Jo, schon echt blöd dass wir nicht mehr an den Pocken und ähnlichem Mist elendig dahinsiechen. Dumm gelaufen.
Login nicht beachten hilft.
Ich bin kein Historiker. IMO hatten Religionen über die Geschichte weitaus mehr negative als positive Effekte, aber das ist sicher debattierbar.
Ich auch nicht. Wenn du allerdings mit den Katholiken ein Problem hast - mal als Beispiel - betrachte sie als feudalen Staat. De facto ist der Vatikan nämlich genau das. Dann ersetze Glauben, Doktrinen und so weiter mit gängigen Begriffen einer entsprechenden Gesellschaft, rechne Bischöfe und Kardinäle in Fürsten und Kurfürsten um. Die Parallele zu ganz normalen Kriegen der Neuzeit in entsprechendem Rahmen mit mittelalterlichen Folterungen werden dann gleich. Ob jetzt ein weltlicher König sagt Land y muss plattgemacht werden, weil sie mein Reich bedrohen und ihr habt mir zu folgen, weil ich euch sonst plattmache, oder ob der Papst sagt Jerusalem muss platt gemacht werden, weil die Heiden die Gläubigen töten und ihr habt mir zu folgen, weil ich Petrus bin, dann läuft das auf exakt das selbe raus.
Genau wie jeder andere feudale Staat haben die Katholiken trotzdem die Wissenschaften gefördert oder unterdrückt, je nachdem ob sie deren Macht untergraben haben oder nicht. Wenn du einen wirklich rückständigen Staat in Bezug auf die Naturwissenschaften sehen willst, dann guck dir das alte Rom an. Nicht ein(!) herrausragender Physiker oder Mathematiker in den römischen Reihen.
Außerdem kann man Religion und Menschheit nicht trennen. Es geht nicht. Religion / Glaube / Spiritualität gibt es wahrscheinlich seit der Steinzeit und die Kirche spielt immer noch eine Rolle und wird es auch noch in den kommenden Jahrhunderten machen. Warum sich also aufregen? Der Einfluss ist minimal und kann gar nicht mehr schlimmer werden als ein Texaner im Weißen Haus.
Heutzutage sollten wir unsere Ethik allerdings auf jeden Fall an der realen Welt orientieren, nicht an albernen Mythen aus der Bronzezeit.
Ethik ist schwer zu verstehen. Verpack es in die einfachste Sprache im Kontext deiner sozialen Umwelt. Tada. So viel schlimmer sind die Lehren also nicht, noch ist es überraschend, dass so viele an den Mythen festhalten.
Und nun geh einen Schritt weiter - erklär dir mal was eine Zahl ist (das abstrakte Prinzip) und überleg mal ganz genau warum mathematische Axiome richtig sein müssen. Je einfacher und fundamentaler die Fragen in der Wissenschaft sind, desto schwieriger werden sie, noch ist es garantiert, dass dir ein Wissenschaftler die auch verständlich erklären kann, oder überhaupt noch Fragestellung und Erklärung vollkommen versteht. Irgendwo muss auch ein Forscher etwas "glauben", dass er prüfen kann, weil das Wissen fehlt, oder Interpretationen von abstrakten Daten liefern, für die das menschliche Gehirn schon ausgereizt wird.
Mit dem Wissen erscheint es mir halt einfach unfassbar naiv andere Leute zu kritisieren, die wissenschaftliche Methoden nur aus der Ferne kennen. Ich werfe einem Kind ja auch nicht vor, dass es in ein drehendes Fahrrad langen will und lache es dann aus, wenn es sich die Finger bricht und Angst vor Fahrrädern entwickelt. Noch würde ich einem 80 Jährigen vorwerfen, dass er Neger statt dem politisch korrekten Begriff nutzt, weil es nicht mehr in seinen Schädel passt. Stattdessen profitiert man doch von beiden Lagern am meisten, wenn man sie anders erzieht - was allerdings die Mehrheit der militanten Atheisten nicht ohne Polemik und Hohn auf die Reihe kriegt.