und als gegeben hingenommen werden. Oster hat sich mit ihren Statements zu Trinken während der Schwangerschaft etwas weit aus dem Fenster gelehnt.
Ich fand das Buch interessant. Allerdings würde ich bezweifeln, dass ein rein evidenzbasierter Ansatz immer zielführend ist.


Zum Rest. Was ist denn für dich der Anfang? Ich fand die Aussagen von Karp (Happiest baby on the block) ganz gut, dass Menschen eigentlich 3-4 Monate zu früh geboren werden. In der Zeit ist glaub ich tatsächlich egal welche "Philosophie" man verfolgt. Und klar man kann einfach Pech mit Koliken etc. haben.

Wenn das Kind aber irgendwann 1 Jahr ist, ist der Anfang irgendwann vorbei. Und viele Verhaltensweisen haben sich einfach etabliert oder wurden antrainiert und sind nicht natürlich gegeben. Ein Beispiel ist nächtliches Stillen. Ein einjähriges Kind kann die Nacht ohne Milch durchkommen. Das hat dann nichts mit Hunger zu tun, sondern Gewohnheit und eventuell schlechter Planung.
Ich meinte primär erstmal die ersten Monate ("viertes Trimester"). Der Einfluss von erlerntem Verhalten nimmt dann natürlich graduell zu, aber wesentliche Merkmale bringt imo trotzdem das Kind mit. Natürlich kannst du bspw. einem einjährigen Kind abgewöhnen nachts Milch zu trinken. Aber ob du es damit auch dazu kriegst, nachts durchzuschlafen, ist eine andere Frage.

Wir haben die ambivalente Situation, dass wir einerseits wissen, dass das familiäre Umfeld einen sehr prägenden Einfluss auf Kinder hat, andererseits haben wir insgesamt nur schwache Evidenz für den Einfluss konkreter Interventionen.
Letztlich geht es doch darum, das Leben mit Kindern erträglich zu gestalten. Oft heißt das auch, an der eigenen Erwartungshaltung zu schrauben und sich bewusst zu sein, dass man Kompromisse eingehen muss. Es gibt imo echte Interessenkonflikte zwischen Eltern und Kindern und es ist völlig okay, wenn dabei auch mal die Kinder den Kürzeren ziehen. Man muss sich nicht zwanghaft einreden, dass es immer harmlos für Kinder ist, wenn man sich selbt Vorrang gewährt. Sowas kann durchaus schmerzen, aber dieser Schmerz gehört eben zum Leben dazu.
 

Benrath

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Ich fand das Buch interessant. Allerdings würde ich bezweifeln, dass ein rein evidenzbasierter Ansatz immer zielführend ist.

Habe ich das gesagt? Es gibt Grenzen für ein evidenzbasierten Ansatz, weil Kinder sehr unterschiedliche sein können. Auf der anderen Seiten wird Müttern heute so viel gesagt, was man tun müsse, dass etwas mehr Evidenz da nicht schaden würde. Gerade beim Thema Stillen werden so viele Vorteile in den Raum gestellt ohne das die Evidenz da mithält.

Ich meinte primär erstmal die ersten Monate ("viertes Trimester"). Der Einfluss von erlerntem Verhalten nimmt dann natürlich graduell zu, aber wesentliche Merkmale bringt imo trotzdem das Kind mit.
Zustimmung. In den ersten vier Monaten brauch man sich nicht so viel Gedanken machen.

Natürlich kannst du bspw. einem einjährigen Kind abgewöhnen nachts Milch zu trinken. Aber ob du es damit auch dazu kriegst, nachts durchzuschlafen, ist eine andere Frage.

Klar, aber solange in der Nacht gestillt wird ist durchschlafen wohl ausgeschlossen.

Wir haben die ambivalente Situation, dass wir einerseits wissen, dass das familiäre Umfeld einen sehr prägenden Einfluss auf Kinder hat, andererseits haben wir insgesamt nur schwache Evidenz für den Einfluss konkreter Interventionen.
Letztlich geht es doch darum, das Leben mit Kindern erträglich zu gestalten. Oft heißt das auch, an der eigenen Erwartungshaltung zu schrauben und sich bewusst zu sein, dass man Kompromisse eingehen muss. Es gibt imo echte Interessenkonflikte zwischen Eltern und Kindern und es ist völlig okay, wenn dabei auch mal die Kinder den Kürzeren ziehen. Man muss sich nicht zwanghaft einreden, dass es immer harmlos für Kinder ist, wenn man sich selbt Vorrang gewährt. Sowas kann durchaus schmerzen, aber dieser Schmerz gehört eben zum Leben dazu.

Imho sind wir nicht weit auseinander. Weder sollten die Eltern immer Vorrang haben noch immer das Kind. Imho sollte man eine gesunde Mitte finden.

Der scharfe Ton und Vorwürfe kamen nicht von mir. Wer meint seine Kinder bis zum zehnten Lebensjahr stillen zu müssen und/oder im selben Bett zu schlafen, bitte. Komischerweise hört man aus der Ecke die meisten Beschwerden und Kritik an anderen Ansätzen. Exemplarisch nur die ersten beiden Post von Shi
Ich fire mal die ersten Shots:
Stillen ist Pflicht, so lange wie möglich und am Anfang wann immer das Kind möchte.
Elternbetten sind perfekt um die durch langes Stillen aufgebauten Beziehungen weiter zu stärken. Schlaftraining ist für Nazis (und in ganz seltenen Fällen für Kinder mit wirklich harten Problemen, aber wer da von alleine ohne Not drauf kommt ist Nazi).

Wer sein Baby nicht dann stillt wenn es das brauch vernachlässigt sein Kind - Bedürfnisse sind individuell und scheissen auf Zeitangaben. Und ja, Bedürfnissen sind auch Tag- oder Nachtzeiten egal. Klar kann man das dem Kind "abtrainieren" - ist halt nur scheiße.
 
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Habe ich das gesagt? Es gibt Grenzen für ein evidenzbasierten Ansatz, weil Kinder sehr unterschiedliche sein können. Auf der anderen Seiten wird Müttern heute so viel gesagt, was man tun müsse, dass etwas mehr Evidenz da nicht schaden würde. Gerade beim Thema Stillen werden so viele Vorteile in den Raum gestellt ohne das die Evidenz da mithält.
Die Kritik bezog sich auf das Buch bzw. die Autorin. Ich finde es in einigen Punkten schlicht übertrieben, wenn man Prima-Facie-Beobachtungen völlig discountet, weil es ja Studien gibt, die keinen negativen Effekt nach x Monaten/Jahren finden.
Standardbeispiel ist halt cry it out: Bestimmt gibt es Situationen, wo das als Ultima Ratio angezeigt ist, weil Eltern schnell Hilfe brauchen. Aber daraus umgekehrt ein Paradigma für Standardsituationen abzuleiten, geht mir zu weit.

Beim Stillen finde ich das Bewerben durchaus richtig. Aber das kann und sollte passieren, ohne die vermeintlichen (und größtenteils unerwiesenen) Vorteile derart zu überzeichnen, dass Mütter, die nicht stillen, beschämt werden, was leider heutzutage oft der Fall ist.


Der scharfe Ton und Vorwürfe kamen nicht von mir. Wer meint seine Kinder bis zum zehnten Lebensjahr stillen zu müssen und/oder im selben Bett zu schlafen, bitte. Komischerweise hört man aus der Ecke die meisten Beschwerden und Kritik an anderen Ansätzen. Exemplarisch nur die ersten beiden Post von Shi
Ich weiß. Abgesehen von dem etwas unsäglichen Schlagabtausch, der sich daraus entwickelt hat, würde ich eher bei der Prämisse ansetzen:
Nicht wenn das Kind ein Baby ist und Nachts Nähe sucht, nein. Und genau sowas meine ich mit Bequemlichkeit - die eigenen Bedürfnisse werden über das des Kindes gestellt weil man "Grenzen aufzeigen muss". Das ist halt super egoistisch.
Da steckt natürlich ein wahrer Kern drin. Wir alle sind uns sicherlich drüber einig, dass man Kindern früher oder später zu ihrem eigenen Wohl auch Grenzen setzen muss, aber für mich ist auch selbstverständlich, dass man das zu seinem eigenen Wohl tun darf. Der beste Weg ist natürlich, das mehr über Nudges als über Zwang zu regeln.
Bei uns hat das im Großen und Ganzen eigentlich fast immer funktioniert - wenigstens vor der Kita.
 
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Fortuna 1895 Düsseldorf
Grenzen setzen, bei Babys ist natürlich auch so eine Sache. Die raffen doch gar nicht was man will. Aber natürlich muss man sich überlegen, wie man den Tag strukturiert, wann was passieren sollte und muss, so das alle Bedürfnise berücksichtigt werden. Rituale sind das, was Kindern sicherheit vermittelt. Unsere Kinder haben immer nur neben dem Elternbett in nem Babybett geschlafen und nach ca einem halben Jahr, sind sie in ihr Kinderzimmer umgezogen. Immer zur gleichen Zeit immer mit der gleiche Abfolge Abends, gemeinsam Essen, waschen, lesen und dann Ruhe. Kinder gewöhnen sich ganz schnell daran, wenn das immer gleich ist. und selbst heute ist das so. aber sie sind daran gewöhnt, daher auch wenig theater und selten diskussionen.

Und was das in Bett holen angeht, nur weil ein Kind schreit und "nähe sucht" muss es nicht gleich ins Elternbett. Unser Ansatz war immer erstmal abzuwarten, kann es sich alleine beruhigen für eine bestimmte zeit. man hört das ja auch an der art des Geschreis. Dann ggf hin, beruhigen, bisken kuscheln und wieder rein ins bett. Wenn man da jedes mal sofort nachgibt und es ins Elternbett holt, was lernt denn das kind dann? Ah schreien = elternbett , die sind ja nicht doof, BHUHUUHHÄHÄHÄHÄHÄ
 
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Ich würde mich in diesem Punkt nicht so anstellen. Klar fände ich es prinzipiell auch gut, wenn wir die Kleinen in ihr eigenes Bett im eigenen Zimmer bringen, die Tür zu machen könnten und Ruhe hätten. Letzteres scheint bei den Familien, die das prinzipiell so machen, aber häufig genug nicht der Fall zu sein. Da landet im Mittel mehrmals pro Woche mindestens ein Kind am Ende doch im Elternbett und noch viel öfter muss einer aufstehen und hingehen.
Für uns war das eh nie eine Option, weil wir weder beim ersten noch jetzt beim zweiten Kind ein extra Zimmer zur Verfügung hatten. Meine Frau wollte eh ein Beistellbett und mittlerweile schlafen beide jeweils in einem Kinderbett, das zu unserem Bett offen ist direkt nebendran. Der Nachteil ist, dass man manchmal durch Mucken geweckt wird, das man nicht mitbekäme, wenn die Kinder ihr eigenes Zimmer hätten. Der Vorteil ist, dass man nie wegen des Kinds aufstehen muss.
Was davon überwiegt, hängt sicherlich vom Kind ab. Wir fahren mit der Situation aktuell ganz gut. Wenn man den Blick mal über unsere westliche Gesellschaft hinaus erweitert, dann ist es eher der Normalzustand, dass die Familie gemeinsam schläft. Ich sehe prinzipiell auch wenig Sinn darin ein Kind im eigenen Zimmer schlafen zu lassen, das eigentlich noch lieber bei Mama und Papa schläft. Um das gegen den Wunsch oder das Bedürfnis des Kindes durchzusetzen müsste für mich schon ein klarer Nutzen stehen, den ich so nicht sehe.
 
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Ich verstehe nicht,wo das Problem dabei ist,wenn das Kind mal ab und zu im Elternbett schläft. Früher haben wir uns da auch verrückt gemacht. Irgendwann erledigt sich das Thema eh von alleine. Unser kleinster ist nun 2 und schläft zu 90% in seinem Bett. Bei dem Großen war es damals etwas schwieriger,da anhänglicher. Hatte sich dann aber auch irgendwann erledigt. Wir legen uns abends meist mit den Kindern kurz hin, bei dem Kleinen eben bis er eingepennt ist (meist innerhalb 5 Minuten). Sich deswegen Stress zu machen, lohnt nicht.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich sehe prinzipiell auch wenig Sinn darin ein Kind im eigenen Zimmer schlafen zu lassen, das eigentlich noch lieber bei Mama und Papa schläft. Um das gegen den Wunsch oder das Bedürfnis des Kindes durchzusetzen müsste für mich schon ein klarer Nutzen stehen, den ich so nicht sehe.

Wenn mir als interessierter Außenstehender eine Nachfrage erlaubt ist: es ist wohl so, dass die Zeit nach der Geburt des ersten Kindes bzw. der Kindern insgesamt die kritischste für die Beziehung ist. Die Geburt und der Hausbau sind offenbar die größten Konfliktereignisse im Paarleben. Klingt für mich auch logisch: Kind wird geboren, Mutter verwandelt sich im Mom only und KInd kommt immer zuerst, Sexleben schläft ein, Beziehung geht den Bach runter, Scheidung.

Jetzt wird man entgegnen "man kann auch tagsüber Sex in der Waschküche haben" und bestimmt hat das auch irgendwer, aber let's be real, ooffenbar klappt das bei mehr als genug Paaren während des Tages nicht und wenn dann auch noch die Intimität beim Ins-Bett-gehen weg ist, weil da so ein Kind rumzappelt, kann ich mir die o.g. Kausalkette gut vorstellen.

Wäre es dann nicht sogar im langfristigen Interesse des Kindes es möglichst früh daran zu gewöhnen, dass es ab und an nunmal alleine klarkommen muss? Also ab und zu im Elternbett ist ja sicher kein Problem, aber immer oder 90% stelle ich mir irgendwie schon schwierig vor. Allein aus dem o.g. Gedanken der "intimen Moment" wenn man so will, die tagsüber schon selten genug sein dürften und für die der Abend alleine im Bett nunmal am besten geeignet ist.
 

zoiX

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Also den Großteil der Bumserei mit einem Kind haben wir einfach während des Mittagsschlafs auf der Couch erledigt.
Und die gemütliche Variante ist jetzt nicht unmöglich, wenn das Kind mit im Bett liegt und schläft.
Mit zwei Kindern wird's schwer, aber KiTa + Mittagsschlaf helfen auch da. Wer kein Homeoffice hat und nur Abends vögeln kann, hat natürlich die Verlierer-Karte gezogen.
 
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Abends vor dem Schlafengehen war jetzt auch vor den Kindern nicht so die klassiche Sexzeit bei uns und chronischer Schlafmangel macht das nicht grad attraktiver. Wir hatten auch schon Sex im Bett, während die Kinder im Beistellbett gepennt haben. Normal ist im Wohnzimmer entweder abends, wenn sie schlafen oder wenn der Große in der Kita ist und der kleine nappt - Homeoffice hilft natürlich..
Als wir nur ein Kind hatten, das aber voll in der Kita war, hatten wir währenddessen regelmäßig ein Elterndate am Tag und werden das sicher wieder so handhaben, wenn die Eingewöhnung für den Kleinen durch ist. Dafür machen wir im Vergleich zu anderen Paaren weniger Familienurlaub, aber unsere Kita schließt auch nur zwischen Weihnachten und Silvester. :deliver:

Der erste Punkt ist, btw, für mich das wichtigste Argument: Wie viel Sex möglich ist, hängt, wie die Lebenszufriedenheit an sich, maßgeblich davon ab, wie viel Schlaf man kriegt. Und in dieser Hinsicht hat sich unser Schlafarrangement, soweit ich das beurteilen kann, bewährt, wenigstens im Vergleich zu den Paaren mit Kinderzimmer, die wir kennen.
Wie gesagt, ich würde prinzipiell auch bevorzugen, das Schlafzimmer wieder für uns zu haben. Bei uns war es auch durch die räumliche Wohnsituation bisher kaum anders möglich. Ich würde den Switch grundsätzlich dann machen, wenn ich zuversichtlich bin, dass ich nach ner kurzen Umgewöhungsphase mindestens so gut schlafen kann wie vorher. Da dann allerdings auch Kind 3 noch geplant ist, wäre das eh ein kurzes Glück.
 
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Benrath

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Ganz von der Hand zu weise ist das Problem aber auch nicht. Wir haben z.B. nie damit angefangen, dass ich Nachts wegen der Stillerei auf die Couch ziehe oder so. Habe anscheinend aber auch einen gesunden Schlaf. Mir sind schon Paar bekannt wo der Mann wegen des Kinds aus dem Elternschlafzimmer ausgezogen ist und nie wieder dahin zurückgekommen ist. Bestimmt gabs auch andere Gründe die zur Scheidung geführt haben, aber geholfen hat es wohl nicht.
 
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Naja, solche Fälle kenne ich auch. Man kann das sicher nicht pauschalisieren, aber meine persönliche Meinung ist, dass das oft etwas mit Entfremdung zu tun hat: Wenn die Frau sich allein nur noch um das Kind oder sogar die Kinder kümmert, während der Mann sich abmeldet, um das Geld zu verdienen und dafür dann auch noch auf seine ruhigen Nächte besteht, dann driftet man zwangsläufig auseinander. Sicher gibts auch Fälle, wo die Frau sich aus eigenem Antrieb sehr stark Richtung Kind orientiert und das die Beziehung belastet. Aber in den Fällen, von denen ich das mitkriege, passiert das eher gegen den Willen der Frau, weil der Mann sie hängen lässt. Da darf man sich dann nicht beschweren, wenn es keinen Sex mehr gibt und am Ende die Ehe hinüber ist.

Darum ist meine Devise eher: Den Arsch hochkriegen, Mama entlasten, dann schläft die mehr und da Männer eh den stärkeren Sextrieb haben, schadet es nicht, wenn Papa mal ein paar Wochen als libidofreier Zombie rumläuft. :deliver:
 
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uff, schwieriges thema. hab echt überlegt, ob ich was dazu schreiben soll. das ist wie mit dem hund gassi gehen, da triffst du auch 100 selbst ernannte hundetrainer, die dir sagen, was du alles falsch machst. lehrbuch ahoi, realität is for the weak. enjoy the wall of text incoming:

aber dann wollen wir mal, wir haben zwei buben: 12 und (fast) 3, der große ist aus der ersten ehe meiner frau, da hab ich mich praktisch ins gemachte nest gesetzt: kids ab 3+ sind so viel einfacher. ergo hab ich da die anfangszeit verpasst, aber von den erzählungen her ist der große mit 3 monaten in sein eigenes zimmer gezogen und wollte ab dem ersten jahr auch nicht mehr gestillt werden. nach der trennung war noch mal eine fiese phase, wo er überwiegend bei mama ins bett wollte. aber mit 6 wars dann wieder gut.

knirps nummer zwei: geburt ein paar komplikationen, seine beinsehne ist dabei gerissen, weils dann doch recht hektisch zuging, als die herztöne sehr schnell sehr schwach wurden. mit drei wochen erste op und den ersten gips, dann ein jahr lang einmal wöchentlich ins krankenhaus nach tübingen tingeln um spätfolgen am bein auszuschließen. er ist jetzt wie gesagt fast drei und alles ist gut, der ganze kirmes hat sich also physisch gelohnt. ich hab aber noch ein bild, wo diese handvoll mensch in diesem riesigen bett aus dem op herausrollt, vielleicht interpretiere ich da zu viel rein, jedenfalls blutet mir immer noch das herz wenn ich seinen damaligen gesichtsausdruck sehe.

seit anfang an braucht er aber unglaublich nähe, er hat erst mit dem beistellbett bei uns im zimmer geschlafen, ist dann aber irgendwann komplett ins bett umgezogen. gestillt wird er bis heute, was zugegebenermaßen etwas awkward ist, andererseits infekttechnisch irgendwie nicht blöd ist, in der hinsicht ist er recht robust, infekte dauern bei ihm selten länger als ein paar stunden, wo er fieber hat, mehr als ein tag lag er noch gar nicht flach. keine ahnung obs da wirklich einen zusammenhang gibt. jedenfalls arbeiten wir seit einem halben jahr dran, das stillen zu reduzieren, plural klingt schön: defacto versuchts eben meine frau, dass es nur im schlafzimmer die brust gibt und sonst nirgends mehr. und ja, ich hab auch game-of-thrones vibes, wenn ich mir vorstell, dass er in der grundschule immer noch die brust will :ugly:

jedenfalls, kniffeliges thema. ich hab nen ultraleichten schlaf, wenn ich um 3 aufwache, bin ich ab da wach, auch wenn ich erst um 1 ins bett bin. schlafdefizit seit drei jahren in nicht gekannten ausmaßen :ugly: bin daher vor 2,5 jahren in ein "eigenes schlafzimmer" umgezogen um wenigstens 4-5h schlaf zu bekommen, mehr wirds nicht, auch nicht am wochenende: auch unter idealen bedingungen bin ich um 6 spätestens wach, also hellwach. aber ich bin funktional mit leichter schlagseite, von daher alles okay (hätte mir das einer vor 5 jahren gesagt, das ich das länger als 2 wochen überlebe, ich hätte ihn ausgelacht).

der plan ist, im kommenden sommer, da ist er drei-einhalb, ihn mit einem feuerwehr- oder lastwagen-bett für ein eigenes zimmer und solo-schlaf zu begeistern. bis dahin ist, so gott und die bautiger wollen, auch endlich unser hausbau durch und wir haben auch zimmermäßig platz dafür.

zum schlaf selber: er schläft auch recht unruhig, in der kita, wo er 3 von 5 tagen bis 16.00 uhr ist, schläft er als einziger mittags nicht, sondern spielt ruhig aber eben ohne mittagsschlaf. grundsätzlich brauchts abends ab 20 uhr (wo bettgehzeit ist) bis ca. 22 uhr, bis er wirklich einschläft, ab 7 uhr ist er dann wieder wach.

so aus paarbeziehungssicht ist das alles etwas schwieriger, wir haben immer noch einen sehr guten draht, aber bummsi-bummsi ist halt selten, tatsächlich sind wir beide aber oft so müde und erledigt das "nächste woche müssen wir aber unbedingt mal wieder" langsam zum runninggag wird. sie baut nebenher ihre firma auf, ich gondel zwischen meiner firma, kunde und hausbau hin und her, gemeinsam schmeißen wir den haushalt und teilen so viel auf, wie geht, d.h. ich bring morgens die kids zu schule/kita, etc. etc. außerdem passiert halt viel bullshit außen rum, die coronaerkrankung ihrer besten freundin und ihren kleinen bub, wo wir gerade extrem mit drin hängen, mein vater hat nach krebs und harten jahren nun eine potentielle parkinson-diagnose bekommen, ergo, ziemliches grundrauschen.

tatsächlich muss man da immer mal wieder einen kritischen blick draufwerfen, dass man da so ein bisschen am abhang entlang hangelt, andererseits bringt es auch nichts, die realität an schulbuch-weissheiten entlang umzubiegen. ich als bereits einmal durch eine scheidung gelaufener denke mir dann, entweder ist die beziehung so stark, dass sie auch so eine phase überlebt (und natürlich dann und wann einen kleinen schub und ein paar efforts benötigt) oder sie zerbricht unspektakulär im sinne von "auseinander-leben", aber dann ist auch das okay. ich bin da von jeder sentimentalität kuriert.

zum erziehen selbst: kind #2 ist ein recht dickköpfiges bürschchen, wäre auch fast noch ein steinbock geworden, wenn man an sowas glauben will. also fällt nicht nur uns auf, sondern auch allen ringsum. beim impfen braucht es grundsätzlich vier bis fünf erwachsene, d.h. ich, meine frau, arzt und zwei arzthelferinnen, da besteht er dann scheinbar nur noch aus muskeln.

kind #1 will erstmal alles gezeigt bekommen (also wirklich alles, bis zum gehirntod, papa, wie mache ich diese dose jetzt auf?), denkt lange drüber nach und braucht auch sehr lange, bevor er was macht, klappt dann aber idr. sofort und mit hoher qualität, wenn man bedenkt, dass es der erstversuch ist, durchhalte schwelle aber eher niedrig, also wenn irgendwas neues dann doch nicht instant klappt, ist es doof und man muss den hund sozusagen zur jagd tragen. handwerklich derartig ungeschickt, dass es ohne worte ist. gymi kommt er derzeit spielerisch bis unheimlich mühelos durch, französisch liegt ihm (:|) extrem gut, aber generell sprachen ist sein ding. fußball kickt er von anfang an, ist aber körperscheu, also an den mann ran ist nicht sein ding bzw. generell raufen oder so dinge: nope. auch kleinere verletzungen und pflaster beschäftigen ihn SEHR LANGE (papa, mein daumen fühlt sich irgendwie komisch an). schach macht er mich mittlerweile nass, was aber zugegebenermaßen auch an meinen lausigen waldschrat-skillz liegen mag. rocket league sehe ich auch kein land und meine geschichtsbücher-sammlung hat er auch vollständig okkupiert. hat sich in den letzten monaten ausführlich kabelmanagement videos bei youtube angeguckt und seinen schreibtisch so vollendet und perfekt verkabelt, dass ich als bekennender kabelporn-liebhaber eine träne des stolzes in den augen hatte.

kind #2 is the direct opposite: rastet idr. sofort aus, wenn man ihm was zeigen will "SELBER! SELBER!", ist aber dann auch hartnäckig dabei bis ers kann oder verstanden hat, also wirklich bis zum erbrechen, wo jeder um ihm herum langsam innerlich verblutet. hat jetzt mit kinderrugby angefangen, was erst mit 3 losgeht, aber weil er wohl papas gene in sachen körpergröße bekommen hat, durfte er jetzt schon und hat da jetzt schon den spitznamen "iron-maik" (maik ist nicht sein name, you see what i did here). er ist schon bisschen die gattung erst machen, dann denken und traut sich für meinen geschmack zu schnell zu viel, so aus sicherheitsaspekten: war auch schon 2x im krankenhaus via blaulicht krankenwagen (zusätzlich zu der OP und den behandlungen im ersten jahr, sein bruder hat seit seiner geburt nie mehr ein krankenhaus von innen gesehen, toi toi toi), weil die reflexe der personen um ihn herum idr. langsamer sind als seine. 1x davon auch aus der kita direkt ins kh, obwohl drei erzieherinnen um ihn herum standen und ers nicht nur für ne gute idee hielt beim kletterturm statt über die rutsche direkt die abkürzung übers geländer zu nehmen, nein er war auch schnell genug dafür um seinen plan auszuführen. ja, er ist schon ein bisschen schmerzbefreiter, wenn er irgendwo runtersegelt und man denkt, ohje, blutet aber schon heftig die schramme ... saust er gleich auf und davon. sein amazon kinder-profilname ist master of destruction.

achja, kind #2 verprügelt regelmäßig kind #1. da hilft auch der altersunterschied nix und man soll die buben ja machen lassen laut ratgebern: intervenieren natürlich trotzdem. in einer marvel-novelle wären nun alle zutaten für ein perfektes drama zusammen, der ordnungsliebende und nachdenkliche bub und sein chaosliebender, rambonierender jüngerer bruder: united in an epic battle for sovereignty.
 
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Raute an Benrath.
Ich sehe in Eurer (YNC) Familie viele Parallelen zu uns. Die Unterschiede zwischen Kindern sind teilweise schon unglaublich. Auch bezüglich "Tanz am Abgrund" sehe ich das ähnlich - aber hey, es ist ein Tanz und Tänze mit den richtigen Leuten soll man geniessen! Und ansonsten bin ich dafür, dass man es wie ein uns wohlbekannter Spieler hält: "bend and bend, but never break!"
 
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Tanz am Abgrund auf Zeit nimmt man ja in Kauf - wir kommen mit 1,5 und 4 grad wieder aus dem Gröbsten raus, nur Kita fehlt noch beim Kleinen.
Aber das klingt schon relativ übel, insbesondere was den Schlaf angeht.

@YNC
Macht er denn außerhalb der Kita Mittagsschlaf? 9 Stunden sind imo schon sehr wenig für das Alter. Unser Kleiner schläft qjasi immer schon ca. 1 bis 1,5 Stunden weniger, als der Große es tat, was zum Teil echt nervt Aber selbst der kommt aktuell auf seine 12 am Tag inklusive Nap.

Beim eigenen Schlaf neige ich leider auch, sobald es halbwegs wieder geht, etwas viel zu verdaddeln, statt zeitig ins Bett zu gehen und genug zu schlafen. Ich deute es trotzdem immer als positives Zeichen, wenn sich 6 Stunden Schlaf wie zu wenig anfühlen verglichen mit den Zeiten, wo das der Traum war, der sich fast nie erfüllte.

Und nochmal @YNC: Sich funktional zu fühlen, trügt da leider oft als Eindruck. Afaik ist es ganz gut erforscht, dass weniger als 6 Stunden Schlaf auf Dauer einen wrecken, man merkt es nur irgendwann nicht mehr. Mir fiel das nach beiden Kindern auch erst immer so richtig auf, wenn es wieder besser wurde und ich beeindruckt davon war, wie kluk ich eigentlich bin. :troll:
 
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mittagsschlaf: daheim macht er ihn manchmal, aber zeigt das dann auch recht deutlich. wenn er nicht will, bekommst du ihn aber auch nicht runter das er einschläft.

ja, das mit dem schlafdefizit ist schon ne sache: ich mach 2x täglich noch 15-20min meditation (klappt nicht jeden tag, aber idr. finde ich nen slot, meistens auf der arbeit im auto) und gönn mir auch öfters mal nen 15min powernap, wenn ich merk, dass ichs brauch.

also in der summe merk ich schon, dass ich härter geworden bin, seit die kids da sind. davor war das ja mit üppiger zeit immer so, dass die rahmenbedingungen perfekt sein mussten, dass man was gemacht hat, ah, da zwickt was im bauch und die nase läuft, ne, heute mach ich mal kein holz und dafür nen sofatag. der tag perfekt durchgeplant, um die uhrzeit mit dem hund raus, um die uhrzeit kochen, mittags verlege ich noch entspannt cat7-kabel im haus und schraub ne steckdose irgendwo hin und abends mit den kumpel noch ein paar cider im pub. mit den kids ist es so, dass dir das irgendwie ein bisschen scheiss egal ist, das backlog an aufgestauten tasks ist eh so riesig, dass du dir den luxus von perfektion nicht leisten kannst, jeder tag ist voller überraschungen, du ziehst halt dein ding durch und tüftelst dir deine mini-zeiträume so zurecht, dass du deinen kram doch durch bekommst, selten perfekt, aber erledigt und wenn du dabei wie bruce "bloody underwear" willis aussiehst.

€:
und ich muss mir mehr und mehr aufschreiben, vergesslichkeit ist mittlerweile echt übel. also früher hatte ich grundsätzlich alle termine im kopf, heute muss ich mir auch offensichtlichen detailkram nochmal irgendwo notieren :| ist jetzt noch nicht auf dem niveau von leonard shelby, aber wer weiss ...
 
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@Schlafdauer
Unsere Kleinen (1.75 und 3.5 Jahre) schlafen ziemlich stabil 10h. Auch wenn die Zubettgehzeit etwas variert. Der Jüngere macht auch Mittagsschlaf und kompensiert dann allfälligen Mehrbedarf. Pennt bei Wachstumsschüben oder leichtem Kränkeln auch gerne mal 4h am Stück um abends wieder müde zu sein. Bin neidisch :ugly:

@Tagesprogramm:
Interessanterweise war für uns der Bruch in der Alltagsgestaltung etwas kleiner als bei Paaren im Umfeld. Eigene Tiere seit immer und beruflich hatten meine Frau und ich schon länger mit Doppelbelastung Erfahrung (Studium/Arbeit). Ich beibe bei der BW-Analogie: Wenn man sich erstmal eingestanden hat, dass man eine Permakrise managt, geht es einem leichter. War für mich als hardboiled Ultraperfektionist kein leichter Schritt.
Was krass ist, wie man auf den unruhigen Schlaf reagiert. Ich hatte auch während dem Studium wenig Schlaf. Ausserkörperliche Erfahrung infolge Schlafentzug inklusive. Gefühlt war ich aber nach einigen Stunden Schlaf wieder auf dem Damm. Da wir unsere Schlafsituation leider nicht gut im Griff haben, verbringen wir viel mehr Zeit mit "Schlafen". Allerdings ist der Schlaf unruhig und ich bin oft nicht besonders erholt. Gerade vor langen Autobahnfahrten habe ich mittlerweile echt Respekt.
Vergesslichkeit? Ohne mein Notizbuch und meinen Kalender wäre ich aufgeschmissen. Ich halte mir den Kopf für andere Dinge frei, das war schon immer so. Aber mit Schlafmangel bin ich ohne Papier echt zu nichts wert. Wie in diesem Film... mit dem Mordfall und dem traumatisierten Ermittler... ach wie hiess der noch gleich...

Wie immer wenn Eltern zusammen jammern, klingt das als wäre das Leben komplett im Eimer. Aber nein, das denke ich nicht. Return on invest passt für mich. Und wenn ich mir meine kleinen Fluchten einrichten kann, bin ich stolz darauf und geniesse sie intensiv. Z.B. eine "erstohlene" Powdertour vor Arbeitsbeginn, ein Bierchen wenn alles schläft. Eine halbe Stunde ruhigen Morgenkaffee oder einen Spamthread füllen. Die kleinen Dinge machen den Duff auch happy ::]:

Was würdet Ihr im Moment ändern, wenn ihr einen Wunsch frei hättet (Erziehungsbezogen)?
Ich würde die Trotzphase der Tochterund den Schnuller beim Sohn wegnuken.

Was ist Eure liebste Alltagsflucht?
Bei mir: Halbtagesskitouren.
 
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Wunsch: Meine Knie reparieren. Nach Kind 1 hatte ich zum erstenmal Knieprobleme. Zwischen den Kindern war es besser und in den letzten 1,5 Jahren ging es zwischen einigen Plateaus und leichten Verbesserungen eigentlich nur bergab. Seitdem nicht mal mehr Joggen möglich, was mir echt fehlt.

Alltagsflucht: Bei Sonnenuntergang im Park spazieren gehen. Leben mit Kindern fühlt sich für mich nie unbeschwerter an, als wenn die zwei kaum in Hörweite ihr Ding machen und ich einfach den Blick und die Gedanken schweifen lassen kann. Wolken im Abendrot sind seit früher Teenie-Zeit eine Konstante in meinem Leben.
 
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Hat jemand eigentlich einen Tipp,wie man ein kleines Kind dazu bekommt, Zähne zu putzen, ohne dass man es fixieren muss und es am Rad dreht?
 
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Gibt da imo kein Patentrezept. Beim Großen war es vom ersten Zahn an kein Problem, der lässt sich auch gern die Nägel schneiden. Der Kleine rastet für gewöhnlich aus. Phasenweise geht es mit viel Affentanz, aber egal, was wir uns ausdenken, es hält nie lange vor.
Darum kommt mir leider regelmäßig die Pflicht zu es zu erzwingen - beim Schreien ist immerhin der Mund offen. Mit Lob währenddessen und einem High Five hinterher bilde ich mir ein, dass es schon so traumatisierend nicht sein wird.
 

Shihatsu

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Immer und immer wieder demonstrieren. Gemeinsam Zähne putzen. Versuchen die Neugier zu wecken und notfalls mit Belohnungsimpulsen arbeiten. Vielleicht auch mal nen Break machen und ne Woche garnicht Zähne putzen, wenn sonst nichts anderes (außer Gewalt) hilft - das kann auch nach hinten los gehen. Joa.
 

zoiX

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Wir putzen als Familie gemeinsam mit beiden Kindern jeweils seit dem ersten Zahn. Haben da anfangs immer ein riesen Event draus gemacht und das mit der Zeit immer weniger überschwänglich gestaltet.
Wenn die Große (33 Monate, Gebiss fertig) zu oberflächlich putzt, fragen wir nach, dass sie hier und da nochmal ran muss oder das einer von uns noch 'nachpoliert', aber wir machen kein Drama draus, wenn es Mal nicht supergründlich war und sie das nicht zulässt.
Der Kleine (10 Monate, vier Zähne) hat halt die Zahnbürste mit nem Miniklecks Zahnpasta in der Hand und kaut drauf rum. Da helfen wir aber auch nicht nach. Der soll in erster Linie Zahnpasta und -bürste kennen lernen und beim Singen und Tanzen Spaß vorm Spiegel haben. Er kriegt zwar Beikost, aber keine Saugflaschen und nur Wasser zu trinken, seine Zähne sind also nicht super beansprucht.

Protip: Um die Kinder in der Euphorie nicht bremsen zu müssen, wenn sie noch mehr putzen wollen, haben wir immer eine Tube fluoridfreie Zahnpasta im Haus. Da muss man zwar (zumindest in unserem Supermarkt) diesen Schlangenölverkäuferverein mit W unterstützen, aber die Kinder können soviel putzen, wie sie wollen, ohne Angst vor zuviel Fluorid haben zu müssen.

Jetzt bringen euch Tips zum etablieren der Zahnputzroutine natürlich nix, wenn das Kind schon zwei Jahre ist. Habt ihr schonmal Machtumkehrspiele probiert, um seinen Drang nach Autonomie zu befriedigen, bevor ihr versucht, ihm euren Willen aufzudrängen? Die können solche Situationen oft entspannen...
Wenn man aggressiv wird und nur umso stärker auf den eignen Willen besteht, ahmt das Kind das eher nach und besteht eben auch auf seinem Willen. Öfter in harmlosen Situationen mit dem Kindswillen kooperieren und solche Momente in Spiel und Spaß verwandeln lebt das Gegenteil vor und motiviert dazu, die Kooperation auch nachzuleben. Klingt nach Waldorfschule und Namen tanzen, aber wir erleben zumindest bei unseren Kindern immer wieder, dass vorleben wichtiger ist als erziehen. Und mehr Spaß macht es auch.
 
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Wir haben da halt so ne Panik,dass die Zähne schlecht werden,wenn wir da nicht hinterher sind. Aber vielleicht sollten wir da entspannter werden. Ansonsten macht er eigentlich alles mit und ist sogar recht selbständig bei vielem. Und er hat im Gegensatz zu seinem großen Bruder auch mal den Drang aufzuräumen.
 

Das Schaf

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Wir haben da halt so ne Panik,dass die Zähne schlecht werden,wenn wir da nicht hinterher sind. Aber vielleicht sollten wir da entspannter werden. Ansonsten macht er eigentlich alles mit und ist sogar recht selbständig bei vielem. Und er hat im Gegensatz zu seinem großen Bruder auch mal den Drang aufzuräumen.
Ich glaube ich hab als Kind ein paar Jahre lang hast keine Zähne geputzt. Ich bin der einzige der in meiner Familie quasi gar keine Zahn Probleme hatte :ugly:
 
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Nun fühl ich mich direkt inspiriert beim Zähneputzen etwas weniger Nazi zu sein. :deliver:
Meine Frau sieht es seit jeher etwas entspannter.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Ist vermutlich auch recht genetisch bedingt. Mein Neffe war auch so ein Putzproblemkind und hatte riiiiichtig beschissene Milchzähne. Zum Glück jetzt mit den Richtigen alles wieder gut und sie achten da penibel drauf, aber die Milchzähne waren einfach komplett im Arsch und er musste deswegen auch mal operiert werden. Das ist nämlich keineswegs so harmlos, auch ein Milchzahn kann zu einer Kieferentzündung führen, die dann gar nicht witzig ist, abgesehen davon, dass es nicht cool ist ständig Schmerzen zu haben. Ist wie gesagt sicher auch genetisch, mein Bruder hat die Kackgene was das angeht abbekommen und hat mit Mitte 40 komplette Implantate, aber so gaaaanz harmlos ist das nicht.
 

parats'

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Eine Karies am Milchzahn kann sich auch auf den bleibenden Zahn auswirken, sofern Bakterien eben unterhalb des Zahnfleisches am durchstoßenden Zahn wirken können.
So richtig den Nazi muss man aber auch nicht raushängen lassen. Alle 6 Monate zur Kontrolle ist imo viel wichtiger.

Meine Tochter hat jetzt mit 5 1/2 Jahren Zahnseide entdeckt. :rofl2:
 
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