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Das Problem an Clankriminalität lässt sich imho auf dasselbe Problem reduzieren, das ich auch in der Diskussion mit MV hatte: Der Sachverhalt wird überbewertet wegen der Identität derjenigen, die diese Kriminalität begehen. Der durchschnittliche Welt-Leser regt sich ein Vielfaches mehr über "arabische" OK auf als über die Mafia weil er ein anderes Bild vor Augen hat
Ob es eher über- oder unterbewertet wird ist wohl Ansichtssache. Es gibt aber deutlich mehr Gründe, es als sehr wichtig zu bewerten, viel, viel mehr als die Identität derjenigen, die diese Kriminalität begehen.
Einerseits die Unterwanderung der Polizei (gerade in Berlin ein heißes Thema), die so sehr unüblich ist, an den Grundsätzen des Rechtsstaats rüttelt und damit viel Aufmerksamkeit verdient.
Andererseits auch das Ausmaß und die offene Gewaltbereitschaft, die mit der wachsenden Macht der Clans einher geht.
Abgesehen davon war auch die Mafia in ihrer Blütezeit ein riesiges Thema und das zu Recht. Die unzähligen Filme die es dazu gibt sprechen für sich. Im Vergleich dazu wird die arabische Clankriminalität öffentlich geradezu marginalisiert.
Nur weil etwas instrumentalisiert werden kann bedeutet dies noch nicht, dass jeder, der darüber redet, es instrumentalisieren möchte. Offener Drogenhandel mit all den Begleiterscheinungen, selbst wenn man diese Umstände nur aus dem Fernseher kennt, nicht in seinem Vorgarten ertragen zu wollen ist ein absolut legitimes Anliegen. Man kann zu dem "Typ von Pegida in München" stehen wie man will aber er selbst wird sich ganz sicher nicht denken "Was instrumentalisiere ich denn heute aus purer Bösartigkeit mal wieder?", er wird sich ganz im Gegenteil höchstwahrscheinlich als Weltverbesserer sehen, der schaden von sich und seinem Land abhalten will indem er alles tut, um einen seiner Meinung nach falschen politischen Kurs zu korrigieren. Im Wesentlichen also keine großartig andere Motivation als die von Greta.Gustavo schrieb:Dass ein Typ von Pegida München glaubt, damit Stimmung machen zu können, sagt im Grunde alles, was man darüber wissen muss.
*wir reden hier nämlich keineswegs von einem Ghetto mit einem Drogenumschlagplatz für Junkies, sondern einem öffentlichen Park in dem der absolut überwiegende Teil der Kundschaft ziemliche Normalos sind; ich bin früher jeden zweiten Tag durch die Hasenheide gejoggt, wo auch wirklich an jeder Ecke einer oder mehrere Schwarzafrikaner stehen und Junkies waren da eine absolute Seltenheit.
Betonung auf "früher", oder? Denn das muss schon echt lange her sein. Bootdiskette und tzui haben aktuellen Zustände ja bereits sehr gut beschrieben, klares #2 daran, meine persönliche Erfahrung deckt sich damit.
Nur um dies kurz in den Kontext zu setzen, ich denke die meisten wissen bereits dass es Mackia nicht drauf ankommt, das gegen geltendes Recht verstoßen wird, sondern wer gegen geltendes Recht verstoesst.
Es kann an dem "wer" liegen, es kann aber auch an dem "wie" liegen. Dass Gesetzesverstöße bei Gewaltkriminalität deutlich kritischer gesehen werden als Gesetzesverstöße im Rahmen eines politischen Zirkus ist durchaus legitim.
Dazu muss man ja auch nicht unbedingt alle Gesetze gut finden. Bei Gewaltkriminalität dürfte es einen ganz klaren gesellschaftlichen Konsens geben und entsprechend wird diese Art von Kriminalität universell abgelehnt. Bei den Regeln der britischen Parlamentspausen dagegen bin ich zumindest ziemlich indifferent, d.h. es ist mir reichlich egal wie genau sie das aufbauen, weshalb ich einen Gesetzesverstoß dagegen (d.h. gegen Regeln, die mir egal sind) auch deutlich weniger schlimm finde als Gewaltkriminalität. Letztendlich ist es natürlich alles nur eine subjektive moralische Wertung - aber dann sofort zu dem Schluss zu springen, dass es klar nur am "wer" liegen kann, finde ich dann doch etwas voreilig.
Und so ganz allgemein: Ich finde es schon ein bisschen schade, dass das schöne Weltverbesserungs-Topic jetzt wieder ganz tief in die Migrations- und Rassismusdebatte abgerutscht ist. In diesem Sinne mal einen Alternativvorschlag:
Ein Land besteht aus den Menschen in diesem Land. Um unser Land zu verbessern müssen wir also die Menschen darin verbessern. Deshalb brauchen wir ganz klar ein Zuchtprogramm, in dem die besten Gene des Volkes (bzw. der Welt) genutzt werden um den Übermenschen zu schaffen! Das darf und sollte natürlich auch mit direkten Methoden der DNA-Optimierung verbunden werden.
Langfristig ist das generell die einzige Überlebenschance der Menschheit, ggf. zusammen mit Cyborg-Augmentation, denn sobald die erste vernünftige KI erwacht und volles Bewusstsein erlangt haben wir in unserer aktuellen Fleischsack-Form einfach keine Chance mehr und landen bestenfalls im Zoo.
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