Ich habe gerade die
Dark Souls Serie durchgespielt.
Und ja, um "hereinzukommen" bin ich verdammt froh, den ersten Teil mit Guide gespielt zu haben. Mir ging es wie Syzygy, ich hätte mit dem Spiel sonst absolut gar nichts anfangen können. Aber wenn es erst mal "klickt" macht es unglaublich viel Spaß. Teil 2 und Teil 3 gingen dann sogar ohne Guide, einerseits weil sie weniger "wirr" sind als der erste aber auch weil ich dann einfach verstanden hatte, wie die Spiele funktionieren.
Am ehesten vergleichen würde ich Dark Souls (und wahrscheinlich ist das auch auf Bloodborne übertragbar) mit World of Warcraft raiding. Ich fand es absolut grandios, in WoW mit meiner Gilde stundenlang Bosse auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad zu versuchen um sie dann irgendwann mal zu schaffen. Einige nach nur wenigen Versuchen, andere nach stunden- oder sogar wochenlangem üben der Mechaniken. Dark Souls schafft dies ebenso, nur eben als single player.
Dark Souls ist allerdings nicht schwer. Im Gegenteil, als Spiel ist es eigentlich sogar einigermaßen einfach. Man braucht fast nie Sequenzen, die man frame perfect spielen muss (wie z.B. bei Hochpräzisionsspielen wie Super Meat Boy), man braucht auch keine hohen APM wie in StarCraft oder extrem schnelle Reaktionen wie in Shootern.
Dark Souls ist nicht schwer im mechanischen Sinn. Eine Rolle macht einen eine halbe Sekunde lang unverwundbar, Bosse haben große Lücken in ihren Angriffen und selbst wenn man mal getroffen wird steckt man das (solange man kein gimmick build spielt) recht problemlos weg und kann sich auch wieder heilen.
Dark Souls wird nur dadurch komplex, dass es speichern stark limitiert und Mechaniken nicht erklärt. Jeder neue Gegner muss erst mal "erkundet" werden, man muss herausfinden wie die Angriffe funktionieren um nicht getroffen zu werden. Genau wie im WoW raid, nur eben alleine. Und das ist gut so, das motiviert und macht Spaß!
Wie gesagt erst mal ist da ein guide prima um die basics nicht komplett selbst herausfinden zu müssen, das wäre mir viel zu lästig gewesen, aber mit etwas Starthilfe und Erfahrung funktioniert es dann sehr gut, die Muster schnell zu erkennen. Sowohl in DS2 als auch DS3 habe ich die meisten Bosse im ersten Versuch gelegt, weil man lernt, worauf zu achten ist. Außer die DLC-Bosse, die sind bei beiden Titeln deutlich härter als die regulären.
Die Spielwelt ist absolut grandios und das zeichnet die Serie meiner Meinung nach aus: Alles ist stimmig und bedrückend, die dunkle zerfallene Welt wird perfekt inszeniert. Man fühlt sich wirklich wie eine verlorene Seele, die versucht, ihren Weg zu finden.
Build- und Skillsystem sind auch grandios: Aufgrund der soft caps kann man nie "überleveln", ab ca. um lvl 100 wird der Charakter kaum noch stärker und die Spielbalance stimmt. Allgemein fand ich die Mechaniken von Teil 1 am besten, da Rüstung und Schilde noch wirklich was bringen. Kämpfen in Teil 3 ist etwas lästiger, da die Gegner einerseits eher lästige Angriffsmuster bekommen haben und andererseits das Kampfsystem "schneller" gemacht wurde. Das methodische, langsame Vorgehen war es aber gerade, was mir in DS1 und DS2 so viel Spaß machte, DS3 mit den kurzen Fenstern zum Gegenangriff und dem viel zu übertriebenen Herumgerolle kommt da nicht ganz ran. Dafür sieht DS3 absolut grandios aus und hat die mit Abstand beeindruckensten Bosse.
Insgesamt hat es Dark Souls geschafft, zu einer meiner absoluten Lieblings-Spieleserien zu werden und ich bin fast schon etwas traurig, dass sie jetzt alle (inkl. allen DLCs und allen optionalen Bossen) durchgespielt sind. Aber es gibt ja immerhin noch NG+
Und Bloodborne, das ich auch sicher irgendwann mal ausprobieren werde, wenn es für den PC verfügbar wird.