Imkern - Mit den Bienen durchs Jahr 2021

Der Ziegentobi

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ich habe eine bettdecke mit diesem blumenmuster :ugly: und deine beitraege ueber die bienen sind wie immer vorzueglich
 
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Ich hab mal Met angesetzt. Also versucht. ich habe in Polen (sic!) eingekauft und dann im Internet einige Anleitungen mir angeschaut und mir dann was zusammengebastelt. Leider muss ich noch mal was in Polen kaufen, da ich nicht genug Glasgefäße habe. Tolle Wurst...

photo_2021-05-03_13-57-24 (6).jpg

Erst mal was ausgepackt. Die Sachen lagen schon eine Weile im Keller, aber nun bin ich dazu gekommen.

photo_2021-05-03_13-57-24 (4).jpg
Mein honig wollte ich nach dem Ansatz in das Glas, rechts vom Honigeimer, einfüllen. Das hat sich dann aufgrund der Menge zerschlagen. Macht aber nichts, denn Versuch macht kluch.

photo_2021-05-03_13-57-24 (5).jpg

Jo, dann hab ich Honig abgewogen und mit Saft zusammengemischt. Ich habe einmal Apfelsaft (naturtrüb) und Sauerkirschsaft genommen.

Beides (Honig und Saft) musste erhitzt werden, denn dann wird er klar (so habe ich gelesen).

photo_2021-05-03_13-57-24 (3).jpg
Wie man sieht, schäumt es auch, so dass ich das abgeschöpft habe. Das kann man auch trinken - ist zwar noch sehr süß, da es konzentriert ist, aber lecker:
photo_2021-05-03_13-57-24.jpg

Nach dem Abkühlen habe ich es in den großen Gärballon gefüllt und mit nem Grröhrchen verschlossen. Klar habe ich zuvor noch Hefe und Hefenährsalz dazugegeben.

photo_2021-05-03_13-57-24 (2).jpg

Nun stehts im Keller und ich muss nun etwas länger warten, damit es losgeht. Nach 2-3 Monaten soll dann die Hauptgärung stattfinden. Die dauert 3-4 Monate. Abfüllen in Flaschen (habe ich mir schon besorgt: es sind Bügelflaschen) kommt dann also erst im Oktober bis Dezember. Bin gespannt auf das Ergebnis und hoffentlich ist es gut gegangen.
 

Der Ziegentobi

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die sachen von browin sind von guter qualitaet und ich kann sie nur empfehlen. ich wuensche dir gutes gelingen :klatsch: und trink dann ein paar flaschen auf das forum
 

Der Ziegentobi

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ja, die hefe ist echt schnell was das angeht. das blubbern wird am anfang nur langsam sein und dann fuer einige zeit konstant bleiben. so war es jedenfalls mit unserem ""wein"" und "apfelwein"
 
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Blubberitis fängt im Kirschwasseransatz schon deutlicher an. Der Apfelsaftansatz ist noch ein wenig hinterher. Sieht aber erfolgsversprechend aus.
 
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Samstag und Bienentag - das pendelt sich wohl gerade ein. Mal schauen, ob ich es in den kommenden Wochen mit langen Wochenenden weiter mache. Aber erst mal zu heute:
Erst einmal bin ich heute wahnsinnig schnell nach dem Mittag zu den Bienen. Der Bauer, bei dem meine Bienen stehen, hat mir geschrieben, dass ein Deckel abgeflogen ist.
photo_2021-05-08_21-53-03.jpg
Tja, das kommt davon, wenn es Sturm gibt (bis zu 110 Stundenkilometern schnelle Windböen) und man nicht sofort einen Kontrollgang macht. Es ist aber nichts passiert. Wie man sieht, ist der Deckel abgeflogen, der obere Kasten ist etwas verschoben und der Fluglochkeil ist abgeflogen. Es ist ales kein Problem, weil unter dem Holzstück, was verschoben ist, und den Honigräumen noch eine Folie liegt. Die habe ich, damit
1. die Bienen nicht sofort rausfliegen, wenn man die Beute öffnet
2. man im Winter (kalte Jahreszeiten, nicht im tiefsten Winter) leichter den Bienesitz feststellt, ohne immer ins Volk zu schauen (Hand drauflegen. Da wo die Bienen sind, ist es wärmer)
3. die Wärme beim Öffnen in kalten Jahreszeiten nicht sofort entweicht.
4. Schutz des Imkers vor Wachsbrücken und somit leichteres Öffnen der Beutenteile.
Die Folie ist eine "Noppenfolie" von Ikea. Die passt von der Breite genau.

Ein Wort zum Fluglochkeil.
photo_2021-05-08_21-53-02 (4).jpg
Der Hersteller der Beute bietet auch Fluglochkeile an. Dise sind pfiffig gebaut: Wie ihr seht, gibt es zwei "Einstellmöglichkeiten". Die große Aussparung ist für die wärmeren Tage, die kleine Aussparung für die kälteren. Man muss ihr um 90° drehen, so stellt man unterschiedliche Öffnungen ein. Die große Öffnung kann von stärkeren/größeren Völkern leicht verteidigt werden. die kleinere Öffnung natürlich auch von kleineren/schwächeren. Auch hilft die kleine Öffnung davor, dass zum Beispiel Mäuse eindringen und die Bienen zu sehr stressen oder sie sogar für die Verteidigung etliche Bienen des Volkes verlieren.

Leider habe ich draußen eine Biene gesehen, die mir nicht gefallen hat. Die Biene hat "Stummelflügel".
photo_2021-05-08_21-53-02 (3).jpg
Das ist erst einmal nicht schlimm. Das kann immer vorkommen. Wie ich eben selbst nachgelesen habe, kommt das durch die Varaomilbe in die Biene (Biene wird in den Zellen als Puppe von der Varroamibe angebohrt und so überträgt die Varroa-Milbe Viren, da sie die Hämolymphe absaugt - vergleichbar der Zecke oder Läuse bei uns. Die Hämolymphe ist das Blut der Biene bzw. der Insekten).
Das ist wieder eine schlechtere Nachricht, denn die Varroa ist der (Staats-)Feind Nummer 1 des Imkers/der Biene. Das heißt, dass dieses Volk (es ist eins der hinten stehenden), muss mit Varroa befallen sein. Das ist leider bei jedem Volk der Fall und man muss dagegen behandeln. Wie und wann und mit was, schreibe ich später im Jahr. Nur so viel: Während der Bienensaison bitte nicht, sonst darf der diesjährige Honig nicht mehr verkauft werden.
Zum Virus und dem Befall des Volkes:
Ich habe beide Völker geöffnet und mit die Bienen angeschaut, die mich durch das Absperrgitter begrüßt haben. Wieder ist mir im übrigen aufgefallen, dass diese sanft sind. Bei beiden Völkern habe ich keine Bienen geshen, die das gleiche Problem hatten. Also alles gut und wieder geschlossen. Einen genauen Blick auf die Waben habe ich nicht geworfen, da wieder alles in Ordnung war (flugbetireb angeschaut).
photo_2021-05-08_21-53-02 (2).jpg

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photo_2021-05-08_21-53-02 (5).jpg

In keinem Volk ist im brigen was in den Honigräumen. Ich hoffe sehr, dass sich das mal ändert. Die Temperaturen sind wieder in dieser Woche zu niedrig (Maximaltemperatur um die 12°C). Morgen haben wir dann aber einen Warmlufteinfluss und gleich mal 10°C mindestens mehr. Danach sollen die Höchsttemperaturen bei 20°C liegen, so dass es dann mit Honigproduktion in den Honigräumen losgehen sollte.

Die anderen Völker sind wieder ein wenig bedenkenswert. Das gelbe krepelt immer noch rum. Ich habe es imme rnoch nicht aufgelöst... Das silberne Volk rappelt sich langsam auf. Die kommende Woche kommen neue Bienen auf die Welt. Endlich.
Das blaue Volk lässt mich freudig aber auch nachdenklich zurück. Einerseits gehts mit der Königin weiter und diese legt Eier, das Brutnest sieht kompakt aus. Aber in manchen Zellen habe ich mehrere Eier gesehen. Vielleicht hat die Königin doch was duch die Kälte abbekommen. Ich schrieb ja schon, dass die Königinnen ausgetascht werden soll.

Bisher, abschließend zu heute, kann man wirklich nicht ansatzweise daran denken, neue Völker aufzubauen. Einfach zu wenig los.
 
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Tjo, im letzten Post geschrieben, dass sich der Samstag einpendelt - und zack ists heute der Freitag. Das lag primär am Wetter der nächsten Tage mit Regen, Gewitter. Also unbeständiges Wetter.
Als erstes mal wieder ein Blick auf die Völker als solches:
Die Völker vorne sind immer noch rech schwächlig, aber es wird. Die Völker sollen nur noch zum Sommer hin zum Laufen kommen. Eventuell vereine ich diese dann zum Winter. Bis jetzt ist alles beim alten: Das blaue und silberne Volk kommt so langsam. Das gelbe lasse ich mal außen vor. Das blaue hat sich nun langsam vom "Schock" erholt: Erst stark in das Frühjahr, dann wars fürs Wetter zu stark und verlor ne Menge Bienen. Nun haben die lebenden Bienen die restlichen Toten weggeräumt und machen ausreichend Platz.
Ein paar Bilder davon:
photo_2021-05-14_19-37-42.jpg

photo_2021-05-14_19-37-41 (4).jpg
Flugbetrieb ist aktuell kaum vorhanden. Ich war aber erst gegen späten Nachmittag da. Das kann heißen, das noch etliche Bienen unterwegs sind (sie fliegen aktuell so lange es geht, also bis zum Einbruch der Dämmerung oder bis die Temperaturen unter 12/13°C fallen). Hier ein Bild vom Anflugbrett:
photo_2021-05-14_19-37-41 (3).jpg

Dafür sehen die neuesten Völker gut aus:
photo_2021-05-14_19-37-41 (2).jpg

Da sieht man, dass da Leben ist. Das war auch der Grund, warum ich für heute vor hatte, Drohnenrähmchen einzuhängen. Dies hat zwei Gründe:
1. Die Männer (also die Drohnen) brauchen mehr Platz als die Frauen (Arbeiterinnen) in den Zellen der Waben. Also gucken diese ein wenig raus und die Waben sind nicht mehr so schön "glatt":
maxresdefault.jpg
Man sieht unten, dass dort die einzelnen verdeckelten Waben hervorstehen.
Das hat den doofen Effekt, dass beim Herausziehen vereinzelt Waben aufgerissen werden und so die Drohnen sterben. Des Weiteren kann dadurch der Beespace nicht mehr zwingend eingehalten werden (bei zu viel Drohnenbrut). Der Beespace ist der Abstand zwischen den Rähmchen, den die Bienen maximal brauchen, um von einem Rähmchen zum anderen zu kommen und keine Wachsbrücken zu bauen. Wachsbrücken würden das herausheben der Rähmchen zusätzlich erschweren. Der Beespace beträgt ungefähr 8mm (+/-2mm). Das liegt an den Bienen selbst - also deren Größe.
2. Die Drohnenbrut ermöglicht die Varroalast zu reduzieren. Da die Drohnen länger in den Waben heranwachsen (insgesamt 24 Tage bis er schlüpft), können die Varroen mehr Eier legen und so kommen mehr Varroen aus der Drohnenwaben herauskommen als aus den der Arbeiterinnen. Das nutze ich, um die Drohnenbrut herauszuschneiden und so das exponentielle Wachstum der Varroa zu reduzieren oder zu entschleunigen. Dadurch wird man die Varroa natürlich nicht los, aber so ist das Volk gesünder, da die Varroa auch Krankheiten überträgt (siehe das Bild von mir mit der Biene und den deformierten Flügeln).

Also hier das Rähmchen, um Drohnenbrut zu bekommen:
photo_2021-05-14_19-37-42 (3).jpg

Achja: Die Drohnenbrut bauen die Bienen sehr gerne von sich aus ins untere Feld. Denn als erstes bauen sie neue Mittelwände von sich aus, die für die Männer passender sind. Auch legt die Königin dann dort auch die richtigen Eier (Arbeiterinnen und Königinnen sind befruchtet, Männer nicht). Im oberen Teil lagern die Bienen sehr gerne nach der Brut (wenn überhaupt) Honig ein, also ein Rähmchen, was ich dann an Saisonende schleudern kann.
Dieses Drohnenrähmchen besteht aus zwei Honigrähmchen mit halber Höhe (liegt an meinem Beutenmaß). die Ohren habe ich beim unteren abgeschnitten, damit ich es hineinhängen kann:
photo_2021-05-14_19-37-42 (2).jpg
Die Polsternägel, für den Beespace und gegen die Wachsbrücken, habe ich nur auf dem obersten und untersten Querholz eingeschlagen.

Tjo, dann wollte ich die einhängen. Das hab ich auch gemacht - aber nachdem ich erst vieles anderes machen musste. Ich habe eine Weiselzelle gefunden, die auch schon mit einer Made besetzt war. Diese war sehr schön mitten auf der Wabe und so eine "natürliche" Königinnenzelle und keine Notnachschaffungszelle (wie im gelben Volk zu Beginn des Jahres). Also wird dort, wenn alles in Ordnung äuft, ein neues Volk. Also musst ich noch zwei weitere Rähmchen (eins aus dem Volk mit der Weiselzelle und eins aus dem anderen daneben) herausholen, darauf geachtet, dass dort jeweils keine Königin drauf ist und in eine unbesetzte Beute gehangen (grüne Kiste). Und zack habe ich ein neues Volk. So einfach ist es. Ich hoffe, dass ich noch ein weiteres neues machen kann, denn ich schätze, dass dieses Jahr wieder ein Volk den Geist aufgibt. Völkerverliuste sind ganz normal und gehören dazu. Deswegen vermehren sich ja Völker von sich aus. Eigentlich per Schwarm, ich mache es so, wie beschrieben. Das neue Volk muss nun einige Wochen in Ruhe gelassen werden, damit der neuen Königin auch nichts zustößt, denn
- Sie muss weiter gepflegt werden (mit Gelee Royal anstatt mit Pollen ud Nektar).
- sie muss unbeschädigt schlüfen, damit sie von den Arbeiterinnen angenommen wird (so viel zum Thema, die Königin bestimmt...)
- sie muss noch begattet werden (auf dem Hochzeitsflug). Dazu benötigt die Königin und die Drohnen einen schönen Tag, sie muss den Drohnensammelplatz finden
- sie darf nicht von Vögeln gefressen werden
- sie muss wieder heil nach Hause kommen.
Also alles in allem was ganz normales... Dann hat die Königin für die nächsten 5 Jahre genügend spermien und kann jedes Jahr ein Volk mit großer Stärke aufbauen (im Hochpunkt des Volkes maximal 60000 Bienen pro Volk).

Jo, somit ging es, wie eben geschrieben doch recht flink mit der Völkervermehrung. Es gibt noch andere Möglichkeiten, neue Völlker zu generieren (zum Beispiel durch einen Flugling oder Kunstschwarm). Alles machbar, aber so ist das schon am sinnvollsten und am sichersten. Ich hoffe, dass das Wetter dieses Jahr echt weiterhin keine Striche durch die Rechnung macht. Ich werde noch weitere Beuten kaufen und vorbereiten, so dass ich mit eventuell neuen Königinnen vom Zuchtverein auch aufnehmen kann.
Als letztes für heute: Neue Völker und somit Verjüngung des Bienenstandes ist imer eine gute Sache. Man sieht, dass Jungvölker, die das erste Jahr volle Wirtschaftsvölker sind, richtige Rennpferde darstellen. Deswegen gibt es auch bei einigen die Ansicht, dass Völker nie älter als 3 Jahre alt werden dürfen - also maximal 2 Jahre Wirtschaftsvölker sein sollen. Diese Ansicht teile ich nicht, da auch ältere, gute Königinnen mit guter Genetik lange gut legen können. Aber, wie eben geschrieben, ist es wichtig, immer ne gute Mischung zu haben, um Ausfälle und unvorhergesehene Dinge schnell auszugleichen und dem zu begegnen.

Edith:
Es nervt eventuell, dass ich das Wetter immer bemühe und benenne. Leider ist es doof und wird hier in NRW auch in der kommenden Woche nicht so, wie es sein sollte (Mitte Mai sollten die Temperaturen eigentlich knapp 10°C höher sein). Dazu hatte der Imkerbrief ne nette Grafik gehabt:

Da sieht man auf Seite 3 sehr schön den Vergleich zu den beiden Vorjahren (rot umrandet).
 
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Ein kurzer Bericht am Samstag - mit ohne Bilder sozusagen. War heute ein Besuch auf die Schnelle. Die Infos in kurz:
1. Neues Volk gemacht
2. Buckelbrütiges Volk mit Weiselzelle versorgt
3. Alte Völker ok

Zu 1.:
Ich habe beim letzten Mal ja die Kurzfassugng geschrieben. Nun etwas länger. Ich habe heute mal intensiver schauen müssen, wiel ich ingesamt 3 Weiselzellen im rechten Volk (lila) gefunden habe. Diese sind alle vorzüglich, einige schon geschlossen. Man erkennt es daran, wo die Zellen zu finden sind. Sind sie mitten auf den Waben, umgeben von anderen verdeckelten Waben, dann ist es eine normale Zelle. Die Weiselzelle ist einfach zu erkennen (mal ein Beispielbild):
KöniginnenzellenHolzschutzgel.jpg
Auf diesem Bild sind gleich zwei zu erkennen (die länglichen, die hervorstehen). Die normalen Zellen für Arbeiterinnen sind unten zu sehen, die oben links sind Drohnenbrut.
Da ich etliche gefunden habe, musste ich sichergehen, dass es keine Nachschaffungszellen für die vorhandene Königin ist. Die Königin habe ich nicht gefunden - aber auch nicht so intensiv gesucht (es war mal wieder nicht warm, 12°C, und es gab auch ein we nig Regen. So külen die Bienen noch schneller aus). Ich habe in die Waben geschaut und nach Eier (Stifte) geschaut. Da die Eier in den einzelnen Zellen standen, wusste ich, dass sie höchstens 3 Tage als sind (dann "legen" sie sich hin). Somit sind die neuen Königinnenzellen "normale Zellen" und keine Nachschaffungszellen. Etwas nachdenklich macht es mich, dass sie immer in einem Volk zu finden sind. Im Volk daneben (das zweite Neue au dem letzten Jahr) habe ich heute wieder keine Weiselzellen gefunden. Dies liegt am Schwarmtrieb, der genetisch bedingt ist. Schwarmtrieb kann durch unterschiedliche Reize ausgelöst werden:
- alte Waben (sie sind eher dunkel und nicht neu). Es führt zu höherem Schwarmverhalten, weil die Waben immer kleiner und "dreckiger" werden. Kleiner und dreckiger werden sie durch die Häutung der Larven. Die Waben werden von vielen Bienen benutzt, um daraus zu schlüpfen. Nach jeder Hutung bleibt etwas zurück und verbindet sich mit dem Wachs. So wird der helle, neu gebildete Wachs nach und nach dunkler. Als Imker sollte man diese Zellen nach und nach austauschen. Das nennt man Wabenhygiene.
- Die Bienen haben nicht genug zu tun. Das heißt, dass ie Bienen zum Beispiel gerade nicht heraus können. Die Bienen langweilen sich mehr und unterstützen die Königin, neue Königinnen zu ziehen. Eigentlich machen das nur die Arbeiterinnen, da die Königin nur EIer legen kann (befruchtet oder unbefruchtet). Die Arbeiterinnen sorgen dann dafür, ob es bei befruchteten Eier Arbeiterinnen (nach ein paar Tagen Gelee royal nur noch Pollen und Nektar an die Maden) oder Königinnne werden (nur/größtenteils Gelee royal über alle Entwicklungsstadien bis zur verdeckelten Wabe).
- Den Bienen wird es zu eng. Wenn zu viele Bienen auf zu kleinem Raum vorhanden sind, dann unterstützt das auch die Schwarmstimmung. Deswegen muss man den Bienen immer wieder neue Honigräume aufsetzen oder die Bienen "schröpfen" (Rähmchen mit Brut oder Pollen) wegnehmen. Besonders viel Pollen auf vielen Rähmchen ist eine schlechte Sache, da Pollen auch Brut verhindert: Das sogenannte Pollenbrett (Pollen wird nicht so schnell verbraucht oder kann nicht umgelagert werden wie Nektar oder Honig).

Nun noch mal, wie man ein neues Volk machen kann. Man nimmt ein Rähmchen mit einer Weiselzelle mit Bienen aber ohne Königin (da muss drauf geachtet werden) und hängt es in eine neue Beute hinein. Manchmal reicht das schon aus. Ich gehe dieses Jahr wegen der geringeren Temperaturen auf Nummer sicher und hänge dazu noch zwei weitere Rähmchen mit Nektar und weiteren Bienen. Bienen braucht man, damit die But mit Wärme versorgt wird und die Königin sich weiterhin normal entwickelt und auch schlüpft. In mancher Literatur steht auch, dass es mit einem Ableger auf einem Rähmchen geht. Das ist sicherlich auch der Fall, wenn es sich im Jahr normal mit den Temperaturen entwickelt. Dieses Jahr ist aber alles anders, da ich dann Angst hätte, dass die Bienenanzahl für gengend Wärmeürpoduktion nicht ausreicht.

Zu 2.:
Ich habe mal ausprobiert, in das Volk mit der Buckelbrut auch ein Rähmchen mit Brut und Weiselzelle rienzuhängen. ich hoffe dadurch, dass die Ammenmütterchen (Arbeiterinnen, die zu legen begonnen haben) ausfliegen und die neue Königin das Regiment übernimmt. Wenn nicht, habe ich das eine Volk umsonst geschröpft. Ich habe nämlich noch keine neuen Beuten bestellt, so dass ich diese hätte zu einem neuen Volk werden lassen können.

Zu 3.:
Ein paar Zeilen zu den alten Völkern. Die alten Völker entwickeln sich dem Umständen entsprechend: Es sind nun 3 Rähmchen mit Brut zu sehen. Diese sind weiterhin gegenüber den beiden abseits stehenden Völkern immer noch recht aggressiv, obwohl sie so klein sind.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die beiden neuen Völker schon mit Nektareintrag in die Honigräume begonnen haben. Ich bin gespannt,m wie viel Honig ich dieses Jahr bekomme. Vielelicht macht der Juni ja noch ne gute Figur und ich hab dann noch was davon. Wenn nicht, dann ist es dieses Jahr "ein Satz mit x".
 
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Gestern bei meinen Bienen gewesen - der erste richtig schöne Tage des Jahres im kommenden Sommer. Temperaturen über 20°C und trocken. Imkerherz, was willst du mehr?
Arbeiten an den Völkern:
- Kontrolle der Honigräume - ist da schon was?
Ja, es war schon ein wenig. Erstes Zeichen: Die Bienen laufen darauf herum - in den zwei abseits stehenden Honigräumen war auch schon Nektar eingelagert. Das ist schön, denn bei iniegen Völkern kommt nun auch noch Honig rum. Das wird dieses Jahr wieder wenig sein. Eher noch weniger als im Jahr zuvor. Aber so ist es und meckern hilft nicht.

- Kontrolle der neuen Völker
Da siehts gut aus. In einem habe ich ogar Königinnen gesehen, die kurz vorm Schlüpfen waren. Also wieder voirsicht walten lassen und wieder in 2 Wochen reinschauen. Sofort nach der Begattung legen sie nicht. Sie sind noch kurz in einer Art Eilegepause. In zwei Wochen sollten sie dan loslegen und Eier legen (wenn alles glatt läuft - siehe Post oben bei der Begattung und wieder nach Hause kommen).

- Völker auf Weiselzellen kontrolliert
Da ist nun in einem noch was gewesen. Das freut mich, dass das Schröpfen (Entnahme von Waben mit Brut und Bienen) erfolgreich ist. Im Monat Juni ist es noch bis zur Sommersonnenwende der Fall, dass Königinnenzellen angelegt werden (um dem 21.6.2021) Danach flaut es stark ab. Auch die Drohnenproduktion lässt dann ordentlich nach.

- Kontrolle der Drohnenrähmchen
Die sind in fast allen Völkern, in die ich sie hineingehängt habe, ausgebaut worden. Das heißt, dass dort die Königin demnächst auch Eier einlegt und der "Wildbau" in den normalen Bruträhmchen aufhört. Das Herausschneiden der Drohnenbrut wird also im kommenden Monat wichtig werden. Nicht überall, aber bei einigen Völkern.

Ich würde nun schon sagen, dass es ein Übergangsjahr war. Völkervermehrung, Völker auf nettere Königinnen umstellen und Rähmchen erneuern (alte Waben herausnehmen, da sie zu dunkel sind und gegen neue ersetzen, die die Bienen ausziehen). Ist auch wichtig.
 
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Eine Ergänzung natürlich über was - das Wetter:

Tjo, das ist ordentlich. Immerhin viel Regen, leider zu kalt und zu dunkel, so dass die Bienen nicht rausfliegen und Nektar einsammeln können. Den gab es bestimmt, da es nass war.

Noch was interessantes aus dem deutschen Bienenjournal: Das DeBiMo.

Hier noch die beiden Seiten aus dem Bienenjournal:
photo_2021-05-31_17-14-31 (2).jpg
photo_2021-05-31_17-14-31.jpg
 
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Ich war gestern bei meinem Bienen. Das wäre wieder abgeben. Die Temperaturen sind angenehm, so ungefähr 22°C. Auch ist es trocken. Das freut die Bienen, denn nun können sie Viecher den ganzen Tag raus und Nektar alles auch Pollen sammeln. Auch ist es gut, damit die nun geschlüpften Königinnen sich auch mit Drohnen paaren und wieder nach Hause kommen können.
Aber konkret:
- die neuen Völker besitzen keine Königinnenzellen mehr, sodass diese geschlüpft sein müssten. Es sind aber auch keine Eier zu sehen. Das heißt aktuell für mich, das die Königin noch nicht begattet wurden oder die Königin noch nicht in Eilage gegangen ist. Das kann man sich so vorstellen, dass der Motor erst noch in Gang kommen muss. Aber wenn er läuft läuft er auch lange (maximal 5 Jahre). Ich denke, das in einer Woche die ersten Eier da sein werden. Ich bin zuversichtlich, da man auch am Volk feststellen kann, wie es dem Volk geht. Ist es eher ruhig, ist wahrscheinlich eine Königin vorhanden, obwohl die Königin noch keine Eier legt.
- Das blaue geht so. Nur drei Rähmchen mit Brut. Das Brutnest ist aber gut (kompakt=wenige Rähmchen umfassend, es wird ringförmig erweitert und zwischen den einzelnen Zellen der Brut ist auch nicht viel Platz)
- Das silberne Volk entwickelt sich gut. Der erste Nektar befindet sich im Honigraum. Es ist zwar nicht sehr stark, aber es geht.
- die abseits stehenden Völker geben ein zwiegespaltenes Bild ab. Das linke der beiden lagert Nektar ein, das Volk ist auch stark (10 Rähmchen mit Brut). Das rechte hat gerade keine Eier. Und eine Weiselzelle. Also scheint die Königin kaputt zu sein oder würde abgesetzt. Also dieses Jahr kein Honig. Es läuft dieses Jahr nicht viel gut.

Kommende Wochen geht es um Kontrolle und Pflege der Völker nicht um Völkervermehrung. Weiterhin schaue ich, ob genügend Honigräume vorhanden sind. Mal schauen, was die kommenden Wochen noch bringen wird.
 
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Vergessen zu schreiben:
Ich hab mal vor meinen Bienen ein bisschen gemäht. Ist sicherlich mehr eine Optik aber hat auch seinen Grund:
Die Bienen können schneler rein und raus, da das Flugloch frei ist. Des Weiteren kann auch nicht so viel anderes nahe des Fluglochs sein, so dass die Wächterbienen nicht immer auf Alarm stehen. Ein ruhigeres Volk könnte möglich sein. Vielleicht übertreibe ich aber auch mit dem zweiten Punkt, aber mir ist es auch sicher gewesen.
photo_2021-06-09_17-24-04.jpg

photo_2021-06-09_17-24-03.jpg

und nachher:
photo_2021-06-09_17-24-03 (2).jpg
photo_2021-06-09_17-24-03 (3).jpg


P.S.: Die schwarzen Punkte sind fliegende Punkte. Trotz der Geschwindigkeit (im vollen Flug um die 30 km/h schnell) sind sie zu sehen. Mal schauen, ob ich mal ein Video vom Gewimmel drehe :-)
 
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Wieder MIttwoch - wieder nicht am Tag der Bienen bei den kleinen Viechern gewesen. Deswegen zwei Tage zu spät, aber dafür ein paar Videos von heute.

Kurze Info:
- Die Völker, die abseits stehen, sind sehr unterschiedlich. Das linke Volk läuft 1a. Es sind überall Bienen da und die Königin legte ein gutes Brutnest an. Das heißt, dass ich dieses Jahr auch Honig von diesem Volk bekommen werden, was ich abschleudere. Die Bienen sind zahlreich. Es befindet sich auf 10 Rähmchen Brut. Die Volksstärke ist nahe dem Maximum. Aktuell, wenn die nächsten Bienen geschlüpft sein werden, sind so 50000 bis 60000 Bienen drin. Also wirklich Maximum. Die Bienen sind auch im Honig raum anzutreffen. Das zeigt mir, dass sie alles auf Vordermann (eigentlich Vorderfrau - höhöhö) bringen und demnächst der Honig drin sein wird. Mit Verweis auf das Bienenleben sammeln sie sich im Juli dann zu Tode (im wahrsten Sinne des Wortes). Denn: nach 2 Wochen fliegen sie das erste Mal aus und tragen Nektar ein. Dazu nun das erste Video:

Anhang anzeigen Abseits.mp4

Man sieht sehr schön, dass es einige Bienen gibt, die an Ort und Stelle bleiben und trotzdem mit den Flügeln schlagen. Diese Bienen zeigen den Bienen, die sich einfliegen (um sich das zu Hause einzuprägen), dass hier auch der entscheidende Duft herkommt. Sie produzieren mit dem Hinterleib den Duft über die Nassanov-Drüse. Diese Drüse ist aktiv und verströmt durch ihre aufgespreizten Hinterleibs-"Platten" (Chitinplatten) des Nasanov-Pheromon.

Nasinov_9024.JPG


Hier die Bienenanatomie (um mal sich mal ein wenig schlauer als andere darzustellen - ich kenne auch nicht viel davon. Das Biostudium hilft):
Abb-25-48-Hymenoptera-Die-Honigbiene-als-Beispiel-fuer-den-Bau-der-Aculeata-A.ppm


und noch ne farbige Darstellung:
Honigbiene-1.jpg


Das andere Volk bei den beiden extrastehenden Völkern hat keine Königin aber etliche aufegknabberte Zellen. Also ist da eine drin und die sollte wohl in 2 Wochen anfangen zu legen. Schade, da das Volk lange gut dabei war.

Bei den anderen Völkern geht es kurz:
- Bei den neuen Völker hat nur das gelbe wieder eine legende Königin. Das sieht auch gut aus. Ich muss natürlich warten, ob die alte Arbeiterin, die angefangen hat, EIer zu legen (Drohnenbrut/Buckelbrut), nun weg ist. Es sollte aber wohl so sein.
- die beiden anderen neuen: da sind noch keine Eier drin. ich gehe von der kommenden Woche aus, dass sie dann anfangen Stifte zu legen.
- die letzten beiden machen sich. Das silberne ist am weitesten, auch hier ein Video:

Anhang anzeigen alte Volk.mp4

Abschließend ein Wink mit dem Zaunpfahl zum Imkerbrief:
Dort steht geschrieben, dass man sich nicht täuschen lassen soll, dass Honigräume auch schnell voll werden können.

In diesem Sinne: Auf volle Honigräume und viel Arbeit!

P.S.: Nun endlich mit Videos. Danke an Shi für das schnelle Schreiben. Es lag an der Videogröße. Mal komprimiert, aber alles gut zu sehen.
 
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Noch nen Post - diesmal zu meinem Met:
Der klärt sich langsam (gut beim rechten zu sehen - es ist mit Apfelsaft angesetzt worden. Das linke ist mit Kirschsaft). Wenn ich schwenke, dann blubbert es immer noch ein wenig. Die zwei Monate sind ja auch bald vorbei (14 Tage). Ich denke, dass es dann ausreicht und ich es in Flaschen abfüllen kann. Wenn es schmeckt, dann würde ich noch was machen.

photo_2021-06-16_19-51-43.jpg
 

Der Ziegentobi

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hier brummen die felder richtig :elefant: wie immer ausgezeichnete posts freue mich schon naechstes jahr selber bienen zu haben
 
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Ich bin der Meinung gelesen zu habe, dass in Polen ser viele Züchter sind, die gute Arbeit leisten. Da solltest du von profitieren können.
 

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Ich bin der Meinung gelesen zu habe, dass in Polen ser viele Züchter sind, die gute Arbeit leisten. Da solltest du von profitieren können.
hoffentlich, wenn es so um vereinswesen geht und wie ernst es genommen wird gibt es kaum unterschiede zu deutschland. muss wohl die liebe zum hobby/bienen sein
 
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Imker scheinen die einzigen Tierhalter zu sein, die Vereinswesen und Austausch wichtig finden. Ich könnte mir aber vorstellen, dass auch bei euch es Imker gibt, die nicht in Vereinen organisiert sind. Ist ja keine Pflicht. Ich denke aber, dass es dann, wenn du Bienen hast, diese anmelden musst. Es geht um Bienenseuchen und deren Eindämmung. Insbesondere die amerikanische Faulbrut ist nicht gut (neben einigen weiteren Krankheiten).
 

Der Ziegentobi

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Da kennst Du Polen nicht. jedoch finde ich das Argument mit der Seuchen Kontrolle gut, werde mich darüber informieren.
fuer die ziegen kommmt der amtstierarzt einmal im jahr und nimmt blutproben fuer den seuchenschutz.
 
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"Sommer, Sonne, Sonnenschein
zieh ich mir furchtbar gerne rein."

Lautet ein Liedtext von den Fantastischen Vier. Tjo, nach kurzem Hitzeintermezzo wieder zu kühle Temperturen für Ende Juni (um die 20°C - jedenfalls hier im Norden von NRW. Sehe gerade, dass es in Finnland anders aussieht: 35°C, da die warme Luft an Deutschland nach Norden vorbei zieht). Also die Bienen sind da weniger anspruchsvoll. Wir wünschen uns höhere Temperaturen und Sonne. Das würde ich auch als Imker mir wünschen, denn dann würde der eingetragene Nektar - nach etlichem Umlagern - schneller zum Honig werden. Natürlich fehlen noch die Enzyme, die den Honig zum Honig machen. Honig ist ein Naturprodukt aus Nektar unterschiedlicher Trachtquellen, ein wenig Pollen und Enzymen der Bienen. Im Prinzip aber ist es Zuckerwasser. Ordentlich Zucker. Ein Honig in Deutschland darf maximal 20% Wassergehalt besitzen, sonst darf man ihn nicht verkaufen. Für den Standardhonig - laut Honigverordnung. Andere Honige dürfen aber auch mehr haben, weil die Bienen es nicht schaffen, den Nektar soweit "einzudampfen", bis Honig daraus entsteht (zB der besondere Heidehonig sogar 25%, da Heide spät und sehr kurz blüht). Je mehr Wasser, desto besser für die Mikroorganismen. Somit kann aus aus Honig sehr schnell auch etwas Alkoholisches draus werden oder einfach ungenießbar sein. Mir ist das noch nie passiert. Dies liegt daran, dass ich ein Refraktometer nutze, um den Wassergehalt festzustellen (und einzelne Waben beim Schleudern mische). Sehr wichtig, sollte man besitzen. Damit kann man sehr leicht ablesen, wie groß der Wassergehalt ist. Sehr trockener Honig kann auch nur 16% besitzen. Das ist gut. Abschließend sei noch geschrieben, dass der Honig vom Deutschen Imkerbund (DIB-Gläser) nur maximal 18% besitzen darf.

So siehts allgemein aus. Ich habe das geschrieben, weil nun für mich feststeht, dass dieses Jahr 2 Völker Honig herstellen werden können. Dies ist einmal das Volk ganz rechts (silberne Volk) von den alten und das linke bei den neuen (pink). Bei beiden ist etwas in die Honigräume eingelagert, bei pink mehr, da dort mehr Bienen drin sind. Mal gucken, wie viel es wird. Es ist ja noch Zeit. Obwohl - in Bezug auf den Liedtext - wir Sommer haben. Um genau zu sein, ist die Sommersonnenwende schon hinter uns (21.6.). Das heißt für den Imker einiges:
1. Die Völker haben ihr Maximum erreicht - die Völker schrumfen wieder (Nettobienenanzahl), da die Königin ihr Legemaximum von fast 2000 Eier nun wieder redziert. Allerdings gilt das nur bei "alten" Völkern. Natürlich müssen Jungvölker erst einmal einen Grundstock aufbauen und so die Grundlage für die Überwinterung liefern.
2. Die Drohnenbrut wird nun langsam aber sicher weniger (bis zur Drohnenschlacht, bei der die Männer alle "ausziehen" müssen. Besser gesagt vertreiben die Frauen die verleibenden Männer => nächster Punkt)
3. Die Schwarmlust nimmt nun deutlich ab, also werden auch weniger bis gar keine Königinnenzellen hergestellt/legt die Königin keine begattete Eier aus denen Königinnen gezogen werden sollen.
4. Die Völker brauchen demnächst Imker-Pflege gegen die Varroa, da die Varroaanzahl exponentiell steigt. Irgendwann ist die Anzahl so groß, dass die Schäden zu groß sind und das Volk eingeht.

Machen wir nun eine kleine Info zu den Völkern:
- Das größte Volk ist das pinke. Dort befidet sich die meisten Bienen drin, auch habe ich dort die ersten Weiselzellen in diesem Volk gefunden. Ich habe sie in das rote und das grüne gehangen, da dort keine Eier zu sehen sind. Das pinke wird in kommenden Tagen noch ordentlich Zuwachs bekommen und so die Honigräume weiterhin schnell füllen. Die Sanftmut freut mich. Ich hoffe, diese geht auf die neuen Völker über. Spekulation zur Honigmenge: vielleicht so 50-60kg.
- Das lilane Volk hat wieder Eier. Die neue Königin also hat gelegt, alles prima. Wie zuletzt geschrieben aber schade, da es ein schönes Volk war.
- das weiße Volk macht sich auch. Schönes Brutnest, der Schied war gut. Es wäre noch mehr los, wenn die Bienen mehr gefunden hätten (Wetter war Schuld). Vielleicht werden es so 30kg Honig in diesem Volk.
- das gelbe und blaue Volk bauen noch weiter den Bienenbestand aus. as ist gut - in der Hoffnung, dass es nächstes Jahr besser ist.
- Zum grünen und roten Volk habe ich oben schon etwas geschrieben.

Abschließend bleibt noch zu sagen, dass ich in den kommenden Wochen nicht mehr so genau auf neue Königinnenzellen achten muss, so dass die Durchsicht schneller erfolgen könnte. Aber man hat mit lebenden Tieren und nicht mit Dingen zu tun. Es ergibt sich sicherlich wieder etwas, was man vorher nicht auf dem Schirm hat.
 
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Aloha,
es ist wieder Dienstag und das heißt, das ich was zu den Bienen schreibe.

Mal was allgemeines, worauf es neben Honig nun ankommt: Varroa destructor!

Puderzuckermethode (Puderzuckermethode):
Es ist eine (fast) direkte Methode zur Zählung der Varroamilben. Man nimmt eine gewisse Menge an Puderzucker, nimmt eine gewisse Menge an Bienen und schüttelt fleißig. Nach kurzer Zeit schüttet man die Bienen auf ein Sieb, so dass der Puderzucker hindurchfällt. Die Bienen entlässt man in ihr Volk und schaut nun auf den Puderzucker, denn dort befinden sich nun fast alle (!) Milben der Bienen. Die Milben werden durch den groben und scharfen Zucker von den Bienen abgeschüttelt und nun heißt es zählen. Die Menge an Milben sind eine Einschätzung über den Befallsgrad des Volkes. Natrülich, deswegen eine fast direkte Methode, sind nicht die Milben in den Zellen gezählt. Aber man kann es gut abschätzen.

Windelmethode (oder Gemülldiagnose):
Die Windel ist der Einschieber unter den Völkern. Hierzu mal ein paar bilder von heute:
photo_2021-06-29_19-21-28.jpg

photo_2021-06-29_19-21-32.jpg

photo_2021-06-29_19-21-36.jpg

Drei Einschieber, aber alle unterschiedlich. Die Einschieber werden zur Windel, wenn sie mit Haushaltsrolle (oder anderem Saugfähigem) ausgelegt und das Papier mit Öl getränkt wurde. Alles, was aus den Völkern fällt, bleibt nun auf der Windel liegen und kann gezählt werden. Auch dies ist eine indirekte Methode, denn alles, was aus dem Volk nach unten fällt, kann nur berücksichtigt werden. Auch hier kann man abschätzen, wie viele Bienen im Volk sind. Auch hier ist es mit einer Unsicherheit behaftet, wie viele Varroen im Volk drin sind.

Ich nutze die zweite Methode, da sie sich auch für das Abzählen der gefallenenen Varroen bei der Behandlung gegen die Varroa genutzt werden kann (dazu dann im Laufe des Jahres mehr).

Ich habe heute jedenfalls einmal drauf geschaut und gesehen, dass ich noch keine/kaum Varroa-Milben gefunden habe. Das lässt sich durch mehrere Faktoren leicht nachvollziehen:
1. Ich habe viele neue Völker. Diese waren in der Legepause. Somit können sich die Varroen nicht vermehren und die Varroalast ist gering/kaum vorhanden. Man kann auch durch einen künstlichen Flugling (alle Bienen herausjagen und wieder einfliegen lassen, dabei die Brut herausnehmen, so dass die Milbenpopulation stark dezimiert wird) eine Legepause herstellen.
2. Die Völker sind erst langsam in die Puschen gekommen und nicht sehr stark. So konnte auch die Milbenpopulation nicht so stark steigen (aus einer Zelle schlüpfen 2-3 neue Milben - je weniger Zellen bebrütet sind, desto weniger Milben hat man).
3. Nur 2 Völker laufen bis jetzt richtig gut durch, also normale Entwicklung, also auch normale Milbenmenge.

Nun zum aktuellen Stand bei mienen Bienen:
- Leider haben sich meine Befürchtungen bestätigt: eins der stärksten Völker (das aus dem letzten Jahr, links das pinke) ist weisellos. Doof, aber so ist es nun. Letzte Woche hat es ja Weiselzellen gebnildet. Nun weiß ich, wieso. UNd ich bin langsam sehr ratlos, wieso das passiert. So viele Königinnen schon gestorben.... Trotzdem habe ich einen weiteren Honigraum aufgesetzt. Es wird, was das anbelangt.
- Das Volk daneben: Königin gesehen, Volk entwickelt sich.
- Das silberne ist gut. Auch dort sind weitere Honigräume draufgekommen (2 Stück). Diese laufen 1a
- Das blaue und gelbe kommen. Das freut mich
- Das rote und grüne Volk: Dort sind die Königinnen noch nicht geschlüpft. erst in 3 Wochen gehts dort los.

Das Wetter soll in kommenden Tagen etwas schlechter werden, aber alles kein Beimbruch: um die 20°C und ein wenig Regen. Gut für die Natur, denn dann kann mehr Nektar reinkommen. Für die Trocknung des Nektars sorgen dann die Bienen. Die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit stellen die Bienen ja ein, so dass aus Nektar Honig wird. Bisher sind im silbernen und pinken je 2 Räume gut gefüllt (deswegen oben geschrieben, dass dort weitere Honigräume dazugekommen sind). Wenn diese verdeckelt werden sind es pro Honigraum (Dadant-Raum, halbe Höhe) ungefähr 20-25kg. Das kann schon Bandscheibenverfälle auslösen. Muss aber nicht :-)
 
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Was für eine Art Honig wird es denn am Ende? Wird das vom Standort des Stocks abhängig gemacht oder von der Farbe am Ende?
 

Der Ziegentobi

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Bin mich nun am umschauen nach zwei bienenstoecken und wollte gerne mal deine meinung dazu hoeren. habe bisher diesen hier ins augegefasst (google translate von polnisch) https://allegro.pl/oferta/ule-wielkopolskie-zestaw-dla-poczatkujacego-9971921843
1624994285841.png
Bienenstock besteht aus:
FUSSBODEN
2xKÖRPER
ERNST OBERER,
HÖHER
HOHE ÜBERDACHUNG
20 verdrahtete Steckdosenrahmen
10 verdrahtete Deckenrahmen
DER EDELSTAHL-GROMMER
MEISSEL
HUT
Bienenstöcke können auch mit einem Rahmenset ausgestattet werden (Rahmen, aufgerollte Rahmen, Rahmen mit Schlange) WEITERE AUKTIONEN WERDEN FÜR ELEMENTE WIE DER KÖRPER DER POWAŁKA EXTENSION HOCH, NIEDRIG, HYGIENISCHES FLACHMUSTER, POLLEN HOCHZEITSSTRASSE, WIELKOPOLSKI HOCHZEITSSTRASSE, DADANT, 12 RAMKOPOLSKI UL ANGEBOTEN. TRAPEZOIDALE LÜFTUNGSSTÖCKE (so besteht nach Verlust kein Problem beim Kauf oder Belüftung oder Stöpsel) Die Konstruktion des Bienenstocks ermöglicht es Ihnen, jedes Element mit anderen Elementen namhafter Hersteller zu kombinieren. ULA ELEMENTS werden verklebt und verschraubt Thermisches Schneiden * DIE Bienenstöcke SIND AUS BESTEM STYRODUR !! BASF 3000 CS WENN SIE GÜNSTIGERES PFERD WOLLEN, KANN ICH SIE AUS FAKE STYRODUR MACHEN, WIE IN ANDEREN AUKTIONEN AUF ALLEGRO (FARBE SILBER, ROSA) HOLZRIPPEN nicht imprägniert Zukünftig ist es möglich, nur das beschädigte Element auszutauschen, ohne die gesamte Karosserie wechseln zu müssen. Praktische gehärtete Griffe zum Heben / Tragen von Körpern Bienenstöcke auf Bestellung, Zeit von einer Stunde bis 24 Stunden Der Boden hat einen profilierten Auslass. Bienenstock Abmessungen: MITTE: 37,5 cm x 37,5 cm AUSSEN: 43,5 cm x 43,5 cm WANDSTÄRKE - 3cm Die 3 cm Stärke von Styrodur entspricht der Dämmung, die eine Laubbaumplatte mit einer Stärke von ca. 18cm
 
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Was für eine Art Honig wird es denn am Ende? Wird das vom Standort des Stocks abhängig gemacht oder von der Farbe am Ende?
Die Art des Honigs wird durch die Sorte bestimmt, die die Bienen hauptsächlich anfliegen. Sogenannte Sortenhonige darf man erst ab 50% Reinheit verkaufen. Diese Sortenhonige bekommt man, wenn man die Bienen zum Beispiel direkt irgendwo hinfährt, wo in einem gewissen Umkreis nur diese eine Tracht vorhanden ist. Raps ist ein Frühblüher, bringt neben Nektar auch noch Pollen. Sehr beliebt bei den Bienen. Oder Waldhonig, Lindenhonig oder oder oder.
Meine Bienen bleiben am Ort und Stelle. Ich bin also kein Wanderimker. Dazu bräuchte man auch ein Gesundheitszeugnis - ausgestellt von einem Bienensachverständigen. Mein Honig kann also entweder ein Frühtrachthonig oder ein Sommerblütenhonig. Das bedeutet, das die Bienen ganz viel Nektar und Pollen von vielen verschiedenen Pflanzen gesammelt haben. Der Honig wird sich aber bei jedem Volk unterscheiden, da die Bienen immer unterschiedliche Pflanzen anfliegen. Mal ist er heller, mal herber oder mal süßer. Um es drastischer auszudrücken: auch wenn Bienen nebeneinander stehen, kommt unterschiedlicher Honig bei raus.
 
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Bin mich nun am umschauen nach zwei bienenstoecken und wollte gerne mal deine meinung dazu hoeren. habe bisher diesen hier ins augegefasst (google translate von polnisch) https://allegro.pl/oferta/ule-wielkopolskie-zestaw-dla-poczatkujacego-9971921843
Anhang anzeigen 2368
Sieht OK aus. Ich würde zu Bedenken geben, dass die Beuten kein Metallband zum Aufhängen der Rähmchen besitzen. Das erleichtert das Verschieben der Rähmchen, da die Bienen alle Zwischenräume mit Propolis zukitten. Auch sehen die Rähmchen nicht sonderlich stabil aus. Das ist aber nur eine Sicht. Diese vor Ort zu begutachten ist die beste Idee.
Die Rähmchen sind mit Draht versehen. Allerdings gehen die von oben nach unten. Das ist für das Einlöten der Wachsplatten nicht so vorteilhaft. So wäre der Naturbau möglich, aber nicht das Einsetzen der Wachsplatten.
So ganz toll finde ich auch die Falz nicht (der Absatz auf den Rändern). So kann man die einzelnen Etagen nicht so leicht mit einem Stockmeißel voneinander lösen.
 
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Der Ziegentobi

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danke fuer deine meinung, dann werde ich mich weiter umsehen und ueber meinen naechsten fund berichten.
 
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Ich bin euch noch ein Update meines Bienenbesuchs letzter Woche schuldig. Da ich gerade nicht zu Hause bin, gibt's nur ein kleines Update.
Das linke, letztjährig angelegte Volk, mit vielen Honigräumen versehen, sammelt zwar fleißig Nektar, aber nicht in den Honigräumen. Dies liegt daran, dass keine Königin drin ist/die hoffentlich bald legende Königin vor kurzem erst begattet wurde. Somit brauchen sie Bienen noch keinen Platz für Eier einplanen und somit lagern die Bienen dem gesammelten Nektar in den Brustraum. Es sind schon zwei Räume gut gefüllt, der erste wird bestimmt bald verdeckelt, aber es ist ja noch Zeit bis zum Schleudern. Ich plane es erst gegen Ende des Monats.
Das silberne Volk macht es das besser. Ich habe es geschiedet/den Brutraum künstlich auf 8 Brutwaben inklusive Drohnenrahmen verkleinert. Dadurch ist weniger Platz für Nektar im Brutraum, da die Königin den ganzen Platz für neue Eier benötigt. Auch hier sind zwei Honigräume gut gefüllt. Da geht sicherlich noch was.
Bei den anderen gibt es etwas schönes zu berichten:
- das zweite neues Volk des letzten Jahres vergrößert sich - langsam aber stetig.
- das gelbe macht es ihm gleich.
- im blauen läuft es auch gut. Auch hier wächst die Eieranzahl (langsam).
- im roten Volk hat sich leider noch nichts getan. Ich hoffe, das die(noch nicht gesehene) Königin bald liegt.
- Im letzten Volk, dem Grünen, sind noch keine Eier drin, aber ich habe die Königin gesehen. Das zeigt mir, das es bald losgehen sollte.
Anschließend kann ich noch schreiben, dass ich am Freitag noch einmal reinschaue und dann in den Urlaub fahre. Also ob Freitag noch was kommt, weiß ich nicht. Dann aber wieder nach diesem, so in 14 Tagen wohl.
 
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Heute noch bei den Bienen gewesen - hier kurze Information zum aktuellen Stand:
- Das silberne Volk macht fleißig mit Nektarsammeln weiter. Das freut mich. ich werde in 2 Wochen die Honigräume abnehmen.
- gleiches gilt für das linke/pinke Volk. Leider kommen noch keine Eier. Ich hoffe, dass es noch was wird, sonst verhonigt das Brutnest weiter. Ich bleibe dran.
- Bei dem rechten Volk (lila) legt die Königin weiter. Noch ist nicht viel los, aber es wird.
- ich habe aus dem silbernen Volk einige Weiselzellen herausgenommen und aufgebrochen, da dort auch Eier zu sehen sind. Die Eier weisen auf eine legende Königin hin, die im Volk ein muss - ich habe sie nämlich nicht gesehen. Die Weiselzellen habe ich in das rote Volk gehangen, da dort immer noch keine Eier zu sehen sind. Wenn dort eine Königin drin ist, werden die Weiselzellen zerstört, sonst nicht.
- Die letzten Völker tun sich entsprechend. Im Grünen Volk habe ich die Eier gesehen.
- Im blauen Volk geht es weiter nach oben - die Menge der Bienen erfreut mich.
- das gelbe Volk hat noch keoine Eier, aber die Königin habe ich gesehen.

Jo, nun in den Urlaub und mal die Bienen aus dem Sinn lassen. Dafür gleich mal den Met probieren. Der ist klar geworden und sollte fertig sein. Cheers!
 
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Ein knapper Monat liegt nun hinter uns, nun wieder ein Update (gestern), da der Urlaub und die Zeit gekommen ist, wieder an die Bienen zu gehen.

Schon mal vorab: Morgen wird geschleudert. Dazu habe ich Bienefluchten zwischen Honigraum und Brutraum gesetzt.photo_2021-08-10_17-25-02.jpg

Es ist ein flaches Stück (genau so dick wie die Absperrgitter), dass zwei Ausgänge aus Plastik für die Bienen hat. Ihr seht hier die Aufsicht. Die Bienen können also in die Löcher einlaufen (von oben sind nur die "Luftlöcher" zu sehen), und es gibt zwei Richtungen, die sie nehmen können. Daran schließt sich ein Loch an, wo sie herauslaufen können. Das Loch ist aber so groß, dass sie (eigentlich) nicht wieder zurück können. Somit werden in dem Raum darüber die Bienen über die Zeit immer weniger.

photo_2021-08-10_17-24-57.jpg

Sie laufen nach unten/in den Brutraum, da dort die Königin ist und ihr Pheromon produziert. Somit braucht man nur kurz Zeit, und die Bienen bewegen sich automatisch von oben (Honigraum) nach unten. Und der Imker hat wenig Bienen bei sich beim Schleudern. Ich mnehme nach knapp 2 Tagen die Honigräume ab.


Hier aber der aktuelle Stand. Mal wieder habe ich gemäht. Das Gras wächst einfach zu gut!photo_2021-08-10_17-25-07.jpg

photo_2021-08-10_17-25-09.jpg

und nachher:
photo_2021-08-10_17-25-04.jpg

photo_2021-08-10_17-25-13.jpg

Das war aber nicht alles. Ich habe zwei Völker auf zwei andere gesetzt. Beide Völker, die unten stehen, besitzen eine Königin und diese legt auch. Die obigen Völker sind auch, wie oben beschrieben, mit Bienenfluchten versehen. Die Bienen müssen ja irgendwann man raus und so laufen sie durch die Löcher, können aber nicht zurück. Somit stärkt man die unteren Völker. In der Hoffnung, dass die aufgesetzten Völker keine Königinnen besitzen, sollte das ein Selbstäufer sein. Ich mache das, damit die Völker eine ausreichende Volksgröße besitzen und so gut durch den Winter kommen. Denn was hilft mir, wie dieses Jahr auch, ein schwaches Volk? Es macht Arbeit, bringt aber aus imkerlicher Sicht (Honigertrag) nichts. Natürlich finde ich es schön, Bienen zu haben - auch sollen sie für die Pflanzen da sein. Ganz selbstlos bin ich aber nicht. Ich habe damit Arbeit (durchschauen, ob alles ok ist) und muss sie eventuell behandeln (Ameisensäure/Oxalsäure), was ich nach dem Abnehmen der Honigräume auch noch beschreiben werde.

Somit ist folgender Status zu sehen:
photo_2021-08-10_17-25-16.jpg

und

photo_2021-08-10_17-25-11.jpg

Wie ihr seht, sind das gelbe und das rote Volk nicht mehr in der "Hitliste" der Völker, die im nächsten Jahr was machen sollen. Wenn die Königinnen der Völker darunter sich nicht bald gut zeigen, dann sind die Völker auch dran. Aber so ist es halt. Nicht alle Völker sind ins nächste Jahr zu nehmen, also lieber nun Völker "herstellen", die im kommenden Jahr Wirtschaftsvölker sind als je zwei Völker, die nicht durch den Winter kommen und ich mich ärgere/ein wenig trauere.

Achja, fast vergessen: Die Königinnen haben aktuell keine große Lust Eier zu legen. Die Brutnester sind klein, da nun die Witerbienen dran sind, gelegt zu werden. Winterbienen können ungefähr 6 Monate alt werden. Man nimmt an, dass sie nicht so viel draußen herumfliegen und so die Bienen nicht so kaputt/schnell fertig mit sich und der Welt werden. Ob es das nur alleine ist, weiß ich nicht - so habe ich es aber kennen gelernt. Es könnte was dran sein, da die Orientierung und der Ausflug, das stetige Sammeln und auf der Hut vor Fressfeinden sein auch anstrengend ist. Dann scheint der Akku halt schneller leer=schneller tot.

Dann der nächste Post über das Schleudern!
 
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Gestern geschleudert - und ich bin enttäuscht. Nur einen Eimer nach dem ganzen Jahr. Ich werde mal mit einem erfahrenen Imker sprechen, ob es bei ihm ähnlich war oder bei mir doch einiges schief lief. Und woran es lag.

Nun aber zur Vorbereitung des Schleudern - mal wieder ein Bild:

photo_2021-08-13_10-16-35.jpg
Was ist zu sehen? Meine Garage - die etwas unaufgeräumt wirkt. Ist es aber nicht :-)

Links stehen die Honigräume - fast von Bienen befreit. Hätte doch nen Tag länger bedurft, damit sie vollkommen bienenfrei gewesen wären. Dann steht danaben das Entdeckelungsgeschirr. Ich mach das nicht mehr mit Entdeckelungsgabel sondern mit Heißluftfön. Das ist bequemer und geht bedeutend schneller. Die Wachsdeckelchen platzen durch die Wärme und den erhöhten Druck in den Honigwaben auf und schon kann geschleudert werden. Der Honig wird nicht zu stark erwärmt, da der Heißluftfön nur sehr kurz an einer Stelle verweilt. Die Schleuder steht in der Bildmitte. Es ist eine Radialschleuder. Ich empfehle diese jedem - eine Tangentialschleuder kann nicht so schnell betrieben werden und die Rähmchen gehen durch die Zentrifugalkräfte kaputt. Ist mir bei dieser Schleuder nur einmal passiert, da ich das Rähmchen nicht richtig eingesetzt habe. Abschließend stehen dort noch die "abgeschleuderten" Honigräume. Beim Schleudern fließt der begehrte Stoff - der Honig:
photo_2021-08-13_10-16-32.jpg
Um ihn zu reinigen - von Wachsresten oder toten Bienen, die sich nicht vermeiden lassen - nutze ich ein Edelstahldoppelsieb. Dieses kann man leicht auf die gewünschte Breite einstellen und dann läuft der Honig hindurch. Alle wirklichen großen Teile laufen nicht durch und gut ist. Er schmeckt lecker (Vorkosten musste ich natürlich). Wie man sieht, ist alles aus Edelstahl oder aus lebensmittelechtem Kunststoff - sehr wichtig, denn man möchte ja ein Naturprodukt verkaufen, dass ein Naturprodukt bleiben soll. Ich war ein wenig faul und habe leider keine Wasserbestimmung durchgeführt (hole ich aber nach). Da die Rähmchen alle mindestens zu 75% verdeckelt waren, gehe ich aber von trockenem Honig aus. Wie oben geschrieben, ist es nur ein voller Honigeimer. Das sind ungefähr 20kg. Und dafür der ganze Aufwand... Es ist ja Hobby, das darf man ja nicht vergessen!

Nun im Abschluss des Jahres fehlt noch die Varroabehandlung und das Auffüttern mit Zuckerwasser. Die Behandlung starte ich nächste Woche und die Fütterung danach. ich bin dieses Jahr später dran, as aber aufgrund der vielen Brutpausen durch fehlende Königinnen kein Drama ist.

P.S.: Der Met war ein Reinfall. Ich muss den noch mal ansetzen - da war wohl zu wenig Honig drin. Mache ich auch ab nächster Woche.
 
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Ich hatte kürzlich in der Firma zufällig mit jemandem gesprochen, der schon länger 'ein bisschen' imkert (zwischenzeitlich 20 Völker an drei Standorten nach eigener Aussage). Der meinte, er habe dieses Jahr auch extrem wenig Honig. Demnach läge es schonmal nicht an dir...
 
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Danke für die Info - ein wenig Beruhigung. :-)

Betreff der Königinnenverluste ist trotzdem noch Rat einzuholen.
 
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Vielen Dank für Deine interessanten Posts! Auchvin meinem Umfeld gibt es einige Imker. Mit dem wohl erfahrensten hatte ich vor ein paar Tagen ebenfalls das Thema. Er ist über 70, hat Bienen seit er klein war auf seinem Hof und meint, dieses Jahr war mit eins der übelsten was Ertrag angeht...
 
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Es ist nun knapp ein Monat nach dem letzten Post her, deswegen wieder etliche Neuigkeiten.

Ich gehe aktuell alle 2 Wochen zu den Bienen. Das mach eihc, damit ich die Eingriffe zu kurz und selten wie möglich mache. Denn es sind aktuell einige Punkte, die die Bienen machen müüssen:
- Winterbienen herstellen
- Polleneintrag erhöhen
- Nektar einbringen, um für den Winter gewappnet zu sein
- Varroaeingriff des Imkers überstehen

Ich fang mal von hinten an:
Ich habe ein Volk mit Ameisensäure behandelt. Dazu habe ich den Nassenheider Verdampfer mit Ameisensäure befüllt und in das Volk gehängt. Der Verdampfer ist eine einfache Apperatur. Ein Docht aus Pappe, ein kleiner Tank für die Ameisensäure und eine Öffnung.
photo_2021-09-08_17-22-06.jpg

Diese werden zusammengesteckt und mit Ameisensäure (60% ad. us. vet.=vom Veterinär bestätigt, dass es diese Konzentration ist) befüllt und and as Brutnest gehängt. Die Menge der Ameisensäure hängt von der Volksstärke ab. Ich habe 120mL Ameisensäure eingefüllt, da ich 6 Brutwaben hatte (20-25mL/Brutwabe bei Dadant) - der Füllstand der Ameisensäure ist nicht sichtbar.
photo_2021-09-08_17-21-59.jpg

Ich habe nur ein Volk behandelt, da dies das einzige Volk ist, welches durchgängig Brut hatte. Aber auch bei diesem Volk ist nicht viel Varroa befallen - kurios, aber ist so. Wenn die Varroamenge unter 5 Varroen an einem Tag ist, beendet man die Behandlung. Dazu muss (eigentlich) täglich die Windel kontrolliert werden (also der Schieber unter dem Brutnest). Falls mehr Varroen dabei sind, dann ist es nötig die Behandlung fortzusetzen. Es ist eine indirekte Kontrolle der Varroen. Die Milbe wird nicht komplett getigt, aber die Schdschwelle muss deutlich unterschritten werden, so dass die Varroen keine zu großen Schäden machen. Es gibt auch andere Möglichkeiten gegen die Varroa vorzugehen (schaut einfach mal hier nach). Ich bevorzuge diese, da sie relativ einfach durchzuführen ist (es verdampft durch die Wärme im bienenest von allein), die gut wirkt (und nicht alles auf einmal herauskommt, wie bei einem Schwammtuch) und man alle Bienen erwischt (anders als bei Milchsäure oder anderen Sprühmethoden). Man muss aber bedenken und berüpcksichtigen, dass die Ameisensäure gewisse Rahmenbedingungen braucht, damit sie gut wirkt: Die wichtigste ist die Temperatur. Um abzuschätzen, ob die richtige Zeit dafür ist - neben der Tatsache, dass man erst nach der Ernte ran darf -, schaut man auf der Internetseite Varroawetter. Denn sowohl zu hohe als auch zu niedrige Temperatur ist nicht gut (zu viel oder zu wenig wird verdampft).

Die Behandlung habe ich also abgeschlossen. Anschließend habe ich meine Bienen gefüttert (da ich ihnen ja den Wintervorrat geklaut habe). Ich habe nun 4 Völker mit Zuckersirup gefüttert (heute gemacht). Dazu nutze ich den Adamfütterer. Auch hier gibt es diverse Möglichkeiten, die Bienen zu versorgen. Mein Adamfütterer sieht si aus, wie eine Wanne (innen beschichtet), eine Hubbel in der MItte und einem Plastiküberzug.
gsobild_1812.jpg


Da passen undgefähr 14 kg Zuckersirup hinein (knapp 10 Liter). Ich habe die Bienen mit ungefähr der Maximalen Menge gefüttert, so dass sie diesen aufnehmen und zu Honig umwandeln, den sie brav in ihr Nest einlagern. Dort können sie dann zurückgreifen. Den Sirup gibt es von unterschiedlichen herstellern und Ursprüngen (Pflanze, aus dem er gemacht ist). Ich hab mich diesmal mit Maissirup eingedeckt. Letzte Jahre war es immer Sirup aus anderen Pflanzen. Mal schauen, wie es wird. Das wichtige ist, dass die Bienen ihn langsam aufnehmen können. Dann besteht nicht die Gefahr, dass er in den Waben auskristallisiert und so im Winter den bienen trotz voller Waben die Nahrung ausgeht (im Winter hat man eben nicht so die Wasserverfügbarkeit). Meine Beuten/Völker müssen zum Winter ungefähr 18 bis 20kg wiegen, damit die von der Futterversorgung her durch den Winter kommen können - die Gewichtsangabe ist ein Erfahrungswert und bezogen auf die Dadantbeute.

Nun kann der aufmerksame Leser feststellen, dass es 4 Völker waren, obwohl er doch mehr hatte. Ich bin am weiterhin ratlos, was los ist und habe einige Völker aufgelöst, da sie keine Brut mehr hatten. Ich habe somit die anderen Völker verstärkt. Leider hat der Bienensachverständige noch nicht geantwortet und mit mir mal eine (Stand-)Schau betrieben. Ich halte euch mal auf dem Laufenden.

Abschließend noch die Pollenversorgung meiner Völker: in zweien schaut es sehr gut aus und die Königinnen legen gut. Leider ist dies bei den anderen beiden nicht der Fall. Ich hoffe, dass die Königinnen demnächst wieder legen, sonst sieht es schwach im kommenden Jahr aus (zwei Wirtschaftsvölker). Pollen ist für die Versorgung der Brut wichtig. Ohne Pollen keine Brut. Wenn es in der nächsten Woche (wegen des Füterns und der Schau nach Futter) noch so aussieht, muss ich wohl mal eine Pollenwabe eines anderen Volks jeweils in die anderen Völker einhängen.
 
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