das ist blödsinniger aberglaube. wenn es nach michael mann oder bill mckibben, seit den 80ern zwei der führenden klimawisschenschaftler gegangen wäre, müssten wir die katastrophalen auswirkungen des klimawandels JETZT feststellen können. seit '89 wird alarmismus betrieben mit dem ziel den verbrauch fossiler brennstoffe um 95% herunterfahren. ich glaube diesen quacksalbern, sobald irgendeine ihrer schwarzmalerischen prognosen zuzutreffen droht.
Welche Prognosen treffen denn nicht zu?
Es ist wohlfeil, dass du dich bereit zeigst, deine Dumheit einzugestehen, wenn die Prognosen zutreffen, deren Schwerpunkt außerhalb deiner Lebenszeit liegt.
zur not laufen wir irgendwann wie die fremen in stillsuits rum, aber der mensch wird sich verdammt noch mal an jede umwelt anpassen.
Das Überleben des Menschen als Art ist ein schwacher Trost gegenüber einem möglichen Bevölkerungseinbruch, der dem Tod von Millionen von Menschen entspricht.
die klimawissenschaftler haben einiges an ihrem geschädigten ruf gutzumachen, ich bin es leid alle 10 jahre vom weltuntergang zu lesen. wisschenschaft hat auch was mit verlässlichen vorhersagen zu tun und auf dem gebiet hat diese disziplin auf ganzer linie versagt.
Welche Vorhersagen sind/waren denn nicht verlässlich?
Ich weiß nicht, in welchem Segment der Gesellschaft du verkehrst, aber in meinem Umfeld genießen Klimawissenschaftler einen ziemlich guten Ruf.
@Topic
Ich war früher (in meinen 20ern) relativ fatalistisch und der Meinung, dass man den Lauf der menschenverursachten Erderwärmung ohnehin nicht aufhalten oder genügend bremsen könne. Daher, so meinte ich, solle man sich lieber darauf einstellen, wie man mit den Folgen umgeht. Hier wiederum war auch ich im Stile Raccons ziemlich optimistisch gegenüber der menschlichen Erfindungsgabe.
Seit ich die 30 passiert habe und persönlich in die Zukunft der Menschheit investiert bin, seh ich das anders und halte es für unsere Pflicht, so gut wie möglich gerade zu biegen, was wir angerichtet haben. Die Folgen unserer Erderwärmung werden dann immer noch schlimm genug sein, um unsere Erfindungsgabe auf die Probe zu stellen.
Mein Beitrag zum Klimawandel lässt sich eigentlich ganz gut sehen: Wir besitzen zwar einen Kleinwagen, nutzen ihn aber nur selten - im Alltag immer ÖPNV, Fahrrad und verhältnismäßig viel zu Fuß. Wir fahren eher Zug als zu fliegen (solange es preislich irgendwie vertretbar ist) und Fernreisen gibts gar nicht. Fleisch kommt selten auf den Tisch und bei vielen, wenn auch bei weitem nicht allen Dingen achten wir auf ökologisch vertretbare Erzeugung.
Die meisten Karmapunkte verdiene ich persönlich wohl dafür, dass ich wenig kaufe, Dinge (teils extrem) lange nutze und fast immer erst wegwerfe, wenn es wirklich nötig ist.
Auf bewusste Anstrengung im Sinne des Umwelt-/Klimaschutzes ist allerdings nur ein verschwindend geringer Teil meines Verhaltens zurückzuführen. Die meisten Dinge tue ich tatsächlich eher, weil sie einfach meinem Charakter entsprechen: Ich bin eher nicht so der Typ, der sich an löchrigen Sneakers stört, außer wenns regnet. Und bei vielen Gebrauchsgegenständen huldige ich der Devise, dass man sie im besten Fall richtig und dafür nur einmal im Leben kauft.
Ich kann mich kaum daran erinnern, mein Verhalten mal ganz bewusst im ökologischen Sinne geändert zu haben, obwohl ich eigentlich keinen Bock drauf hatte. Ein peinliches Beispiel dafür ist, dass es mir seit Jahren nicht gelingt, meine Frau vorbehaltlos von den Vorzügen der LED-Technik zu überzeugen. Darum heizen wir unser Wohnzimmer auch im Hochsommer noch mit Kerzen und Glühlampen.
Mit den größten Einfluss auf unseren Lebenswandel als Familie hat wohl tatsächlich, dass es in unserem Umfeld einfach zum guten Ton gehört, in gewissen Bereichen auf ökologisch korrektes Verhalten zu achten.
Insofern stimme ich ElBollo(?) zu: Die wenigsten Menschen sind bereit, ihren Lebensstil nur zugunsten der Umwelt drastisch zu ändern. Darum erhoffe ich mir auch wenig vom hehren Appell an die Verantortung des Einzelnen und mehr von politischen Maßnahmen und bewusster Steuerung gesellschaftlicher Prozesse.
Oft bedarf es dazu ja gar nicht mal viel, wie das Beispiel mit den Plastiktüten zeigt. Ich finde es schade, dass es nicht viel mehr solcher Maßnahmen gibt.
Man möge doch einfach mal ein wissenschaftliches Gremium einsetzen, das jedes Jahr eine Liste mit neuen Vorschlägen vorlegt, wie man durch effiziente Nudges die Bürger zu umweltfreundlicherem Verhalten anstiften kann.
Trotzdem bin ich auch der Überzeugung, dass es ohne harte Einschnitte nicht gehen wird. Und da wäre mir lieber, man würde sich heute überlegen, was man langfristig umsetzen muss und gleich damit anfangen, es in kleinen Schritten zu tun, statt zu warten, bis die Panik hochkocht und es dann im Galopp durchzudrücken. Aber letzteres entspricht wohl eher unserer politischen Praxis. Und wenn es eben ein paar Hitzewellen, Orkane und Überschwemmungen braucht, um den Leuten ihren Schlendrian abzutrotzen, dann muss das wohl so sein.