Ansonsten finde ich die Zahlen einfach deshalb nicht übertrieben, weil wir ja keinen Maßstab zu Westeros haben. Zumindest ich weiß nicht wieviel Kilometer breit und lang der Kontinent eigentlich sein soll, weil es auf den Karten in den Büchern keinen Maßstab gibt, ich weiß nicht wieviele Menschen auf dem Kontinent leben etc. pp. Wenn man genaue Werte hätte, könnte man ja sagen, dass im Verhältnis zu den Bevölkerungszahlen die Armeegrößen unrealistisch sind im Vergleich zum Mittelalter. Da man (oder zumindest ich) diese Zahlen nicht kennt, gehe ich eben davon aus, dass bei den Armeegrößen die Bevölkerungszahlen auch deutlich höher sind als im mittelalterlichen Europa.
Nicht unbedingt.
Die Größe ist durchaus festzustellen, doch die einzige gegebene Größe ist die Länge des Walls, 100 hist. Meilen.
Das wird gern als 300 Meilen umgerechnet, sind fast 500km)
Des weiteren stößt man immerwieder auf das Zitat, wonach Gesamtwesteros (mit Eislanden) etwa Südamerika entspricht. Daraus schlussfolgert:
"The Wall is 100 leagues or 300 miles long. Westeros is about 1,000 leagues or 3,000 miles from the Wall to the south coast of Dorne, which matches GRRM's statement that Westeros is as long as South America (which is about 4,100 miles from the Panama Canal to the southern tip of Chile, leaving about 1,000 miles north of the Wall for Westeros to come close)."
Das wäre etwa die Größe, wenn man Europa querlegt, von Lissabon bis Moskau. Das ist schon ziemlich groß.
Nun kann man (haben auch welche gemacht, natürlich) die Fläche berechnen, schwierig ob der Küstenlinie. "I didn't want to spend the time, to divide the Map in parts that I can measure absolut correct, so I made a guess (based on the widest and the smallest O-W-Distanz). Pearhaps this is not absolutly correct, but I think it's accurate enough.
O. K. This means than, that Westeros is around 4 Million square kilometers"
Dann nimmt er eine beliebige vergleichbare Struktur, England, und überträgt die Bevölkerungsdichte auf Westeros:
"If you take the medival population of england into account, there would be arround 32.000.000 People in Westeros."
Die Größe von Kings Landing wird von einer Person mit 500.000 erwähnt,
allerdings sind diese 500.000 sicherlich extrem aufgestockt durch Flüchlinge, da die Zahl spoiler spoiler erwähnt wird nachdem spoiler spoiler.
Und "George R. R. Martin has also stated that the city is larger than Medieval London or Paris but smaller than Medieval Constantinople or Ancient Rome."
das mittelalterliche Konstantinopel schwankt stark, im 12Jhd etwa 400.000, im 13Jhd nur noch 100.000, im 15Jhd um die 40.000 als Insel im osmanischen Reich sicherlich eine Ausnahmestellung.
Nehmen wir hier die größte Größe an, zw 500 und 1200 bevölkerten 500-700.000 Menschen die Stadt, Rom in der Antike dürfte die Millionenmarke geknackt haben und ist daher zu uneindeutig.
Kommen wir auf die veranschlagten 32Mio zurück. Das ist eine sehr sehr grobe Herleitung, ermöglicht uns aber wieder einen Ansatz.
Zum Vergleich: West+Mitteleuropa kommen im hat um die Jahrtausendwende etwa 24Mio Einwohner, die zum Ausbruch der Pest (1347-1352) schon 54Mio, Mitte des 15Jhd dann erst 37Mio.
Nun müssen wir bei Westeros doch noch die seltsamen Jahrsezyklen veranschlagen, die durch die langen Winter keine europäsiche Bevölkerungsdichte zulassen, da -wie in den Büchern beschrieben- die Versorgung in den langen Wintern fast nur durch Einlagerung erfolgt.
Während man im gemässigten Europa durchaus mal 1-2 harte Winter überstehen kann, ist in Westeros der "lange Winter" um die 10Jahre lang.
Für diese Dauer eine solche Dichte zu ernähren ohne moderne Hilfsmittel wie Konservierung usw. ist schlichterdings nicht möglich. Auch das Buch ist hier schwach, angeblich wird nur 1/4 der Ausbeute des Sommers eingelagert (wenn es sich auf den langen Sommer bezieht kommt das sogar evtl hin, aber ein einfach reicht nicht; zumal man ja nich verderbliche Dinge erstmal 7Sommerjahre einlagern kann damit man in den nächsten 7Winterjahren was zu futtern hat. Auch dürfte die Bevölkerung im Norden und in Dorne erheblich dünner sein als im gemässigten Mittelland.
Wir müssen mit der Bevölkerungszahl weiter runter!
Nehmen wir hier also ruhig die 24Mio Einwohner Europas um das Jahr 1000 herum. Die feudale Struktur passt auch in etwa, da kann man die Zahlen fast glauben. Hier ist zum Beispiel die Schlacht auf dem Lechfeld 955 zu vergleichen, als Otto I. gegen die eindringenden Ungarn foch, etwa 7000 bis 8000 (eher weniger) druchgebildete Berufskrieger. Ein zu der damaligen Zeit ungeheure Macht, man muss aber bedenken: es ging gegen einen auswärtigen Feind und ist die gerufenen Vasallen sind nahe. Wenn man die 7000 vervierfacht, also auf ganz Europa bezieht, kommen doch mehr als genug heraus. (also nur auf Robb bezogen, die Lannisters mit 60.000 sind noch weniger zu erschliessen).Stimmen die Zahlen Martins bzgl Robb nun also doch? (Wobei Otto I. Zahlen gut sind, da Robb ja auch nicht über ganz Westeros herrscht)
Doch es tun sich neue Probleme auf:
Die zeitliche Nähe, wie die Armeen zusammengezogen werden (bei Otto vergehen etwa 5 Wochen von der Nachricht bis zur Sammelung des Heeres), ihre Führung und Marschdistanzen sind auf die nun erlangte Größe Westeros` nicht anwendbar. Man kann sich villeicht vorstellen, dass Schotten zum Entsatz von Mailand herangezogen werden, was etwa Winterfell-Riverrun entsprechen dürfte. Doch die Vasallen sind sicherlich nicht begeistert an einem solch entfernten Krieg teilzunehmen. Selbst wenn, sie wären unmöglich so schnell verammelt, herangereist und dann auch noch für eine solch langen Feldzug. Erschwerend kommt hinzu, dass der lange Winter naht und dieser viel mehr die Aufmerksamkeit der Menschen verlangt. Es wird also nur ein kleiner Teil (vornehmlich der nahe der bedrohten Länder liegenden Lehen) zum Bannerruf erscheinen.
Dafür sind schon Robbs Zahlen wieder zu hoch.
Meiner Meinung nach hätte die Hälfte, sogar noch weniger, ausgereicht um die kommenden Kriege auszutragen. Nicht nur, dass die Zahlen nicht stimmig sind, auch die Ausbildung, Ausrüstung und Aufstellung (Waffengattungen) macht Sorge. Das ist alles nicht so passend zum Feudalismus, der auf die Größe Westeros übertragen eine sehr schwache Herrschaftsordnung darstellt.
In Westeros ist das ja kaum vorstellbar, was man ja an der Aufmüpfigkeit der Lannisters und anderer gut sieht. Aber gerade weil diese Punkte den Feudalismus in Westeros noch zusätzlich (zu Zeit, Ernährung, Bevölkerung, mangelndes Reisekönigtum) schwächen, ist mir nicht einsichtlich, warum man die veranschlagten Armeegrößen glauben soll.
Das ist sehr schade, dass Martin hier (und es ist ja auch eine der seltenen Gelegenheiten, wo er mal Zahlen angibt) so danebengreift und kein stimmiges Bild schafft.
zB
http://www.greenronin.com/phpBB2/viewtopic.php?f=29&t=8751
und hier eine Karte mit Längenmaß
http://3.bp.blogspot.com/_SniTwfm5BwE/TN7crmnkPoI/AAAAAAAAC_s/5T6U3kdCj1s/s1600/Westeros+Map.jpg