jetzt ist zahltag (griechenland)

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einfach mal auf der zunge zergehen lassen:

köhler früher:

"Wenn sich ein Land durch eigenes Verhalten hohe Defizite zulegt, dann ist weder die Gemeinschaft noch ein Mitgliedstaat verpflichtet, diesem Land zu helfen."

"Es wird nicht so sein, dass der Süden bei den sogenannten reichen Ländern abkassiert. Dann nämlich würde Europa auseinanderfallen."

"Wenn man den Vorgang Währungsunion so interpretiert, als ob wir jetzt zur Kasse gebeten werden, ist das aus meiner Sicht eine erschreckende Diagnose."

köhler heute:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,692086,00.html

somit hat das schlossgespenst zumindest bei mir auch die letzte glaubwürdigkeit eingebüßt.



Früher ging der Wind so das man den Leuten die Angst vor solch einen momentanen Szenario nehmen musste um ihnen eben die Währungsunion schmackhaft zu machen. Heute gehts darum ihnen klar zu machen das dies alles ja nicht so schlimm sei.
 
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das ist doch schwachsinning du haste die gleichen geldschöpfungsmöglichkeiten bzw gabs früher auch andauernd finanzkrisen auch während des goldstandards.
Irgendwann wird beim GOld auch das Vertrauen zum größten aspekt der wertsicherheit.

Kreditschöpfung ist nichts schlechtes, sondern etwas gutes. Bei reserven von 100 % brauchst du kaum mehr banken und lähmst die ganze Wirtschaft.

hast du etwa geglaubt das bei nem GOldstandard die Banken ständig alles zu 100% decken?

Nein, darauf kommt es doch gar nicht. Wenn eine Bank pleite ist, dann ist sie pleite. Kein Einlangensicherungsfond.
Die Banken werden von selbst besser mit ihren Einlagen haushalten.
Natürlich wächst die Wirtschaft dann weniger schnell, dafür haben wir nicht ständig eklige Depressionen und die Allokation der Ressourcen erfolgt wesentlich nachhaltiger.
In ihrer jetzigen Form ist die Kreditschöpfung ganz bestimmt nichts gutes, oder wie interpretierst du die aktuelle Situation?
 
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Zu gut, wie die Mövenpick-Partei eine Finanztransaktionssteuer blockiert, weil es ja den "kleinen Mann" trifft. Haha, glauben die den Quatsch eigentlich selber?

Aber naja, Party on, "passt schon", weiter wie gehabt :mad:
 
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Jetzt mal ganz im Ernst, ich hab nicht viel Ahnung, aber ist es nicht für den Laien schon erkennbar dass nichts anderes übrig bleibt als die absolute Finanzkatastrophe? Wer soll die ganzen Schulden bezahlen, wenn gegen Sparmaßnahmen schon mit Streiks geantwortet wird? t_t
 

Clawg

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Diese Streikenden verkörpern den Staat (bzw. einen Teil davon). Das sind die Plünderer, die ohne Staat durch die Straßen ziehen würden.
 

YesNoCancel

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hehe, wie sie nun ernsthaft ein bardgeldverbot innerhalb der eu diskutieren, wahnsinns truppe. echte strategen.
 

Benrath

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Nein, darauf kommt es doch gar nicht. Wenn eine Bank pleite ist, dann ist sie pleite. Kein Einlangensicherungsfond.
Die Banken werden von selbst besser mit ihren Einlagen haushalten.
Natürlich wächst die Wirtschaft dann weniger schnell, dafür haben wir nicht ständig eklige Depressionen und die Allokation der Ressourcen erfolgt wesentlich nachhaltiger.
In ihrer jetzigen Form ist die Kreditschöpfung ganz bestimmt nichts gutes, oder wie interpretierst du die aktuelle Situation?


nicht so dass an die 100% reserven ne besonders gute gegenmaßname wären. Die wirtschaft wächst dann nicht nur ein bisschen weniger schnell. DU würdest den ganzen Kreislauf ja total lähmen.

Ich sage nicht, dass die jetztigen reservebestimmung gut sind, aber 100% , ich bitte dich.

aber selbst dann hat das mit deinem Anker null am hut, deine Agende sollte sich mit der Reservequote beschäftigen. Goldstandard und so haben genau dasselbe problem, bei zu geringen Reservevorgaben.
 
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wir brauchen uns keine Sorgen machen, iwan geht alles krachen dann kommt die Inflation ich tippe mal so auf 5 % und die Sache ist gegessen ;)
 
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seit wann ist "alles ersparte durch inflation verlieren inkl. altersvorsorge (eltern)" kein grund zur sorge? glaube niemals dass 5% reichen werden, 2-3% sind ja sowieso jedes jahr standard.
 

ShAdOw.

Guest
an die ökonomen hier:

was sind gute anlagestrategien gegen

a) währungsreform
b) inflation


-> dax aktien, bundesschatzbrief und rentenpapiere (vorausgesetzt der staat überlebt die daraus entstehenen probleme wie z.b. revoltion, streiks, proteste, unruhen etc) immobilien und gold oder??
 
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SWF = CHF?

Die schweizer Banken halten mehr griechische Staatsanleihen als jedes andere Land. Wenn Griechenland bankrott ist, bekommt die Schweiz auch ganz schnell harte Probleme...
 

FCX

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Immobilien sind denke ich noch die vernünftigste alternative.

Wenn der euro krachen geht hat das Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft, ich denke nicht das Geld in der Form als Anlage noch irgendwo sicher wäre, egal in welcher Währung. Gold kann ebenfalls nach hinten losgehen denn wenn da die Nachfrage einbricht verliert es auch ganz schnell an Wert, vorallem wenn der preis erstmal schön nach oben geschossen ist. Gabs auch schon nen paar mal in der Geschichte soweit ich weiß.

Immobilien werden immer gebraucht und vorallem werden sie nicht an der Börse gehandelt... dürfte daher noch das sicherste sein imo...
 
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Wie war das eigentlich mit der Immobilienblase in den USA, die die Finanzkrise ausgelöst hat? Und passiert nicht gerade etwas ähnliches in Spanien? Ist der Immobilienmarkt bei uns auf Dauer sicher? Und was ist wenn die Bevölkerung demnächst zurückgeht, sinkt damit nicht auch die Nachfrage und somit der Preis von Immobilien?
 

FCX

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Die Banken in Amiland haben bei der Kreditvergabe für Immobilien ein Konzept genutzt das adjustable rate mortgage genannt wird und in der kurzfassung bedeutet das die banken bei Risiko Kunden einen niedrigen Zinssatz verwendet haben und sich dabei auf die Wertsteigerung der Immobilie als Sicherheit verlassen haben. Dadurch hat aber jeder nen Haus bauen wollen was natürlich zu einem überangebot führte so das die Immobilien keine Wertsteigerung mehr hatten und sogar noch Wert verloren haben.

Damit war die Sicherheit der Banken futsch und ihre Kredite wurden unsicher/faul und sie mussten sie abschreiben. Dazu kam noch die ABS Anleihen geschichte die das ganze ziemlich undurchsichtig gemacht hat aber das würde zu weit führen :(

Ob es sowas atm in Spanien gibt weiß ich nicht, ich befasse mich mit sowas ehrlich gesagt immer erst nachdem es wirklich öffentlich wurde, ich verfolge es nicht permanent. Auf Dauer sicher ist auch der Immobilienmarkt nicht, egal wo. Die Krise in Amerika hats ja gezeigt. Ich denke nur das er für die o.g Fälle noch die sicherste Variante ist.

Generell gilt halt das man bei Inflation oder Finanzkrisen am besten in Sachgüter investiert, nach möglichkeit welche die nicht an der Börse gehandelt werden da die Börsenkurse bei ner globalen Krise ebenfalls leiden würden. Und da sind Immobilien naheliegend.
 
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oh man,
Two German real estate mutual funds with properties worth 10.5 billion euros ($13 billion) closed for redemptions yesterday after government proposals to impose an industrywide writedown of assets spooked investors.
http://sfgate.bloomberg.com/SFChronicle/Story?docId=1376-L222IS07SXKY-6

Tja, all diese schönen neuen Einkaufszentren, sind wohl nur 4/5 von dem Wert, was in den Bilanzen steht.


Euro (and the market) surging on rumors that the ECB is preparing to bail out 1,100 banks in Europe. And with that the bailout moves officially to Europe.
http://www.zerohedge.com/article/euro-surges-rumor-ecb-will-bail-out-1100-european-banks-takes-hold


1100 Banken, wtf.


Btw, Gold natürlich. Würde mich nicht wundern, wenn Gold am Jahresende gegen 2,000$/Unze läuft.
 
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Pissdrank)G(

Guest
Die einzige sichere Währung in Zeiten mit hoher Inflation sind Zigaretten, Schokolade und mit Abstrichen auch Gold ( siehe Weimarer Republik, Nachkriegszeit etc.)
Aber Gold ist ne schwierige Währung: Ich kann nicht eben mal 5 Gramm von nem Goldbarren abkratzen, um nen Brot zu bezahlen. Zigaretten kann man sehr gut abzählen -> eignen sich daher besser als "Währung".

btw: lächerlich wie die SPD gegen das Hilfspaket stimmt. Lieber Ruopa gegen die Wand fahren, als die NRW wahl verlieren. Vor allem, wo sie vorher so getönt haben, dass man zusammenhalten müsste in Europa, als Die CDU noch dagegen war
 
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btw: lächerlich wie die SPD gegen das Hilfspaket stimmt. Lieber Ruopa gegen die Wand fahren, als die NRW wahl verlieren. Vor allem, wo sie vorher so getönt haben, dass man zusammenhalten müsste in Europa, als Die CDU noch dagegen war

(http://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-05/griechenland-krise-spd-fdp)
Nunja, sie haben konkrete Regulierungen für den Finanzsektor an ihre Zustimmung geknüpft. Ich finds zwar auch nicht gut, aber verständlich. So ein großes Entgegenkommen wär das nun wirklich nicht gewesen.
Ausserdem haben sie sich der Stimme enthalten.
 

Benrath

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sie wollen sich doch nur enthalten.
 
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Hier mal ein Brief den ich in Facebook gefunden habe

Ja sehr lang, aber ich fand es unterhaltsam ihn zu lesen.

"Liebe Griechen!

Kennt Ihr das bei Euch auch, eine Tante, die einem die ganze Kindheit
und Jugend hindurch das Sparschwein füttert? Beim ersten Fahrrad, dem
ersten Radio, der ersten Urlaubsreise - immer gibt sie ein paar Scheine
dazu.
Und dafür verlangt sie nichts weiter als ab und zu mal ein freundliches
Dankeschön. Liebe Freunde, dies ist ein Brief von Eurer Geldtante. Keine
Angst, Ihr müsst nicht Danke sagen. Das Einzige, was wir uns wünschen, ist:

Versetzt Euch mal in unsere Lage.

Seit 1981, seit 29 Jahren, gehören wir zur selben Familie, zur EU. Kein
anderes Familienmitglied hat in dieser Zeit so viel Geld in die Gemeinschaftskasse gesteckt wie wir, nämlich netto rund 200 Milliarden Euro. Und pro Nase hat kaum einer so viel bekommen wie Ihr, zusammen netto fast 100 Milliarden. Rund die Hälfte also von dem, was wir in den EUTopf gekippt haben, habt Ihr mit großer Kelle abgeschöpft.
Oder anders ausgedrückt: Rein rechnerisch haben wir Deutschen mit den Jahren jedem von Euch Griechen, vom Säugling bis zum Greis, über 9000 Euro geschenkt.
Einfach so.
War doch nett, oder? Freiwillig hat wohl noch nie ein Volk ein anderes über
einen so langen Zeitraum so großzügig unterstützt Ihr seid fürwahr unsere teuersten Freunde.

Wie es uns dabei ging, in all den Jahren, das habt Ihr nie gefragt. Ich
vermute, auch heute brennt Ihr nicht gerade darauf, etwas über unsere Sorgen zu erfahren. Ich erzähle es Euch trotzdem: Unsere Straßen sind so löchrig wie antike Bauwerke, weil uns das Geld für die
Instandhaltung fehlt. Bibliotheken und Schwimmbäder werden geschlossen.
Manche Städte schalten nachts jede zweite Straßenlaterne aus, weil sie die
Stromrechnung nicht bezahlen können. Im Gegensatz zu Euren steigen unsere Löhne seit der Einführung des Euros praktisch gar nicht mehr. Und jetzt sollen wir auch noch Euch Griechen retten.
Die Sorgen um Euch, die haben uns gerade noch gefehlt.

Ihr habt Euch unser Misstrauen redlich verdient: Im Sommer fackelt Ihr
regelmäßig dieses schöne Land ab, das Gott Euch geschenkt hat Und dann ruft Ihr nach unserer Feuerwehr, weil Ihr es nicht allein gelöscht kriegt. Ihr wollt alle in den öffentlichen
Dienst, aber keiner will Steuern zahlen. Wenn auch nur ein Teil der Berichte stimmt, die wir in den vergangenen Wochen lesen mussten, dann seid Ihr offenbar nur bereit zu arbeiten, wenn Ihr dafür Schmiergeld bekommt. Vor allem Eure Ärzte und das Krankenhauspersonal langen kräftig zu. Ihr betrügt Euch also gegenseitig, wo Ihr nur könnt. Das kann uns egal sein. Doch Ihr betrügt auch uns. Seit vielen Jahren.
Das ist uns nicht egal.

Ihr kassiert für mehr Olivenbäume EU-Subventionen, als in Euer Land passen. Offenbar versteht Ihr doch was von Buchführung, denn um die Stabilitätskriterien für den Euro zu erfüllen, habt Ihr Eure Bücher so systematisch und geschickt gefälscht, dass die Brüsseler nichts gemerkt haben. In Wahrheit habt Ihr den Euro nie verdient. Trotz Eurer erschwindelten Daten ist es Euch seit der Einführung des Euro noch nie gelungen, die Stabilitätskriterien zu erfüllen. Um Eure Wirtschaft größer erscheinen zu lassen, habt Ihr Euch 2006 einen hübschen
Taschenspielertrick einfallen lassen und kurzerhand die Erlöse aus
Geldwäsche, Rauschgifthandel und Schmuggel in die jährliche Wirtschaftsleistung Eurer stolzen Nation angerechnet.

Über Jahrzehnte mehr Geld ausgeben, als man sich erarbeitet, wie
selbstverständlich auf Kosten von anderen zu leben, laufend betrügen und tricksen - das kann nicht ewig gut gehen.
Irgendwann bricht das Kartenhaus zusammen. Irgendwann ist jetzt. Streng genommen seid Ihr pleite.

Macht Euch keine Illusionen. Wenn Angela Merkel verspricht, "Griechenland wird nicht allein gelassen", dann geht es unserer Kanzlerin und uns Deutschen nicht mehr um Euch
Griechen. Unsere Sorge gilt allein unserer eigenen Zukunft Das Unglück ist
nur: Wir sind an Euch gekettet. Wenn Ihr untergeht, zieht Ihr uns mit unter Wasser. Zum Beispiel durch die 300 Milliarden Schulden, die Ihr mit den Jahren aufgetürmt habt. Rund 30 Milliarden davon gehören den Sparern bei deutschen Banken, in Form von Staatsanleihen.
Ob Ihr das jemals zurückzahlen werdet? Euretwegen geht der Euro in die Knie. Uns droht die Inflation.
Das bedeutet: was deutsche Sparer auf dem Sparbuch oder in
Lebensversicherungen für die Zukunft zurückgelegt haben, wird immer weniger wert. Wegen Euch. Solche Gedanken sind Euch natürlich fremd, denn sparen oder investieren ist nicht Euer Ding. Ihr haut die Euros
lieber raus. In der EU seid Ihr Griechen das Volk, das von seinem Geld den größten Anteil für den Konsum verprasst.

Die Regierungschefs der EU haben zwar beschlossen, dass Ihr keine direkten Finanzhilfen bekommen sollt. Erst mal. Doch Ihr braucht Hilfe. Und in der EU bedeutet Hilfe am Ende immer Geld, genauer: unser Geld.

So langsam wird uns Deutschen klar: Zuerst mussten wir die Banken retten, jetzt müssen wir Euch Griechen retten und schließlich alle Länder mit einer Schweinewirtschaft -die "PIIGS", Portugal, Italien, Irland, Griechenland, Spanien. Ein Staatsbankrott eines dieser Länder, darin
sind sich die Experten ausnahmsweise einig, wäre eine Tragödie, die selbst die Bankenkrise wie ein Lustspiel erscheinen ließe.

Kluge deutsche Staatsrechtler haben schon vor der Einführung des Euro
gewarnt:
Die Wirtschaftsunion kann ohne die politische Union nicht funktionieren. Sie hatten recht.
Jetzt erkennen wir das dramatische Demokratie-Defizit. Wir Deutschen sind von den Entscheidungen der Regierung Griechenlands abhängig. Aber wir können sie nicht wählen.
Ihr Griechen könnt sie wählen, aber Ihr habt ganz andere Interessen. Wir
wollen, dass Euer Ministerpräsident Georgios Papandreou sein Sparprogramm durchzieht.
Mindestens. Besser wär's, wenn er beim Reformieren noch einen Zahn zulegte. Aber Ihr wollt das ganz offensichtlich nicht. Ihr macht, was Ihr immer macht: Ihr streikt. Letzte Woche der öffentliche
Dienst, nächste Woche alle, Generalstreik.

Liebe, teure Griechen, wenn Ihr nächste Woche auf die Straße geht, dann
streikt, dann demonstriert, dann protestiert Ihr nicht gegen Eure Regierung, sondern gegen uns. Dem Zorro, der Euch stets gerettet hat und weiter retten soll, dem versetzt Ihr einen Tritt zwischen
die Knie.

Liebe griechische Finanzbeamte, geht nächste Woche bitte nicht streiken,
sondern treibt endlich mal die Steuern Eurer Millionäre ein, von denen Ihr bislang fürs Wegschauen so fürstlich entlohnt werdet.

Liebe griechische Ärzte, geht nächste Woche bitte nicht streiken, sondern
behandelt Eure Patienten. Von jetzt an, ohne vorher um einen Geldumschlag zu bitten. Und dann versteuert einfach Euer Einkommen. Ja, dann könnt Ihr Euch den nächsten Porsche erst ein Jahr später
bestellen. Ihr werdet es überleben.

Liebe Rentner Griechenlands, wenn bei uns jemand sein ganzes Leben lang gearbeitet hat, bekommt er nicht mal 40 Prozent seines durchschnittlichen Einkommens als Rente. Damit sind wir auf dem viertletzten Platz der OECD-Länder. Und wer ist auf Platz eins?
Richtig: Ihr. Über 95 Prozent Eures durchschnittlichen Einkommens gönnt Ihr Euch als Rente.
Um das hinzukriegen, greift Ihr wieder in die Trickkiste: Ihr bezieht
einfach die Rentenhöhe nicht aufs ganze Leben, sondern nur auf die letzten drei bis fünf Arbeitsjahre. Darum ist es bei Euch üblich, dass der Arbeitgeber den Lohn am Ende noch mal kräftig erhöht
Von dem Geld, mit dem wir Euch fast 30 Jahre lang gesponsert haben, gönnt Ihr Euch eine komfortablere Altersversorgung, als wir uns leisten können. Findet Ihr das gerecht? Also, liebe Rentner in Griechenland: Ihr seid die Generation, die diese Misere verursacht hat.
Jetzt haltet mal die Füße still, geht nicht demonstrieren, und lasst Eure Regierung die Sparpläne durchziehen.

Und, liebe Bürger Griechenlands, redet Euch nicht damit heraus, Eure
Politiker seien allein schuld an der Katastrophe. Ihr habt doch die Demokratie erfunden und solltet wissen, dass Ihr, das Volk, regiert und damit verantwortlich seid. Niemand zwingt Euch, Steuern zu hinterziehen, Schmiergelder anzunehmen, gegen jede vernünftige Politik zu streiken und korrupte Politiker zu wählen.Politiker sind Populisten. Die machen genau, was Ihr wollt.
Sicher werdet Ihr jetzt einwenden: Ihr Deutschen, Ihr seid doch auch nicht
viel besser.
Stimmt. Ein Rentensystem, dem kaum einer noch traut, Beamtenpensionen, von denen niemand weiß, wie sie in der Zukunft bezahlt werden sollen, ein Steuersystem, das so aussieht, als hätten erfahrene Hinterzieher es sich ausgedacht, und vor allem ein Schuldenberg, der irgendwann ins Rutschen gerät und alles unter sich begräbt -genau diese Probleme haben wir auch. Und Ihr seid uns auf diesem Pfad der Untugend nicht so weit voraus, wie viele glauben.
Früher habt Ihr Griechen uns den Weg gewiesen, habt der Welt die
Demokratie,die Philosophie und das erste Verständnis für Nationalökonomie beigebracht. Jetzt weist Ihr uns wieder den Weg.
Nur ist es diesmal der Irrweg. Da, wo Ihr seid, geht's nicht weiter.

:thumb:
 

Clawg

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"Unsere Sorge gilt allein unserer eigenen Zukunft"

Nur indirekt. Die Sorge gilt den griechischen Gläubigern, welche auch unsere Gläubiger sind. Letztlich "verzockt" haben sich nicht nur die Griechen, sondern auch diejenigen, die bereitwillig den griechischen Geldvernichtern die Kredite gewährt haben. Die sind durch die Griechenlandhilfe fein raus - ein Zeichen dafür, dass man auch weiterhin den Staaten Geld leihen kann, welche eigentlich nicht damit umgehen können.
 
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"Zum Lügen gehören immer zwei - einer der lügt und der andere der es glaubt." Homer J. Simpson
 
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MUC
Ein ganzes Volk verantwortlich machen ist halt immer so ne Sache..
 
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wahnsinn, die swings im euro.
als ob 750mrd. reichen werden.
mal gucken wenn die pfeifen ihre europäische wirtschafts regierung bekommen.
 
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Lieber ein Schrecken ohne Ende als ein Ende mit Schrecken, ist hier wohl die Devise. Naja, fährt der Karren halt in 2 Jahren wieder an die Wand, mal sehen wieviel Fantastilliarden sie dann in die Märkte pumpen wollen.
 
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Ich finde diesen Brief in seiner lehrerhaften und arroganten Art abstoßen. Deutschland und Deutsche (das sowieso MASSIV vom Euro profitiert hat) spielen sich mal wieder als Lehrmeister auf.
Ich will nicht sagen, dass Griechenland und seine Wirtschaft massive Probleme haben. In vielen Bereichen muss der Hebel umgestellt werden. Aber das geht auch mit einer solidarischen Hilfe und nicht mit Spottgesängen. Kritik ja, aber NICHT so!

Außerdem frag ich mich was einige dieser "Fakten" bedeuten sollen. So der Hinweis auf die Waldbrände?
Bildzeitungsniveau mit einer gehörigen Prise Nationalismus. Ich gehe davon aus, dass nicht viele Deutsche so denken. Genau wie nicht jeder Grieche das dort beschriebene macht.
 
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..aber sie haben immer wieder jene gewählt die die größten geschenke auf schuldenbasis verteilt haben. selber schuld, und die deutschen ebenso wenn wir in 5 jahren pleite sind.
 

Clawg

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Die größten Verlierer werden die sein, die auf eine niedrige Inflationsrate gesetzt haben, also diejenigen, mit langjährigen Verträgen in denen irgendwo eine fester Euro-Betrag drinsteht.

Aber ich finde es fast schon amüsant, wie schnell so eine zentralgesteuerte Monopolwährung zusammenklappt. Kaum gibt es mal eine Krise, schon werden schwuppdiwupp alle Stabilitätsprinzipien über Bord geworfen, mit denen man bei der Einführung der Währung geworben hat.

Aber ich rede ja nur Unsinn.
 
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Oz
Aber ich finde es fast schon amüsant, wie schnell so eine zentralgesteuerte Monopolwährung zusammenklappt. Kaum gibt es mal eine Krise, schon werden schwuppdiwupp alle Stabilitätsprinzipien über Bord geworfen, mit denen man bei der Einführung der Währung geworben hat.

Aber ich rede ja nur Unsinn.

Naja so eine Monopolwährung klappt halt auch nur mit Menschen, die damit umzugehen wissen. Genauso wie dein System auch nur mit einer bestimmten Art von Mensch funktioniert.
 

YesNoCancel

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„Ich habe dem Klub ein Telegramm geschickt: Bitte akzeptieren Sie meinen Austritt. Ich möchte keinem Klub angehören, der mich als Mitglied akzeptiert.“ Dieses Zitat stammt nicht vom griechischen Ministerpräsidenten Georgios Papandreou, sondern von dem Komiker Groucho Marx.

:D
 

Clawg

Guest
Naja so eine Monopolwährung klappt halt auch nur mit Menschen, die damit umzugehen wissen. Genauso wie dein System auch nur mit einer bestimmten Art von Mensch funktioniert.

Fraglich was "scheitern" kann, wenn niemand auch nur annähernd die Macht hat, die unsere Politiker haben.
 

Clawg

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Es gibt keine falschen Definitionen. Definitionen sind Mittel der Kommunikation. Deine Aussage ist so sinnvoll wie die Aussage "deine Sprache ist falsch".

Mit Macht meine ich politische Macht, d.h. die Möglichkeit Menschen gegen deren Willen zur Kooperation zu zwingen.

In einem System, in dem es starke Überschneidungen zwischen Wirtschaft (insb. Banken) und Regierung gibt, endet dies meist in einem Szenario, in dem die Wirtschaft die Entscheidung der Regierung beeinflusst. Das ganze nennt man dann Kooperatismus, d.h. eine Herrschaft der Kooperationen über den Weg der Politik. Eine der schlimmsten Formen der Herrschaft, manche nennen es auch Faschismus (oder Kommunismus oder Sozialismus, da sind nur ein paar Details in der Inhaberschaft und Struktur anders, im Ergebnis läuft es auf dasselbe hinaus).

Nicht zu verwechseln mit dem Kapitalismus, bei dem die Bevölkerung versucht, die Wirtschaft aus dem Staat (und umgekehrt) herauszuhalten.
 
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