Flüchtlingsströme Richtung Europa

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Deleted_228929

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Ein rein formaljuristischer Ansatz, wie du ihn hier präsentierst, ist dem Problem nicht angemessen.
Ich habe niemals in Abrede gestellt, dass Seehofer der Bundespolizei Anweisungen geben kann. Das ist aber nicht der entscheidende Punkt. Der Punkt ist, dass Seehofer damit seine Kompetenz überschreitet.
Das widerspricht sich doch selbst. Wenn er befugt ist, der BP eine entsprechende Anweisung zu erteilen, überschreitet er auch seine Kompetenz nicht.


Man hat es in dem Fall aber gar nicht nötig, sich aufs Grundgesetz zu berufen.
Wenn dann hat man es gar nicht nötig, sich auf die Geschäftsordnung der Bundesregierung zu berufen, denn im Konfliktfall steht das GG über der GO.


In der Tat ist eine rein formaljuristische Diskussion an der Stelle aber auch weitgehend sinnlos, denn wie in dem LTO-Artikel am Ende erwähnt wird, kann der/die Kanzler/in einen Bundesminister so oder so ohne Angabe von Gründen entlassen. Deshalb wird es dazu wohl auch nie ein Gerichtsurteil geben, zumindest keines das jemals effektive Auswirkungen hätte.
 
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Das widerspricht sich doch selbst. Wenn er befugt ist, der BP eine entsprechende Anweisung zu erteilen, überschreitet er auch seine Kompetenz nicht.
Ich hab auch nicht gesagt, dass er befugt ist, sondern dass er es kann.

Wenn dann hat man es gar nicht nötig, sich auf die Geschäftsordnung der Bundesregierung zu berufen, denn im Konfliktfall steht das GG über der GO.
Auf das GG hatte ich mich bereits berufen und es wurde angezweifelt, weil die entsprechende Regelung hinreichend vage ist. Die GO ist in diesem Punkt konkreter.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich hab auch nicht gesagt, dass er befugt ist, sondern dass er es kann.

Auf das GG hatte ich mich bereits berufen und es wurde angezweifelt, weil die entsprechende Regelung hinreichend vage ist. Die GO ist in diesem Punkt konkreter.

die GO hat damit gar nichts zu tun, ds GG ist eindeutig. irgendwie scheint da ein bisschen das verständnis für die funktionsweise der verfassungsmäßig vorgesehen ordnung abhanden zu sein. wir haben keine präsendialdemokratie wie in den usa, frankreich oder russland, wo der präsident im grunde bei allem das letzte wort hat. die minister sind weitgehend unabhängig für ihre ressorts verantwortlich. die richtlinienkompetenz der kanzlerin bedeutet NICHT, dass seehofer weisungsgebunden ist. er ist der oberste chef der BP und diese hat seinen anweisungen folge zu leisten - denen angela merkels nicht, sie ist nämlich nicht die innenministerin. ABER, sie kann ihn als regierungschefin halt entlassen, das ist der knackpunkt.

im übrigen ist seehofer, wie gesagt, nicht nur politisch, sondern auch juristisch absolut im recht:
https://www.tagesspiegel.de/politik/asyl-masterplan-juristisch-ist-seehofer-im-recht/22700206.
Nach Art.16 a, Absatz 1 des Grundgesetzes genießen politisch Verfolgte Asylrecht. Nach Art.16 a, Absatz 2 des Grundgesetzes kann sich darauf nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaft oder aus einem anderen Drittstaat einreist, in dem die Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten sichergestellt ist.

Es ist einfach die Verfassungslage

Das mögen Grüne und Linke und Flüchtlingsorganisationen bedauern, aber es ist einfach die Verfassungslage.

Auch Europarecht steht nicht entgegen. Nach Art.31 Abs.8 der Richtlinie 32/2013/EU kann ein Prüfungsverfahren an der Grenze, also vor der Einreise durchgeführt werden. Auf Grund der nationalen deutschen Vorschriften ist bei der Einreise aus einem EU-Mitgliedstaat der Antrag auf Asyl offensichtlich unbegründet.

Werden die Verfahrensvorschriften der Richtlinie 32/2013/EU eingehalten, hätte der Mitgliedstaat, hier die Bundesrepublik Deutschland nach Art.3, Absatz 5 der Richtlinie 604/2013/EU, sogar das Recht, den Antragsteller in einen sicheren Drittstaat zurückzuweisen. Erst recht gilt das für die Zurückweisung an der Grenze zu einem EU-Mitgliedstaat.

Der Zurückweisung an der Grenze im Rahmen von Grenzkontrollen steht auch nicht das Schengener Abkommen entgegen. Nach Art.23, Absatz 1, Satz 1 der Verordnung (EG) 562/2006 kann ein Mitgliedstaat im Falle einer schwerwiegenden Bedrohung der öffentlichen Ordnung oder der inneren Sicherheit an seinen Binnengrenzen Grenzkontrollen einführen. Bei rund 78.000 Asylanträgen seit Anfang 2018 liegt eine schwerwiegende Bedrohung der öffentlichen Ordnung vor.

im übrigen nr.2 wäre hier, wenn überhaupt, nicht das BVerfG zuständig, das irgendwas "kassieren" könnte (wenn überhaupt hätten wir hier wohl am ehesten ein organstreiverfahren), sondern die EU Kommission als hüterin der verträge. denn wenn überhaupt, könnte das ganze gegen EU-recht verstoßen. die einzige handhabe wäre dann ein vertragsverletzungsverfahren, die einzige reele konsequenz eine strafe an die BRD, die deutlich geringer ausfallen dürfte als die kosten der ganzen flüchtlingsgeschichte.

@ lorias
das ist doch nachvollziehbar. ein beharren auf fristlose umsetzung wäre medial kaum vermittelbar gewesen, die ganze presse schiesst doch jetzt schon aus allen rohren gegen seehofer, um ihre linke schwarmkönigin zu verteidigen. so hat er ihr ihre nutzlose frist gegeben und kann in 2 wochen ruhigen gewissens sagen: sehen sie, es ist mal wieder gar nichts passiert. udn dann wirds richtig peinlich für merkel.
 
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Wäre unter Umständen nachvollziehbar, wenn nicht
1. bereits eine Frist existiert hätte (und selbst bei der Erziehung von Kleinkindern gilt, Fristen konsequenzlos verstreichen lassen wirkt peinlich)
2. Diese extrem amüsante Historie aus "wir verklagen die Bundesregierung" von 2015(?) existierte, bei der es ebenfalls wochenlang hieß, jetzt würde aber wirklich ernst gemacht
 
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Finde diesen Kommentar eigentlich ganz gut.

http://www.spiegel.de/politik/deuts...-a-1213527.html#js-article-comments-box-pager

Merkels aussichtslose Mission

Wenn Angela Merkel nun erneut einzelne europäische Länder für ihre Flüchtlingspolitik gewinnen will, geht es nicht mehr um das Schicksal von Migranten - sondern nur noch darum, ihre Kanzlerschaft zu retten.

Merkel ist das Paradebeispiel für eine Politikerin ohne Startegien oder Visionen. Ihr geht es fast nur um ihre Kanzlerschaft.
Soll sie halt einfach zugeben dass ihre Flüchtlingspolitik gescheitert ist und sie damit
1) Europa und Deutschland gespalten hat
2) Wahrscheinlich für die entscheidenden Impulse für den Brexit verantwortlich ist
3) dem deutschen Steuerzahler 30 bis 50 Milliarden Euro im Jahr kostet die eigentlich für wichtigere Dinge benutzt werden sollten

Merkel wollte doch ihre Fehler bzw "negative Entwicklungen" (die sie sogar zugegeben hat) wieder gut machen. Davon ist sie weit entfernt.

Abgesehen davon - wer kann Bundeskanzler überhaupt? Ist Merkel nicht das beste aus dem aktuell beschissenen Angebot was wir haben? Wer sollte Bundeskanzler werden? Flintenuschi? Nahles? Gauland (oh Gott)?

Ich sehe nicht nur in Merkel das Problem.
 

Deleted_228929

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Abgesehen davon - wer kann Bundeskanzler überhaupt? Ist Merkel nicht das beste aus dem aktuell beschissenen Angebot was wir haben? Wer sollte Bundeskanzler werden? Flintenuschi? Nahles? Gauland (oh Gott)?
Ich persönlich würde ja Kanzler Trittin hart feiern, aber da sehe ich nicht nur bei Mackiavelli und MegaVolt direkt Köpfe platzen. :D
 
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die minister sind weitgehend unabhängig für ihre ressorts verantwortlich. die richtlinienkompetenz der kanzlerin bedeutet NICHT, dass seehofer weisungsgebunden ist. er ist der oberste chef der BP und diese hat seinen anweisungen folge zu leisten - denen angela merkels nicht, sie ist nämlich nicht die innenministerin.
Wenn eine Entscheidung unter die Richtlinienkompetenz der Bundeskanzlerin fällt, dann ist Seehofer in diesem speziellen Fall eben doch weisungsgebunden.

Bei grundsätzlichen oder besonders bedeutsamen Themen kann die Richtlinienkompetenz auch
eine Einzelweisung des Bundeskanzlers gegenüber einem Minister umfassen.
https://www.bundestag.de/blob/.../richtlinienkompetenz_des_bundeskanzlers-data.pdf

Und natürlich hat die GO etwas damit zu tun. Sie ist die Arbeitsgrundlage der Bundesregierung und konkretisiert dabei auch die Richtlinienkompetenz. Das tut sie so eindeutig, dass du dich sogar beflissen fühlst, sie für bedeutungslos zu erklären: "In Zweifelsfällen ist die Entscheidung des Bundeskanzlers einzuholen."
Merkel ist in dieser Angelegenheit Klägerin und Richterin zugleich.

Dass das Ganze aufgrund der Parteienstruktur politisch bedeutungslos ist, ändert nichts an dem Umstand, dass Seehofer seinen Plan rein rechtlich nicht gegen den Willen Merkels durchsetzen kann.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Wenn eine Entscheidung unter die Richtlinienkompetenz der Bundeskanzlerin fällt, dann ist Seehofer in diesem speziellen Fall eben doch weisungsgebunden.

Bei grundsätzlichen oder besonders bedeutsamen Themen kann die Richtlinienkompetenz auch
eine Einzelweisung des Bundeskanzlers gegenüber einem Minister umfassen.

ähh jaaa...die auflösung kommt ein paar zeilen weiter in deinem link, aber ich kürze das mal ab:

Art. 65 GG
Der Bundeskanzler bestimmt die Richtlinien der Politik und trägt dafür die Verantwortung. Innerhalb dieser Richtlinien leitet jeder Bundesminister seinen Geschäftsbereich selbständig und unter eigener Verantwortung. Über Meinungsverschiedenheiten zwischen den Bundesministern entscheidet die Bundesregierung. Der Bundeskanzler leitet ihre Geschäfte nach einer von der Bundesregierung beschlossenen und vom Bundespräsidenten genehmigten Geschäftsordnung.

Die Geschäftsordnung bestimmt also die Geschäftsleitung des Bundeskanzlers. Die Minister leiten ihre Ministerien ein eigener Verantwortung, das nennt man auch Ressortprinzip. Wenn das mit der Richtlinienkompetenz kolidiert, gibt es, wie ich vor drei Posts geschrieben habe, ein Organstreitverfahren. Aber:
Grenze der Richtlinienkompetenz ist die Organisationsgewalt (Ressortprinzip) der Ressortministers.
Sachs, Art. 65 GG Rn. 15.

In diesem Fall wäre Seehofer mE nicht weisungsgebunden und würde ein Organstreitverfahren wohl gewinnen, zu dem es aber nicht kommt, weil der Kanzler Minister eben entlassen kann. Überhaupt drehen wir uns im Kreis, ich habe doch in meinem ersten Post alles wichtige gesagt:
Seehofer kann die BP anweisen, die BP hat Folge zu leisten, Merkel kann ihn darauf hin entlassen. Was gibts da noch rumzudiskutieren?

Wenn dich der rechtliche Weg interessiert: sollte Seehofer die Weisung erteilen und Merkel der Meinung sein, dass dies seine Kompetenz aufgrund ihrer Richtlinienkompetenz überschreitet, muss sie das in einem Organstreitverfahren geltend machen. Bis dahin HAT Seehofer diese Kompetenz aber, denn er ist der Innenminister und als solcher primär nicht weisungsgebunden und befugnisberechtigtigt gegenüber den seinem Ministerium untergeordneten Behörden.

Sollte Merkel aber rein praktisch die Richtlinienkompetenzkarte spielen wollen, wäre das schon dem Grunde nach ein eingeständis von Schwäche und politischem Versagen. Ich kann mich nicht entsinnen, wann das letzte mal ein Kanzler es nötig hatte mit diesem Knüppel anzukommen.
 
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gibt es überhaupt irgendein belastbares recht oder ist alles auslegungssache? da wird ja der hund in der pfanne verrückt.

funfact: menschen, die von deutschland mit einem einreiseverbot belegt wurden, werden an der grenze reingelassen, wenn sie sagen dass sie (erneut) asyl beantragen wollen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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ich glaube, dass es dazu zumindest noch keinen präzedenzfall gab, also ein organstreitverfahren zwischen kanzler und minister über den konfliktfall zwischen ressortprinzip und richtlinienkompetenz. der fall ist, wie mehrfach gesagt, eher theoretisch, weil ein kanzler den minister eher entlässt, bevor der fall vors BVerfG kommt.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Merkel ist das Paradebeispiel für eine Politikerin ohne Startegien oder Visionen. Ihr geht es fast nur um ihre Kanzlerschaft.
Soll sie halt einfach zugeben dass ihre Flüchtlingspolitik gescheitert ist und sie damit
1) Europa und Deutschland gespalten hat


Ich glaube man muss jetzt nicht der profundeste Denker sein um zu erkennen, dass ein Europa, in dem Deutschland sich mit dem Zeigefinger auf Dublin III tippend hingestellt und auf "keine Außengrenze --> kein Asyl hier" gepocht hätte wohl sicher nicht weniger gespalten wäre.
 
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Sie hätte auf Dublin III tippen sollen. Den Peripherieländer sollten dann massiv mit Kohle / Personal / sonstiges geholfen werden um den ersten Ansturm bewältigen zu können. Dann die Flüchtlinge gerecht innerhalb der EU aufteilen wobei Wirtschaftsflüchtlinge abgewiesen werden. Dann wären auch bei weitem nicht soviele Flüchtlinge gekommen. Das wäre eine europäische Lösung.

Realität:
Das war ja in Richtung "hey, nach Deutschland / Schweden zu kommen ist voll leicht. Die nehmen da jeden Hannes auf und prüfen da gar nichts nach. Gibt auch Vergleichsweise viel Kohle. Merkel hat auch eingeladen. Kommt alle her"
Durch die sozialen Netzwerke wurde das bekannt. Dies hat ja augenscheinlich den großen Flüchtlngsansturm losgetreten. Syrienkrieg ist nicht erst seit Herbst 2015. (Wobei viele Flüchtlinge ja maßlos übertrieben haben wie gut es ihnen hier geht)

Das sich viele Länder weigern Flüchtlinge aufzunehmen ist verständlich. Sind ja Merkels eingeladene Gäste und nicht ihre. (Wahrnehmung von z.B. Polen oder Ungarn)

Argumentation vieler EU Länder:
Auf Verteilungsschlüßel habe ich kein Bock als EU Land. Deutschland hat sich nicht an geltendes Recht gehalten und die Flüchtlinge quasi eingeladen. Sollen die doch die Flüchtlinge durchfüttern. Jetzt haben die 2 Millionen Flüchtlinge und wollen die weg haben. Nicht mit uns.
 
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Gustavo

Doppelspitze 2019
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Ich bin immer wieder fasziniert, dass es bei diesem Thema offensichtlich keine Grenzen dafür gibt, wie viel völlig unrealistischen Unsinn man sich einreden kann, bei dem Deutschland immer der Dreh- und Angelpunkt der Welt ist.
 
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Mir ist das ja juristisch immer noch nicht 100%ig klar. Also auf dem Papier gilt immer noch der ganze Dublin-Kram, wonach der EU-Staat dessen Gebiet der Flüchtling zuerst betritt grds. mal zuständig ist. Dort muss der Flüchtling seinen Asylantrag stellen und der betreffende Staat ist verpflichtet, ihn einzuquartieren und mit Fressi und Bewässerung zu versorgen. Wenn das richtig ist (falls nicht, bitte Rechtslage korrekt darlegen, danke), dann wäre im genannten Beispiel ja erstmal Polen dafür zuständig zu verhindern, dass Flüchtlinge sein Gebiet verlassen.
"Ausnahmen von den gemeinsamen EU-Asylregeln während der Flüchtlingskrise waren nach einem Gutachten der Generalanwältin am Europäischen Gerichtshof (EuGH), Eleanor Sharpston, zulässig. Die außergewöhnlichen Umstände hätten die Abweichungen von den sogenannten Dublin-Regeln ermöglicht.

[...]

Kroatien habe die Fälle der dort Ankommenden unmöglich alle allein prüfen können, stellte Sharpston fest. Wenn Ländern mit einer EU-Außengrenze die Zuständigkeit für die Aufnahme und Betreuung außergewöhnlich hoher Zahlen von Asylbewerbern auferlegt würde, bestehe ein Risiko, dass sie nicht in der Lage seien, die Situation zu bewältigen und ihre EU-rechtlichen Verpflichtungen einzuhalten. Zudem liege kein "illegaler Grenzübertritt" im Dublin-III-Sinne vor, wenn Mitgliedstaaten den Flüchtlingen gestattet hätten, in ihr Land einzureisen und es zu durchqueren, heißt es in den Schlussanträgen."

https://www.zeit.de/politik/ausland/2017-06/asylregel-ausnahme-fluechtlingskrise-gutachten

Aussergewöhnliche Situation, wären ja alle überfordert gewesen, passt schon.
 
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In diesem Fall wäre Seehofer mE nicht weisungsgebunden und würde ein Organstreitverfahren wohl gewinnen, zu dem es aber nicht kommt, weil der Kanzler Minister eben entlassen kann.
Du hättest dir den Rest sparen können, denn der strittige Punkt ist allein dieser. Und Seehofer würde so ein Organstreitverfahren ziemlich sicher verlieren, weil die Abweisung an der Grenze eben tatsächlich in die Richtlinienkompetenz der Kanzlerin fällt. So sehen es die befragten Staatsrechtler und es sollte auch jedem einleuchten, der keine "Aber Seehofer hat doch in der Sache Recht!"-Brille aufhat.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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das ist ja eine steile these. welche befragten staatsrechtler behaupten das denn? soweit ich mich errinere, kam etwa di fabio - also einer der namenhaftestn deutschen verfassungsrichter - in seinem gutachten schon zu dem ergebnis, dass nicht mal das hereinlassen der flüchtlinge 2015 eine rechtsgrundlage hatte oder gar von art. 65 gedeckt war.

https://www.cicero.de/innenpolitik/grenzoeffnung-fuer-fluechtlinge-die-kanzlerin-und-das-recht

darüber hinaus habe ich dir oben aus einem der standardkommentare zum grundgesetz zitiert. gerne nochmal:
Grenze der Richtlinienkompetenz ist die Organisationsgewalt (Ressortprinzip) der Ressortministers.
Sachs, Art. 65 GG Rn. 15.

abgesehen davon, dass es eigentlich bei keiner rechtlichen streitfrage eine eindeutig richtige antwort gibt, zumal dazu auch keine rechtsprechung existiert, ist es schon gewagt sich auf den standpunkt zu stellen, dass hier irgendwas ganz klar so oder so wäre. für einen laien nochmals vermessener. deswegen habe ich in dem von dir zitierten abschnitt auch "mE" geschrieben, was für meines erachtens steht.
 
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die kommentare... da ist einer mit dachau an der moderation vorbeigekommen :rofl2:
 
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Ich frage mich was die jugendlichen Flüchtlinge zu befürchten haben als Strafe. Wie wird das in den Polizeistatistiken erfasst?

Ich muss immer an The Wire denken. Scheiße rollt den Berg herunter. Der Polizeichef kriegt Druck von oben die Straftaten zu senken weil eine Wahl bevorsteht und ein Politiker damit glänzen will die Straftaten gesenkt zu haben. Also "interpretiert" der Polizeichef die Straftaten neu um und senkt sie dadurch.


Aus dem Kommentarbereich :rofl:

Nur ein paar Fragen! Warum hat die Notärztin ein paar Zähne weniger und nicht de Angreifer? Warum haben die Angreifer keinen Kieferbruch? Warum keine Prellungen von Gummigeschossen? Sind wir hier in DE oder in Banana-Land?

Für solche Fälle gibt es nur noch - DACHAU !
Was müssen wir uns noch alles gefallen lassen ???

Und immer dran denken: ca. 4.100,00€ kostet uns ein solches Gesellschaftsjuwel pro Monat.

Waren bestimmt nur Einzeltäter
 
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Die möglichen Strafen für Angriffe auf Einsatzkräfte sind ja erst letztes Jahr angehoben worden (unter viel Kritik von links -_-). Bleibt zu hoffen, dass die Justiz davon auch mal Gebrauch macht und die beiden Herren für ein paar Jahre von der Bildfläche entfernt. Wegen mir soll man gern eine schwere, traumainduzierte Persönlichkeitsstörung feststellen, da gibts spezialisierte geschlossene Einrichtungen in denen man sich ganz gezielt um solche gewalttätigen Herren kümmert. Und teurer sind die auch nicht als das Risikospiel in freier Wildbahn.
 
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Na, das hier hat auf jeden Fall einige Meinungen geändert:

Ein junger Mann hat eine Notärztin in Ottobrunn bei München mit einem Flaschenwurf schwer verletzt. Die Frau erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma, einen Kieferbruch, mehrere ausgeschlagene Zähne und Schnittverletzungen im Gesicht, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Auch ein Sanitäter wurde verletzt. Zuvor soll der 20 Jahre alte Verdächtige zwei Betreuerinnen eines Jugendhauses angegriffen und verletzt haben. Der Mann wurde am Samstag in Haft genommen.

Die Notärztin war am Freitagabend mit einem Sanitäter zu einer Wohnanlage für Seniorinnen und Senioren gekommen, um einem Bewohner zu helfen. Der Rettungssanitäter stellte den Wagen vor dem Wohnheim ab, als der 20-Jährige und ein 17-Jähriger vorbeikamen. Beide waren angetrunken und leben als Geflüchtete im Jugendhaus Ottobrunn.

Der 20-jährige Eritreer habe ohne erkennbaren Anlass eine volle Flasche aus etwa anderthalb Meter Entfernung gegen die Scheibe der Wagentür geworfen, hieß es bei der Polizei. Die Flasche durchschlug die Scheibe und traf die Notärztin, die auf dem Beifahrersitz saß, im Gesicht. Sie wurde in ein Münchner Krankenhaus gebracht. Der Sanitäter wurde von umherfliegenden Glassplittern am Auge verletzt.

http://www.faz.net/aktuell/gesellsc...ener-verletzt-notaerztin-schwer-15655731.html

Wie sich herausstellte, hatte der Verdächtige vor seinem Flaschenwurf zwei Betreuerinnen im Jugendhaus Ottobrunn gegen den Kopf geschlagen. Er und sein Freund hatten einen Koffer mit alkoholischen Getränken mit in das Jugendhaus nehmen wollen. Als die Betreuerinnen sie dafür rügten, kam es zum Angriff. Wie die Polizei mitteilte, lagen gegen den 20-Jährigen schon Anzeigen wegen früherer Körperverletzungen vor.

Wieso ein 20jähriger in einer "Jugendeinrichtung" wohnt und als (andere Quellen) "minderjähriger unbegleiteter Flüchtling" gilt, regt einen schon gar nicht mehr auf. Dass "Geflüchtete" im Land welches sie aufnimmt und durchfüttert durch exzessive Gewalt, Sexualdelikte und Drogenkriminalität auffallen auch nicht, Business as usual, unser Land verändert sich, da müssen wir uns dran gewöhnen.[/sarcasm, für die ganz Dummen] Aber ganzganzganz vielleicht ändert sich langsam mal der Umgang mit Gewalttätern (*egal welcher Herkunft) und die verbleiben nach dem ersten Übergriff in Haft oder anderer geschlossener Unterbringung und werden nicht in der Hoffnung auf ein Verfahren irgendwannmal nach Aufnahme der Personalien auf freien Fuß gesetzt. Dass jemand etliche Anzeigen am Hals hat und immer noch draußen rumläuft und die Leute die in den Einrichtungen arbeiten müssen jeden Tag dem Risiko irgendwelcher Übergriffe ausgesetzt sind, ist ein absolutes Unding. Am Ende bezahlen das Unschuldige mit ihrer Gesundheit oder im Extremfall mit ihrem Leben. Mein Mitleid für einen Mehrfachtäter der dann eventuell mal auf die harte Tour lernen muss, wo die Grenze ist - oder ob ich dem für seinen späteren Lebensweg irgendwelche "Steine in den Weg lege" - hält sich da arg in Grenzen.
 
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ich bin zu faul, aber kann sich jemand mal die mühe machen für jeden artikel über flüchtlingshusos, die so eindeutig kriminell sind und so dermaßen über die stränge schlagen, einen gegenpropagandabericht zu einem flüchtlingsgehirnchirurgen zu bringen?

wäre auf dem selben level.

post 1: "minderjähriger flüchtling vergewaltigt vor dem polizeipräsidium drei blonde frauen und ruft dabei allahu akbar."

post 2: "lesen sie hier die geschichte über ahmad s. (46 jahre, gehirnchirurg) und wie er bereits das leben mehrerer menschen rettete"

etc. pp.
 
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auch irgendwie grenzwertig, auf welche weise der mod hier seine preisgibt (geben darf). ich mein klar, bauer hin oder her, aber das is schon n bisschen sehr platt / maximal populistisch
 
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Es geht doch eher weniger um den #Einzelfall als vielmehr darum, dass es mal wieder ein polizeilich bekannter Täter war, der mal wieder zig mal vorher aufgefallen ist und der mal wieder trotz all der vorherigen Auffälligkeiten im Land bleiben durfte.

Dass der erfolgreiche Gehirnchirurg im Land bleiben darf ist kein Skandal, dass wir es bei Serientätern erlauben dagegen schon.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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ich bin zu faul, aber kann sich jemand mal die mühe machen für jeden artikel über flüchtlingshusos, die so eindeutig kriminell sind und so dermaßen über die stränge schlagen, einen gegenpropagandabericht zu einem flüchtlingsgehirnchirurgen zu bringen?

wäre auf dem selben level.

post 1: "minderjähriger flüchtling vergewaltigt vor dem polizeipräsidium drei blonde frauen und ruft dabei allahu akbar."

post 2: "lesen sie hier die geschichte über ahmad s. (46 jahre, gehirnchirurg) und wie er bereits das leben mehrerer menschen rettete"

etc. pp.

du glaubst wirklich, dass auf jeden kriminellen flüchtling ein arzt kommt, oder? :rofl:
hast du dir mal die analphabetenrate in den herkunftsländern oder die bildungsstatistik zu migranten aus muslimischen staaten angeschaut?

genau das ist doch das problem. flüchtlinge aus afghanistan, schwarzafrika und nordafrika sind in der regel eben ungebildet, zu einem hohen teil überhaupt nicht beschulbar, weil die simpelsten grundlagen fehlen.
https://www.zeit.de/2015/47/integration-fluechtlinge-schule-bildung-herausforderung

wunderbar kurzweilige doku über die situation in österreich (die haben sich mit tschetschenen natürlich auch die schlimmstmögliche gruppe ins land geholt)
https://www.youtube.com/watch?v=fqs9oAv_yOI
ähreähreähre, emine mutta meine mutta meine mutta, frauen gehören an den herd. und das sind nichtmal besonders asoziale jugendliche. wer nicht versteht, dass das ganz normaler durchschnitt in dieser klientel ist, hat nie mit denen zu tun gehabt. und jetzt sag mir, wie du diese leute aus ihrem mentalen mittelalter rausholen willst? insbesondere bei dem inteview mit dem typen im gefängnis sieht man doch wie pathologisch das ist. die sind dermaßen tief konditioniert konflikte mit gewalt zu lösen und ÄÄÄÄHRE zu verteidigen, der müsste sein ganzes leben in therapie verbringen, damit sich da was ändert.
bonus: jetzt rate mal, was die so von leuten halten, die nicht ihre ÄHRE verteidigen können oder wollen? also ca. uns allen?
 
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Hast Du da Studien zu? Ansonsten gebe ich auf Deine Garantie recht wenig.

Genau Meldungen wie diese sind es, die letzten Endes für die Wahlergebnisse der AfD sorgen und kein insgeheimer Nazi-Fetisch bei der Bevölkerung (idealerweise dem arbeitslosen sächsischen Klischee-Ossi...) der schon immer da war und nur versteckt werden musste. Aber wegen mir, glaub halt was Du willst. Die Chance dass ich richtig liege, halte ich für exorbitant höher als die, dass die Meldung keinen Impact auf irgendwen hatte, gerade im unmittelbaren Umfeld der Tat.

Ach ja btw: https://www.nzz.ch/international/fu...-oeffentlichen-raum-verschlechtert-ld.1394976

Die Frau ist Professorin, bestimmt hat die sogar mehr Studien und Papers zum Thema parat als Du. Schachmatt im Akademikerbattle? Pffff...
 
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Gustavo

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Hast Du da Studien zu?


Ich rede von genau diesem Fall. Wir hatten jetzt Mord und Totschlag, Vergewaltigungen, sexuelle Übergriffe in großen Gruppen etc. pp. Was glaubst du ändert dieser Fall jetzt noch? Nichts. Grenznutzen erreicht. Vielleicht würde sowas wie Silvester in Köln vor ein paar Jahren nochmal etwas ändern, die hier zitierte Meldung tut es garantiert nicht mehr. Dagegen spricht auch nichts in deinem Link.

€dit: Im Übrigen würde ich auch ein bisschen daran zweifeln, dass Susanne Schröter als Anthropologin so die ganz großen Bezüge zur quantitativen Meinungsforschung hat, aber das nur am Rande.
 
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Steter Tropfen höhlt den Stein.

Wenn man jeden zweiten Tag wieder einen Fall mitbekommt, bei dem das gesamte Asylsystem versagt hat und asoziale Kriminelle auf Kosten des Staates leben und Straftaten begehen, dann verstärkt sich im Unterbewußtsein das negative Gefühl zu diesem Thema. Und insofern ist jeder Fall ein weiterer Tropfen im Fass, dass inzwischen ziemlich voll ist.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Steter Tropfen höhlt den Stein.

Wenn man jeden zweiten Tag wieder einen Fall mitbekommt, bei dem das gesamte Asylsystem versagt hat und asoziale Kriminelle auf Kosten des Staates leben und Straftaten begehen, dann verstärkt sich im Unterbewußtsein das negative Gefühl zu diesem Thema. Und insofern ist jeder Fall ein weiterer Tropfen im Fass, dass inzwischen ziemlich voll ist.


Das ist schon arg ermüdend, wie sich bei diesem Thema immer wieder in absolutes Wunschdenken geflüchtet wird. Welche Anhaltspunkte gibt es dafür, dass das Fass "ziemlich voll" ist? Keine.

Im Übrigen verstehe ich auch nicht, wie das "Asylsystem" in diesem Fall versagt. Wohin willst du diesen Typ abschieben, Eritrea?
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Das ist schon arg ermüdend, wie sich bei diesem Thema immer wieder in absolutes Wunschdenken geflüchtet wird. Welche Anhaltspunkte gibt es dafür, dass das Fass "ziemlich voll" ist? Keine.

hä? du hast schon mitbekommen, dass die stimmung komplett gekippt ist und zuletzt 57? prozent die flüchtlingepolitik negativ bewertet haben und sich grenzen dicht nach csu vorbild wünschen. wie kommst du darauf, dass das fass nicht voll wäre ist eher die frage? auch in der nahbereichsempirie kenne ich, seit ich mich nicht mehr so viel in studentenkreisen bewege, keinen einzigen erwachsenen menschen, der gerne mehr flüchtlinge aufnehmen würde.

http://www.sueddeutsche.de/news/pol....urn-newsml-dpa-com-20090101-180616-99-753194

Wohin willst du diesen Typ abschieben, Eritrea?

wenn er aus eritrea kommt, dann ja. ansonsten mit genügend geld deals mit irgendwelchen drittweltstaaten machen, die nehmen dann alle auf, die keiner haben will. mit genug geld lässt sich da immer irgendwer finden und es ist immer noch günstiger als diese personen hier zu verwahren und durchzufüttern.

das asylsystem versagt aber schon vorher - angefangen beim konzept jedem asyl gewähren zu wollen (sinnvoller wäre es das asylrecht auf unmittelbare nachbarstaaten zu beschränken, senkt die sozialen kosten von armutsmigration enorm), über die tatsache dass menschen überhaupt ungeprüft und ohne erlaubnis ins land kommen, weil die außengrenzen nicht vernünftig bewacht werden (jedes boot hat zurückgebracht zu werden, wie kommt man auf die idee leute zu "retten" indem man sie nicht ans nächste ufer bringt sondern hunderte seemeilen nach europa schleppt) und so geht es immer weiter. eigentlich ist an diesem system alles kaputt und falsch und es gehört entweder komplett überdacht oder gleich abgeschafft.
ersetzen könnte man es durch ein "humanitäres kontingent", für den teil der bevölkerung der sowas für sein gewissen zu brauchen scheint. da sollte man pro jahr ein festgelegtes kontingent von sagen wir 5000 besonders schutzbedürftigen personen (insb frauen und kinder) direkt aus den flüchtlingslagern aufnehmen. ansonsten migration einzig und alleine nach bedarf und nützlichkeit.
 
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Ermüdend ist eher, trotz LevelOfToldYouSo over 9000 seit 2015 immer noch gegen Leute anreden zu müssen, die die Realität einfach nicht registrieren.

Im Übrigen würde ich auch ein bisschen daran zweifeln, dass Susanne Schröter als Anthropologin so die ganz großen Bezüge zur quantitativen Meinungsforschung hat, aber das nur am Rande.
Mehr Ahnung als Du wird sie haben. Zumindest sehe ich keine Interviews mit Dir in schweizer Zeitungen.
 
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Guest
wenn er aus eritrea kommt, dann ja. ansonsten mit genügend geld deals mit irgendwelchen drittweltstaaten machen, die nehmen dann alle auf, die keiner haben will. mit genug geld lässt sich da immer irgendwer finden und es ist immer noch günstiger als diese personen hier zu verwahren und durchzufüttern.
Guter Plan. Finde ich immer toll, wenn man solche Vorschläge von den "Ich erklär den weltfremden Gutmenschen jetzt mal die harte unbequeme Wirklichkeit" Leuten kommen.

a) Welches Land auf dieser Welt sollte aus irgendeinem Grund irgendwelche Staatsbürger aufnehmen, die ein anderes Land ausschließlich loswerden will, weil sie dort kriminell geworden sind?

b) Warum sollte sowas für Deutschland billiger (jetzt rein monetär betrachtet) werden als die betreffende Person einfach hierzulande einzukerkern?

Alle denkbaren Optionen, die mir einfallen, laufen auf so etwas wie das Abkommen der Türkei hinaus, zu dem sich in diesem Forum iirc niemand positiv geäußert hat.
 
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a) Welches Land auf dieser Welt sollte aus irgendeinem Grund irgendwelche Staatsbürger aufnehmen, die ein anderes Land ausschließlich loswerden will, weil sie dort kriminell geworden sind?
Die Idee ist hier wohl eher, die Leute gar nicht erst ins Land zu lassen, sondern dafür zu sorgen, dass sie unterwegs hängen bleiben in einem Land, wo sie (zum Teil auf unsere Kosten) notdürftig versorgt werden.

b) Warum sollte sowas für Deutschland billiger (jetzt rein monetär betrachtet) werden als die betreffende Person einfach hierzulande einzukerkern?
Also erstens werden die wenigsten Kriminellen hier wirklich lange "eingekerkert". Sie bleiben also auch nach einer eventuellen Haftstrafe ein Problem für die deutsche Gesellschaft, wenn man sie nicht abschieben kann. Und wie gut man solche Leute abschieben kann, wissen wir inzwischen ja alle.



Im Übrigen verstehe ich auch nicht, wie das "Asylsystem" in diesem Fall versagt. Wohin willst du diesen Typ abschieben, Eritrea?
Ich will hier eigentlich keinen Nebenschauplatz eröffnen, weil ich inhaltlich eher deiner Meinung bin. Aber auch hier gilt wieder, dass man sich viele Probleme erspart, wenn man die Leute gar nicht erst ins Land lässt.


Im Übrigen finde ich diese ewige Einzelfallbehandlung auch müßig. Solange man mir keine belastbaren statistischen Daten vorlegt, die klar zeigen, dass es für den durchschnittlichen Deutschen jetzt unsicherer geworden ist, glaub ich das erstmal nicht. Das heißt natürlich nicht, dass mir solche Einzelfälle egal sind. Ich würde aber durchaus bestreiten, dass sie einen nachhaltigen negativen Einfluss auf Deutschland haben. Wenn es um den Schaden geht, den Deutschland erleidet, dann gehts um die Flüchtlinge insgesamt, die Kosten für langfristige Versorgung, Integration usw. Ein paar Kriminelle dürften dazu kaum nennenswert beitragen. Und eine Verschlechterung des subjektiven Sicherheitsgefühls der Bevölkerung zähle ich jetzt mal nicht als ernsthaften Schaden.
 

Gustavo

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hä? du hast schon mitbekommen, dass die stimmung komplett gekippt ist und zuletzt 57? prozent die flüchtlingepolitik negativ bewertet haben und sich grenzen dicht nach csu vorbild wünschen. wie kommst du darauf, dass das fass nicht voll wäre ist eher die frage? auch in der nahbereichsempirie kenne ich, seit ich mich nicht mehr so viel in studentenkreisen bewege, keinen einzigen erwachsenen menschen, der gerne mehr flüchtlinge aufnehmen würde.

http://www.sueddeutsche.de/news/pol....urn-newsml-dpa-com-20090101-180616-99-753194


Wenn die Stimmung "komplett gekippt" wäre, dann würde dieselbe Umfrage wohl kaum eine deutliche Mehrheit dafür ergeben, dass Merkel Kanzlerin bleibt, wenn sie der einzige Vetopunkt ist, an dem Zurückweisungen scheitern. Ich bezweifle auch stark, dass sich an der Stimmung wirklich etwas grundlegend geändert hat: Wenn du diese Frage vor einem Jahr gestellt hättest, wäre wohl kaum ein grundsätzlich anderes Ergebnis zu erwarten gewesen. Das ist imho auch nicht sonderlich überraschend: Deutschland könnte hier das Problem relativ einfach auf andere verlagern. Genau aus demselben Grund bekamen Merkels Lösungsansätze in der Eurokrise auch nie eine Mehrheit, letztendlich hat das auch nur zu "weiter durchwürgen" geführt. Ich sehe wenig Grund zu glauben, dass es hier anders läuft. Wenn Merkel stürzt, dann wohl eher über die CSU als über Volkes Stimme. Wenn hier etwas "überlaufen" würde, dann wäre es vor drei Jahren übergelaufen.





wenn er aus eritrea kommt, dann ja. ansonsten mit genügend geld deals mit irgendwelchen drittweltstaaten machen, die nehmen dann alle auf, die keiner haben will. mit genug geld lässt sich da immer irgendwer finden und es ist immer noch günstiger als diese personen hier zu verwahren und durchzufüttern.


Eritrea nimmt niemanden zurück.


das asylsystem versagt aber schon vorher - angefangen beim konzept jedem asyl gewähren zu wollen (sinnvoller wäre es das asylrecht auf unmittelbare nachbarstaaten zu beschränken, senkt die sozialen kosten von armutsmigration enorm), über die tatsache dass menschen überhaupt ungeprüft und ohne erlaubnis ins land kommen, weil die außengrenzen nicht vernünftig bewacht werden (jedes boot hat zurückgebracht zu werden, wie kommt man auf die idee leute zu "retten" indem man sie nicht ans nächste ufer bringt sondern hunderte seemeilen nach europa schleppt) und so geht es immer weiter. eigentlich ist an diesem system alles kaputt und falsch und es gehört entweder komplett überdacht oder gleich abgeschafft.
ersetzen könnte man es durch ein "humanitäres kontingent", für den teil der bevölkerung der sowas für sein gewissen zu brauchen scheint. da sollte man pro jahr ein festgelegtes kontingent von sagen wir 5000 besonders schutzbedürftigen personen (insb frauen und kinder) direkt aus den flüchtlingslagern aufnehmen. ansonsten migration einzig und alleine nach bedarf und nützlichkeit.


Gratulation dazu, die 1000. Umformulierung dieses Lösungsansatzes in diesem Thread geboten zu haben. Glanzleistung. Hier ein kleines Theaterstück, das ich darüber geschrieben habe. Einige künstlerische Freiheiten wurden genommen:

(Wonk points at board): No one's yet solved this equation to solve the refugee crisis
*Will Hunting crosses out 'refugees' welfare'
"My god!"


€dit:

Mehr Ahnung als Du wird sie haben. Zumindest sehe ich keine Interviews mit Dir in schweizer Zeitungen.


Ich arbeite immerhin an Meinungsforschung im politischen Kontext, wenn auch in einem anderen nationalen Kontext (USA). Dementsprechend würde ich vermuten, dass sie eher deutlich weniger Ahnung hat. Aber mit dieser bahnbrechenden Metrik kann man natürlich rational nicht konkurrieren.
 
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(Wonk points at board): No one's yet solved this equation to solve the refugee crisis
*Will Hunting crosses out 'refugees' welfare'
"My god!"
Nice! :top2:


Aber bezüglich des Wahrheitsgehalts: Es gibt einen Unterschied zwischen ein Problem absolut nicht lösen können und ein Problem nicht lösen können, weil man gewisse politische (oder andere Konsequenzen) nicht tragen will.
Ich weiß nicht, ob Europa die Flüchtlingskrise schon gelöst hätte, wenn Deutschland einen Kanzler Kurz hätte. Aber es lässt sich imo schwer leugnen, dass Deutschland in mancher Hinsicht besser dastünde, wenn man früher, ich sag mal: auf Staatsräson gesetzt hätte.
 
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