1. Kann man schwer sagen, da im Nahen Osten voraussichtlich noch sehr lange Krieg sein wird. Der Hauptfehler war, dass die europäischen Richtlinien nicht umgesetzt wurden und jetzt manche Staaten freiwillig (D) oder unfreiwillig (ITA, GRE) den Mist ausbaden dürfen. Sagen wir mal, die Flüchtlinge bleiben 5 Jahre da: Dann müssen die Kinder verschult und die Erwachsenen irgendwie beschäftigt werden. Geld kosten wird das so oder so ne Menge. Einfach nur Hartz + Kindergeld zu zahlen und sonst nix zu machen, wäre dum. Man braucht aber auf jeden Fall nen Plan B, d.h. nen Plan für ne langfristige Politik. Ich denke eher, dass es "typisch deutsch" gelöst wird: Man wurstelt ein bisschen herum, schaut zu und hofft auf bessere Zeiten.Deine Haltung scheint meiner in vielen Punkten recht ähnlich, aber ich verstehe sie in anderen nicht so ganz.
1. Gilt deine Zustimmung zur Aufnahme von Asylanten zeitlich unbefristet?
Falls ja, wie ist das mit der Differenzierung von Asyl und Zuwanderung vereinbar, die du auch forderst?
Falls nein, inwiefern ergibt es Sinn, Milliardenbeträge in die Versorgung und Integration von Flüchtlingen hier in Deutschland zu investieren, wenn sie ohnehin nur wenige Jahre bleiben und dann zurückkehren sollen?
2. Du bist für mehr Ausgaben für öffentliche Infrastruktur. Woher soll aber dieses Geld kommen, wenn der gesamte Haushaltsüberschuss (und sogar wesentlich mehr) in Versorgung und Integration von Flüchtlingen fließt?
3. Welche langfristigen Modelle schweben dir für die Bewältigung zukünftiger Flüchtlingswellen vor? Dass die kommen werden, darüber sind sich ja eigentlich alle einig.
2. Hab grade nicht die Zeit, nach Summen zu googeln. So Finanzierungsfragen enden in D meist darin, dass irgendwelche Steuern random erhöht werden. Da bald Wahlen sind, wird das noch 2 - 3 Jahre dauern, aber ich schätze, dass in absehbarer Zeit an der Mwst gedreht wird. Das geht alle 15 Jahre. Im Ernst: Höhere Steuern für Besserverdiener / Unternehmen sind im derzeitigen Klima nicht durchzusetzen, wenngleich sie die Wirtschaft durchaus verkraften würde, solange sie im Rahmen bleiben.
Andere Möglichkeiten stehen dem Staat auch kaum zur Verfügung.
3. Zwei Dinge: Eine gesamteuropäische Linie, die eingehalten wird. Und mehr Eier auf dem internationalen Parkett. Stichworte: Überbevölkerung, Wasser, Klimawandel (Büchse der Pandora, bitte nicht darüber diskutieren). V.a. in Afrika muss das Problem der Überbevölkerung angegangen werden. Nicht funktionierende Staaten, deren Bevölkerung ins Unermessliche wächst, sind tickende Zeitbomben. Damit zusammenhängend: Es muss auch eine funktionierende Kooperation mit den nordafrikanischen Staaten her. Ist halt schwierig, weil die teils auch extrem instabil sind. Viele zentralafrikanischen Länder sind quasi noch in der Steinzeit. Mit ein bisschen Entwicklungshilfe ists leider auch nicht getan. Derzeit beuten die reichen Nationen Afrika recht geschickt aus, wenns um Rohstoffe geht, von dem Geld bleibt aber kaum was dort. Man darf nicht vergessen, dass der Kontinent erst ca. 50 Jahre aus dem kolonialen Zeitalter raus ist und dass dort noch immer fast kein Bewusstsein für Marktwirtschaft und Demokratie existiert. Vielleicht ist die Demokratie derzeit auch noch nicht die richtige Staatsform für afrikanische Nationen, solange Herrschaft dort primär durch Militärmacht und Korruptionszirkel legitimiert wird.
Mit ein paar Grenzzäunen und Protektionismus ists auf jeden Fall nicht getan. Wir befinden uns noch ganz am Anfang einer ziemlich abgefuckten Entwicklung.