Flüchtlingsströme Richtung Europa

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Lassen wir mal die Forenelite weg, da es sich bei dieser um ein Haufen Internet Versager handelt :)

Dir ist also bewusst das Politiker nicht die Zeit haben sich eingehender mit der Thematik zu beschäftigen und du weißt deswegen wahrscheinlich auch das es deswegen Berater gibt.
Was forderst du nun genau? Mehr Berater? Bessere Berater? Wo zauberst du diese denn her?
Oder glaubst du die Lösung ist das sich Politiker trotz Zeitmangel irgendwie selber mehr einarbeiten müssten?


Glaubst du ernsthaft an den Problemen wird nicht gearbeitet, oder glaubst du die Leute die daran arbeiten könnten nicht ein klein wenig kompetenter sein als die *Hust* Forenelite, die hier fröhlich Artikel von "Newsseiten" postet? oder alle 6 Monate mal ein Paper liest....

Ich bleibe dabei dein geschreibsel ist nur ein etwas netter verpacktes: Die Politiker sind alle doof und ich hab recht geschwurbel.

Was ich fordere ist eine bessere Debattenkultur (In den Medien und den Parteien) und eine stärkere Gewichtung der Meinung von empirisch geschulten (!) Experten - quasi das Gegenteil von dem was du hier demonstrierst. Ich erwarte, dass ein Politiker eben nicht nur auf seine Berater hört, da ein fachfremder Politiker a) dessen Expertise schwer einschätzen kann und b) es nahe liegt, dass diese Experten ohnehin in der "Meinungskorona" des Politikers schweben.

Ich glaube durchaus, dass es Stellen gibt, die an den Problemen arbeiten, ich glaube aber auch, dass diese Bemühungen von anderer Seite torpediert werden (und das nicht unbedingt mit Absicht).

Was du hier machst ist übrigens sehr nett; fühlst du dich bedrängt, oder warum baust du hier so einen Strohmann auf? Nie habe ich irgendwo gegen "die Politiker" gewettert. Ich habe lediglich meine Meinung dazu geäußert, woran "die Linke" arbeiten sollte, welche mitnichten für alle Politiker steht. Dass sage ich als jemand der sich - unter den richtigen Umständen - durchaus vorstellen kann, zumindest die SPD zu wählen. In der jüngeren Vergangenheit hatte ich manchmal die Hoffnung, dass du dich etwas weiter entwickelt hast, aber am Ende bist du wohl nach wie vor ein substanzloser Forentroll.
 
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Ich sehe hier Null Loesungsansaetze, ein nebuloeses: Die Debattenkultur muss sich ändern und es muss mehr auf Experten gehört werden ist doch nebuloeses populisten gequatsche. Sssig. So eine Forderung die unterschreiben dir 100%. Oder glaubste es gibt ernsthaft Leute die kommen um die Ecke: "Neeiiiiin bloss keine Aenderung der Debatten Kultur und Experten sind ueberfluessig.... Das ist jetzt ernsthaft deine Forderung zwischen dem Politiker gebashe? BTW wenn du die Linke nur angreifst muesstest du doch momentan hoechst zufrieden sein, so weit ich weiss sind cdu/csu grade in der Regierungsverantwortung, habe eher das gefuehl du disst die in dieser frage die politik im allgemeinen.

Menschen 1000 Kilometer hier her reisen "zu lassen " (allein dieser Ausdruck impliziert ja schon als wuerdest du an die maer glauben merkel haette diese menschen eingeladen) und dann an der Grenze abzuweisen ist natuerlich viel humaner als den einzelfall zu beachten. Seltsames Argument.
 
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Benrath

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jeden Lösungsansatz würdest du ins lächerliche ziehen und dich noch mehr über die Arroganz echaufieren, dass er sich anmaßt einen Lösungsansatz zu kennen
 
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Einzelfallprüfung mit vorheriger Einreise ist vom Konzept her einfach Mist. In fast jedem Land der Erde wirst du jemanden finden, der aufgrund irgendwelcher Meinungen, Religionen oder politischer Einstellungen "verfolgt" wird.

Deswegen erstmal grundsätzlich zu sagen, diese Menschen dürfen in der Zeit hier sein, sich frei bewegen und werden versorgt ist absurd. Einzelfallprüfung kann ja ohne Probleme dennoch stattfinden, aber solange nicht einwandfrei klar ist, dass ein Bleiberecht (und sei es nur temporär) vorhanden ist, muss man halt mit Zentrum und Ausgangssperre klar kommen.
 
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Menschen 1000 Kilometer hier her reisen "zu lassen " (allein dieser Ausdruck impliziert ja schon als wuerdest du an die maer glauben merkel haette diese menschen eingeladen) und dann an der Grenze abzuweisen ist natuerlich viel humaner als den einzelfall zu beachten. Seltsames Argument.
Ich sagte doch explizit, dass man diejenigen abweisen soll, die kein Recht auf Asyl haben. Inwiefern wird dabei der Einzelfall missachtet?
Und inwiefern ist es humaner die Menschen erstmal hier reinzulassen, in einem Auffanglager oder sonstwo unterzubringen, sie dort monatelang ausharren zu lassen und dann anzuordnen, dass sie das Land wieder verlassen mögen? Letzteres wohlwissend, dass es in vielen Fällen nicht durchsetzbar ist.
 
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Alleine schon dass du auf der letzten Seite die beiden "Extreme" mit "alle abschieben" und "jedem einen persönlichen Integrationsberater geben" beschrieben hast zeigt doch, wie sinnlos die Diskussion ist. Ersteres ist geltendes Recht, das ganz einfach problemlos angewandt hätte werden können und letzteres ist einfach nur lächerlich.

Und ja, man "lässt" sie 1000 Kilometer hier her reisen: Rettungsschiffe direkt vor der afrikanischen Küste, offene EU Außengrenzen, weiterschieben der Leute innerhalb der EU. Alles Probleme, die "wir" uns selbst eingebrockt haben - primär dank Merkel und ihrer offensichtlich fatalen Fehlentscheidung, die den Wasserfall erst losgetreten hat. Die Lösung ist dann offensichtlich:
Rettungsschiffe dürfen nicht mehr an EU-Häfen landen (Straftat einführen, die Crews werden verhaftet und kommen in den Knast wegen Menschenschmuggel wenn sie es doch tun), EU Außengrenzen dicht machen (Zäune, elektrisiert, Wasserwerfer, Gasgranaten etc.). Dazu Auffanglanger zur Registrierung von Flüchtlingen, nur wer beweisen kann dass er individuell verfolgt wird kriegt Asyl, so wie es das Gesetz auch vorsieht.

Dazu Korrektur der Fehler der Vergangenheit: Rückführung auf den oben beschriebenen Zustand, d.h. ein paar Monate lang starke Polizeikontrollen in deutschen Großstädten, wer nicht registriert ist und genehmigt wurde darf ins Auffanglager umziehen. Es kann einfach nicht sein, dass abgelehnte Asylanten trotzden jahrzehntelang weiter im Land geduldet werden. Aufgrund der jetzt ans Licht gekommenen massiven Korruption im BAMF sollten auch bereits genehmigte Asylanträge nochmal untersucht (und dann in den allermeisten Fällen abgelehnt, da Einreise über sichere Drittstaaten und keine individuelle Verfolgung) werden, hier dürfen die Forenjuristen gerne einhaken und erklären, ob das rechtlich möglich ist.

Das tolle ist: Das ist eine humane und faire Lösung. Im Auffanglager ist jeder vor Krieg sicher, und das ist es ja was man gerade will, so hilft man den Menschen wirklich - jedenfalls denjenigen, die wirklich um ihr Leben fürchten müssen, sonst natürlich niemandem (wie es auch sein sollte). Dazu wird der Steuerzahler nicht durch Milliarden von Sozialhilfe für das Ausland belastet, so dass man noch viel mehr Menschen in den Auffanglagern helfen kann. Da braucht es dann auch keine Obergrenze, im Auffanglager kann dann wirklich "refugees welcome" gelten, da ist sowas bezahlbar und ohne massive negative Auswirkungen auf unsere Gesellschaft möglich.
 
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Ich sehe hier Null Loesungsansaetze, ein nebuloeses: Die Debattenkultur muss sich ändern und es muss mehr auf Experten gehört werden ist doch nebuloeses populisten gequatsche. Sssig. So eine Forderung die unterschreiben dir 100%. Oder glaubste es gibt ernsthaft Leute die kommen um die Ecke: "Neeiiiiin bloss keine Aenderung der Debatten Kultur und Experten sind ueberfluessig.... Das ist jetzt ernsthaft deine Forderung zwischen dem Politiker gebashe? BTW wenn du die Linke nur angreifst muesstest du doch momentan hoechst zufrieden sein, so weit ich weiss sind cdu/csu grade in der Regierungsverantwortung, habe eher das gefuehl du disst die in dieser frage die politik im allgemeinen.

Menschen 1000 Kilometer hier her reisen "zu lassen " (allein dieser Ausdruck impliziert ja schon als wuerdest du an die maer glauben merkel haette diese menschen eingeladen) und dann an der Grenze abzuweisen ist natuerlich viel humaner als den einzelfall zu beachten. Seltsames Argument.

Ich meine, du lebst geradezu zu "Neeiiiiin bloss keine Aenderung der Debatten Kultur", und ja es gibt eine ganze Reihe von Leuten die so implizit denken. Nämlich üblicherweise jene, die wissen, dass das, was sie wollen, sich nicht unbedingt mit empirischen Daten untermauern lässt. Oder willst du mir erklären, dass du der Versachlichung der Debatte hilfst? Ich verstehe auch gerade deinen Punkt nicht so wirklich, sagst du, es ist ausgeschlossen, dass jemand wie Ich mitunter besser als der ein oder andere Politiker über ein Fachthema bescheid weiß? Sind Politiker Götter? Ist alles so wie es geschehen ist, alternativlos?

Ich persönlich habe nie gesagt, Merkel hätte jemanden "reingelassen", aber deine Aussage lässt bei mir den Verdacht aufkommen, dass du generelle Auswirkungen des deutschen und europäischen Migrationssystems auf das Wanderungsverhalten negierst. Lange Zeit war es doch aber so: Wenn ein Flüchtender/Wirtschaftsmigrant/whatever die gefährliche Reise nach Europa überlebt hat, waren seine Chancen auf ein hierbleiben nicht so schlecht. Die Verfahren dauern eine Weile, und in einigen Ländern winkt ein freies Einkommen + die Chance auf (Schwarz-)arbeit. Natürlich wurden Anträge abgelehnt, aber aufgrund der schon immer langen Bearbeitungszeiten hatte man in der Regel genug Zeit zur Not auch unterzutauchen. Witzigerweise hat Deutschland hier selbst auf negative Eigenschaften der Flüchtenden hin selektiert (und tut es meines Erachtens nach auch immer noch). Ehrliche Seelen werden eher abgeschoben, als Personen, die bereit sind auch mal unterzutauchen. Wenn du glaubst, dass diese Faktoren die Entscheidung zur Migration und zum Zielort ("Pulleffekt") nicht beeinflusst, dann würde ich gerne eine Alternativthese hören.

Nun wirst du wieder sagen "ja daran wird doch aber gearbeitet". Ja das wird es, aber ganz Gewiss nicht von (um mal konkret zu sein) den Parteien "die Linke" oder den Grünen*. Ihre Forderungen dürften langfristig effektiv zu mehr Migration führen, was dann die altbekannten Probleme (lange Verfahren, Überforderung des Beamtenstaates) verschärft. Nun weiß ich nicht, wie du oder die Leute aus deiner eingangs erwähnten linken Blase das sehen, aber offensichtlich gibt es im linken Spektrum doch eine ganze Reihe von Personen, die eher noch mehr Leute hier haben wollen. Wenn diese Leute nicht begreifen (und dazu gehören explizit auch Politiker), dass eine solche Politik - unabhängig der moralischen Beweggründe - mittelfristig den bereits hier lebenden Geflüchteten (und dazu gehören v.A. auch jene, die wirklich vor Krieg geflohen sind) schaden würde**, dann halte ich sie in der Tat für inkompetent.

Du hast aber recht, im Großen und Ganzen bin ich derzeit recht zu frieden. Aber ich habe ja auch nie das Plädoyer gegen "die Politik" gemacht, welches du mir unterstellst, ich wollte lediglich auf Probleme hinweisen, die es meiner Meinung nach in Teilen des linken Spektrums gibt***. Warum du da so dünnhäutig reagierst, weiß ich nicht.


*In beiden Parteien gibt es dennoch Leute, die ich achte, die sind aber eben nicht tonangebend
**durch mehr "Einzelfälle", und ein generelles ansteigen der monetären wie sozialen Kosten, welchen am Ende vor Allem "die Armen" und andere Flüchtende tragen müssen - jene Klientel, die die Linke vorgibt zu vertreten
***Und damit das klar ist, ich kritisiere auch die CDU für ihre Passivität vor der Krise, denn die Probleme waren vorher bekannt. Die CDU hat lange Zeit ein Problem mit der Idee gehabt, dass Deutschland effektiv ein Einwanderungsland ist. Sie ist eben am Ende stets eine reaktive Partei, keine proaktive.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Was genau löst denn bitte eine Debatte über irgendwas? Es tourt immer noch kein Politiker mit Flyern durch die Fluchtländer und karrt die dann mit dem zweier Golf über die Balkanroute nach Leipzig oder sonstwohin. Die Debatte um Sogeffekte ist auf so vielen Leveln mühselig: Wenn hier jemand einen Status erhält, dann hat er juristisch das Recht Leistungen zu beziehen, egal wie und wo er kommt, daher wird der Sogeffekt selbst bei ausgelagerter Vorselektion bestehen. Außen vorgelassen, dass jedes Land der EU für Hungernde und Kriegsopfer ein Land ist, in dem Honig fließt und Jobs an Bäumen wachsen. Es hilft nicht so zu tun, als ob in den Fluchtländern über Nacht die Berichtserstattung negativ wird und die Leute sich mit einem "okay" zufrieden geben, wenn die ersten Tausend wieder Heim geschickt werden.

Eine Debatte würde primär der Meinungsspaltung in diesem Land vorbeugen, aber selbst das ist weit hergeholt, denn dann müssten sich beide Lager immens bewegen, nicht begrenzt auf die Diskussion um die Flüchtlinge, vielmehr um die klaffende Schere zwischen den einzelnen Subgruppen des Landes bezüglich der Sozialsysteme.

Abseits dessen unterstellst du schon sehr subtil und indirekt, die Politiker wüssten nicht was sie tun, da es eine Lösung "des" Problems gäbe. Ich nehme mal stark an, dass bei Grenzeröffnung nicht allein die Moral die Entscheidung herbeiführte, dafür ist Merkel zu emotionslos. Flüchtlingsdruck auf die wirtschaftlich schwankenden EU-Staaten und Ländern der Türkei würde ohne irgendeine Form des Handelns wahrscheinlich auch negative Konsequenzen mit sich bringen. EU-weite Lösungen wären wünschenswert gewesen, aber das Staatengebilde ist halt leider in der Hinsicht zu egoistisch.

Schnelle Abschiebungen wären natürlich das Optimum, nur ist da die Umsetzung extrem kompliziert, ohne dass du entweder Prinzipien des demokratischen Sozialstaats aussetzt, oder die Verwaltung mit einem Gewaltakt umbauen musst. Gerade die konservativen und liberalen Parteien sehe ich hier schon einige Versuche unternehmen, die eigentlich erstaunlich wenig blockiert werden, nur ist die Verwaltung (ganz voran die BA / das BAMF) einfach festgefahren und eine effektive Koordination zwischen Agentur, BAMF, BND, Polizei und auswärtigem Amt ist ein Herkulesakt.

Du müsstest dich mal jenseits von Papern mit dem Prozeß der Integration eines Flüchtlings auseinandersetzen, damit kein "so einfach ist das" mehr rauskommt. Die Person kommt hier an, wird hier erfasst, wird von Lager zu Lager geschoben, kommt in einen Sprachkurs, wird mit Formularen bombardiert, muss evtl. medizinisch und wahrscheinlich juristisch betreut werden, dann einen Arbeitsplatz und eine Wohnung finden, bis hier alles fertig ist. Für die Ämter heißt das zu Anfang, dass wahrscheinlich wenig geschulte Leute (woher auch, zieht sich jetzt durch) Personalien in Fremdsprache bewerten müssen, Personalien archiviert werden, Plätze für Heime gesucht werden (in Austausch mit sozialen Vereinen und der Wirtschaft), die Heime finanziell geprüft werden müssen, die Anträge bearbeitet werden müssen (nochmal, ungeschult und dauernd in Änderung, da Herkunftsländer im Wechsel bewertet werden), Gutachten eingesehen werden, die Unterlagen doppelt geprüft (da auf jeden geschulten zwanzig ungeschulte Sachbearbeiter kommen), und erst dann die 0815 Behandlung durch die Agenturen und Jobcenter erfolgt, mit Glück wird dabei nichtmal die FamKa oder die GKV mit einbezogen, in der Realität aber mindestens eines dieser beiden Institute. Dass es 1-3 Jahre dauern kann, bis irgendwas feststeht ist kein Wunder.

Irgendwo dazwischen bereits abbrechen, weil Personalien nicht korrekt übersetzt werden können, Unterlagen fehlen (was durchaus ohne Betrug vorkommen kann), oder die externen Sachverständigen überlastet sind geht nicht, ohne in gefährliches Gewässer abzudriften, entweder weil <Dammbruchargument>, oder es juristische Folgen für Deutsche haben könnte (ALG II / Wohngeld vma. als Beispiel).

Bei Abschiebungen geht dann der Prozeß wahrscheinlich andersrum los, auch hier wird eine riesige Papierlawine losgetreten, die leider aber sein muss, sollte man nicht auf das Prinzip <jeder Mensch ist vor dem Gesetz gleich> aufgeben.

Ich sehe hier im Forum keine Lösungsvorschläge außer "hätte man mal (inkl. Selektivbetrachtung)" und "würde man mal im Ausland", sowie "mal diskutieren" - oder halt tzuis gesammelte Arroganz.

Dabei stimme ich sogar mit der Kritik überein: Die GroKo ist so ziemlich der undynamischte Manager der ganzen Sache und die Öffnung der Grenzen erfolgte mindestens mal ein halbes Jahr zu früh und unter der maximal dümmsten Maxime: Der schwarzen Null.

Generell wäre es aus meiner Sicht wünschenswert, würde mehr Geld in die Hand genommen werden, und am besten nicht Personen wie Weise eine Doppelführung der wichtigsten Institutionen übergeben - dieses Arschloch gehört sofort auf den Mond geschossen, seine internen Reden waren wohl legendär². Das größte Problem dürfte wohl sein, direkt kurz- bis mittelfristige Verträge mit potentiellen Rückführländern zu schließen, damit Abschiebungen auch schneller vom Tisch sind, gerne mit mehr Druck auf die EU als Ganzes, ein isoliertes Deutschland wird da wohl wenig Macht haben. Sollte man erstmal den Status festsetzen, aber sonst nix in der Hand haben, wird's ganz dumm, dann bleiben entweder Internierungslager mit fadem Beigeschmack und hohem Gewaltpotenzial, oder reihenweise untergetauchte Flüchtlinge über.
 
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***Und damit das klar ist, ich kritisiere auch die CDU für ihre Passivität vor der Krise, denn die Probleme waren vorher bekannt. Die CDU hat lange Zeit ein Problem mit der Idee gehabt, dass Deutschland effektiv ein Einwanderungsland ist. Sie ist eben am Ende stets eine reaktive Partei, keine proaktive.

die gelder für Flüchtlingslager wurden aktiv von deutschland halbiert, nicht passiv.
 
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Was genau löst denn bitte eine Debatte über irgendwas? Es tourt immer noch kein Politiker mit Flyern durch die Fluchtländer und karrt die dann mit dem zweier Golf über die Balkanroute nach Leipzig oder sonstwohin. Die Debatte um Sogeffekte ist auf so vielen Leveln mühselig: Wenn hier jemand einen Status erhält, dann hat er juristisch das Recht Leistungen zu beziehen, egal wie und wo er kommt, daher wird der Sogeffekt selbst bei ausgelagerter Vorselektion bestehen. Außen vorgelassen, dass jedes Land der EU für Hungernde und Kriegsopfer ein Land ist, in dem Honig fließt und Jobs an Bäumen wachsen. Es hilft nicht so zu tun, als ob in den Fluchtländern über Nacht die Berichtserstattung negativ wird und die Leute sich mit einem "okay" zufrieden geben, wenn die ersten Tausend wieder Heim geschickt werden.

DonGeckone, erst einmal danke dafür, dass du dir bei der Antwort etwas Mühe gibst. Zu den Sogeffekten: Natürlich findet die Veränderung nicht über Nacht statt, behauptet doch niemand. Das ist doch aber kein Argument, sie nicht in Betracht zu ziehen - sind langfristige Folgen denn irrelevant?
Beim zweiten Punkt dramatisierst du meines Erachten allerdings. Kriegsflüchtlinge - geschenkt, die wird es natürlich immer geben und ich kann damit leben diese aufzunehmen bzw. idealerweise in Absprache mit den europäischen Partnern entsprechend zu verteilen. Das Bild vom Hunger leidenden Flüchtenden (ich vermute mal aus Afrika) hingegen entspricht eher nicht der Realität. Fakt ist, dass es in den meisten afrikanischen Ländern eine positive wirtschaftliche Entwicklung gibt. Es ist eher so dass die sich verbessernde monetäre und medizinische Versorgung kurzfristig zu einem Mehr an Migration führt ("Migration Hump"*). Die Flucht nach Deutschland kostet laut meinen Informationen mehrere tausend Euro, die wirklich am Hungertuch nagenden Leute können sich das schlicht nicht leisten. Ein Teil der Flüchtenden kommt hier her explizit mit der Erwartung der heimatländischen Familie im Rücken, möglichst schnell möglichst viel Geld zu verdienen, und dieses zurückzusenden. Nicht nur ist der Kapitalfluss selbst aus deutscher Sicht von fragwürdigem Nutzen, auch kann man sich gut vorstellen, dass dieser Erwartungsdruck bei ausbleibendem wirtschaftlichen Erfolg** das Abdriften auf die schiefe Bahn eher noch begünstigen. Diese Gruppe dürfte sehr sensibel auf eine Veränderung der wirtschaftlichen Perspektive reagieren.

Zum Rest:
Ich habe dir implizit in meinem vorherigen Beitrag ja bereits zugestimmt. Ich weiß dass solche Verfahren mühselig und zeitraubend sind. Eben deswegen ist doch eine Politik, wie Grüne und Linke sie offiziell fordern geradezu verrückt, würde sie ein ohnehin nur schwer entschärfbares Problem nur noch weiter verschärfen. Robert Habeck mag ja heute erst wieder sinnvolle Ideen in der FaS präsentieren - alleine würde es zumindest mir unmöglich sein ihn zu wählen, wenn man gleichzeitig eine Politik mit im Gepäck hat, die potentielle langfristige positive Folgen seiner Vorschläge ganz kurzfristig durch eine Ausweitung des effektiven Flüchtlingsvolumens torpediert. Mir ist natürlich klar, dass viele Menschen des linken Lagers es als ihre moralische Pflicht ansehen, möglichst allen Notleidenden zu helfen. Wofür ich aber kein Verständnis habe, ist, wenn die eigene Moral das Handeln derart dominiert, dass sie den Blick auf die fehlende Effektivität (oder gar die negativen Folgen) desselbigen verwehrt.

Deinem letztem Absatz würde ich soweit zustimmen (auch wenn ich persönlich keine Ahnung von Weise als Person habe), allerdings mit dem expliziten Zusatz, dass diese Maßnahmen zu aller erst implementiert und sich in der Praxis als tauglich erweisen müssen, und dann kann man eventuell über ein Mehr an Flüchtenden reden.


*kurzer Überblick etwa: https://www.die-gdi.de/uploads/media/AuS_15.2017.pdf
**Welcher wahrscheinlich ist, wenn man das Bildungsniveau der meisten Ankömmlinge berücksichtigt
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Beim zweiten Punkt dramatisierst du meines Erachten allerdings.

Ich dramatisiere gar nichts, sobald du weniger hast als ein Land, das vermeindlich nur ein paar hundert Kilometer weiter nördlich ist, wirst du neidisch. Vor allem, weil kein Hunger und wirtschaftlicher Aufschwung nicht gleichbedeutend mit akzeptablen Lebensumständen ist. Selbst in einer Industrienation, in der Korruption zum Alltag gehört und die einzige Perspektive manuelle Hilfsarbeit mit moderatem bis niedrigem Lohn ist, wird der entsprechende Eindruck entstehen. Das diese Leute keine Flüchtlinge sind ist geschenkt, dennoch gibt es de facto noch Flüchtlinge, unter die sich - mangels besseren Wortes - Migranten mischen können, was wiederum die Selektion extrem erschwert. Eine einfache Lösung findest du nicht und erst recht keinen Pulleffekt abstellen, egal ob kurz-, mittel- oder langfristig; außer du setzt das Asylsystem mit extremer Härte durch, wirst aber hier an der moralischen Einstellung eines Großteils Deutschlands früher oder später scheitern.

Wo du die Grenze zwischen Fluchtumstand und Migration ziehst bleibt dir überlassen, da werden wir definitiv keinen gemeinsamen Nenner finden. Persönlich würde mir Terrorgefahr schon reichen, was iirc schon längst nicht mehr geht.
 
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Geckone hat wie ich finde sehr gut dargelegt, dass die ganze Sache einfach mega kompliziert (wahrscheinlich bei weitem noch komplizierter als ausgeführt wurde) ist.
Auch bin ich der falsche Ansprechpartner sich ueber die Asylpolitik der linken und Gruenen zu beschweren, da laeufst du bei mir nämlich offene Türen ein. Dies habe ich schon oefters erwaehnt, deswegen gz zu der strohmanndiskussion. Ich mache nun aber meine Wahl nicht ausschließlich von der asylpolitik abhaengig, es gibt eben noch andere wichtige Felder
Den linken Parteien (gruene, die linke) welche noch nicht einmal in Regierungsverantwortung stehen jetzt die große mitschuld zu geben ist trotzdem hart lächerlich.

Das Problem der "Loesungsansaetze" hier ist das sie fast alle gegen geletndes recht verstossen: (Grundgesetz, Menschenrechte...) (afaik auch z.B. die fehlende Einzelfallpruefung).

Es tut mir leid wenn ich daher immer noch finde das mehr oder weniger subtanzloses politiker bashing uebrigbleibt, was ja auch dein gutes recht ist (Stichwort Debattenkultur ^^), aber einer Loesung nicht weiter hilft.
 
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Ich dramatisiere gar nichts, sobald du weniger hast als ein Land, das vermeindlich nur ein paar hundert Kilometer weiter nördlich ist, wirst du neidisch. Vor allem, weil kein Hunger und wirtschaftlicher Aufschwung nicht gleichbedeutend mit akzeptablen Lebensumständen ist. Selbst in einer Industrienation, in der Korruption zum Alltag gehört und die einzige Perspektive manuelle Hilfsarbeit mit moderatem bis niedrigem Lohn ist, wird der entsprechende Eindruck entstehen. Das diese Leute keine Flüchtlinge sind ist geschenkt, dennoch gibt es de facto noch Flüchtlinge, unter die sich - mangels besseren Wortes - Migranten mischen können, was wiederum die Selektion extrem erschwert. Eine einfache Lösung findest du nicht und erst recht keinen Pulleffekt abstellen, egal ob kurz-, mittel- oder langfristig; außer du setzt das Asylsystem mit extremer Härte durch, wirst aber hier an der moralischen Einstellung eines Großteils Deutschlands früher oder später scheitern.

Wo du die Grenze zwischen Fluchtumstand und Migration ziehst bleibt dir überlassen, da werden wir definitiv keinen gemeinsamen Nenner finden. Persönlich würde mir Terrorgefahr schon reichen, was iirc schon längst nicht mehr geht.

Natürlich wollen die Leute nach Europa, es ist aber keineswegs so, dass sie der Hunger treibt, wie du - so hatte ich den Eindruck - das Bild bemühen willst. Das ist manipulativ, und das ist das, was ich als "dramatisierend" bezeichnen würde.

Die Menschen wollen mehr "Stuff". Und so verständlich ich das auch finde, aber wir (Deutschland und auch ganz Europa) können nicht mehr "Stuff" für alle die das gerne wollen bieten, nicht bei dem Bevölkerungswachstum. Aber du hast schon recht, eine wirkliche Verringerung des Pulleffekts erreicht man vermutlich nur mit einer härteren Gangart der Marke Australien - und zwar auf europäischer Ebene. Dafür gab es vor der Flüchtlingskrise ganz bestimmt keine Mehrheit, wie sich das allerdings zukünftig entwickelt wage ich nicht zu spekulieren. Laut der gewichteten Stichprobe von Civey hat die AfD jedenfalls die SPD bald eingeholt*. Ich denke es wäre gut, wenn das "anständige" Lager sich einige dieser Wählerstimmen zurückholt, indem sie etwas auf die Bürger zu geht. Die CDU hat bei entsprechend geneigten Wählern vermutlich für's erste ihr Vertrauen verspielt. Die Linke aber zum Beispiel, die ja ebenfalls ganz gut Federn in Richtung AfD gelassen hat, könnte hier durchaus Boden gut machen. Ich glaube Sarah Wagenknecht sieht das ähnlich, weshalb es ja den derzeitigen Richtungsstreit gibt.

* http://www.spiegel.de/politik/deuts...age-nur-noch-knapp-vor-der-afd-a-1210053.html
 
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Wagenknecht ist für mich ne Populistenfotze, die vom hart arbeitenden kleinen Mann auf der Strasse schwadroniert, ekelhaft.

Was ich mich mir von linken Parteien wünschen würde, wäre ein sachliches Eingeständnis, dass es so nicht weiter gehen kann, wir können einfach nicht der Wohlfahrtsstaat und das Sozialamt der ganzen Welt sein.
Solche Sichtweisen sind Angesichts von evtl. Millionen weiteren Flüchtlingem in den nächsten Dekaden total verblendet und naiv, wie soll das bitte funktionieren?
Man muss einfach sachlich darüber diskutieren können Europa auf lange Sicht abzuschotten, so traurig das auch für viele Idealisten sein mag.

Es muss verhindert werden das in 10 Jahren nicht drei sondern 30 Millionen vor Europas Tür stehen, und wenn dies nicht erfolgreich verhindert werden kann braucht man vorbereitete Pläne um mit einer solchen Situationen umzugehen, ich bin mir sicher darüber machen sich schon schlaue Leute Gedanken, leider nicht im linken Lager...
 
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Sachlichkeit und Realismus laufen konträr zum Weltbild vieler "linker" wie der Parteitag der Linken zeigt. ;)
 
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Was ich mich mir von linken Parteien wünschen würde, wäre ein sachliches Eingeständnis, dass es so nicht weiter gehen kann, wir können einfach nicht der Wohlfahrtsstaat und das Sozialamt der ganzen Welt sein.
Solche Sichtweisen sind Angesichts von evtl. Millionen weiteren Flüchtlingem in den nächsten Dekaden total verblendet und naiv, wie soll das bitte funktionieren?

Wieso dann nicht einfach eine Partei wählen, die genau das tut? Warum muss das Label "links" draufstehen, warum nicht einfach da hin gehen wo es vernünftige Politik gibt?
Was du beschreibst fordern viele Parteien. Wenn "links" nicht will was du willst, wieso dann zwanghaft an "links" festhalten?
 
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Wieso dann nicht einfach eine Partei wählen, die genau das tut? Warum muss das Label "links" draufstehen, warum nicht einfach da hin gehen wo es vernünftige Politik gibt?
Was du beschreibst fordern viele Parteien. Wenn "links" nicht will was du willst, wieso dann zwanghaft an "links" festhalten?


Ich mache nun aber meine Wahl nicht ausschließlich von der asylpolitik abhaengig, es gibt eben noch andere wichtige Felder

Mich stört bei rechten Parteien eine menge von Familienpolitik über lobbyismus/korruption bis kapitaslismushörigkeit
 
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Tja, dann brauchst du wohl eine Partei die sowohl national als auch sozialistisch ist. In der AfD gibt es gerade Bestrebungen, die Partei in diese Richtung umzubauen, wenn du beitrittst kannst du vielleicht unterstützen ;)

Was ist denn für unsere Zukunft wichtiger, ein bischen Familienpolitik die sowieso keinen wirklichen Unterschied macht oder die 30 Millionen potentiellen Migranten von denen du geschrieben hast? Ist die Asylpolitik wirklich nicht "wichtig genug" um andere Punkte, die du bei einer Partei evtl. nicht magst, zu überschatten?

Zumindest CSU und FDP, beide mit halbwegs erträglichen Einstellungen zur Asylpolitik, sollten doch genug gute Punkte haben, oder?
 
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tzui der Nationalsozialist ... genau MV.
Reflektierst du eigentlich auch mal was du schreibst?
 
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Naja eine Partei die Wirtschafftflüchtlinge etc draußennhaben will um damit den Sozialstaat aufrecht zuerhalten ist halt Nationalsozialistisch und per seh nicht schlecht kann ja keiner was dafür das die Nazi sich so geschimpft haben.
Aber Nationalsozialistisch ist keine Partei in DE an den linken und rechten ecken sind entweder NaziFDPler oder kuschellinke die langfristig keinem der unteren Schichten helfen würde. Die AFD nicht weil das Wort sozial im Wortschatz garnicht vorkommt. Und die Linken nicht weil bei deren Politik kein Sozialstaat mehr finanzierbar wäre. Naja und Grüne/SPD/CDU/FDS machen politik eh nur nach Stimmung, Klientel und oder Lobby
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Gemessen an der Realität widerspricht sich national und sozial, da national schon impliziert, dass Solidarität aufhört, wenn eine willkürliche Grenze zwischen 'uns' und 'denen' überschritten wird. Du kannst natürlich behaupten, man bekäme das hin, ohne einen beider Begriffe auszuhöhlen, wenn du auf einem Level argumentieren möchtest, der in etwa auf "Kommunismus wurde nur noch nie erfolgreich ausprobiert" landen wird.
 

Gustavo

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Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie hier alle den "cheap talk" der Linken für bare Münze nehmen. Ich würde sagen es ist eine Sache "no borders" zu rufen, solange das effektiv überhaupt keinen Einfluss auf die tatsächliche Zahl der Flüchtlinge hat, es ist eine ganz andere dabei auch zu bleiben wenn erst mal echte Verteilungskämpfe zu erwarten sind. Ich glaube ehrlich gesagt keine Sekunde dass die politische Ausrichtung so statisch ist wie diesem Bild zugrunde liegt. Jedenfalls wäre ich SEHR überrascht, wenn die Linke immer noch offene Grenzen propagiert, sobald es ihrem Klientel tatsächlich schadet, wovon bisher (außer den rhetorischen Figuren derjenigen, die sowieso ein Problem mit der aktuellen Flüchtlingspolitik haben) nicht viel zu sehen ist.


€dit:

Was ich fordere ist eine bessere Debattenkultur (In den Medien und den Parteien) und eine stärkere Gewichtung der Meinung von empirisch geschulten (!) Experten - quasi das Gegenteil von dem was du hier demonstrierst. Ich erwarte, dass ein Politiker eben nicht nur auf seine Berater hört, da ein fachfremder Politiker a) dessen Expertise schwer einschätzen kann und b) es nahe liegt, dass diese Experten ohnehin in der "Meinungskorona" des Politikers schweben.

Dafür bin ich jederzeit zu haben, aber mir ist völlig unklar, inwiefern die wirklich interessanten Fragen da bearbeitet wurden.
Nur mal an meinem eigenen Beispiel, wie ich über das Thema nachgedacht habe: Normativ sind meine "priors", den deutschen Anteil zur Bewältigung der Flüchtlingsfrage daran zu orientieren, was global nötig wäre, wenn man nach folgenden Kriterien bewertet:
- Einigermaßen faire Verfahren zur Verteilung der Kosten (nach Größe und Wirtschaftsstärke eines Landes)
- Kriterien für Schutzgewährung wie ungefähr seit 2016 (also nicht "jeder aus Land X bekommt automatisch Schutz", aber auch nicht "schon mal einen Blick ins Grundgesetz getan? WENIGER ALS 1%!!!", was ich gelinde gesagt für ein albernes Argument halte)
Und dann die Qualität der Versorgung und Höhe der absoluten Schutzzahlen als sliding scale je nachdem, wie dramatisch die humanitäre Situation global ist. D.h. wünschenswert wäre keine einzelne Zahl X, die dann unabhängig davon gilt, ob sich die Situation verbessert oder verschlechtert.
Nur: Ich wäre bereit, davon (ggfs. auch sehr) dramatisch abzuweichen, je nachdem wie sehr die Aufnahme die gesellschaftliche Stabilität auf der einen und die Qualität der Versorgung und ggfs. Integration auf der anderen Seite beeinflusst. Vulgo: Wo ist die Belastungsgrenze Deutschlands? Ich weiß nicht ob es dazu etwas gibt, aber da ist es mit Verweis auf Koopmans Querschnittsdaten nicht getan. Ich halte es für absolut selbstverständlich, dass es sowas wie einen humanitären Grenznutzen gibt und dass der weit diesseits dessen liegt, was "open borders" bedeuten würde und ich bin auch kein Fan davon zu sagen "hey, wenn die anderen Länder zu wenig tun müssen wir halt alles tun weil Menschlichkeit." Aber ich würde schon gerne eine ehrliche (d.h. empirisch geführte, nicht politische!) Debatte darüber sehen, was Deutschland leisten kann und ich weiß nicht (und glaube auch nicht), ob/dass es dazu Zahlen gibt, dabei wäre genau das eigentlich der interessante Teil.
 
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Gemessen an der Realität widerspricht sich national und sozial, da national schon impliziert, dass Solidarität aufhört, wenn eine willkürliche Grenze zwischen 'uns' und 'denen' überschritten wird. Du kannst natürlich behaupten, man bekäme das hin, ohne einen beider Begriffe auszuhöhlen, wenn du auf einem Level argumentieren möchtest, der in etwa auf "Kommunismus wurde nur noch nie erfolgreich ausprobiert" landen wird.

Genau, alles unter Weltfrieden ist Hitler.

Das deutsche System funktioniert grenzwertig gut für die deutsche Bevölkerung (mit diversen Problemen, die auch für diese Anzahl Menschen noch zu lösen sind), und es ist einfach ganz objektiv dämlich, da haufenweise "nutzlose" (jaja mimimi) Menschen einzubauen.
Das ganze widerspricht ja garnicht der Idee, diese Menschen vor Krieg und Tod zu schützen (zumindest gilt diese Einstellung für die meisten), was aber noch lange nicht heißt, sämtliche Vorzüge an alle die fragen zu verteilen.


Es ist mir echt ein völliges Rätsel, wie man so ignorant gegenüber der Funktion von Sozialsystemen sein kann. Seid ihr einfach zu entkoppelt von der Realität, dass Vertrauens- und Solidaritätsverlust für euch einfach nicht existieren?
 
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Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie hier alle den "cheap talk" der Linken für bare Münze nehmen. Ich würde sagen es ist eine Sache "no borders" zu rufen, solange das effektiv überhaupt keinen Einfluss auf die tatsächliche Zahl der Flüchtlinge hat, es ist eine ganz andere dabei auch zu bleiben wenn erst mal echte Verteilungskämpfe zu erwarten sind. Ich glaube ehrlich gesagt keine Sekunde dass die politische Ausrichtung so statisch ist wie diesem Bild zugrunde liegt. Jedenfalls wäre ich SEHR überrascht, wenn die Linke immer noch offene Grenzen propagiert, sobald es ihrem Klientel tatsächlich schadet, wovon bisher (außer den rhetorischen Figuren derjenigen, die sowieso ein Problem mit der aktuellen Flüchtlingspolitik haben) nicht viel zu sehen ist.

#
Ich bin davon fest Überzeugt kein einziger Mensch würde noch "no borders" und "Refugees welcome" skandieren wenn auf einmal 30 Millionen Menschen vor den Toren Deutschlands stehen würden.
Das sind (im übrigens genau wie "Deutschland muss sterben*" usw.) universelle, griffige, leicht provokante, dadurch gut einprägsame Parolen der jungen Wilden. Wer sowas wortwörtlich nimmt: der... (naja ich möchte nicht schon wieder das halbe Forum beleidigen) :D
Aber hier wird die Mär des selbstzerstörerischen, "Deutschland ausrotten wollenden" verblendeten Linken natürlich mehr als gerne hochgehalten um einen schönen Strohmann zu haben. Manchmal möchte man einfach Dinge auch gerne falsch verstehen.

*"Deutschland muss sterben" bezieht sich z.B. auf den Wunsch nach einer Welt ohne Grenzen und nicht den Wunsch alle deutschen ausrotten zu wollen, nur mal so am Rande für die wenigen hier die keinen IQ über 130 haben.
 
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Jo, alles nur provokativer Spaß. Wie bei der Afd, die würde bei einer echten humanitären Krise auch nicht wirklich die Grenzen schließen :deliver:
 
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https://www.welt.de/politik/deutsch...e-nicht-ausgeliefert-sondern-abgeschoben.html

Wie am Montag bekannt wurde, ist Ali B. nicht auf Grundlage eines Auslieferungsersuchens zurück nach Deutschland geholt worden. Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums teilte mit, dass er am Samstag formell abgeschoben worden sei.

Irak schiebt einen Iraker ab? Und das innerhalb 48 Stunden während Deutschland das nichtmal nach Jahren gelingt.

Merkel meinte am Montag bei Anne will dass es "nicht sein kann dass der Abschiebeprozess Jahre dauert". Warum macht die Frau dann nichts? Ich habe gehört, sie sei Kanzlerin.
 

Shihatsu

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Nein, Kurden schieben einen Iraker ab. Das da unten ist atm nicht so einfach zu erklären.
 

Gustavo

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Irak schiebt einen Iraker ab? Und das innerhalb 48 Stunden während Deutschland das nichtmal nach Jahren gelingt.

Merkel meinte am Montag bei Anne will dass es "nicht sein kann dass der Abschiebeprozess Jahre dauert". Warum macht die Frau dann nichts? Ich habe gehört, sie sei Kanzlerin.


Ich verstehe nicht genau, was diese andauernden "Ich stelle mich dumm und argumentiere X"-Posts bringen sollen. Du weißt doch so gut wie jeder andere hier, dass es einen himmelweiten Unterschied macht, ob der Irak einen Staatsbürger loswerden will oder zurücknehmen soll. Wenn es so einfach wäre, Länder zur Kooperation zu zwingen, wäre das längst passiert; daran, dass es nicht passiert ist, würde ich erst mal ablesen, dass es wohl nicht so einfach ist. Ist das opportunistisch? Sicherlich. Aber Opportunismus ist ja in der EU im Umgang mit Flüchtlingen auch nicht gerade unbekannt, warum sollte es also hier anders sein? Nicht zuletzt: Aus nachvollziehbaren Gründen brauchen Länder einen Mechanismus, der es ihnen erlaubt, die Zahl der Flüchtlinge beherrschbar zu halten. Der wichtigste Aspekt davon ist die Tatsache, dass wir Menschen erst Asyl gewähren, wenn sie auf unserem Staatsgebiet sind. Sich dann zu wundern dass es leichter ist, von Deutschland in den Irak auszureisen als vom Irak nach Deutschland ist naiver, als du sein kannst.
 
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Du weißt doch so gut wie jeder andere hier, dass es einen himmelweiten Unterschied macht, ob der Irak einen Staatsbürger loswerden will oder zurücknehmen soll. Wenn es so einfach wäre, Länder zur Kooperation zu zwingen, wäre das längst passiert

Die Ausmaße der Flüchtlingskrise konnten nur die wenigsten erahnen. Für politische Lösungen braucht es auch Zeit. Aber mir kann niemand erzählen dass keine Deals / Lösungen bzgl. Wiederaufnahme / Rücknahme von geflohnen Menschen (egal ob aus z.B. wirtschaftlichen Gründen) möglich ist. Schnelle Lösungen.

Für Wiederaufbau zahlt das Entwicklungsministerium und das Außenamt zusammen 350 Millionen im Jahr. Zudem gibt es noch andere Hilfen. Der Irak hat Investitionen von Unternehmen bitter nötig. Deutsche Unternehmen z.B. Was glaubst du wie schnell Länder wie der Irak so ein (schnelles!) Rücknahmeprogramm zustimmen wenn Deutschland an den richtigen Stellschrauben hantiert.

Für solche Lösungen fehlt einfach die Motivation. Dänemark war motiviert und ist auf den guten Weg bis 2030 seine Ghettos (einfach nach der dänischen Definition von Ghettos suchen) abzuschaffen. Schweden, ein Paradebeispiel für ein multikulturelles Land, macht gerade eine große Kehrtwende und es sind schon viele Maßnahmen getroffen worden. Schweden hat sein Asylrecht von der liberalsten zu einem der strengsten gewandelt - innerhalb sehr kurzer Zeit.

Wenn Angela Merkel einfach so mal beschließt die Atomkraftwerke runter zufahren, die Hauptschule abzuschaffen oder Millionen von Flüchtlingen aufzunehmen, dann glaube ich dass Angie auch dazu fähig ist mal (nach Trumps Worten) vernünftige Deals abzuschließen.

Die bestehenden Probleme werden einfach nicht erkannt bzw. die Dimensionen der Probleme ist vielen nicht bewusst. Ein weiter so führt in den nächsten Jahren jedoch zu einer ganz neuen Umstrukturierung der poltischen Lage. Vielen Politikern, die auch in den nächsten Jahren gerne regieren würden, ist dies bewusst. Deshalb wird hoffentlich auf die teilweise katastrophale Lage bald reagiert.
 
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Was glaubst du denn sind Merkels Motive die ganzen Flüchtlinge hier zu behalten.
Deiner Meinung nach scheint es Ihr ja easy peasy möglich zu sein das ganze Pack wieder rauszuschmeißen. Die CDU würde in der Wählergunst in ungeahnte Höhen schnellen.
Sie und ihre Partei kaempft seit Jahren mit den nachteilen der Fluechtlingskrise
Warum macht Merkel das denn nicht wenn es so "einfach" ist, wie den Atomausstieg (mit Verzögerung) bis ins Jahr 2022 zu beschließen?
Bin auf die Erklärung gespannt, wieso quasi for free (ein bisschen Wirtschafts- und Aufbau Hilfe hier und da) auf soviel Wählerstimmen und Positives feedback verzichtet wird.
 
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Sie hatte damals Angst die Grenzen zu schließen und nun will sie keinen Fehler eingestehen, denn dann würde man all die negativen Folgen direkt ihr und ihrer Fehlentscheidung anrechnen. Das würde ihr vermutlich noch mehr schaden und vielleicht sogar ihre politische Karriere beenden.

Also wird weiter das Lügenmärchen von der Alternativlosigkeit erzählt.
 
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Sehe ich ähnlich.
Würde vielleicht präzisieren, dass ihre "Angst, die Grenzen zu schließen" mMn eher typischer Merkel-Opportunismus war:
Im Zweifel macht sie das, wofür sie glaubt, von den Medien bejubelt zu werden.
Sie wird auch nach Fukushima als Physikerin nicht über nacht ihre Meinung zur Atomkraft geändert haben -- sondern hat gespürt, dass da jetzt die Medienmeinung eine andere sein wird.

Analog hier:
Grenzen offen: Merkel wird als total toll bejubelt (so dann ja auch passiert).
Grenzen geschlossen: Medien zeigen die armen kleinen Flüchtlingsmädchen am Grenzzaun in Osteuropa (so ja auch passiert).

D.h. das Übel liegt in der Mischung aus unsachlichen Medien / ideologischen Journalisten und der Medien-Opportunistin Merkel.
 
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bitte beachten: Die Kanzlerin wird von den Menschen entkoppelten Medien bejubel, natürlich nicht vom Volk selber, dieses wird von Merkels Mediendiktatur unterdrückt :rofl:

Denken bei Google eigentlich viele Marketing guys so? Oder redest du da wenig über Politik?
 
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Gustavo

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Der Post geht kaum darauf ein, was du gesagt hast. Falls Dänemark und Schweden irgendwelche Quantensprünge bei der Einwilligung der Herkunftsländer erzielt haben, ihre Staatsbürger zurück zu nehmen, ist mir das entgangen, glaube ich allerdings wenn ich es sehe.
Der Rest ist dieselbe triviale Leier wie immer: Wenn wir auf die Wohlfahrt dieser Menschen keine Rücksicht mehr nehmen müssen und das volle Instrumentarium nutzen, könnten wir die Heimatstaaten irgendwie dazu bringen, sie zurück zu nehmen. Dass es dafür keinen politischen Willen gibt könnte aber nun mal auch damit zusammenhängen, dass du dich einfach täuschst und das nicht das epochale Problem ist, von dem du ausgehst.

€dit:

Sehe ich ähnlich.
Würde vielleicht präzisieren, dass ihre "Angst, die Grenzen zu schließen" mMn eher typischer Merkel-Opportunismus war:
Im Zweifel macht sie das, wofür sie glaubt, von den Medien bejubelt zu werden.

Lachhaft. Die Leute in der CDU-Zentrale können auch einfachste Zusammenhänge erkennen und wissen dementsprechend, dass "die Medien" gut darin sind, die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Thema zu lenken, aber nicht sonderlich gut darin tatsächlich Überzeugungen zu ändern. Dein Verständnis davon, wie Politik funktioniert, ist in etwa analog mit der Viersäftelehre, wenn es darum geht zu erklären, wie "der Körper" funktioniert.
 
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da tzui ja so auf Erklärungen und Motive steht, kann er uns ja sicher Merkels Motive erklären die Grenze weiter offen zu lassen und warum das ganz doll alternativlos ist.
 
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Ich maße mir nicht an in merkels kopf zu schauen. Wenn ich aber schätzen müsste, würde ich sagen das Merkel nach der Wahlschlappe schon mehr als gerne ein paar unliebsame "Neubürger" wieder raus schmeissen wollen würde.
Allerdings gibt es da wie schon erwähnt viele Hindernisse die diesen Prozess in die länge ziehen bis nahezu unmöglich machen: u.a. unwillige Nehmer-Länder, streikende Piloten, Polizisten, Mitschüler usw., ne miese Presse, Grundgesetz und Verfahrensfehler um nur ein paar zu nennen (es wird noch zig andere gründe mehr geben).
So ist halt die Realität außerhalb eurer rechten Foren Blase.
Oh snap, die Welt ist komplizierter als nen video game.
 
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... , dass "die Medien" gut darin sind, die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Thema zu lenken, aber nicht sonderlich gut darin tatsächlich Überzeugungen zu ändern.

Also das ist doch wirklich Quatsch. Ich würde sogar behaupten die Hauptaufgabe der Medien ist Meinungsbildung ... und nicht einfach wertneutral zu berichten.
 

Gustavo

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Also das ist doch wirklich Quatsch. Ich würde sogar behaupten die Hauptaufgabe der Medien ist Meinungsbildung ... und nicht einfach wertneutral zu berichten.


Na ja, die "Aufgabe" der Medien ist eine normative Frage, darüber kann man sicherlich unterschiedlicher Meinung sein. Aber empirisch ist klar, dass es nun mal nicht so läuft.
 
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